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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: StOPfr am 17. August 2007, 18:46:16

Titel: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: StOPfr am 17. August 2007, 18:46:16
Die Tagesschau meldet, dass die SPD auf dem Parteitag im Oktober einen Leitantrag für eine Freiwilligenarmee unter Beibehaltung der Wehrpflicht verabschieden will. Der Kompromiss innerhalb der Parteigremien wird angeblich von einer breiten Mehrheit getragen. Er läuft in den Meldungen unter der Überschrift "Bisschen abschaffen, bisschen behalten":

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7305392_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Zur Meldung gehören eine Umfrage, ein historisches Video zur Einführung der Wehrpflicht 1956 sowie ein Filmbericht von Sabine Rau.
Feuer frei für Diskussionen  ;).
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Dennis812 am 17. August 2007, 21:13:16
Mein Gott, wie lächerlich! Die JuSos.... pffff. "Ein Kompromiss ist die Kunst einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er hätte das größte Stück" - Churchill Wie könne solche Profilneurotiker Politik machen?
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Marauder am 17. August 2007, 21:35:56
Entspricht dann dem Muster wie in den USA. Dort ist ja seit 1973 die Wehrpflicht nur ausgesetzt, alle Männer ab 18 werden aber registriert.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Pioneer am 17. August 2007, 23:28:32
Naja, ich hege meine Zweifel...

ein "bißchen schwanger" gibts ja auch nicht...
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: landrysgryff am 18. August 2007, 08:30:14
Ich erlebe immer wieder, dass sich etliche der wehrpflichtigen Kameraden gerade während
ihres Wehrdienstes, oftmals schon während der AGA, für eine Verpflichtung als FWDL oder
SaZ entscheiden, nachdem sie sich ein Bild von der Bundeswehr gemacht und Eindrücke
gesammelt haben.

Der Nachwuchs aus den Reihen der W9er.

Dieser Nachwuchs würde der Bundeswehr verloren gehen, wenn die Wehrpflicht in der jetzigen
Form abgeschafft würde. Sicherlich kann man als Pluspunkt ansehen, es würden sich dann
halt Leute für die BW bewerben, die auch Soldat sein wollen, also eine andere Motivation
mitbringen, womöglich (!!)  allerdings nur die, bevorzugt studieren zu können ("Bonussystem").

Ich schätze, die Zahl derer, die dann (auch in Foren) schreien: "ich bin SaZ - holt mich hier raus",
wird drastisch steigen. Deshalb würde ich es bedauern, wenn uns der Nachwuchs aus den Reihen
der Wehrpflichtigen abhanden kommt, die bei ihrem Verpflichtungszeitpunkt ja schon die
BW-Luft gschnuppert haben und wissen, dass es hart sein kann.

Eine andere Frage die ich mir stelle ist, ob ein Verteidigungsminister - nachdem die Freiwilligkeit
voll fussgefasst hat und niemand mehr was "böses" denkt - plötzlich, wenn die Bewerberzahlen
den Bedarf nicht mehr decken (was ja irgendwann zu befürchten ist) wieder die Wehrpflicht
ausruft ?

Ich höre schon jetzt die endlosen Diskussionen, ob und warum das nötig und das man jetzt
die alten Wehrpflichtzeiten wieder ausgräbt. Polemik wird betrieben werden, aktuelle Stunden
im Bundestag, Meinungsumfragen überall etc., etc.

Dann wird man womöglich von einer Realität eingeholt werden, die man nicht so einfach wieder
"bereinigen" kann, auch wenn es ausdrücklich so festgelegt wurde. Es ist doch bekannt, dass
niemand die Annehmlichkeiten wieder aufgeben will, die einmal fussgefast haben. Und das die
Parteien schnell umfallen, wenn etwas negativ in der Bevölkerung zu Buch schlägt (was eine
Wiederaktivierung der Wehrpflicht wohl würde), ist ja auch bekannt.

Naja, ich fürchte, man ruft hier Geister, die man nachher nicht mehr los wird. Ist die Wehrpflicht
einmal weg (oder meinetwegen auf Eis gelegt), so wird sie nicht mehr aktiviert werden. Eher
wird man wohl wieder an der BW-Struktur basteln, was übrigens auch ein nachdenkenswerter
Punkt in Bezug auf das SPD-Konzept ist.

Die Umstrukturierung der BW ist bei weitem nicht abgeschlossen, da kommt schon die nächste
Umstrukturierung in Form der Freiwilligenarmee.

