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Zusammenfassung

Autor Tida86
 - 08. Mai 2018, 15:41:21
Schon einen halben Monat her der letzte Beitrag aber ich gebe dennoch meinen Senf dazu :D

Ich bin seit nun fast 10 Jahren S6Fw. Zuletzt seit knapp 3 Jahren in einer PzPiKp. Genau wie du zivil Fachinformatiker Fachbereich Anwendungsentwicklung gelernt.

Zum fachlichen auf der Ebene Kompanie:
- Normaler DAU-Kram (Wie mach ich das bei Word? / Herr HptFw ich hab das Internet gelöscht usw.)
- Administrieren der Grundbetriebs-Rechner gleich null, da alles durch die BWI administriert wird
- Auf Übungen gibt es "Grüne IT" die wiederum in unserer Administrativen Hand liegt und macht als 6er richtig Spaß und ist unsere einzige Möglichkeit uns In-Übung zuhalten
- Militärische Systeme wie FüInfoSysH, MobKomSys, RBM etc sind auch weitestgehend in unserer administrativen Hand und fordert einen 6er auf mehreren Ebenen. (Nicht nur abgesetzt sondern auch die ganzen Systeme auf den Fahrzeugen)
- Ständig lernt man in der schnelllebigen IT-Welt was dazu, gerade auch im Militärischen Bereich

Möglichkeiten nach der BW:
- Auch hier gibt es während der Dienstzeit und im Vollzeit-BFD viele Möglichkeiten
   - Weiterbildung zum IT-Professional
   - Cisco-Lehrgänge, MCP, MCDSE etc
   - Weiterbildungen für bestimmte Bereiche ExchangeServer, Lotus Notes Administrator und und und
- Viele meiner Kameraden die als S6 ausscheiden gehen auch zur BWI und bekommen dort einen guten Arbeitsplatz direkt an der administrativen Quelle
- Meiner Erfahrung nach ist der IT-Bereich im Zivilen insgesamt schwerer geworden. Sprich "nur" als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung; Mittlerweile werden viele "studierte" gesucht

Ich hoffe ich konnte ein paar hilfreiche Punkte aufzählen, ansonsten: FRAGEN!! Stehe immer gern bereit für Infos.

mkG
Autor KlausP
 - 10. April 2018, 08:30:28
Weiterverpflichten können Sie sich jederzeit, die Bw muss diese Verpflichtung aber nicht annehmen.
Autor mult_er
 - 10. April 2018, 08:28:23
Danke euch, für die ausführlichen Kommentare, ihr helft mir sehr weiter!

@Bubbes
Die Frage nach dem was danach passieren soll, ist für mich der einzige Haken, der mich an dem ganzen noch zweifeln lässt.
Sollte mir das ganze Spaß machen und ich gute Arbeit leisten, wäre mein Plan gewesen mich weiter zu verpflichten (ich glaube das geht bis max 25. Jahre) bzw. mich parallel eben als Berufssoldat zu bewerben.
Bei letzterem kann ich verstehen, dass man nicht damit rechnen kann, jedoch meinte mein Berater, dass die Chancen bei IT Leuten höher zu sein scheinen.
Gerade durch den Mangel an Fachkräften in diesem Bereich würde man bei der Bundeswehr darauf setzen, dass solche Leute bleiben.
Ob dies jedoch zutrifft und in gut 12 Jahren noch immer so ist, kann wohl niemand wirklich sagen.
Mich würde noch folgendes interessieren:

  • Stehen deiner Meinung nach die Chancen, eine Anstellung im IT-Bereich zu finden, schlechter, wenn man vorher als S6 Feldwebel bei der Bundeswehr war? Sollte man da bei der Bundeswehr lieber in eine andere Richtung gehen?
  • Rechnen Firmen diese Zeit sozusagen als Berufserfahrung an oder sind sie generell schwer auf das Thema "Soldat aus der Bundeswehr" zu sprechen? Wie ist da deine Erfahrung?

@Alle
Das Gehalt spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Lieber habe ich Spaß bei dem was ich tue, als dass ich überdurchschnittlich gut verdiene.
Grundsätzlich noch eine Frage:

  • Stellt es ein Problem dar, sich später dann mit 36 nochmals für 12 Jahre weiter zu verpflichten? Muss man sich hierfür dann wieder neu bewerben und "hoffen" genommen zu werden?
  • Ist es eventuell möglich, nach den 12 (oder 24) Jahren in den IT-Bereich des zivilen Bereichs der Bundeswehr zu wechseln? Ich gehe davon aus, dass man sich hier dann aber wohl auch wieder entsprechend qualifizieren und bewerben muss, auch wenn die Bundeswehr einen schon "kennt".

