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Zusammenfassung

Autor Ralf
 - 21. November 2015, 22:23:40
Zumal er ja auch nicht das Studium antritt, sondern seinen Dienst als Soldat.
Es wundert mich da schon manchmal, mit welchem Wissensstand zukünftige Offiziere ihren Dienst antreten.
Autor Ryuuma
 - 21. November 2015, 17:47:18
Es ist zwar sehr geschmacklos einen Erfahrungsbericht von 2011 mit einer wahllosen Frage raus zu graben, aber hast du schonmal etwas von deiner wohl möglichen unterzeichneten 6 Monaten Widerrufserklärung gehört? :)
Autor xxyxx
 - 21. November 2015, 17:32:05
Wenn man eine feste Zusage bekommen hat, ist man dann nach den 3 Tagen verpflichtet das Studium anzutreten oder kann ich auch noch abhlehnen, falls ich andere Stelle gefunden habe?

Lg Jonas
Autor Dkuehn
 - 01. März 2012, 19:24:42
3. Tag – Die Entscheidung:
An diesem Tag ging es wesentlich entspannter los, da der Sporttest erst um 7:00 Uhr anstand. Da man vorher nicht duschen muss, reicht es wenn man um 6:00 Uhr aufsteht. Frühstücken sollte man nicht allzu viel, ich habe ersatzweise entsprechend viel Kaffee zu mir genommen.
Im Warteraum in der OPZ wird man dann in Gruppen eingeteilt und geht geschlossen zur Halle. Hier wird dann der Sporttest abgenommen, der wegen baulicher Gründe immer noch der PFT (Physical Fitness Test) ist. Wer Grundsportlichkeit besitzt besteht ihn ohne Probleme, die einzelnen Disziplinen sollte man jedoch mindestens einmal im Voraus ausprobiert haben. Die Prüfung läuft wie folgt ab:
1. 4x9m-Pendellauf (2 Durchgänge):
Man läuft zweimal hin (9m) und zurück (9m), die bessere Zeit wird gewertet.

2. 40 Sek. Sit-Ups (1 Durchgang):
Ein Mitbewerber kniet auf ihren Füßen, sodass Sie gut ihre Sit-Ups machen können.

3. 40 Sek. Liegestütz (1 Durchgang):
Man macht in 40 Sekunden so viele Bundeswehrliegestütze, wie man kann. Wie diese besondere Art der Liegestütze aussieht, finden sie im Internet.

4. Standweitsprung (3 Durchgänge):
Sie springen aus dem Stand  mit beiden Beinen ab und landen auch wieder auf diesen.

Diese vier Disziplinen werden direkt hintereinander geprüft, vor dem 12- Minutenlauf haben Sie dann eine kleine Pause. Sie müssen bis jetzt mind. 7 Punkte erreicht haben, der 12-Minutenlauf gilt mit einem Punkt als bestanden. Das Punktesystem des PFT finden sie ebenfalls im Internet (Tipp: ,,PFT Männer" oder ,,PFT Frauen"  in Google suchen).