Na hoffentlich "verstrukturiert" man sich da mal nicht.

Gruß

landrysgryff
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Füchschen am 18. August 2007, 11:24:51
Guten Morgen!

Eine freiwillige Wehrpflicht ist meines Erachtens nach, vollkommener Schwachsinn. Es wird hier eventuell schon versucht bei den Wahlen ein paar Prozentpunkte mehr zu bekommen. Nach den diversen Anschlägen in Afghanistan, werden die schlecht aufgeklärten oder verunsicherten Teile der Bevölkerung eine solche Entscheidung begrüßen, vor allem wenn ihre Kinder als W9er eingezogen werden.

Es ist genauso paradox von einer "freiwilligen" Wehr"PFLICHT" zu reden.

Es wird ja auch in Erwägung gezogen neben der freiwilligen Wehrpflicht auch einen freiwilligen Zivildienst einzuführen. Meiner Meinung nach werden dann die meisten Absolventen die Möglichkeit früher ins Berufsleben starten zu können oder ihr Studium anfangen zu können, nutzen.

Viele Wehrpflichtige sitzen auch auf Dienstposten für die es, wirtschaftlich gesehen, völliger Schwachsinn wäre SaZ einzusetzen, ein W9er kostet den Staat ca. 300-500€ ein SaZ Mannschaften ca. 1300€-1500€.
Die Zahl der FWDL-Bewerbungen würden sicher nicht zurück gehen, aber die GWDL würden sich bei solch einer Regelung um 80% senken.

Ich finde die Wehrpflicht muss beibehalten werden um die SaZ und BS zu entlasten, und eine Einsatzfähige Armee aufrecht erhalten zu können.
Lustig finde ich, dass sowohl Fraktions- als auch Parteivorsitzender der SPD eine Verlängerung des Afghanistans Einsatzes anstreben und mehr Soldaten hinschicken wollen.

Desweiteren erzieht die Wehrpflicht die jungen Menschen, vielen wird von zu Hause aus kein Gefühl für Respekt und Toleranz mitgegeben, teilweise werden den jugendlichen durch die Bundeswehr neue Möglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt.

Bei diesem Thema könnte ich noch 25 Seiten füllen und alles auch besser strukturieren. So blöde Ideen regen mich einfach tierisch auf, da haben wieder Leute den Mund aufgemacht ohne nachzudenken!
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 18. August 2007, 14:35:15
Hi,

also, ich finde den Vorschlag der SPD ganz gut, zumal er mal etwas anderes als das sonstige ja /nein zur Wehrpflicht ist. Meines Wissens ist das, was da vorgeschlagen wird, das dänische Modell und das scheint doch ganz gut zu funktionieren.

Den Kritikern hier möchte ich zudem sagen, dass der Wehrdienst heute schon sehr viel freiwilliger ist als noch vor 20 Jahren. Ich kann mich für den Wehrdienst oder den Zivildienst entscheiden, oder aber versuchen die zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen, um überhaupt keinen Dienst leisten zu müssen.

Heute dienen ca. 17 % eines Jahrganges beim Bund, ca. 60 % müssen aber gar nichts machen. Dieser Zustand ist der eigentliche Skandal und für die meisten nicht ninnehmbar, egal ob sie politisch links oder rechts stehen (auch in der Union gibt es viele Kritiker).

Mit der SPD Entscheidung hat die Wehrpflicht in der jetzigen Form auch ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Ein Weiterso ist also nicht mehr möglich. Schließlich wurde immer betont, dass die Wehrpflicht nur durchzusetzen ist, wenn sie von der breiten Mehrheit getragen wird.

Viele Grüße

Solman 

Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 19. August 2007, 14:58:40
Entspricht dann dem Muster wie in den USA.

Unsinn!

Zitat
Dort ist ja seit 1973 die Wehrpflicht nur ausgesetzt, alle Männer ab 18 werden aber registriert.

Ja, aber sie werden dabei nicht gafragt, ob sie nicht doch wollen, um dann, falls es zu wenig freiwillige gibt doch den "Pflichthammer" aus dem Nichts zu zaubern.
Entweder man setzt die Wehrpflicht aus, oder man behält sie bei. Die von einigen verwirrten Seelen der SPD geäußerte Idee ist verteidigungs- als auch verfassungspolitischer Unsinn!

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Pioneer am 19. August 2007, 15:08:24
Andi, Du sprichst mir wie so oft aus der Seele...

