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Zusammenfassung

Autor F_K
 - 30. Juni 2025, 09:43:28
Die Ü1 für FWDL / BwDL wird schon seit Gesetzänderung durchgeführt - aktive Soldaten werden gegenüber Res zu Recht zu Erst bearbeitet, so dass es dort in der Regel nicht zu Verzögerungen kommt.
Autor panzerjaeger
 - 30. Juni 2025, 08:50:08
Es ist "nur" die Ü1. Am Wochenende habe ich noch mal mit jemanden gesprochen, der meinte 7 Monate wäre schon sehr sportlich. 12 Monate sind das wahrscheinlicher oder halt irgendetwas dazwischen.
[/quote]

Meine SÜ1 dauerte letztes Jahr lediglich knapp 5 Monate...

Autor StefanD
 - 30. Juni 2025, 07:16:46
Zitat von: arcd008 am 29. Juni 2025, 14:55:58Hi,

>> Das FGG2 des HSchRgt hat im Februar meine Sicherheitsüberprüfung eingeleitet. Ich warte immer noch.
@stefanD:
welche denn? Ü1 oder Ü2?
Ü1 hieß es vor nicht all zu langer Zeit: ca. 7 Monate, Ü2: 1-2 Jahre

>> Das Regiment hätte mich gerne schnell in der Kompanie ...
Das wollen sie immer alle...

so long,
arcd008 (auch ein Wartender...)


Es ist "nur" die Ü1. Am Wochenende habe ich noch mal mit jemanden gesprochen, der meinte 7 Monate wäre schon sehr sportlich. 12 Monate sind das wahrscheinlicher oder halt irgendetwas dazwischen.

Die betreffende Person meinte dann noch, beim BWDL muss nach jetztigem Stand, ebenfalls jeder Sicherheitsüberprüft werden, da sonst keine Ausbildung an der Waffe möglich ist. Selbst da dürfte es schwierig werden.
Autor doc.
 - 29. Juni 2025, 21:13:45
Zitat von: thelastofus am 29. Juni 2025, 16:39:12Meiner Meinung kann man das Thema Reserve nur beschleunigen wenn man mehr Personal in den Verwaltungen usw. aufbaut.

Das "lustige" ist, das Thema hört nach Einplanung und SÜ nicht auf. Für jede RDL muss man dann einen ähnlichen Papierkrieg machen. Und dann sagt die Einheit das Vorhaben kurzfristig ab, was auch für Probleme sorgt..
Gerade (als ich noch dabie war 2022/23) sehr oft gehabt. Die Abwesenheit geplant den Urlaub angepasst, mit dem AG abgestimmt und dann wurden 2-3 große Vorhaben abgesagt. Da war es dann mit dem Verständnis des AG auch dahin..

Mehr Personal *kann* nicht die Antwort sein. Der administrative Überbau ist jetzt schon zuviel. Es gibt ein paar einfache Maßnahmen, die man regulatorisch umsetzen könnte:
- BeoHSÜ ersatzlos abschaffen, Fhr sensibilisieren
- Reinigungskostenpauschale "pauschalieren", gestaffelt nach Dauer der RDL (<7, <14, >14)
- Wer auf Bahntickets verzichtet, dem werden Reisekosten automatisch zwischen Heimatort und Dienstort erstattet. Auf nachträglichen Antrag werden Einzelschicksale abgeglichen
- Die Erklärung der Verschwiegenheit wird durch eine Meldung beim DV ersetzt, entweder persönlich oder gesammelt beim Antreten
- und jetzt fange ich an zu träumen: Analog zur Verpflichtungserklärung sollte es eine Vereinbarung zwischen Resi und BeordTrT geben, die spätestens im Herbst feste Zeiträume für das Folgejahr definiert. Der Resi + AG verpflichten sich auf einen Einspruch gegen die Heranziehung zu verzichten, und die Bw wiederum zahlt dem AG Schadenersatz für den Fall, dass die RDL nicht zustande kommt. 50% oder so.
- Das besondere Wehrdienstverhältnis sollte auf das Führungspersonal in naTrT erweitert werden, damit die Ausbildungen unkompliziert vorbereiten können (IT Zugänge und Ausstattung!) und auch entsprechend entschädigt werden. Es gab ja kurz ein Pilot mit den KpChefs der HSchKp', keine Ahnung warum man das wieder rückgängig gemacht hat.
- Beorderte Soldaten behalten ihren eDTA, Führerschein, Erkennungsmarke, Fahrtenbuch, etc... dieses Hin- und Herkarren von Umschlägen funktioniert doch eh nur halbgut. Für Vergesser etc. gibt es genau das Disziplinarrecht.