Nach dem Sporttest geht es zur Dusche und zum Räumen der Stube. Ihr Gepäck können sie entweder im Auto, oder in Schließfächern im Keller des OPZ-Gebäudes verstauen, bevor sie sich zur Einplanung anmelden. Hier erhalten sie einen Stapel Blätter, die sie überfliegen können (das reicht, es wird einem keine Waschmaschine verkauft, zum ausführlichen Lesen hat man später Zeit) und dann unterzeichnen. Einmal abgegeben beginnt der Wartemarathon. Für den einen oder anderen geht es zur Studienberatung, bzw. für San-Bewerber zum San-Test und –Gespräch, über beide kann ich nichts sagen, da ich nur zum Einplaner musste. Wenn man Glück hat kommt man noch vor dem Mittagessen dran, wenn nicht, wartet man drei Stunden, um dann zum Essen geschickt zu werden. Wann man sich angemeldet hat spielt keine Rolle, ich war einer der ersten, kam dennoch mit als letzter dran.
Beim Einplaner entscheidet es sich dann, ob man auf die Warteliste kommt, eine Direktzusage bekommt, oder eine Absage. Letzteres kann passieren, wenn die Studieneignung zu schlecht ist, man sich zu sehr auf eine Truppe oder ein Studienfach beschränkt. Flexibilität erhöht die Einstellungschance, wobei Leistung deutlich wichtiger ist. Die meisten kommen auf die Warteschlange, mit fortschreitendem Zeitpunkt im Jahr erhöht sich die Quote für Direktzusagen leicht. Man sollte nicht mit der Erwartung Zusage in das Einplanungsgespräch gehen, die Freude über eine eventuelle überraschende Direktzusage ist viel größer und wenn es ,,nur" die Warteliste ist, dann kann man dennoch zufrieden sein. Wenn ihr eine Direktzusage erhaltet, wird eure künftige Truppengattung festgelegt (ich hatte 4 in der Bewerbung angegeben, nach dem Einplanungsgespräch, wurde es dann doch eine ganz andere: ,, ELOKA, HURRA!"), ein Studienfach und ihr könnt je nach Wohnort noch eure Truppenschule aussuchen (beim Heer: Munster, Hammelburg und Idar-Oberstein). Ihr könnt dann noch zu Mittagessen, oder sofort nach Hause fahren, zurück ins zivile Leben, ein komisches Gefühl, nach den drei Tagen..

Ich danke allen, die bis hierher gelesen haben und wünsche jenen die die OPZ noch vor sich haben einen erfolgreichen Verlauf. Für Fragen, Kritik oder Anregungen bin ich offen. Fragen hier im Thread oder auch, bei ,,intimeren" Sachen gerne über PM.