Das Ganze finde ich nicht praktikabel...
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Timid am 19. August 2007, 19:45:56
Meines Wissens ist das, was da vorgeschlagen wird, das dänische Modell und das scheint doch ganz gut zu funktionieren.

Das dänische Modell ist so ähnlich, ja. Allerdings enthält dieses auch Bedingungen für den Fall, dass sich nicht genug Freiwillige melden - dann wird per Losverfahren einberufen, bis der Bedarf gedeckt ist. Zur Information sei auf diese (http://www.ambberlin.um.dk/de/menu/Über+Dänemark/Verteidigung/Wehrpflicht+in+Dänemark/) Seite und die dort verlinkte PDF-Datei verwiesen.
Man sollte allerdings dazu sagen, dass noch lange nicht in Deutschland klappen muss, was im Ausland funktioniert. Wir haben ja auch eine wesentlich striktere Trennung zwischen Militär und Polizei, als dies etwa in Frankreich oder Italien der Fall ist - deswegen muss aber noch lange nicht das deutsche System geändert werden!

Das mit der Rekrutierung aus der Wehrpflicht heraus sehe ich auch als großes Problem an. Genauso wie die nachlassende Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte bei einem solchen System (es würde dann ja zwangsläufig darauf hinauslaufen, GWDL- durch FWDL-Dienstposten zu ersetzen, so dass die Stehzeit des Einzelnen verlängert, der Durchsatz allen Personal damit verringert wird), oder auch das klitzekleine Problem, dass man für sowas überhaupt genug Freiwillige bekommen müsste. Etc. pp. ...
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 20. August 2007, 14:00:21
Meines Wissens ist das, was da vorgeschlagen wird, das dänische Modell und das scheint doch ganz gut zu funktionieren.

Das dänische Modell ist so ähnlich, ja. Allerdings enthält dieses auch Bedingungen für den Fall, dass sich nicht genug Freiwillige melden - dann wird per Losverfahren einberufen, bis der Bedarf gedeckt ist. Zur Information sei auf diese (http://www.ambberlin.um.dk/de/menu/Über+Dänemark/Verteidigung/Wehrpflicht+in+Dänemark/) Seite und die dort verlinkte PDF-Datei verwiesen.
Man sollte allerdings dazu sagen, dass noch lange nicht in Deutschland klappen muss, was im Ausland funktioniert. Wir haben ja auch eine wesentlich striktere Trennung zwischen Militär und Polizei, als dies etwa in Frankreich oder Italien der Fall ist - deswegen muss aber noch lange nicht das deutsche System geändert werden!

Das mit der Rekrutierung aus der Wehrpflicht heraus sehe ich auch als großes Problem an. Genauso wie die nachlassende Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte bei einem solchen System (es würde dann ja zwangsläufig darauf hinauslaufen, GWDL- durch FWDL-Dienstposten zu ersetzen, so dass die Stehzeit des Einzelnen verlängert, der Durchsatz allen Personal damit verringert wird), oder auch das klitzekleine Problem, dass man für sowas überhaupt genug Freiwillige bekommen müsste. Etc. pp. ...


Verstehe ich nicht. Warum sollte etwas, was in Dänemark funktioniert, bei uns nicht klappen? Schließlich gibt es genügend Leute, die liebend gerne zur Bundeswehr gehen. Allerdings vermute ich mal, dass die meisten nur freiwillig GWDL machen wollen und die FWDL weiterhin schwieriger zu finden seien werden, da weniger ins Ausland möchten.

Man könnte ja auch heute schon mal testen, ob das funktionieren würde, indem man schon heute während der Musterung fragt, wie es denn aussehen würde, wenn ... Dann zieht man zunächst einmal vorrangig diejenigen, die ganz gerne zum Bund wollen und erst danach, die unentschlossen sind und erst zum Schluß diejenigen, die so gar keine Lust haben. Entsprechend baut man dann ein Bonusprogramm auf und sieht zu, was für die Leute am interessantesten wäre und schließlich ist man irgendwann beim Modell der SPD.

Gruß

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Timid am 20. August 2007, 15:20:02
Verstehe ich nicht. Warum sollte etwas, was in Dänemark funktioniert, bei uns nicht klappen?

Gegenfrage: Weshalb muss etwas, das im Ausland funktioniert, hier in Deutschland funktionieren?
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 20. August 2007, 18:01:14
Verstehe ich nicht. Warum sollte etwas, was in Dänemark funktioniert, bei uns nicht klappen?

