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Autor schlammtreiber
 - 28. Oktober 2010, 09:01:49
ZitatUnd da sehe ich halt Selbstkritik und Fehlerbenennung als sehr wichtig an, was aber in einer Einsatzarmee nicht immer Platz haben dürfte

Ähh... umgekehrt. In einer Friedens- und Kasernenarmee eher unerwünscht, ist Selbstkritik in Einsatzarmeen extrem wichtig und für die Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort unerlässlich. Die im Einsatz gelernten Lektionen kriegt die Truppe nicht von neutralen Beobachtern zugeschickt, sondern erarbeitet sie selbst durch Überprüfung des eigenen Handelns, dessen Ergebnisse und Reaktionen darauf.

Oder, wie man militärisch sagt: "Fehler erkennen und abstellen!"
Autor Cordt
 - 28. Oktober 2010, 08:33:58
Ferndiagnose brauch ich keine, Dankesehr.  Diese Masche kommt MIR nämlich wiederum bekannt vor. ;) Ich habe ja auch keinesfalls andere Meinungen abgelehnt. Aber eine Meinung die mit sehr emotionalen Begriffen gespickt ist (meistens ging es recht schnell nicht mehr um Aspekte wie Verfassung oder politische Meinung, sondern Loyalität><Verrat und dergleichen) mag ich schon als das bezeichnen was es ist, nämlich oftmals schwach begründet oder zumindest Prinzip und Gefühl durcheinander geworfen. Umso gereizter wird das dann oft vorgetragen. Aber das soll hier nicht primäres Thema sein.

Auch keine Karrierenachteile. Ich will den Beruf nicht machen um Lametta zu sammeln. Ich denke ich würde einfach meine Dienstzeit zuende bringen, hoffentlich mit vielen prägenden Erfahrungen, und dann Landarzt werden oder einfach wieder Holzhäuser bauen...

Mir ging es mehr darum ob es in der Gemeinschaft ungemütlich wird. Als komisch zu gelten in einer verschworenen Gemeinschaft ist halt ungünstig und nervig für Beteiligte und Auftrag. Also, ich würde zwar schon sagen dass ich klassische Werte habe, aber den Weg zur heutigen Verwirklichung in verantwortungsvollem Freidenkertum sehe und nicht in der Wiederherstellung einer 50er-Jahre-Gesellschaft mit Hacken zusammen, Mutti in der Küche und essen was auf den Tisch kommt. Und da sehe ich halt Selbstkritik und Fehlerbenennung als sehr wichtig an, was aber in einer Einsatzarmee nicht immer Platz haben dürfte (teils auch zu Recht, denn wenn es drauf ankommt kann ich nicht mit mir selbst diskutieren ob ich nun abdrücken soll oder nicht; ob ich zuerst meinem Kameraden helfe oder dem Talib mit dem abben Bein usw., an Kunduz hat man ja auch gesehen dass es für die Motivation immens wichtig ist, sich als Krieger im Recht zu fühlen).

Das ist ne andere Frage als Wie werde ich Oberst ohne anzuecken, oder Einsatz verweigern leicht gemacht. Der Stand bei den anderen und was dabei rauskommt, nicht die Vereinbarkeit in meinem eigenen Kopf.
Autor justice005
 - 22. Oktober 2010, 10:03:20
Auch bei der Bundeswehr gibt es die gleiche Meinungsfreiheit wie in allen anderen Berufen auch, wenn man mal von einen ganz speziellen Einschränkungen absieht. Auch Soldaten dürfen als Privatperson demonstrieren und sich auch politisch betätigen, solange sie dies ohne Uniform tun und sich die politische Diskussion auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt.

Die vom Fragesteller aufgeworfenen Diskussionspunkte finde ich auch nicht sonderlich problematisch, sondern können natürlich gerne im Rahmen einer sachlichen Diskussion besprochen werden.

ABER: Wer sich bei der Bundeswehr bewirbt, sollte natürlich schon irgendwie "dahinterstehen". Es macht nicht den geringsten Sinn, sich bei der Bundeswehr zu bewerben, wenn man gleichzeitig das Parteiprogramm der Linkspartei gut findet. Das kann meines Erachtens nicht gut gehen.