Mit diesen Anpassungen würde man zumindest das 80% Tagesgeschäft in der Reserve extrem beschleunigen.

Autor thelastofus
 - 29. Juni 2025, 16:39:12
Zitat von: doc. am 28. Juni 2025, 22:46:30.
Was passiert denn, wenn der Amtsarzt eine relevante Vorerkrankung übersieht und eine WDB daraus wird? Wer haftet denn dann?

Ich sage ja nicht, dass alles super läuft, aber wie bei jeder Bürokratie, wurde die Bw nicht aus Böswilligkeit so, sondern weil hinter *jeder* Regel die Absicht steckt, etwas schlechtes zu vermeiden. Und es ist verteufelt schwer da wieder rauszukommen.

Wer hafte denn wenn der Musterungsarzt im KC eine relevante Vorerkrankung übersieht? Amtsärzte die z.B. die Beamtentauglichkeit feststellen haben auch Kataloge usw. und untersuchen ja auch Justiz und Feuerwehrbeamte, also würden die das schön können, wenn man ihnen die Anforderungen an die Hand gibt. Aber einen Zeitvorsteil gibt es auch da nicht.

Meiner Meinung kann man das Thema Reserve nur beschleunigen wenn man mehr Personal in den Verwaltungen usw. aufbaut.

Das "lustige" ist, das Thema hört nach Einplanung und SÜ nicht auf. Für jede RDL muss man dann einen ähnlichen Papierkrieg machen. Und dann sagt die Einheit das Vorhaben kurzfristig ab, was auch für Probleme sorgt..
Gerade (als ich noch dabie war 2022/23) sehr oft gehabt. Die Abwesenheit geplant den Urlaub angepasst, mit dem AG abgestimmt und dann wurden 2-3 große Vorhaben abgesagt. Da war es dann mit dem Verständnis des AG auch dahin..
Autor arcd008
 - 29. Juni 2025, 14:55:58
Hi,

>> Das FGG2 des HSchRgt hat im Februar meine Sicherheitsüberprüfung eingeleitet. Ich warte immer noch.
@stefanD:
welche denn? Ü1 oder Ü2?
Ü1 hieß es vor nicht all zu langer Zeit: ca. 7 Monate, Ü2: 1-2 Jahre

>> Das Regiment hätte mich gerne schnell in der Kompanie ...
Das wollen sie immer alle...

so long,
arcd008 (auch ein Wartender...)
Autor Ali1896
 - 29. Juni 2025, 08:16:14


Moin,

danke für deine Rückmeldung – die hilft weiter. Wenn mein Beitrag stellenweise zu spitz rüberkam, war das nicht so gemeint. Ich wollte nicht sagen, dass jemand Regeln ignorieren oder einfach ,,machen" soll.

Mein Punkt ist: Die Leute vor Ort – bei mir in der Kompanie zum Beispiel – wollen was bewegen. Die sind engagiert, stoßen aber immer wieder an systemische Hürden. Und das frustriert. Deshalb muss aus meiner Sicht die Politik den Rahmen ändern, nicht die Leute vor Ort ,,mehr biegen".

Zum Beispiel bei der BeoHSÜ: Wenn sie für einfache (Heimatschutz)verwendungen keinen echten Mehrwert bringt, sollte man sie durch sinnvollere, schnellere Lösungen wie ein erweitertes Führungszeugnis ersetzen.
Und zur Musterung: Warum dürfen nicht auch geschulte Amtsärzte bestimmte Untersuchungen übernehmen? Die machen das z.B. bei Verbeamtungen doch auch – das ließe sich regeln, ohne Standards (Stichwort Rollator) zu senken. Ich will den BW-Ärzten die Arbeit nicht wegnehmen, sondern Entlastung schaffen.

