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Autor Springbaum
 - 19. Oktober 2015, 21:59:19
Zitat von: miguhamburg1 am 17. Oktober 2015, 07:08:32
Nur muss man sich dessen eben auch bewusst sein, dass die so zustande gekommenen Impressionen eben nur einen - von anderen Menschen ausgewählten - Teil der Realität abbilden. Und aus diesem Teil der Realität in einem so diversen Land wie AFG aufs Ganze zu schließen, wie es @ Säbelrassler und andere hier tun, springt nun eindeutig zu kurz.

Bei einem Soldaten liegt der Fall doch ähnlich. Auch dieser muss seine eigenen Eindrücke durch andere ergänzen, um sich ein fundiertes Bild verschaffen zu können. Ob man nun allerdings vom durchschnittlichen Bürger erwarten sollte, dass er Afghanistan bereist, internationale wie nationale Literatur zu dem Land verschlingt, nur um hier dann als Gesprächspartner wahrgenommen zu werden, dass halte ich dann doch für abstrus.

Was ist falsch daran populäre öffentliche Meinungen aufzugereifen, wenn man aufgrund diverser Artikel zu dem Entschluss kommt, dass man sich damit identifizieren kann ?

Glaubt man hier so manchen Beiträgen, dann scheint es auch unter den Soldaten kein einhelliges Bild zu geben. Deshalb unterhält man sich ja auch darüber ...

Zitat
Das glaube ich dir ohne weiteres. Es kommt aber nicht (oder nur sehr wenig, denn auch das kann ein Erfolg sein) darauf an, wie wir das sehen oder wahrnehmen, sondern wie die Bevölkerung in AFG das sieht. Ich denke, hier liegt unser Dissens.

Und wie sieht es die Bevölkerung ?
Autor miguhamburg1
 - 17. Oktober 2015, 07:08:32
Nur muss man sich dessen eben auch bewusst sein, dass die so zustande gekommenen Impressionen eben nur einen - von anderen Menschen ausgewählten - Teil der Realität abbilden. Und aus diesem Teil der Realität in einem so diversen Land wie AFG aufs Ganze zu schließen, wie es @ Säbelrassler und andere hier tun, springt nun eindeutig zu kurz.
Autor MMG-2.0
 - 17. Oktober 2015, 03:59:43
Selber muss man ein Lande nicht bereisen; es reicht, wenn andere das Land bereisen und berichten.
Autor Tommie
 - 15. Oktober 2015, 14:16:18
Zitat von: Springbaum am 11. Oktober 2015, 21:26:14Muss man neuerdings ein Land (lokal) bereisen, um sich ein Urteil über die Gesamtentwicklung erlauben zu dürfen ?

Na ja, das ist wie im richtigen Leben ;) : Ohne praktische Erfahrung und das Gespräch mit den Betroffenen vor Ort ist und bleibt jede Aussage graue Theorie! Und was man über Theoretiker sagt, wissen Sie ;) ? Sie seien wie Eunuchen, die zwar wissen wie es geht, aber ... ;D !
Autor Springbaum
 - 11. Oktober 2015, 21:26:14
Zitat von: miguhamburg1 am 02. Oktober 2015, 10:00:21
Ulli und Ralf,

unser Säbelassler wird es ganz sicher besser wissen als wir und andere Nutzer, die mehrfach in Afghanistan und dann auch noch an unterschiedlichen Orten waren, dass alles umsonst gewesen ist. Damit reiht er sich in sachlich so fundierte Analysten wie Frau Käßmann, Herr Gysi, Herr Lafontaine und Andere ein. Die ja eben so oft und für längere Zeit in AFG vor Ort waren.

Muss man neuerdings ein Land (lokal) bereisen, um sich ein Urteil über die Gesamtentwicklung erlauben zu dürfen ?