Schöne Grüße
Tom
Autor TomTom2017
 - 09. April 2018, 23:24:56
Zitat von: Bubbes am 09. April 2018, 22:35:36
Das ist keine Mär sondern Tatsache! Du kannst "draußen" als guter Entwickler wesentlich mehr Geld verdienen, mit wesentlich weniger Verpflichtungen, das ist eine Tatsache, die nicht von der Hand zu weisen ist. Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auf meine Programmierer aus meinem Studium. Die haben zudem bei Antritt der Stelle noch ein MacBook Air und ne Apple Watch auf dem Tisch stehen. Von der langen Bewerbungsfrist spreche ich erst gar nicht.

Die Bundeswehr zahlt gut, keine Frage, hier gehen aber eher Menschen aus Überzeugung hin und nicht wegen dem Geld. Diese Menschen sind rar gesäht... Aber darum geht es glaube ich auch gar nicht.

Naja, beim dem Gehaltsthema vertrete ich eine andere Auffassung. Ich bin ja noch da "draußen" und weiß so, wie das läuft (und habe in den vielen Jahren beide Extreme - viel Gehalt, wenig Gehalt - beobachten können bzw. war in den Entscheidungsprozessen eingebunden).

Die Bw zahlt nicht (unbedingt) besser - das ist richtig (vor allem, wenn man nicht studiert hat). Aber eben auch nicht soo schlecht, wie man in vielen Diskussion zu hören oder zu lesen bekommt. Zur Objektivierung gibt es ja Gehaltsvergleiche, Gehaltstabellen oder - studien.  Mehr PS gehen natürlich immer, aber schlussendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es sich wirtschaftlich lohnt.

Aber ich will diese Diskussion hier auch nicht vertiefen - das Thema Gehalt ist eine unendliche Geschichte und in der Regel nicht frei von Emotionen.  8)
Autor Bubbes
 - 09. April 2018, 22:35:36
Das ist keine Mär sondern Tatsache! Du kannst "draußen" als guter Entwickler wesentlich mehr Geld verdienen, mit wesentlich weniger Verpflichtungen, das ist eine Tatsache, die nicht von der Hand zu weisen ist. Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auf meine Programmierer aus meinem Studium. Die haben zudem bei Antritt der Stelle noch ein MacBook Air und ne Apple Watch auf dem Tisch stehen. Von der langen Bewerbungsfrist spreche ich erst gar nicht.

Die Bundeswehr zahlt gut, keine Frage, hier gehen aber eher Menschen aus Überzeugung hin und nicht wegen dem Geld. Diese Menschen sind rar gesäht... Aber darum geht es glaube ich auch gar nicht.

Autor TomTom2017
 - 09. April 2018, 21:38:15
Zitat von: Bubbes am 09. April 2018, 20:38:28
Speziell mit der Neuausrichtung CIR etc. ist da bestimmt ein hoher Bedarf nach fähigem Personal. Bzw. hatte ich vor ein paar Wochen ein Gespräch mit einem BeratungsFw. Dieser meinte, dass der Bedarf sehr hoch sei. Sogar so hoch, dass man Personen mit BMI = 35 nimmt.
Das ist korrekt. Der Bedarf ist sehr hoch. Als IT'ler stehen einem viele Wege und Dienstposten offen.

Zitat
IT'ler sind für die Bw rar, da "draußen" bei entsprechender Eignung mehr gezahlt wird.
Ach, immer die Mär von der Bezahlung.... die Bw zahlt nicht schlecht, wenn man sich ganz nüchtern die Netto-Bezüge anschaut. Aber da momentan die halbe Welt nach IT'ler sucht und die Ausbildung bzw. das Studium anspruchsvoll ist, ist der Arbeitsmarkt schlechthin relativ ausgedünnt. Aber zur Bezahlung gab es ja schon einen anderen Thread hier... Eher liegt das noch am "Image" der Bw...
Autor OG Fox
 - 09. April 2018, 21:20:01
Das klingt doch so schlecht schon mal nicht.  ;)
Autor KlausP
 - 09. April 2018, 21:05:10
Das kann man so pauschal nicht beantworten, weil die speziellen Tätigkeiten zu vielschichtig sind.
Ein S6Fw in einer Panzergrenadierkompanie/ einem Panzergrenadierbataillon wird bedeutend weniger direkt mit IT und dafür mehr mit "klassischem" Fernmeldegerät zu tun haben als einer bei CIR, Eloka oder auch in einer Fernmeldeeinheit. Dafür wird der in der Panzergrenadiertruppe sicher mehr "grüne" Anteile im Gelände in seiner Tätigkeit haben.

Autor OG Fox
 - 09. April 2018, 20:50:56
Hi,

das Thema interessiert mich auch... Ich habe die Antwort nicht ganz verstanden? Ist der S6 Feldwebel nun in der BW eher zukunftsorientiert oder nicht so?

LG
Autor Bubbes
 - 09. April 2018, 20:38:28
Aus der Erfahrung heraus (schon ein paar Tage her):

Unser S6 Feldwebel wollte genau aus dem Grund aus der Armee raus. Nachdem alles privatisiert wurde, durfte er eh nicht mehr viel an der IT machen. Man hat ihn aber nicht gehen lassen, da S6 (damals - vor ca. 4-5 Jahren) ein Mangel war. Der Junge hatte keinen Auftrag, wollte raus, man hat ihn aber nicht gehen lassen, weil er angeblich auf einem Mangeldienstposten saß (davon gab es insgesamt 6 im BTL).