Was Digitalisierung angeht: Ich will nicht das große Rundum-Update über Nacht – aber in anderen Behörden läuft schon viel per App und digitaler Akte. Dann sollte das auch bei der Reserve möglich sein, Schritt für Schrittund trotzdem wie du forderst rechtssicher.

Kurz gesagt: Ich will kein ,,Recht beugen", sondern dass die Voraussetzungen so angepasst werden, dass engagierte Leute nicht monatelang auf der Stelle treten.
Autor doc.
 - 28. Juni 2025, 22:46:30
Ich kann das ja alles aus eigener Erfahrung nachvollziehen - auch dass man denkt "das muss doch einfacher gehen". Aber bitte auch mal den folgenden Gedanken mit einfließen lassen: die Bw ist kein privates Unternehmen, sondern Teil der staatlichen Exekutive. Und in einem Rechtsstaat gilt, dass alles Verwaltungshandeln einer gesetzlichen Grundlage bedarf. Ich fände es daher sogar teilweise unfair, wenn man die handelnden Personen auffordert, doch bitte etwas pragmatischer zu handeln, es müssen Gesetze und Verordnungen geändert werden!

Die BeoHSÜ muss komplett weg, man kann sie aber nicht auslassen wenn sie da ist. Wie Du schreibst ist das Disziplinarrecht (erst recht seit der letzten Verschärfung) völlig ausreichend.
Digitale Aktenführung geht halt nur, wenn sie rechtssicher dokumentationsfähig ist und einheitlich angewandt wird.
Und auch ein Heimatschützer ist in erster Linie Soldat und ich muss mich im Zweifel mit meinem Leben darauf verlassen können, dass meine Kameraden "fit für's Grüne" sind und nicht erstmal beim Stellungswechsel den Rollator auspacken.
Was passiert denn, wenn der Amtsarzt eine relevante Vorerkrankung übersieht und eine WDB daraus wird? Wer haftet denn dann?

Ich sage ja nicht, dass alles super läuft, aber wie bei jeder Bürokratie, wurde die Bw nicht aus Böswilligkeit so, sondern weil hinter *jeder* Regel die Absicht steckt, etwas schlechtes zu vermeiden. Und es ist verteufelt schwer da wieder rauszukommen.
Autor Ali1896
 - 28. Juni 2025, 21:02:53
Vielen Dank für die Antworten.
Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Du bist tatsächlich nicht die Ausnahme, genau diese Beschwerden hört man in letzter Zeit ständig aus allen möglichen Richtungen.
Und das macht mir echt Sorgen, ergänzt um das was hier und im Nachbarfaden steht und was StefanD auch schreibt. Meine Kompanie vor Ort möchte ich auf jeden Fall ausnehmen, die wirken um schnelle Lösungen bemüht, scheitern aber nach meinem Eindruck an der BlackBox des Prozesses.

Schlammtreiber, du hast viele Punkte aufgelistet, bei denen ich dir grundsätzlich zustimme – ich möchte ein paar Gedanken (vom sicheren Sofa aus) ergänzen:

\
Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Überlastete Strukturen. Die ehemaligen Kreiswehrersatzämter, die einstmals darauf ausgelegt waren jedes Jahr hunderttausende junge Wehrpflichtige zu mustern und durchzuschleusen, existieren so nicht mehr. Sie wurden zu wesentlich kleineren Karrierecentern eingedampft, die eben "nur" ein paar Freiwillige als Nachwuchs für die Berufsarmee verarzten mussten und dementsprechend überhaupt nicht mehr die (personellen) Kapazitäten haben um mal eben zigtausende mehr zu bearbeiten. Und ich vermute mal im BAPersBw sieht es nicht viel anders aus. Hier muss dringend und primär aufgebohrt werden, denn das ist Voraussetzung für weiteren personellen Aufwuchs\

Genau – und dann ist für mich die logische Konsequenz: Dann muss da eben Personal hin. Klar, man kann nicht zaubern – aber wenn der politische Wille ernst gemeint ist, führt daran kein Weg vorbei.
Außerdem: Wir leben im Jahr 2025 – EDV, Automatisierung, digitale Aktenführung – das alles müsste die Abläufe in den Karrierecentern eigentlich massiv vereinfachen und beschleunigen. Statt ,,Formular 38b auf Papier dreifach" lieber eine App und dann beim Personal mit dem Servicegedanken: ,,Moin, wie kann ich Sie in die Reserve bringen?"
Weg vom preußischen Amtsschimmel – hin zu moderner Verwaltungskultur.