Liebe Grüße
Dkuehn
Autor Dkuehn
 - 01. März 2012, 19:23:38
2.Tag – Der Prüftag:
Nach einer für uns wenig durchgeschlafenen Nacht geht es heute recht früh los. Da das Frühstück um 5:45 anfängt und man bereits um 6:10 im OPZ Gebäude sein soll, empfiehlt es sich früh genug aufzustehen, es gibt nämlich nur vier Duschen. Um 4:30 waren diese jedoch noch leer und unbenutzt, was dann nur eine viertel Stunde später anders aussah. Die Aufregung auf diesen Tag, das Schlafen in einer Viermann-Stube und der nächtliche Fluglärm sorgten bei uns ohnehin dafür, dass wir zu dieser Zeit schon wach waren, wir uns folglich ,,entspannt" fertig machen konnten. Die 25 Minuten zum Frühstücken reichen locker, wenn man pünktlich da ist. Das Vordrängeln in der Schlange, sofern überhaupt eine besteht, ist den Bewerbern übrigens gestattet und auch wenn man sich schwer tut etwas runter zu bekommen, sollte man sich für die anstehenden Test etwas stärken oder zumindest mit Kaffee vollpumpen, da es ohnehin um 11:30 schon wieder Mittagessen gibt.
Um 6:10 findet man sich dann im OPZ Gebäude ein und schreibt in dem Raum, in dem auch die gestrigen Vorträge stattfanden den Deutschtest. Dieser läuft wie folgt ab:
Man wird in zwei Gruppen eingeteilt, von denen jeder jeweils zwei Wortpaare bekommt (bei uns bspw. Märchen u. Sage, Beglaubigung u. Kopie, Wunsch u. Hoffnung, Konkurrenz u. Feindschaft), von welchen man sich dann eines aussuchen kann. Die Begriffe sollen in 30 Minuten definiert, auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede  untersucht werden und mit einem Fazit eingeordnet werden. Der Test soll in erster Line Rechtschreibung, Ausdrucksvermögen und Grammatik des Bewerbers überprüfen, da man diesen Aufsatz handschriftlich verfasst, sollte auch auf ein lesbares Schriftbild geachtet werden. Tipp: Nehmt euch linierte oder karierte Blätter zum Drunter legen mit, die Blätter sind rein weiß, solche Hilfen sind allerdings erlaubt.
An dieser Station erhaltet ihr auch euren Laufzettel, das für euch fortan wichtigste Dokument, denn hier steht, wann ihr wohin müsst. Zwischendurch geht ihr immer mal wieder zum PvD, da er den Ablauf organisiert und Stationen eventuell vorziehen oder einschieben kann. Ab hier trennen sich eure Wege, jeder geht woanders hin, ich musste zum Arzt, worauf ich nicht genauer eingehe, da es im Grunde der Musterung entspricht
Danach stand der PMO (Persönlichkeitsmerkmale Offizier)-Test auf dem Plan. Das ist ein computergesteuerter Test, bei dem ihr 116 Fragen beantworten, die, wie der der Name schon sagt, eure Persönlichkeitsmerkmale abrufen soll. Die Fragen wiederholen sich in Sinn oder gar Formulierung immer wieder, weshalb spontane und ehrliche Beantwortung oberstes Gebot ist. Keine Angst, wenn ihr euch mal verdrückt fliegt man nicht raus, muss die Widersprüche aber u.U. im Interview erklären. Auch ein ,,Nach-dem-Mund-Reden" sollte man vermeiden, da man auch dann mit unangenehmen Fragen im Interview rechnen muss. Für die Beantwortung hat man 40 Minuten Zeit, viel zu viel, denn Stress kommt hier nicht auf: Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht, bei dem Erfragten handelt es sich auch nicht um Wissen, sondern um Einschätzung von Situationen oder eigenem Verhalten, welche dann mit 1 (trifft gar nicht zu) bis 7 (trifft voll zu) zu bewerten sind.