Gegenfrage: Weshalb muss etwas, das im Ausland funktioniert, hier in Deutschland funktionieren?

Weil das der Normalfall ist. Alle europäischen Demokratien und ihre verschiedenen Organisationen funktionieren nach den mehr oder weniger gleichen Prinzipien. Wenn es den Dänen gelingt genügend Freiwillige zu finden, fällt mir kein Grund ein, warum das bei uns nicht möglich seien soll.

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Timid am 20. August 2007, 18:56:21
Nur haben andere Staaten bzw. deren Bewohner, was das angeht, teilweise extrem andere Einstellungen. Die seit ewigen Zeiten neutrale Schweiz verfügt auch noch über die Wehrpflicht, dort werden die Reservisten meines Wissens nach sogar dauerhaft mit Waffen ausgestattet - und das System funktioniert seit Jahrhunderten. In Israel ist die Wehrpflicht DIE Grundlage der Existenz des Staates, durch die schon mehrere wichtige Kriege gewonnen werden konnten.

In Deutschland sehe ich schlichtweg nicht, dass sich ein reines Freiwilligen-System umsetzen ließe - momentan hat die Bundeswehr zwar genug freiwillige Bewerber, aber noch immer rekrutieren sich die neuen SAZ zu einem guten Teil (je nach Laufbahn bis zu 40% eines Jahrgangs) aus Wehrdienstleistenden.
Als beispielsweise in Frankreich die Wehrpflicht abgeschafft wurde, entstand innerhalb einiger Jahre ein massives Nachwuchsproblem. Vielleicht mit Ausnahme der Legion. Folge davon waren u.a. stark steigende Personal- und Werbungskosten.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 20. August 2007, 21:34:31
Als beispielsweise in Frankreich die Wehrpflicht abgeschafft wurde, entstand innerhalb einiger Jahre ein massives Nachwuchsproblem. Vielleicht mit Ausnahme der Legion. Folge davon waren u.a. stark steigende Personal- und Werbungskosten.

Was Frankreich aber bis heute nicht bewogen hat zur Wehrpflicht zurückzukehren und Polen nicht daran gehindert hat, ebenfalls demnächst auf die Wehrpflicht zu verzichten.

Das geniale an dem Vorschlag der SPD ist ja gerade, dass die Wehrpflicht NICHT ausgesetzt wird. Es wird weiter gemustert und in so einer Situation überlegt sich jeder doch viel intensiver ob er sich nicht doch freiwillig melden soll. Viele wissen noch nicht, was sie werden wollen oder müssen noch auf eine Stelle warten oder versprechen sich bessere Aussichten bei der Jobsuche usw. Schließlich melden sich ja auch sehr viele für ein freiwilliges soziales Jahr.

Was spricht denn dagegen es einfach mal auszuprobieren? Es werden nur die gezogen, die wollen und wenn es nicht reicht, werden die Lücken mit den anderen gefüllt. An der Gesamtzahl der Einberufenen ändert sich ja nichts. Ein derartiger Praxistest würde doch am ehesten zeigen, ob es funktioniert. Es muss vorher nur jedem klar gemacht werden, dass ein "nein" in der Probephase nicht automatisch zum Nichtdienen führt.

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Timid am 21. August 2007, 20:50:24
Was Frankreich aber bis heute nicht bewogen hat zur Wehrpflicht zurückzukehren und Polen nicht daran gehindert hat, ebenfalls demnächst auf die Wehrpflicht zu verzichten.

Und genug andere Staaten behalten die Wehrpflicht bei.

Zitat
Das geniale an dem Vorschlag der SPD ist ja gerade, dass die Wehrpflicht NICHT ausgesetzt wird. Es wird weiter gemustert und in so einer Situation überlegt sich jeder doch viel intensiver ob er sich nicht doch freiwillig melden soll. Viele wissen noch nicht, was sie werden wollen oder müssen noch auf eine Stelle warten oder versprechen sich bessere Aussichten bei der Jobsuche usw. Schließlich melden sich ja auch sehr viele für ein freiwilliges soziales Jahr.

Tut mir leid, aber eine "freiwillige" WehrPFLICHT halte auch ich für ziemlich schizophren ...

Zitat
Was spricht denn dagegen es einfach mal auszuprobieren?