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Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Sicherheitsüberprüfungen. Ja, kein Witz, das ist ein massiver Flaschenhals. Vor einigen Jahren wurden Sicherheitsüberprüfungen "für alle" angeordnet, und seitdem ist der MAD mit deren Abarbeitung völlig überfordert (kein Wunder, hat ja gar nicht das Personal hierfür). Wartezeiten von einem Jahr sind durchaus normal für Reservisten oder Reservebewerber. Dieser, mit Verlaub, Schwachsinn müsste sofort wieder auf nötige SÜ für empfindliche Verwendungen  zurückgeschraubt werden. Aber das traut sich die Politik nicht, weil man dann sofort Flak bekäme dass die Bundeswehr "Nazis Tür und Tor öffnet" oder so ähnlich.
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Auweh – dann bitte weg mit dem Gießkannenprinzip!
Für Heimatschutzfunktionen auf Ortsebene braucht's m. E. keine tiefgreifende Sicherheitsüberprüfung. Ein erweitertes Führungszeugnis das reicht doch als Grundlage.
Und wenn jemand später im Dienst durch extremistisches Verhalten auffällt, dann greift das Disziplinarrecht. Gesunder Menschenverstand statt flächendeckender Generalverdacht.

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Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Musterung/Musterungskriterien. Zum einen ist hier natürlich das Personalproblem wie im Rest der Karrierecenter, es gibt nicht genug Musterungsärzte um schnell hunderttausende zu mustern "wie früher". Zum anderen besteht aber auch das Problem der teils zu strengen Musterungskriterien. In den 2000er Jahren wurden die Tauglichkeitskriterien verschärft (ich unterstelle: um angesichts schrumpfender Truppe und weniger Stellen möglichst viele "überschüssige" Wehrpflichtige auszumustern, so dass nicht allzu viel über Wehrgerechtigkeit gestritten werden muss), beispielsweise wurde T3 abgeschafft und zu T5 gemacht. Früher wurde man mit T3 oder auch zeitweise mit T7 eingezogen, alles weg, alles jetzt T5 also untauglich. Das hemmt natürlich auch den personalaufwuchs.\

Völlig richtig – muss das alles durch Bundeswehrärzte laufen?
Warum nicht auf Amtsärzte zurückgreifen oder eine Zertifizierungslösung für externe Stellen entwickeln?
Und parallel dazu: Musterungskriterien reformieren, das wirkt wirklich veraltet. Für viele Aufgaben gerade im Heimatschutz braucht es keine sportlichen Höchstleistungen – sondern Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und grundlegende körperliche Einsatzfähigkeit. Das ließe sich pragmatischer regeln.

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Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Material/Ausrüstung: wenn noch nicht einmal die aktive Truppe Vollausstattung hat, dann ist natürlich auch so gut wie kein Material vorhanden um großartig neu aufzustellende reserveverbände auszustatten, selbsterklärend.
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Tja, Geld ist ja da – das wurde in den letzten zwei Jahren ja mehr als einmal betont.
Dann muss eben auch konsequent investiert werden: Neunsitzer leasen, G36 und Ausrüstung beschaffen, ggf. einfache, robuste Lösungen für die Reserve. Nicht alles muss hochmodern sein – aber es muss einsatzfähig sein und da sein.

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Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Und Unterkünfte fehlen auch. Das alles ist wie gesagt noch gar nicht vollständig, aber es zeigt auf wieviele Baustellen gleichzeitig existieren.
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Und hier ganz einfach: Baurecht anpassen!
Was bei Flüchtlingsunterkünften, Kitas oder LNG-Terminals ging und geht, muss auch bei Bundeswehr-Liegenschaften möglich sein.
Modulare Bauten, Containerlösungen, kommunale Liegenschaften als Übergang – es gäbe so viele Optionen, wenn man nur will.