Als nächstes und somit noch vor dem Mittagessen stand für uns alle dann das Gruppen-Situations-Verfahren an. Da auf dem Laufzettel die Prüfkommission bereits steht, kann man sich vorab bereits informieren, mit wem man dieses bestreiten wird, in der Regel sind es drei bis fünf, bei mir vier. Das GSV besteht aus drei Teilen: Diskussion, Ressourcenknappheit, Vortrag. Geprüft wird man entweder von zwei Offizieren, oder einem Offizier und einem Psychologen, was bei mir der Fall gewesen ist.
Bei der Diskussion handelt es sich um eine Situation, in der man zusammen vor einem Problem steht und das in 12 Minuten gelöst werden muss. Bei mir war es folgendermaßen: Wir sind mit einer Gruppe Jugendlicher auf einer Wanderung und werden vor Einbruch der Dunkelheit unsere Jugendherberge nicht erreichen. Auf dem Weg haben wir einige verlassene Höfe entdeckt, weshalb wir uns nun fragen, ob wir zur Herberge oder zu einem auf der Karte eingetragenen Hof ziehen sollen, welcher noch im Hellen erreicht werden könnte. Wichtig ist hier, dass man zielorientiert und konstruktiv an dem Problem arbeitet und positives Engagement zeigt. Das erste Wort zu haben kann dabei von Vorteil sein, das wird allerdings von jedem versucht werden. Wichtig ist auch, dass man nicht zu wenig sagt, die Diskussion also aktiv mitgestaltet und auch mal auf sein Wort besteht, bei alle dem jedoch immer höflich bleiben und die anderen auch mal ausreden lassen.
Das Szenario der Ressourcenknappheit war bei mir folgendes: Wir sind auf einer Messe und ein Freund hat noch Wildcards für das Musikvideo-Casting, für das man sich hatte anstellen können. Wir sind jedoch zu spät, haben jedoch drei Wildcards, mit denen wir direkt rein kommen: eine zu wenig. In acht Minuten muss nun eine Lösung gefunden werden, die nicht ,,Alle verzichten" ist. Man kann hier entweder auf die Ressource bestehen, oder aber auf diese verzichten, wenn man einen Ausgleich erhält. Hier gibt es keine Ideallösung und jedes Gespräch verläuft anders. Ich beispielsweise hatte gedacht, nach sechs Minuten als erster endlich mal meinen Anspruch auf die Ressource zu erheben wäre schlau, da ich so zeige, dass ich lösungsorientiert bin und da es zu einem Ergebnis kommen muss, positiv für die Gruppe gearbeitet zu haben. Nicht bedacht habe ich, dass ich nun alleine gegen drei andere stand, die sich sofort zusammen taten. Somit hatte ich keine Chance mehr und mir so selbst den Bock geschossen hab. Dies habe ich später im Interview erwähnt, als ich gefragt wurde, wie das GSV aus meiner Sicht gelaufen sei. Dass ich diesen offensichtlichen Fehler, aber auch meine Absicht erkannt habe, gefiel denke ich, dann niemand ist perfekt, das wissen auch die Prüfer.
Zuletzt dann der Vortrag, zu dem ich nicht viel sagen muss, denn jeder wird in der Schule mal einen Vortrag gehalten haben. Man hat ein Problem, dass man zunächst analysieren und erklären muss. Nachdem man die Argumente für und wider abwägt, muss man nun eine Entscheidung fällen und erklären. Da man als Offizier seinen Entscheidungen auch Befehle folgen lassen muss, gibt man dann noch Handlungsanweisungen an die Antagonisten, ,,gespielt" von den drei anderen Mitbewerbern. Diese nehmen den gesamten Vortrag kommentarlos zur Kenntnis, dürfen jedoch, so der Offizier, ab und an mal Lächeln und Nicken. Zur Vorbereitung hat man 25 Minuten, den Notizzettel darf man benutzen, ich fühlte mich im Vorteil es ohne zumachen, vor allem weil ich anfangen durfte (Die Reihenfolge muss man in der Gruppe selbst bestimmen).