Nun kann es aber mittlerweile auch ganz anders aussehen. Speziell mit der Neuausrichtung CIR etc. ist da bestimmt ein hoher Bedarf nach fähigem Personal. Bzw. hatte ich vor ein paar Wochen ein Gespräch mit einem BeratungsFw. Dieser meinte, dass der Bedarf sehr hoch sei. Sogar so hoch, dass man Personen mit BMI = 35 nimmt. IT'ler sind für die Bw rar, da "draußen" bei entsprechender Eignung mehr gezahlt wird.

Ich war selber 12 Jahre bei der Truppe, deswegen mein Tipp: Gehe davon aus, dass du nicht Berufssoldat wirst! Du wirst nach 12 Jahren ausscheiden, was machst du im Anschluss. Bedenke, du bist dann 36 Jahre alt. Natürlich hast du genug Möglichkeiten, dich dann weiterzubilden. Aber aus eigener Erfahrung (ich war genauso alt wie du, als ich zum Bund bin), du wirst nicht jünger, das lernen wird dir schwerer fallen, ggf. hast du Familie die ebenfalls ihre Zeit benötigt! Mache dir bitte genau Gedanken dazu. Ich bin mit 37 raus und habe jetzt meinen BFD (mit Studium) durch und weiß, wovon ich spreche!

Ich will dir das auch nicht madig machen, die Bw ist der beste Arbeitgeber, den es gibt! Soviel Abwechslung gibt es kaum woanders. Ich weiß, wenn man selber in der Truppe ist, sieht man das anders, aber nach einigen Jahren draußen, kann ich einen Vergleich ziehen und weiß wovon ich spreche. Ich möchte nur, dass du dir Gedanken machst was danach kommt! Die 12 Jahre sind schneller rum, als man denkt.

Vielleicht ist ja auch der zivile Part (Wehrtechnik) was für dich? Schau dich da mal um. Dort wird auch gesucht! Ansonsten viel Erfolg bei der Bewerbung!
Autor mult_er
 - 09. April 2018, 11:26:53
Hallo an alle,

kurz zu mir, ich bin 24 Jahre alt, hab die mittlere Reife, eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung und bin seit gut 5 Jahren in diesem Beruf tätig.

Ich möchte mich gerne beruflich neu orientieren bzw. einen Bereich in der IT finden, der mir mehr Abwechslung in Bezug auf den Kontakt mit anderen Menschen / Kollegen / Kameraden und das Umfeld bietet.
Mir ist dabei wichtig keine Software mehr zu entwickeln und mehr in einem Team arbeiten zu können, wo ein gewisser Zusammenhalt herrscht (schwer zu erklären).
Meiner Meinung nach findet man so etwas am besten nur bei der Bundeswehr bzw. bin ich mir nicht sicher, ob die IT überhaupt so eine Art der Teamarbeit / Abwechslung bietet wie ich sie suche.

Aufgrund dessen dachte ich mir, ich schau einfach mal bei einer Karriereberatung der Bundeswehr vorbei.
Mein Berater hat mich dann auch gleich von dem Gedanken eines kompletten Wechsels des Berufs abgebracht und mir den S6 Feldwebel mehr als empfohlen.
Für mich hat sich das ganze während des Gesprächs auch durchaus interessant angehört, die für mich oben genannten Punkte scheint diese "Stelle" wohl zu bieten.

Wieder zu Hause angekommen hab ich mich dann im Internet schlau gemacht.
Hier musste ich dann lesen, dass viele eher vom S6 Feldwebel abraten, wenn es andere Möglichkeiten gibt.
Grundsätzlich ziehen bei mir solche Argumente wie, du musst nur kaputte Geräte austauschen oder du hast dann nicht mehr wirklich viel mit der IT zu tun, nicht, da ich ja eigentlich gar nicht mehr so tief in die IT rein möchte, wie es mein jetziger Job tut.

Lange Rede kurzer Sinn:

  • Kann jemand aus eigener Erfahrung sagen, ob sich der S6 Feldwebel mit meinen Wünschen für meine zukünftige Tätigkeit deckt?
  • Kennt jemand einen Kameraden, der in so einer Stellung ist bzw. wie spricht dieser über seine Tätigkeiten?
  • Gibt es eurer Sicht generell einen Grund, der gegen das ganze spricht?

Meine Bewerbung werde ich trotzdem diese Woche abgeben und nochmal mit meinem Berater sprechen.
Dieser meinte, dass ich mir das ganze auch Vorort in einer Kaserne anschauen kann.
Die Möglichkeit werde ich zusätzlich nutzen, um mal persönlich mit jemanden zu sprechen, der sich schon in der Lage befindet.

Schöne Grüße und schon mal danke für eure Antworten
Tom