Fazit: Du hast mit allem den Finger in die Wunde gelegt. Ich finde, es fehlt nicht an Lösungen – sondern am Mut, sie endlich anzupacken. Bürokratieabbau, digitale Verfahren, pragmatische Standards – all das ist bekannt. Was fehlt, ist der politische und administrative Ruck. (Ein Spruch, der mir während des Wehrdienstes immer wieder zu Ohren kam: "Herr Kannnicht wohnt in der Willnicht Strasse)
Wer Menschen motivieren will, sich einzubringen, muss auch zeigen, dass ihr Engagement nicht in der Warteschleife verpufft.

Und dieser Ruck muss von ganz oben kommen.
Verteidigungsminister Pistorius muss den politischen Willen nicht nur formulieren, sondern endlich in Struktur und Umsetzung übersetzen. Und General Henne, als Kommandeur der Heimatschutzkräfte, sollte jetzt alles daransetzen, dass das, was draußen als sicherheitspolitische Zeitenwende verkauft wird, auch innen mit Leben gefüllt wird – mit Tempo, klaren Abläufen und einem modernen Verständnis von Dienst und Verantwortung.

Die beiden lesen hier bestimmt mit – und falls nicht: Vielleicht trägt ja einer von euch, der ,,dran" ist, unsere Vorschläge und die, die eventuell noch kommen werden, mal an die beiden oder jemanden, der es dann kann, ran.
Autor StefanD
 - 27. Juni 2025, 10:40:34
Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Sicherheitsüberprüfungen. Ja, kein Witz, das ist ein massiver Flaschenhals. Vor einigen Jahren wurden Sicherheitsüberprüfungen "für alle" angeordnet, und seitdem ist der MAD mit deren Abarbeitung völlig überfordert (kein Wunder, hat ja gar nicht das Personal hierfür). Wartezeiten von einem Jahr sind durchaus normal für Reservisten oder Reservebewerber. Dieser, mit Verlaub, Schwachsinn müsste sofort wieder auf nötige SÜ für empfindliche Verwendungen  zurückgeschraubt werden. Aber das traut sich die Politik nicht, weil man dann sofort Flak bekäme dass die Bundeswehr "Nazis Tür und Tor öffnet" oder so ähnlich.

Das FGG2 des HSchRgt hat im Februar meine Sicherheitsüberprüfung eingeleitet. Ich warte immer noch. Das Regiment hätte mich gerne schnell in der Kompanie ...

Zitat von: schlammtreiber am 27. Juni 2025, 09:28:12Musterung/Musterungskriterien. Zum einen ist hier natürlich das Personalproblem wie im Rest der Karrierecenter, es gibt nicht genug Musterungsärzte um schnell hunderttausende zu mustern "wie früher". Zum anderen besteht aber auch das Problem der teils zu strengen Musterungskriterien. In den 2000er Jahren wurden die Tauglichkeitskriterien verschärft (ich unterstelle: um angesichts schrumpfender Truppe und weniger Stellen möglichst viele "überschüssige" Wehrpflichtige auszumustern, so dass nicht allzu viel über Wehrgerechtigkeit gestritten werden muss), beispielsweise wurde T3 abgeschafft und zu T5 gemacht. Früher wurde man mit T3 oder auch zeitweise mit T7 eingezogen, alles weg, alles jetzt T5 also untauglich. Das hemmt natürlich auch den personalaufwuchs.

Ich bin ehemaliger T3 und wurde 2022 "Nachgemustert", heisst jetzt Medizinisches Assesment. Ergebins "D6" voll verwendungsfähig als Reservist. Man ist also nicht gleich T5, wenn man mal T3 war. Übrigens darf ich mit der aktuellen Einstufung sogar mehr als mit T3.

Die Musterungsbescheide - dürfen laut meinen Kenntnisstand - nicht älter als 3 Jahre sein, sonst darf man wieder am MedA vorstellig werden. D. h. dann noch mehr Verzögerung. Bei mir ging das 2022 relativ schnell, weil man mich unbedingt haben wollte. Es scheint da wohl Mittel und Wege zu geben, dass ganze zu beschleunigen, die ich aber nicht kenne ...


Autor schlammtreiber
 - 27. Juni 2025, 09:28:12
Du bist tatsächlich nicht die Ausnahme, genau diese Beschwerden hört man in letzter Zeit ständig aus allen möglichen Richtungen.