Danach ging es dann zum Mittagessen von 11:30 bis 12:15, welches, wie die anderen Mahlzeiten, ungeahnt gut war, wer Montags da ist darf sich über den Schnitzeltag freuen, doch auch an anderen Tagen braucht man sich um sein Wohl nicht zu fürchten.
Pünktlich um  12:15 war ich dann zum letzten Test der Offizier Eignung zum Interview. Dieses sollte man bei den gleichen Prüfern machen, die auch das GSV geleitet haben. Ich möchte direkt mal den Wind aus den Segeln nehmen, denn angesichts dessen, was man im Internet darüber teilweise liest, ist es ersten fair, zweitens sind die Prüfer nicht fies oder versuchen einen zu provozieren, wo aber versuchen sie den Bewerber unter Druck zu setzen, um zu sehen, wie er mit Stress umgeht. Keine Angst wenn euer Gespräch nicht so verläuft, wie ihr es euch vorgestellt habt, oder ihr auf die eine oder andere Frage zu hören bekommt ,,Ist das alles?" oder ,,Ich habe keine Lust ihnen alles aus der Nase zu ziehen", nachdem ihr äußerst detailliert und ausführlich geantwortet habt. Einfach cool bleiben und sich nicht reizen lassen, dann legt sich auch diese anfängliche Phase, die viele wohl als Provokation auffassen mögen. Die Fragen sind ähnlich zu denen, die bei einem ,,normalen" Einstellungsgespräch gestellt werden. Man sollte wissen, warum man zur Bundeswehr möchte, weshalb es gerade der Offizier sein soll. Fachliches Wissen über die aktuelle Politik und die Bundeswehr (Gründung, aktuelle Einsätze, was macht die Einheit für die ich mich beworben habe) sind klar von Vorteil und verstärken den Willen zum Soldat sein. Das ist auch etwas recht wichtiges, ihr seid in erster Linie Soldat und nicht Student, das Studium ist ein Schmankerl, nicht jedoch der erste Grund, weshalb ihr Offizier werden wollt. Zeitlich denke ich, dauert das Interview zwischen 15 und 30 Minuten, Zeitgefühl verliert man, wenn man dort sitzt. ;-) Zu Schluss habt ihr das letzte Wort, in dem ihr nochmal etwas klarstellen könnt oder sagen könnt, was euch auf dem Herzen liegt. Ich habe es genutzt, um klar zu machen, dass, auch wenn es nicht ganz rausgekommen sein sollte, die Bundeswehr und der Beruf des Offiziers genau das ist, was ich möchte und dafür auch bereit bin die Entbehrungen auf mich zu nehmen und ,,verdammt noch mal" bereit bin etwas dafür zu tun.
Jetzt liegt es nicht mehr in eurer Macht, ihr werden raus gebeten und nach wenigen Minuten wieder reingerufen. Nun wird euch das Ergebnis verkündet, ob ihr, unter Vorbehalt der körperlichen Eignung (Sporttest, eventuelle Medizinische Tests) geeignet seid. In dem Moment ist man dermaßen angespannt, dass ein Freudenschrei bei positivem Ergebnis glaube ich keine Seltenheit ist. Doch auch wenn man nicht geeignet ist, bedeutet das nicht, dass man ein schlechter Mensch ist. In einem anderen Erfahrungsbericht hieß es ,,Nicht jeder wird Offizier", das ist leider nur mal so, aber besser man erfährt es hier, als nach ein oder zwei Jahren während der Ausbildung.
Den Abschluss machte dann der Mathematik-Test, der ebenfalls computergesteuert ist, und alles abfragt, was in der Oberstufe gemacht wird, nicht jedoch die Stochastik. Für die einen ist er schwer, für die anderen weniger, das ist abhängig, ob er/ sie Leitungsfach oder Grundfach haben und die Schule eventuell etwas länger her ist. Ist das nicht der Fall, dann ist es nicht schlimm, wenn man das eine Thema nicht bearbeitet hat, das wird beachtet. Generell gilt: Der Mathetest ist entscheidend für die Studieneignung, weshalb er auch, wie bei mir, nach dem Interview stattfinden kann. Mit der Eignung in der Tasche war ich hier erstmals richtig beruhigt und als Schüler kam hier sogar Routine auf, denn in den Mathestunden macht man nichts anderes, als hier. Soweit zumindest meine Erfahrung mit diesem Test. (Ich darf anmerken, dass ich vorher diesen Test am meisten fürchtete)
Nach dem Abendessen gibt's dann noch einen Vortrag über die Bundeswehr und die verschiedenen Truppenteile, sowie Details zur Offizierslaufbahn. Der Vortrag war nicht besonders spannend, da man das meiste schon wusste,  aber hin und wieder mit einem Witz versehen doch recht amüsant. Dass die erhaltene Eignung  jedoch nicht mal die halbe Miete war, überraschte uns, denn im Schnitt erhielten in den letzten Jahren 3600 Bewerber die Eignung, eingestellt wurden jedoch nur 1600. Diese vorgetragenen Zahlen zu den letzten Jahren waren noch das interessanteste und verdeutlichten auch, warum man als San-Bewerber nicht mit einer Sofortzusage rechnen sollte. Die Hälfte der Bewerber (insg. 6000 von 12000) wollen Sani werden, eingestellt werden allerdings nur 350 von 1600. Die Freude dämpfte das jedoch kaum, denn das es nicht leicht sein würde, war jedem schon vorher klar gewesen.
So war die Stimmung an diesem Abend wesentlich entspannter und wir gönnten uns auch mal ein Bierchen, angestoßen wurde auf die Eignung, man hatte es geschafft. Hier wurden die Konkurrenten dann mehr zu ,,Kameraden", denn das gemeinsame Bestehen des Tests schweißt zusammen und schafft Vorfreude auf die Dienstzeit.
Autor Dkuehn
 - 01. März 2012, 19:19:53
Erfahrungsbericht OPZ: 16.08. – 18.08.2011