Ich verstehe durchaus, dass jeder Soldat im Krieg einen Sinn für sein handeln sucht. Ich möchte das auch gar nicht bewerten. Nur glaube ich kaum, dass der durchschnittliche Soldat wärend seines Einsatzes die Gesamtentwicklung erfassen kann und ich glaube fest daran, dass er eine negative Entwicklung auch gar nicht erfassen soll. Das soll auch die deutsche Bevölkerung nicht. Das zeigt ja auch der gepostete Vergleich (... tolle Vergleichsparameter).

ZitatVergleich 2001 zu heute:
Straßen: 18.000km- 42.000km
befestigte Straßen: 60km- 2350km
Zugang zu Elektrizität: 6%-28%
TV-Sender: 0-30
Radiosender: 3-150
Internetuser: 0- 6.000.000
Handynutzer: 25.000-22Mio
Übrigens- Handy ist der Hauptzugangsweg zum Internet, was in Afghanistan nicht zensiert wird.

Nach 1945 gings bei uns auch Aufwärts. Den Tiefpunkt als Vergleich heranzuziehen, dass macht sich immer schön ...

ZitatDas glaube ich dir ohne weiteres. Es kommt aber nicht (oder nur sehr wenig, denn auch das kann ein Erfolg sein) darauf an, wie wir das sehen oder wahrnehmen, sondern wie die Bevölkerung in AFG das sieht. Ich denke, hier liegt unser Dissens.

Ich bezweifle nicht den Erfolg des Unternehmens ansich. Ich trauere nur den vergebenen Chancen nach, die womöglich ein stärkeres Engagement ermöglicht hätten.

Gruß

Springbaum


Autor miguhamburg1
 - 05. Oktober 2015, 12:46:27
Tja, wer sich wie Sie, @ Säbelrassler, der Wortwahl von Käßmann, Gysi und Anderen bedient, darf das in der Retrospektive auch lustig finden, wenn es ihm vorgehalten wird.

Dass dieses Krankenhaus in Kunduz zerstört wurde, ist natürlich eine Katastrophe, ohne Zweifel. Dass Afghanistan imstande ist, seine Infrastruktur auch selbst zu entwickeln und zu bauen, zeigt sich in Kabul und den stabil-sicheren Landesteilen seit geraumer Zeit. Denn dort entstanden mittlerweile deutlich mehr Straßen, Gebäude und sonstige Infrastruktur aufgrund eigener Initiative, als durch ISAF und die von ihnen geschützten NGO's.

Das gilt natürlich nur eingeschränkt oder gar nicht in instabilen Regionen. Ich denke auch nicht, dass dies handlungsleitendes Interesse der dortigen Warlords ist.

Also, Afghanistan gibt ein heterogenes Bild in vielen Aspekten des Lebens ab. Deshalb sind pauschale Aussagen zu den meisten Aspekten eben auch schlicht falsch. Und um einen dieser Aspekte ging es ursprünglich in diesem thread.
Autor Säbelrassler
 - 05. Oktober 2015, 12:14:41
Ich hab heute morgen eine Radiomeldung gehört, die nochmals Bezug genommen hat auf die Zerstörung des einzigen Krankenhauses in Kunduz, wo schwere Kriegsverletzungen behandelt werden konnten. Verständlicher weise beschreibt ein afghanischer Arzt das als Katastrophe.
Und darin z.B. sehe ich ein langfristiges Problem im ganzen Land  - selbst wenn die Taliban zurückgeschlagen werden sollten, das Krankenhaus ist weg. Infrastrukturelle Verbesserungen bringen nicht viel, wenn sie in kürzester Zeit zerstört und nicht erneut aufgebaut werden. Fraglich, ob afghanischen Kräfte dazu finanziell und unter sicherheitspolitischen Aspekten allein in der Lage sind.
Dazu würde mich mal eure Meinung interessieren - ich persönlich bezweifele, dass größere Projekte (wie z.B. der Bau und die Ausstattung von Krankenhäusern) ohne fremde Hilfe dauerhaft machbar sind.

