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Zitat von: Unproomn am 06. August 2024, 07:55:29Zitat von: LwPersFw am 31. Juli 2024, 11:03:54
Ich respektiere Sönke Neitzel sehr, d.h. aber nicht das man ihm in Allem folgen muss.
Wir Deutschen haben nun einmal eine besondere Geschichte. Diese wird nicht obsolet weil in (2014) 2022 RU einen Krieg in Europa begonnen hat.
Aber wie ich ja schrieb ... wer meint das Handeln eines Wehrmachtsangehörigen vor 1945, der bis zum Ende dem verbrecherischen, rassistischen und menschenverachtenden NS-Regime treu gedient hat, als Vorbild für Tapferkeit/mil. Exzellenz zu benötigen...
... es scheint ja von Seiten des BMVg gewünscht zu sein ... zumindest hat Generalleutnant Rohrschneider diese mögliche Lesart eröffnet ...
Und damit lasse ich es bewenden.
Wer dem faschistischen Regime bis zum Ende treu gedient hat - dessen Handeln aus dieser Zeit wird für mich nie sinn- und/oder traditionsstiftend sein.
Ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Natürlich haben wir heute nicht mehr das 50er-Jahre-Paul-Carell-Bild der "sauberen Wehrmacht", die wahrscheinlich auch den Krieg gewonnen hätte, hätten sich nicht Hitler und seine Schergen eingemischt. Damals war ja quasi alles anerkennswert, was nicht ganz hart in Richtung NS oder Wiederbetätigung gegangen ist. Das war ein Versuch, die Perversion des Regimes in allen Dimensionen zu etwas "anderem" zu machen, mit dem man selbst nichts zu tun gehabt hat. Das kann natürlich nicht mehr zeitgemäß sein.
Das Gegenextrem, welches aus einer wohlfeilen Position der Nachgeborenen heraus kollektiv alles verurteilt, was nicht desertiert oder im Widerstand gewesen ist, halte ich ebenfalls für verkehrt. Es wird einfach der Realität des einzelnen Soldaten nicht gerecht. Da gab es alle Motive, von NS-Überzeugung bis zum reinen Willen, die eigenen Familien zu verteidigen. Und ebenso gab es bei den Soldaten der anderen Mächte gute und schlechte Menschen. Überhaupt sollten wir bald 80 Jahre nach dem Krieg weniger in kollektiven Identitäten schauen, sondern die Menschen ihrer Zeit nach dem bemessen, was für sie möglich gewesen ist.
Ich finde diesen neuen Erlass sehr ausgewogen. Er berücksichtigt die Lehren aus der Geschichte, setzt den Fokus schon mehr auf die Bundeswehr selbst, verkennt aber nicht, dass man Menschen auch im Kontext ihrer Zeit betrachten muss.
Zitat von: LwPersFw am 31. Juli 2024, 11:03:54
Ich respektiere Sönke Neitzel sehr, d.h. aber nicht das man ihm in Allem folgen muss.
Wir Deutschen haben nun einmal eine besondere Geschichte. Diese wird nicht obsolet weil in (2014) 2022 RU einen Krieg in Europa begonnen hat.
Aber wie ich ja schrieb ... wer meint das Handeln eines Wehrmachtsangehörigen vor 1945, der bis zum Ende dem verbrecherischen, rassistischen und menschenverachtenden NS-Regime treu gedient hat, als Vorbild für Tapferkeit/mil. Exzellenz zu benötigen...
... es scheint ja von Seiten des BMVg gewünscht zu sein ... zumindest hat Generalleutnant Rohrschneider diese mögliche Lesart eröffnet ...
Und damit lasse ich es bewenden.
Wer dem faschistischen Regime bis zum Ende treu gedient hat - dessen Handeln aus dieser Zeit wird für mich nie sinn- und/oder traditionsstiftend sein.
Zitat von: F_K am 31. Juli 2024, 07:54:06
Beispiel:
Ein einzelner Soldat der Wehrmacht ist nicht (idR) sinn- und / oder Traditionsstiftend.
Zitat von: Unproomn am 31. Juli 2024, 10:33:15
In der Liste wird ja sogar ein Erich Topp genannt, der NSDAP- und SS-Mitglied und auch nicht im Widerstand war, sondern "nur" sein damaliges Verhalten sehr reflektiert aufgearbeitet und sich dann in der Bundeswehr verdient gemacht hat.
Ich sehe in den Beispielen weniger einen Fokus auf die Wehrmacht selbst, sondern auf die Biographien derjenigen, die später in die Bundeswehr eingetreten sind und sich dort verdient gemacht haben. Man wird sich also nicht plötzlich auf einen Michael Wittmann besinnen, aber möglicherweise auf einen Panzerkommandanten und Ritterkreuzträger, der später auch die Panzerwaffe der Bundeswehr aufgebaut hat. Die Bundeswehr dient also als "Filter" und es geht nicht um die Wehrmacht an sich.
Die Neupositionierung geht für mich vor allem dahin, dass man eben davon abkehrt, nur die bundeswehreigene Geschichte selbst zu betrachten und berücksichtigt, dass der Aufbau einer Institution in den 50ern oder die Katastrophenhilfe zwar wichtig sind, aber man die militärische Tapferkeit halt nur sehr begrenzt nach 1945 finden kann. Und sich für die momentane geopolitische Lage halt auch nicht alles aus Afghanistan zusammenkratzen kann.
Ein wenig wirkt es so, als hätten da einige Sönke Neitzel gelesen.
Zitat von: F_K am 30. Juli 2024, 14:52:30
Wie gesagt - wer keine Kasernen benennen will, der braucht sich wenig Gedanken machen - eine einzelne mil. Leistung als Beispiel für "gut gelungenes Handwerk" heranzuziehen - ist problemlos möglich.
Zitat von: Unproomn am 30. Juli 2024, 12:49:46
Und damit findet die reine Kampfleistung der früheren Armeen schon eine stärkere Betonung. Siehe auch die explizite Nennung von Beispielen.