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Autor Pericranium
 - 21. Oktober 2024, 22:29:56
Ein ärztliches Praktikum/ Hospitation schadet sicher nicht oder wenn du es wirklich ernst meinst und das machen willst, kannst du schon einen Teil deines Pflegepraktikums machen. Für das Medizinstudium werden 90 Tage benötigt.

Naja, also man kanns grob so zusammenfassen, dass man als Assistenzarzt in den ersten Jahren besser verdient, aber dann der zivile meist mehr bekommt, da im Zivilen die Zuschläge für Dienste einfach deutlich höher sind. Geht aber je nach Fachrichtung auch mit mehr Stress einher. Und auch die Spanne im zivilen zwischen Assis und z. B. Oberarzt ist halt höher als bei der Bw, wo die Position ja nur zwei Dienstgrade trennen.

Aber so oder so sollte die primäre Motivation ja nicht das Geld sein. Wollte damit nur sagen, dass es halt besser geht. Und du musst z. B. Halt auch bedenken, wenn du merkst du hast Lust dein eigenes Ding zu machen und ne Praxis zu eröffnen, das geht bei der Bw halt nicht, das ist die fehlende Freiheit. Und zivil wirst du noch eher Chefarzt als bei der bw, weil da gibt es ja deutlich weniger Stellen.

Das Problem, wieso wir Ärzteschaft das hinnehmen ist halt auch ein unerklärlicher Selbstzerstörungs- und Aufopferungsdrang. Zu viele nehmen ihre Situation einfach hin anstatt was dagegen zu tun, obwohl sie Macht dazu hätten. Aber so oder so, egal ob bei der Bundeswehr oder zivil: bist du in der falschen Abteilung oder Fach, arbeitest du locker immer 45-50h plus.

Mit einem MINT Abschluss kannst du vermutlich entspannter die Brötchen nach Hause bringen.
Autor Hqqds
 - 21. Oktober 2024, 21:52:20
Danke für deine Antwort. Das mit der Romantisierung stimmt sicherlich, aber es ist echt schwer sich ein objektives Bild zu machen. In der Schule haben mir ganz viele erzählt, dass sie Architekt werden und tolle Bauwerke entwerfen wollen. Mein Vater ist Architekt und da war mir dann immer sofort klar, dass ihre Vorstellung nicht mal zu 1% mit der Realität übereinstimmt. Vor ein paar Jahren hab ich mal mit einer Anwältin gesprochen, die war sehr unzufrieden mit ihrem Beruf weil sie ihre Vorstellungen aus der Serie "Suits" hatte...

Bei meinem jetzigen Studium hab ich das Gefühl, dass die Faszination abnimmt, je mehr ich lerne. Dass, was davor für mich so spannend war ist auf einmal eher langweilig und öde. Da ist es natürlich leicht das Unbekannte zu glorifizieren und eine neue spannende Faszination aufzubauen.

Allerdings bin ich ja auch Patient und zumindest das was ich als Patient so mitbekomme finde ich dann doch überzeugend. Der Dumme in der Notaufnahme war ich auch schonmal  ;D

Irgendwelche Tipps, wie ich meine Vorstellungen möglichst nah an die Realität bringe?

Zitat von: Pericranium am 21. Oktober 2024, 19:46:51
Das zivile lockt natürlich mit den höheren Verdienstmöglichkeiten und man ist frei in der Lebensgestaltung.


Ist das wirklich so? Wenn ich mir die Tarifverträge und die Tatsache anschaue, dass man sich bei der BW die Sozialbeiträge spart, wirkt es auf mich eher so, dass man bei der BW effektiv deutlich mehr verdient. Und wie oben angesprochen bin ich von der Freiheit im Zivilen inzwischen auch eher desillusioniert. Gut, ein ziviler Arzt findet vermutlich in jeder Stadt eine Stelle, aber sobald man eine Nische oder besondere Position (Chefarzt?) will, muss man auch wieder flexibel sein und sich unterordnen. Wenn man so frei wäre würden sich auch nicht so viele Ärzte über Arbeitszeiten beschweren, die sie anscheinend akzeptieren müssen.
Autor Pericranium
 - 21. Oktober 2024, 19:46:51
Zivil weiß ich es nicht, aber für die SanOffz Laufbahn mit 1,4 dürfte es höchstwahrscheinlich für eine Einladung zum Test reichen, ja.