Der Bericht ist nicht erst jetzt entstanden, sonden wurde von mir damals auf Soldatentreff veröffentlicht.

Endlich. Darauf hat man gewartet: Die Mutter kommt mit dem langersehnten Brief aus Köln, das Personalamt der Bundeswehr hat einen zur OPZ eingeladen. Damit ist die erste Hürde genommen und man kann die Einladung wirklich als Hürde sehen, da nur 2/3 der Bewerber zum Prüfverfahren eingeladen werden. Wenn der Lebenslauf und vor allem die Zeugnisse stimmen, sollte das generell kein Problem sein. Das fünf-seitige Schreiben wird genauestens gelesen, der Termin war bei mir in vier Wochen, insgesamt war bei mir alles unerwartet schnell gegangen, nur 3 Wochen nachdem ich die Bewerbung im KWEA abgegeben hatte wurde ich eingeladen, sprich nach nur 7 Wochen durfte ich ran.

1. Tag – Anreise:
In der Einladung sind zwei Bahngutscheine beigelegt, sodass man, sollte man nicht mit dem Auto anreisen, kostenfrei und schnell (ICE ist damit auch buchbar) zum Hbf. Köln gelangt. Autofahrer erhalten vor Ort 20 Cent pro gefahrenen Kilometer. Vom Bahnhof ist die Mudra-Kaserne gut zu erreichen, die mitgeschickte Wegbeschreibung reicht vollkommen aus, für 2,50€ fährt man mit dem Ticket 1b mit U- und S-Bahn bis zur Kaserne. Es schadet nicht, früher als 15 Uhr bereits da zu sein, da man sich so erstens ganz entspannt die Hausordnung durchlesen kann, man sich zweitens ein Bett in den Viererstuben aussuchen kann und man so bereits Kontakte mit Mitbewerbern knüpfen kann.
Wenn man das Gelände betritt zeigt man zunächst seine Einladung und den Personalausweis bzw. Reisepass vor, bevor man dann zum Unterkunftsgebäude geht, wo man durch den Herbergsleiter begrüßt und eingewiesen wird. Daraufhin bezieht man dann seine Stube und wartet auf die nach und nach eintrudelnden Mitbewerber. Das gemeinsame Gespräch lockert die Anspannung und vertreibt die Zeit bis zum Vortrag des Herbergsleiters. Man sollte hier nicht nur der Höflichkeit wegen zuhören, da hier durchaus wichtige Dinge erzählt werden. Nun geht's zusammen in das OPZ-Gebäude, wo man zunächst den Persönlichkeitsfragebogen ausfüllt. Gefragt werden hier allgemeine Dinge wie: ,,Haben sie schon einmal eine Führungsposition eingenommen?"  (Klassensprecher, sei es  noch so lächerlich gilt auch!), ,,Warum wollen sie Offizier werden?", Fragen zum Dienst an der Waffe und zur Bereitschaft auch an Auslandseinsätzen teilzunehmen. Hierfür ist genug Zeit, sollte man sich seine Stärken und Schwächen nicht erst dort bewusst machen. Wie beim gesamten Prüfverfahren ist Ehrlichkeit das oberste Gebot, denn wer sich verstellt und sich in Gegensätze verstrickt, der darf sich im Interview erklären. Bei diesem ,,Test" gibt es kein Richtig oder Falsch, man sollte jedoch überall nicht nur mit einem Satz antworten.
In mehreren Vorträgen wird man über den Ablauf des nächsten Tages informiert, der Personalberater (künftig mit PvD = Personalberater vom Dienst abgekürzt) und die Betreuungsoffiziere stellen sich vor und für Sanitäter folgt hier noch ein weiterer Vortrag, über den ich nichts sagen kann. Man hat nun den restlichen Abend frei und kann sich mit der Prüfgruppe und den Betreuungsoffizieren beim ,,Griechen" unterhalten und auch ein Bierchen trinken, wenn man möchte. Bei mir war dieser wegen Umbauarbeiten leider geschlossen, weshalb wir mit ca. 30 Leuten in den  ,,Schultheis-Keller" ausweichen mussten. Da man am Anreisetag nicht mehr zur Kantine gehen kann, lagen bei uns ein Dutzend Karten von Pizzalieferanten aus, sodass wir eine schöne Sammelbestellung abgeben konnten. Angesichts des frühen Tagesbeginns am nächsten Morgen machte keiner allzu lange und auch das Feierabendbierchen blieb heute bei den Meisten mal aus.