@schlammtreiber: Was Du gesagt hast, ist mir auch aufgefallen.... ;)

Autor schlammtreiber
 - 22. Oktober 2010, 08:33:32
Zitat von: Cordt am 21. Oktober 2010, 19:41:14
Alle diese Aussagen bestätigen meine Kumpels zwar auch wenn man sie so generell macht. Aber immer wenn ein konkreter Fall vorkommt (Kunduz, KSK-Diskussion, Solidaritätsfrage...you name it) werden sie doch extrem einseitig, teilweise aggressiv einseitig und dann gilt vom oben genannten nix mehr.

Ich will jetzt keine komplette Persönlichkeitsdiagnose anhand eines kurzen Forenbeitrages erstellen, aber das kommt mir so unglaublich bekannt vor... wer nicht meine Meinung teilt ist einseitig und wer meiner Meinung widerspricht ist gegen Meinungsfreiheit und meine Meinung ist doch heilig weil es eine Meinung ist und der andere ist aggressiv... hmmm.

Nicht, dass ich Dir das jetzt in bausch und Bogen unterstellen will... aber es klingt einfach so unglaublich vertraut  ;D
Autor hbmaennchen
 - 21. Oktober 2010, 21:59:39
Du wirst mit Deiner Meinung evtl. nicht immer im Einklang mit anderen Kameraden sein. Bist Du aber als Privatmann ja auch nicht - da zerstreiten sich im Moment Familien wg. etwa S 21. Entweder äußerst Du sie dann im Kameradenkreise und machst Dich bei einigen evtl. unbeliebt (was durchaus - auch wenn es keiner so sagt - Karrierenachteile haben KANN) oder Du hältst damit hinter dem Berg.
Und zum Äußern Deiner Meinung hat Andi ja schon gesagt, was Masse wäre. Also die Demo gg. den Einsatz ein AFG auf dem Marktplatz in Uniform fällt aus, ein Äußern der Ablehnung im Familienkreis nicht, ein Äußern im trauten Kreis der Kameraden im Offz-Heim nach Dienstschluß auch nicht (was aber die erwähnten Nachteile haben kann, wenn Oberst XY auch beim Bier sitzt und zuhört), ein Teilnehmen am Einsatz auf Befehl ist aber obligatorisch.

Ob Du mit dieser Situation klarkommen würdest, musst Du selbst wissen, und daraus ableiten, was die Schlußfolgerung bzgl. Beruf ist.
Die von Dir genannten Beispiele finde ich wenig dramatisch und daher auch recht unproblematisch, hier meine ehrliche Meinung zu vertreten, auch wenn sie von der Meinung anderer Soldaten (und das ist etwa im Bezug auf Schwule etc. oft die Mehrheit, die gegen "so Schweinkram sind")abweichen sollte. Ich hab auch meinem Kdr damals gesagt, dass ich pers. den Einsatz im Kosovo mit den Bombern und Leos für völkerrechtswidrig hielt; dem Oberst hätte ich das so ehrlich nicht gesagt. Aber man lernt ja auch, Leute einzuschätzen.
Autor StOPfr
 - 21. Oktober 2010, 21:43:33
Zitat von: der_stuffz am 21. Oktober 2010, 19:44:52
Bewerbe Dich oder Du wirst nie erfahren ob es was werden kann. Nicht alle halten die bundeswehr für unfehlbar.

Also bewerben.

Die Zweifel, die Cordt hat, bzw. die Offenheit, mit der er jetzt zu Bw-Themen spricht, stehen ihm bei einer Bw-Karriere immer dann im Weg wenn er sie nicht den dienstlichen Erfordernissen und Einschränkungen unterordnen kann. Es geht also mE für den TE nicht darum, ob er etwas austesten kann sondern ob er das überhaupt will. 
Dabei sind viele seiner Einstellungen auch in der Bw mehrheitsfähig; als grundsätzliche Zustimmung zu gesellschaftlichen Gegebenheiten stehen sie auch kaum zur Diskussion. Ob das "Gesamtpaket" - also Meinungsvielfalt vs. Einschränkung aufgrund dienstlicher Erfordernisse - zu einer Belastung für ihn wird (werde ich es schwer haben?), kann ich nicht sagen. Möglich ist es. 
Man kann das so einfach wie Andi beantworten: Wenn du das nicht kannst, lass es. Was im Umkehrschluss auch bedeutet: Wenn du dir das zutraust mach es!