Hmm also Biologie und Chemie spielen im Studium kurz eine Rolle, das wars dann aber auch mit den Fächern.

Ich kann den Wunsch danach verstehen, mit Menschen zu arbeiten und gutes tun zu wollen. Hast du schon mal ein Krankenhauspraktikum gemacht? Gerade in der Medizin wird aber auch viel romantisiert. Wnen du dir Nachts um 3 Uhr die x-te dumme Geschichte eines Patienten in der Notaufnahme anhörst, dann hört irgendwann bei allen die Nächstenliebe auf. Und da kannst du noch so sagen, dass dir das gefallen wird, solange du es nicht selbst gemacht hast, kannst du dir nicht zu 100% vorstellen wie zermürbend das sein kann und wie du damit umgehst. Und das sieht man auch nicht in einem Praktikum, das kommt mit der Zeit. Es gibt Dankbarkeit, aber nicht so viel wie man es erwarten könnte. Ein Vorteil ist aber natürlich, dass man in der Bundeswehr auch in die Führungsschiene abdriften kann oder in einem Kommando arbeiten, wenn man mal keine Lust mehr auf die kurative Tätigkeit hat. Wobei das im zivilen natürlich auch geht.

Körper trainieren geschenkt... Das hat man in der Grundausbildung vermehrt und dann bist du gerade als Arzt eher am arbeiten als am Sport machen. Zudem kannst du das genauso zivil machen.

Und auch Einsätze romantisiert man gerne zu arg. Jetzt ungebunden gefällt dir das (wenn es denn so ist), aber wenn dann der/ die PartnerIn mit einem kleinen Kind zuhause sitzt, dann will plötzlich niemand mehr in den Einsatz... Klar kann man da viel mitnehmen, wenn man Glück hat, aber genauso gut, kann man sich im Einsatz zu Tode langweilen.

Der Unterschied zum zivilen ist halt, dass du dir das Unternehmen aussuchen könntest. Und Geschäftsreisen sind ja in zivilen meist deutlich kürzer als Einsätze und zumal ohne Bewaffnung :D

Für die Wahl des Fachs und des Standortes wird ein Punktesystem ran gezogen. Man sammelt Punkte durch Studienleistungen und extra Aktivitäten. Wenn man richtig gut und fleißig ist, kann man sich das Fach und Ort aussuchen, mit Pech wird man in eine Fachrichtung, die man nicht machen will an einem BWK, an dem man nicht sein will, gesteckt.

Der Großteil bekommt schon das, was er will, aber eine Garantie gibt es halt nie, dessen muß man sich bewusst sein. Wenn man sich z. B. 100% sicher ist, dass man ausschließlich Fach xyz machen will, ist die Bw der falsche Arbeitgeber. Es werden manche Sachen auch nicht angeboten, grad z. B. Pädiatrie, Gynäkologie und Rechtsmedizin.

Meist ist es so, dass man mit Facharzt (sofern es nicht Allgemeinmedizin ist und man in der Truppe bleibt) im bwk arbeitet oder im Facharztzentrum, ja. Oder teils auch in einer sanstaffel oder einem Kommando. Aber mit Masse BWK und meist bleibt man aber auch an einem BWK, wenn man mal Facharzt ist. Das funktioniert dann schon und Wechsel gibt es kaum noch.

Wie viele bleiben oder ins zivile gehen, darüber hab ich keine Zahlen. Aber gut aufgestellt und meist auch gut ausgebildet ist man durch die Tätigkeit in einem BWK schon. Das zivile lockt natürlich mit den höheren Verdienstmöglichkeiten und man ist frei in der Lebensgestaltung.

Der Weg hat viele positive Seiten und Aspekte, aber genauso seine Schattenseiten.