@ Miguhamburg 1:
Deinen ironischen Kommentar fand ich übrigens ganz spaßig. Ich hab allerdings nicht behauptet, ich wüsste etwas "besser" als andere, sondern meine persönliche Ansicht/Meinung/Einschätzung abgegeben. Das ist keine Haarspalterei, sondern ein ziemlicher Unterschied! Aber mich mit'm Gysi oder LaFonaine in einen Pott zu werfen hat mich dann doch amüsiert grinsen lassen. ;D

@wolverine:
"Intellektuelle Abrüstung" - sehr geil!! ;D Wird direkt in meinen aktiven Wortschatz assimiliert
Autor StOPfr
 - 04. Oktober 2015, 13:51:47
Die Schweizer Nachrichtenagentur sda berichtet heute (Stand: 04.10.2015, 13:07 Uhr) aus Afghanistan:

MSF zieht sich aus Kundus zurück

Quelle (MSF = Ärzte ohne Grenzen)
Autor StOPfr
 - 03. Oktober 2015, 21:29:08
Neben anderen Agenturen berichtet heute (03.10.2015, aktualisiert um 20.58 Uhr) auch die Schweizer Nachrichtenagentur sda aus Afghanistan:

US-Flugzeuge bombardieren Spital in Kundus

Quelle
Autor miguhamburg1
 - 02. Oktober 2015, 12:31:59
Ja, lieber MMG-2.0, damit werden Sie und @ Säbelrassler wohl leben müssen, dass ich ihre Äußerungen vergleiche...
Autor MMG-2.0
 - 02. Oktober 2015, 12:22:09
@miguhamburg1:

Was soll das? Sie fangen schon wieder damit an den TE mit anderen zu vergleichen oder in eine bestimmte Richtung zu setzen. Das ist überhaupt nicht nötig. Der TE hat seine eigene Meinung, so wie viele andere Soldaten auch, die mehrmals im Einsatz waren. Jeder Soldat kommt mit seiner eigenen persönlichen Meinungen zu AFG zurück. Und diese sind sehr unterschiedlich. Ich glaube es gab dazu auch mal eine Auswertung seitens des BMVG.

Ich kenne genug Soldaten, die mit mir ebenfalls mehrmals an verschiedenen Orten in AFG waren, aber dennoch die gleiche Meinung wie der TE vertreten, dazu gehöre ich aber nicht. Für mich persönlich war es ein großer Erfolg im Einsatz zu sehen, wie die Wahlen so gut wie fast ohne "Probleme" durchgeführt worden sind.

Autor miguhamburg1
 - 02. Oktober 2015, 10:00:21
Ulli und Ralf,

unser Säbelassler wird es ganz sicher besser wissen als wir und andere Nutzer, die mehrfach in Afghanistan und dann auch noch an unterschiedlichen Orten waren, dass alles umsonst gewesen ist. Damit reiht er sich in sachlich so fundierte Analysten wie Frau Käßmann, Herr Gysi, Herr Lafontaine und Andere ein. Die ja eben so oft und für längere Zeit in AFG vor Ort waren.
Autor ulli76
 - 02. Oktober 2015, 09:37:52
Von wegen alles ein Misserfolg. Hier mal ein paar Erfolge:
Für die, die auf FB sind: https://www.facebook.com/GENJohnCampbell/photos/a.162268200596849.1073741828.162243273932675/512247878932211/?type=3&theater
Und hier der Inhalt:

Vergleich 2001 zu heute:
Straßen: 18.000km- 42.000km
befestigte Straßen: 60km- 2350km
Zugang zu Elektrizität: 6%-28%
TV-Sender: 0-30
Radiosender: 3-150
Internetuser: 0- 6.000.000
Handynutzer: 25.000-22Mio
Übrigens- Handy ist der Hauptzugangsweg zum Internet, was in Afghanistan nicht zensiert wird.