"Also bewerben." steht als Tipp für eine Entscheidung ohne Überlegung. Das hielte ich für falsch! Aber Cordt überlegt ja schon...  ;)
Autor Andi
 - 21. Oktober 2010, 20:03:07
Meinungen haben kannst du, wie du willst. Du bist als Soldat aber im und in Bezug auf den Dienst in deiner Meinungsfreiheit eingeschränkt und darfst eben nicht immer sagen, was du denkst, sondern hast die Vorgaben deines Dienstherren zu vertreten - egal was du davon hältst.
Wenn du das nicht kannst, lass es.

Gruß Andi
Autor der_stuffz
 - 21. Oktober 2010, 19:44:52
Bewerbe Dich oder Du wirst nie erfahren ob es was werden kann. Nicht alle halten die bundeswehr für unfehlbar.

Also bewerben.
Autor Cordt
 - 21. Oktober 2010, 19:41:14
Guten Abend.

Wie schreib ich es am besten.

Ich bin 22 Jahre alt, hab Abitur und bin aus Familientradition gelernter Zimmermann. Mein eigentlicher Berufswunsch ist aber Offizier, wofür ich mich auch bewerben will.

Durch meine sportlichen Hobbies (Cross Country Running, Outdoor, bisschen Fun-Airsoft) kenne ich mehrere ehemalige und aktive Soldaten. Und einige von denen haben mir im Gespräch gesagt, ich würde es mit meinen Einstellungen schwer haben bei der Bundeswehr so wie sie heute, durch Einsätze geprägt, ist. Grund ist, dass ich in Diskussionen mit diesen Kollegen Standpunkte vertreten habe wie, dass ich es für legitim halte wenn die zivile Bevölkerung Einsätze ablehnt. Dass ich es schon verstehen kann wenn manche ein bestimmtes Mass an Geheimeinsätzen für demokratisch bedenklich halten. Dass ich nix gegen (fähige) Frauen, Schwule oder Muslime beim Bund habe. Dass ich kritische Presse und kritische Arbeitskreise nicht als Feind des Militärs sehe, auch wenn ich nicht ihre Meinung teile. Dass ich Fehler, auch schlimme Fehler, durch deutsche Soldaten für möglich halte und es auch gut finde wenn sowas (ohne Hetze natürlich) öffentlich wird. Dass ich in bestimmten anderen Ländern aus politischen Gründen nicht zur Armee gehen würde (wenn ich Russe wäre z.B). Und sowas halt, ich denke Ihr habt ein Bild davon.

Alle diese Aussagen bestätigen meine Kumpels zwar auch wenn man sie so generell macht. Aber immer wenn ein konkreter Fall vorkommt (Kunduz, KSK-Diskussion, Solidaritätsfrage...you name it) werden sie doch extrem einseitig, teilweise aggressiv einseitig und dann gilt vom oben genannten nix mehr.

Jetzt bin ich nicht gerade der Typ der vor Konflikten weg rennt. Wenn meine Sichtweisen aber schon deutlich gegen die Kultur in Kampfeinheiten geht, würde es einen vermutlich zum Aussenseiter machen > nicht gut in ausgeprägten Teams. Es wäre also nicht die Diskussion die ich scheue, aber nur halb mitziehen zu können weil andere einem misstrauen wäre schon heikel bei 13 Jahren Verpflichtungszeit.

Was meint Ihr? Wie schwarz-weiss muss man denken um in einer Einsatzarmee seinen Platz auszufüllen? An sich glaube ich sehr an unsere Gesellschaftsform, gerade wegen ihrer Differenziertheit, und ich glaube an den Sinn einer Armee die diese Gesellschaft verteidigt. Das ist neben persönlichen Wünschen nach fordernder Arbeit ganz klar einer der Gründe, weswegen ich diesen Beruf ergreifen würde.

Besten Gruss,

Cordt