Zitat von: Ali1896 am 26. Juni 2025, 19:38:39Die Prozesse sind offenkundig zu träge, zu bürokratisch, zu wenig koordiniert. Aber wer oder was bremst hier konkret? Liegt es an der Personalführung? An den medizinischen Abnahmeverfahren? An einem überkomplexen Verwaltungssystem? Oder fehlt schlicht der politische Wille, mehr Menschen aufzunehmen, weil die Strukturen es gar nicht hergeben?

Ich glaube es ist ein Bündel an verschiedenen Problemen. Dazu gehören, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Überlastete Strukturen. Die ehemaligen Kreiswehrersatzämter, die einstmals darauf ausgelegt waren jedes Jahr hunderttausende junge Wehrpflichtige zu mustern und durchzuschleusen, existieren so nicht mehr. Sie wurden zu wesentlich kleineren Karrierecentern eingedampft, die eben "nur" ein paar Freiwillige als Nachwuchs für die Berufsarmee verarzten mussten und dementsprechend überhaupt nicht mehr die (personellen) Kapazitäten haben um mal eben zigtausende mehr zu bearbeiten. Und ich vermute mal im BAPersBw sieht es nicht viel anders aus. Hier muss dringend und primär aufgebohrt werden, denn das ist Voraussetzung für weiteren personellen Aufwuchs.

Sicherheitsüberprüfungen. Ja, kein Witz, das ist ein massiver Flaschenhals. Vor einigen Jahren wurden Sicherheitsüberprüfungen "für alle" angeordnet, und seitdem ist der MAD mit deren Abarbeitung völlig überfordert (kein Wunder, hat ja gar nicht das Personal hierfür). Wartezeiten von einem Jahr sind durchaus normal für Reservisten oder Reservebewerber. Dieser, mit Verlaub, Schwachsinn müsste sofort wieder auf nötige SÜ für empfindliche Verwendungen  zurückgeschraubt werden. Aber das traut sich die Politik nicht, weil man dann sofort Flak bekäme dass die Bundeswehr "Nazis Tür und Tor öffnet" oder so ähnlich.

Musterung/Musterungskriterien. Zum einen ist hier natürlich das Personalproblem wie im Rest der Karrierecenter, es gibt nicht genug Musterungsärzte um schnell hunderttausende zu mustern "wie früher". Zum anderen besteht aber auch das Problem der teils zu strengen Musterungskriterien. In den 2000er Jahren wurden die Tauglichkeitskriterien verschärft (ich unterstelle: um angesichts schrumpfender Truppe und weniger Stellen möglichst viele "überschüssige" Wehrpflichtige auszumustern, so dass nicht allzu viel über Wehrgerechtigkeit gestritten werden muss), beispielsweise wurde T3 abgeschafft und zu T5 gemacht. Früher wurde man mit T3 oder auch zeitweise mit T7 eingezogen, alles weg, alles jetzt T5 also untauglich. Das hemmt natürlich auch den personalaufwuchs.

Material/Ausrüstung: wenn noch nicht einmal die aktive Truppe Vollausstattung hat, dann ist natürlich auch so gut wie kein Material vorhanden um großartig neu aufzustellende reserveverbände auszustatten, selbsterklärend.

Und Unterkünfte fehlen auch. Das alles ist wie gesagt noch gar nicht vollständig, aber es zeigt auf wieviele Baustellen gleichzeitig existieren.

Autor Ali1896
 - 26. Juni 2025, 19:38:39
Seit Längerem verfolge ich die Entwicklungen rund um den Heimatschutz mit großem Interesse – und, ehrlich gesagt, inzwischen auch mit wachsender Frustration. Ja, es gibt mittlerweile ein eigenes Wappen, eine eigene Barettfarbe, und die neue Heimatschutzdivision steht organisatorisch. Das ist wichtig und richtig, keine Frage. Aber was nützt all diese Symbolik, wenn die Realität weiterhin von Stillstand und strukturellem Chaos geprägt ist?