Alphabetisierungsrate ist hoch gegangen- besonders unter Frauen, Kindersterblichkeit ist runter, Lebenserwartung bei Geburt ist gestiegen, Englisch ist in vielen Schulen Pflichtfremdsprache.
Friedliche Demonstrationen sind in Kabul an der Tagesordnung. In Kabul sind auch deutlich mehr Frauen ohne Burka im Stadtgebiet zu sehen, als früher, das Stadtbild hat sich völlig gewandelt. Frauen sind in der Politik aktiv, in Mazar-e-Sharif gibt es eine weibliche Taxifahrerin, in Kabul ein Frauenfahrschule

Und noch ein paar Erfolge: Die Afghanen sind in großer Zahl trotz Anschlagswarnungen zu den letzten Präsidentschaftwahlen gegangen. Die beiden Präsidentschaftskandidaten haben es geschafft , sich auf die Machtverteilung zu einigen.
Nach dem Tod von Farkunda (einfach mal googeln) sind sowohl Frauen als auch Männer demonstrieren gegangen- alle Demonstrationen friedlich. Die Frauen haben sie zu Grabe getragen- geschützt von einem Ring Männer- bisher völlig undenkbar in Afghanistan.

Die afghanischen Sicherheitkräfte haben guten Zulauf an Bewerbern.

Das soll jetzt nicht heissen, dass alles gut ist. Aber jedes Mal, wenn irgendwas passiert zu sagen "hat alles nichts gebracht", "es war alles umsonst" entspricht einfach nicht der Lage und wird auch nicht der Leistung derer gerecht, die da waren, die da verwundet wurden und die dort ihr Leben gelassen haben. und es macht auch die Verarbeitung nicht einfacher, wenn man ständig gesagt bekommt "euer Opfer war für die Katz und wir haben das ja alle schon von vorne herein gewusst".
Autor wolverine
 - 02. Oktober 2015, 09:05:21
Zitat von: Säbelrassler am 02. Oktober 2015, 07:39:00
Ich habe kein Problem damit, die von mir als Misserfolg interpretierten Aspekte zu vertreten,
Nur kam da in der Sache bisher wenig; außer, dass Afghanistan noch keinen mitteleuropäischen Standard erreicht und dort Soldaten gefallen sind.
Und dieser letzte Punkt, dass jeder Gefallene einen Misserfolg bedeutet, lässt mich an Ihrer Kompetenz zweifeln. Das ist leider die totale intellektuelle Abrüstung, die das "freundliche Desinteresse" an allem Militärischen verursacht. Sie reihen sich selbst in eine Gruppe ein, wo Sie vielleicht gar nicht hin möchten.
Wenn man Militär einsetzt, ist es immanent, dass diese töten und auch selbst getötet werden. Militär ist doch nicht nur Staffage, die gut aussehen soll. Wer das nicht akzeptiert oder akzeptieren kann, begibt sich der militärischen Komponente der Außenpolitik. Kann man versuchen. Man muss sich dann aber über seine begrenzten Möglichkeiten bewusst sein.
Autor Ralf
 - 02. Oktober 2015, 08:03:21
ZitatAbschließend nur eins noch: Glaubts oder nicht, aber ich hoffe tatsächlich, dass all diejenigen recht haben, die aus dem ganzen ISAF-Einsatz unterm Strich eine positive Bilanz ziehen können und es wäre schön, wenn ich mit meiner Ansicht bzgl. "Erfolg" oder "Misserfolg" falsch liegen sollte. Dann hätte der Einsatz nämlich rein objektiv tatsächlich etwas gebracht, egal wie man dazu nun stehen mag.
Das glaube ich dir ohne weiteres. Es kommt aber nicht (oder nur sehr wenig, denn auch das kann ein Erfolg sein) darauf an, wie wir das sehen oder wahrnehmen, sondern wie die Bevölkerung in AFG das sieht. Ich denke, hier liegt unser Dissens.