Autor Hqqds
 - 21. Oktober 2024, 19:00:17
Zitat von: Pericranium am 21. Oktober 2024, 18:20:58
Wie ist denn dein Abiturschnitt?
Und ich lese aus deinem Posting jetzt irgendwie nicht raus, wieso du Medizin studieren, als Arzt arbeiten willst. Medizin würde ich mir nur antun, wenn ich darauf auch Bock hätte, also mit Menschen arbeiten, Krankheiten sehen, mit Tod und Verwundung umgehen im schlimmsten Fall.

Mein Abiturschnitt ist 1.4, über den TMS würde ich damit zivil ziemlich wahrscheinlich einen Platz bekommen.

Darauf bin ich nicht so sehr eingegangen weil für mich da keine Unklarheiten bestehen, aber Medizin an sich interessiert mich sehr. In meinem jetzigen Ingenieurstudium habe ich auch einige Biologie/Chemie (Wahl)fächer und mag diese mehr als die anderen Fächer. Wenn ich mich nicht für Medizin umentscheide werde ich wahrscheinlich Medizintechnik machen. Mit Menschen zu arbeiten wäre für mich tatsächlich der Hauptgrund jetzt nochmal zu wechseln. Klingt vielleicht makaber, aber ich mag auch die Atmosphäre in Krankenhäusern - So viele unterschiedliche Menschen, eine wichtige Arbeit, immer viel los... Bei Krankheiten, Verletzungen usw. finde ich interessant was genau da eigentlich mit dem Körper passiert, wie das alles logisch nachvollziehbar funktioniert und wie man eingreifen kann. Wie es wäre wenn ein Verwundeter bzw. Angeschossener vor mir ist kann ich nicht beurteilen, wahrscheinlich ist es dann nicht mehr so toll wie wenn man das als Außenstehender nüchtern lernt, aber das trifft ja auf alle Ärzte zu. Ekel habe ich wenig, eigentlich nur vor Fäkalien und ich glaube da wäre ich keine Ausnahme.

Auf der anderen Seite mag ich auch den Gedanken bei der Bundeswehr meinen eigenen Körper zu trainieren und vielleicht mal bei einem Auslandseinsatz Teile der Welt zu besuchen die ich sonst nie erleben würde. Mein Bruder war in Afghanistan und obwohl er dort auch einige schlimme Erfahrungen gemacht hat, konnte ich auch sehen, welche positiven Weiterentwicklungen er dadurch hatte.

Dass man bei der Bundeswehr sehr flexibel sein muss ist mir bewusst. Das war damals auch ein Grund, weswegen ich mich nicht verpflichten wollte. Allerdings habe ich jetzt auch gemerkt, dass ich als Ingenieur genau so flexibel sein müsste, wenn ich an bestimmten Projekten, Bereichen oder für bestimmte Unternehmen arbeiten will. Der Hauptgrund damals war, dass ich mir meine "Freiheit" behalten wollte, aber inzwischen sehe ich das eher als Illusion, weil man im zivilen Leben genau so Opfer bringen muss um bestimmte Ziele zu erreichen. Aber natürlich würde ich mir wünschen, dass es in einem Ausmaß bleibt, bei dem eine Familiengründung vernünftig möglich ist. Es muss auch nicht in einer bestimmten Stadt sein, aber z. B. eher in Süddeutschland würde ich schon gerne bleiben. Von dem was ich gelesen habe kann man sich nichts aussuchen, aber generell wird wohl auf grobe Wünsche Rücksicht genommen? In meinem Fall hätte ich Interesse (am Liebsten im BWK in Ulm) auch einen Facharzt zu machen. Aber wohin geht es dann? Verstehe ich das richtig, dass die Fachärzte entweder in einem der 5. BWK oder in einem Facharztzentrum sind? Bleibt man dann üblicherweise dort, oder wird man hin und her verschoben? Was machen die meisten Ärzte nach ihrer Verpflichtungszeit - Verlängern oder ins zivile Leben? Hat man bei der Bundeswehr weniger Möglichkeiten (z. B. bzgl. Weiterbildungen)?


Autor Pericranium
 - 21. Oktober 2024, 18:20:58
Wie ist denn dein Abiturschnitt?
Und ich lese aus deinem Posting jetzt irgendwie nicht raus, wieso du Medizin studieren, als Arzt arbeiten willst. Medizin würde ich mir nur antun, wenn ich darauf auch Bock hätte, also mit Menschen arbeiten, Krankheiten sehen, mit Tod und Verwundung umgehen im schlimmsten Fall.