Ich selbst warte – wie bereits geschildert – seit über einem Jahr auf meinen weiteren Werdegang. Ich bin motiviert, meiner Altersgruppe entsprechend körperlich fit und bereit, mich einzubringen. Doch es geht nur schleppend voran. Und ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin – viele von euch haben Ähnliches erlebt oder befinden sich aktuell in der gleichen Lage.

Dabei sprechen wir seit Monaten von einer sicherheitspolitischen Zeitenwende, von der Notwendigkeit, unser Land resilienter zu machen, von mehr Präsenz und Wehrhaftigkeit. Doch gerade der Heimatschutz, der all das leisten soll, kommt kaum vom Fleck. Die Menschen sind da, die Bereitschaft ist da – aber irgendetwas im System funktioniert schlicht nicht.

Besonders ärgerlich finde ich: Nach außen entsteht der Eindruck, als wäre der Heimatschutz einsatzbereit. Doch wir wissen alle, dass das nicht der Realität entspricht. Die Regimentsstrukturen existieren auf dem Papier – aber wo ist die personelle Masse? Wo ist die Ausrüstung? Und warum dauert es so lange, motivierte Kräfte tatsächlich in den Dienst zu bringen?

Die Prozesse sind offenkundig zu träge, zu bürokratisch, zu wenig koordiniert. Aber wer oder was bremst hier konkret? Liegt es an der Personalführung? An den medizinischen Abnahmeverfahren? An einem überkomplexen Verwaltungssystem? Oder fehlt schlicht der politische Wille, mehr Menschen aufzunehmen, weil die Strukturen es gar nicht hergeben?

Ich habe darauf keine klaren Antworten – nur viele Fragen. Und ich sehe, dass genau dieser Zustand den Idealismus und die Einsatzbereitschaft vieler potenzieller Kameradinnen und Kameraden langsam zerstört. Wer über ein Jahr hinweg hingehalten wird, verliert irgendwann die Motivation – und das ist etwas, das sich dieses Land aktuell nicht leisten kann.

Ich wünsche mir, dass wir hier im Forum weiterhin offen über diese Missstände sprechen. Und ich hoffe, dass diejenigen unter uns, die in den entsprechenden Strukturen tätig sind, weiterhin auf Schwachstellen hinweisen und den Finger in die Wunde legen. Ich weiß, dass euch die Situation genauso frustriert – und ich schätze euren Einsatz, sowohl für die Betroffenen hier als auch für die Sache insgesamt.

Auch in den Führungsebenen muss endlich klar werden: Ohne funktionierende Prozesse, ohne angemessene Ausstattung und ohne Tempo in der Personalaufnahme wird das nichts mit dem Heimatschutz – und erst recht nichts mit der viel beschworenen Zeitenwende
Autor PzPiKp360
 - 19. Juni 2025, 10:07:33
Autor thelastofus
 - 07. Juni 2025, 23:11:31
Sicherlich kommt es vermutich auch auf die Art des Ehrenamtes an.  Ein FM (SB) in einer TSF Wehr die weit in der Provinz liegt, wird denke ich eher zum Hsch gehen als jemand in einer freiwilligen Stützpunktwehr die auch div. Gerät für den Katastrophen bzw. Zivilschutz hat, auch im V-Fall.

Bei uns hies sowhl bei den roten als auch bei den schwarzen Hosen (RD und FF) das woh demnächst "Schreiben" kommen wo und wie man im Falle eines Falles verfügbar wäre. Ich halte das für eine Latrinenparole..

Für mich ist die Entscheidung ohnehin klar. FF und RD werden auf mich verzichten müssen.
Autor Silvio Z(KiK)
 - 07. Juni 2025, 20:11:00
Zitat von: langhantelschütze am 05. Juni 2025, 05:58:02Ist es geplant die hauptberuflichen BOS Angehörige (bereits beordert) in Zukunft aus dem HSch zu entordern, da im V-Fall nicht verfügbar?

Ich habe diesbezüglich aus Ehrenamtlicher Sicht bereits nachgefragt. Also wie verhällt es sich bei Beorderung mit Ehrenamt im BOS.
Antwort: Entscheidung für eines von Beiden. Damit stellt sich letztlich die Frage nicht und eines von Beiden muss weichen. Gerade im Bezug mit Hauptamtlich im BOS und als Beorderter.