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Zitat von: Deepflight am 01. Mai 2022, 10:40:33Danke dir für die Antwort
Du hast aber schon gelesen, Ulli, dass ich genau das geschrieben habe?
Stell es dir so vor, als wäre die Zielmitte dein Spiegelpunkt. Wenn du alles richtig machst und der Schuss liegt immer nicht Mittig, zielst du beim nächsten Mal gespiegelt auf der anderen Seite.
45° 4cm links oben der Treffer heißt beim nächsten Mal 45° 4cm rechts unten zielen und man kommt Mittig aus.
Mal es dir mal in ein X/Y-Koordinatensystem. Wenn 0/0 Zielmitte ist, der Schuss geht auf -2/+2, musst du +2/-2 zielen um 0/0 zu treffen.
Ja, wenn Probleme, dann P8!
Die Visierlinie ist viel kürzer und nicht paralaxenfrei. Das G36 projeziert den Zielpunkt vom Rotpunkt immer genau dahin wo ich auch hinziele (verkanten etc mal aussen vor gelassen). Das ist bei der P8 nicht so, da man hier Kimme und Korn sauber übereinanderbringen muss, aber aufgrund der unterschiedlichen Entfernung immer nur eins von beiden fokussieren kann (und das sollte immer das Korn sein).
Haken ist dann aber, dass die Kimme und das Ziel verschwimmen.
Noch dazu wirken sich Fehler viel mehr aus, da das Gesamtsystem kürzer und leichter ist, und dazu der Abzug (aufgrund Abzuggewicht, Lage und Handhaltung) dazu führen kann, dass man bereits beim Abkrümmen verreist.
Und da sind die Ungenauigkeiten aufgrund Erschütterungen der Waffe durch sich bewegende Teile bei der eigentlichen Schussabgabe, Angst des Schützen vor Mündungsblitz/-knall etc. noch garnicht dabei.
Du wirst sehen, G36 läuft wie geschnitten Brot, bei der P8 kommt der ein oder andere ans Fluchen.
Aber aus mittlerweile rund 20-25 Durchgängen nSAK-Umschulung, die ich selbst geleitet hab kann ich dir sagen, dass es am Ende eigentlich jeder schaft. Klar hat man mal nen schlechten Tag und man muss eine Übung nachschießen, vielleicht auch 2 mal oder 3 mal, wegen mir auch am Folgetag nochmal, aber am Ende kapierst jeder. Hör auf die Ausbilder, und alles wird gut, es ist keine Raketenwissenschaft.
Zitat von: Deepflight am 01. Mai 2022, 08:15:30Hätte eher gedacht P8 ist einfacher
Und noch ein Nachbrenner:
Ich wette 5€ (klassische 5er-Wette) das Sie die Ausbildung G36 spkelend bestehen, aber wenn Sie (was ich nicht hoffe) irgendwo Probleme haben, wird es die P8 sein.
Ist immer so, G36 kann ein blinder Körperklaus 1. Güte schießen, P8 ist die Herausforderung.
Zitat von: Löwe von Eutin am 30. April 2022, 22:59:58Danke dir
Schießen lernt man nur durch Schießen.
Jede Waffe hat einen anderen Haltepunkt. Im Optimalfall ist jede Waffe eingeschossen und trifft "punktgenau", am besten schießt der zukünftige Schütze die Waffe selber ein/ justiert diese.
Die Entfernung zum Ziel spielt für den richtigen Haltepunkt natürlich auch eine Rolle.
Aber ich bin kein Schießausbilder, deswegen kann ich nur allgemeine Tipps geben.
Der Griff, die Atmung, das Schießgestell im allgemeinen etc. haben natürlich auch Auswirkung auf das Schießergebnis...
Zitat von: Deepflight am 01. Mai 2022, 07:50:36Danke dir klingt sehr plausibel
Puh, das wird vermutlich jetzt was länger.
Also, eine Waffe wird militärisch angeschossen, dass heißt die ballistische Kurve des Geschosses hat zwei Schnittpunkte mit der Visierlinie. Wenn du durch das Visier schaust (Rotpunkt oder ZF ist egal) schaust du immer genau geradeaus...ohne Biegung o.Ä., wie ein Laserstrahl. Das Geschoss fliegt aber nicht genau grade, sondern sinkt über die Strecke bis ins Ziel ab.
Beim Anschießen sorgt man dafür, dass am Ziel das Visier genau dort hinzeigt, wo der Treffer landet.
Jetzt ist es bei der 5,56mm-Munition, dass die ziemlich "absackt", sprich die Geschossflugbahn nach unten geht. Um das zu Kompensieren wird angeschossen und zwar so, dass bei ca 90m und bei ca. 185m der Zielpunkt dort ist, wo das Geschoss landet. Zusätzlich ist das Visier etwas höher als das Rohr auf der Waffe montiert.
Das führt dann dazu, dass unter 90m das Geschoss etwas niedriger einschlägt als das Visier es anzeigt. Das beginnt bei etwa Handbreite bei 0m und nimmt bis 90m ab...dort liegt der Schuss deckungsgleich mit dem Visier.
Zwischen 90 und 185m liegt der Schuss dann etwas höher als die Visierlinie, bei 185m-200m etwa da so das Visier es anzeigt, bei mehr als 200m darunter.
Für über 200m gibts dafür auf dem ZF die Hilfkreuze für 400m und 600m.
Was heißt das jetzt?
Generell ziele ich immer auf Zielmitte bei 200m und treffe da auch. Wenn das Ziel näher ist (zwischen 90 und 185m) landet das Geschoss aber etwas höher, daher ziele ich etwas tiefer; ich lasse das Ziel aufsitzen.
Bei mehr als 200m landet das Geschoss aber tiefer als mein Zielounkt im Visier, heißt in Ziele etwas höher, um das zu kompensieren; ich lasse das Ziel verschwinden.
Im Nahbereich beim neuen Schießausbildungskonzept mit Rotpunkt nach den Grundlagenübungen ist das dann egal, da kommt das Geschoss immer etwa eine Handbreite tiefer an beim G36.
Das ist genau das Stück, welches das Visier höher montiert ist als das Rohr. Wenn du also die Charlie-Zone treffen willst, zielst du auf die untere Grenze der Bravo-Zone; du lässt also Charlie unterhalb des Zielpunktes des Rotpunkt verschwinden.
Hoffe das war verständlich, sonst einfach mal nach Visierlinie googlen und da findet man genug Bilder, die das hier geschriebene verdeutlichen..