Genauso gut könntest du aber auch zivil dein MINT Studium beenden und mit höherem Dienstgrad als Quereinsteiger einsteigen.

Denn genau das, was du nicht magst, macht man als Truppenarzt z. B. die meiste Zeit des Tages... Man sitzt am PC und dokumentiert die Behandlung der PatientInnen.

Es gibt verschiedene Wege als Arzt in der Bw:
Nach dem Studium BWK für 2-3 Jahre, dann Truppe und für immer in der Truppe bleiben oder nach 2-4 Jahren Truppenarztzeit zurück ins BWK und die Facharztausbildung (eine freie Wahl über das Fach hat man nicht) beenden. Die Kameraden, die in der Truppe bleiben, sind mit Masse Allgemeinmediziner, also Hausärzte. Bwks gibt es 5 Stück, diese findest du im Internet. Ansonsten als Truppenarzt kannst du quasi in fast jeder Kaserne arbeiten. Ob man dann auch wirklich da hin kommt, wo man hin möchte, ist nicht garantiert.

Also wenn man z. B. Den Plan hat, man möchte ums Verrecken den Facharzt für xyz in Stadt xyz machen, dann ist die Bundeswehr nix für einen.

Als Seiteneinsteiger in deinem Fach hättest du den Vorteil einer besseren Verhandlungsposition, sofern dein Studium für die bw verwertbar ist und eine Stelle frei ist.
Autor Hqqds
 - 21. Oktober 2024, 18:06:43
Hallo!

Ich bin 24 Jahre alt, männlich und überlege, bei der Bundeswehr Medizin zu studieren. Ursprünglich hatte ich diese Idee schon während meines Abiturs 2018, allerdings war ich mir damals generell sehr unsicher, wie ich meine Zukunft gestalten will. Ich hatte immer sehr gute Noten und konnte mich für verschiedene Ideen begeistern, hatte aber nie den einen Traum, der über allen anderen stand. Aufgrund dieser Unsicherheit wollte ich mich nicht für fast zwei Jahrzehnte verpflichten.

Nach dem Abitur hatte ich die Gelegenheit, ein paar Jahre lang ein Hobby professionell auszuüben, und habe damit auch ganz gut verdient. Vor zwei Jahren habe ich dann ein MINT-Studium angefangen. Das Studium gefällt mir meistens ganz gut, und meine Leistungen sind sehr gut. Trotzdem hinterfrage ich diesen Weg zunehmend, vor allem, weil ich mich selbst ungern in der Zukunft jeden Tag für viele Stunden am Schreibtisch vor dem Computer sehe.

Deswegen überlege ich nun, doch die ursprüngliche Idee zu verwirklichen und Arzt/Offizier bei der Bundeswehr zu werden. Die Bundeswehr finde ich nicht wegen des Studienplatzes o. Ä. interessant (zivil könnte ich vermutlich auch studieren), sondern weil ich mehrere Verwandte und Freunde bei der Bundeswehr habe und deswegen auch den Beruf des Offiziers/Soldaten spannend finde.

Für mich macht das Ganze aber nur Sinn, wenn ich mir wirklich sehr sicher bin. In den letzten Wochen habe ich mich viel informiert und eingelesen, aber es gibt noch viele Fragen, die mich beschäftigen. Was wären die großen Nachteile, die man bei der Bundeswehr im Vergleich zum zivilen Weg hätte? Was wäre einfach ,,anders"? Einen Auslandseinsatz fände ich zum Beispiel spannend, aber bei der bundesweiten Versetzungsbereitschaft hätte ich Angst, nie wirklich Wurzeln schlagen zu können. Vielleicht gibt es Dinge, die man erst erkennt, wenn man dabei ist, die aber vorher schwer herauszufinden sind? Was hättet ihr gerne vorher gewusst? Außerdem fällt es mir schwer zu verstehen, an welchen Standorten welche medizinische Versorgung angeboten wird bzw. wo man je nach Facharzt arbeiten könnte.

Liebe Grüße,
Hqqdes