Das Grundgesetz? Ich bezweifel ernsthaft, dass eine Wehrpflicht per Losverfahren auch nur ansatzweise verfassungskonform ist oder sein könnte ...
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: publius am 23. August 2007, 08:26:22
weshalb spricht man nicht einfach vom "freiwilligen wehrdienst", damit hat man die widersprüchliche bezeichnung "freiwillige wehrpflicht" vermieden?!
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: StOPfr am 23. August 2007, 10:16:38
weshalb spricht man nicht einfach vom "freiwilligen wehrdienst", damit hat man die widersprüchliche bezeichnung "freiwillige wehrpflicht" vermieden?!
Genau das ist das Problem der SPD: Es geht nicht um einen freiwilligen Wehrdienst sondern tatsächlich um den parteiinternen Versuch, die Wehrpflicht um die u.U. nur vorübergehende Freiwilligkeit zu "ergänzen" und so ihre Akzeptanz zu sichern.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Pioneer am 23. August 2007, 11:55:51
Nach meiner Meinung ist dies nur mit einem Wort zu bezeichnen: Krampf (der abgelassen wird um die Wählerstimmen junger Wähler zu sichern)

Das wäre ja gerade so als würde ich in den Laden gehen, einkaufen und der Inhaber des Ladens sagt mir: "Wenn Du willst kannst Du Deine Rechnung bezahlen, mußt aber nicht, da die Geschäfte gut laufen." Ein Jahr später kaufe ich dort wieder ein, habe diesmal damit gerechnet, nichts bezahlen zu müssen und er sagt mir: "Mein Geschäft steht kurz vor der Pleite, heute mußt Du bezahlen damit ich die Insolvenz abwenden kann"

Naja, ist vielleicht ein extravagantes Beispiel, aber mir erscheint es nicht sinnvoll, die Wehrpflicht durch einen freiwilligen Wehrdienst zu ersetzen, der dann auch noch die  Option hat, bei zu wenigen Freiwilligen wieder in eine Pflicht umzuarten...

Dann wären doch alle, die keinen GWD leisten wollen und so ohne irgendeinen Aufwand um diese Pflicht herum kommen im Vorteil gegenüber denen, die vorher oder nachher dann zur pflichtmäßigen Ableistung herangezogen werden bzw. wurden.

Außerdem wäre irgendwann die ganze Systematik dahin, im Ernstfall Personal einzuziehen, das in seinen Funktionen bereits Erfahrungen sammeln konnte und nicht schon über der Altersgrenze für die Wehrdienstfähigkeit liegt. (->Timid´s Stichwort zum Aufwuchs) Und das betrifft m. E. hauptsächlich Positionen, in denen keine absoluten Spezialisten benötigt werden wie z. B. im Geschäftszimmer, Matausgabe etc. wo quasi ein "anlernen" genügen würde.

Oder aber wir haben hier eine Einheit, die Ihre AGA selbst durchführt, dann die Spezialgrundausbildung macht und beim Wehrdienstende sehr auf Ihre Tätigkeit spezialisierte Soldaten entläßt, auf die im Ernstfall wieder zurückgegriffen werden kann. Dieser "Reserve"-Nachwuchs würde ja ebenfalls fehlen.

Um dann im Ernstfall (Gott bewahre uns davor) auf an Ihrem Gerät ausgebildete und noch halbwegs geübte Soldaten zurückgreifen zu können wäre erst einmal eine Vorlaufzeit von ca. 10 - 12 Monaten zu bewältigen.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Marauder am 23. August 2007, 20:08:59
Entspricht dann dem Muster wie in den USA.

Unsinn!

Zitat
Dort ist ja seit 1973 die Wehrpflicht nur ausgesetzt, alle Männer ab 18 werden aber registriert.

Ja, aber sie werden dabei nicht gafragt, ob sie nicht doch wollen, um dann, falls es zu wenig freiwillige gibt doch den "Pflichthammer" aus dem Nichts zu zaubern.
Entweder man setzt die Wehrpflicht aus, oder man behält sie bei. Die von einigen verwirrten Seelen der SPD geäußerte Idee ist verteidigungs- als auch verfassungspolitischer Unsinn!

Gruß Andi

Andi ich würde mich mal informieren weshalb man in den USA die Wehrpflicht nicht mehr aktiviert oder nutzt wenn es zuwenige Freiwillige gibt.
Fakt ist das in der Realität sich kaum noch einer registrieren lässt und laut Regierung der USA wäre eine Aktivierung der Wehrpflicht zu teuer weil es so gut wie keine Infrastuktur (Kreiswehrersatzämter usw. nur als Vergleich) gibt dafür und es wäre politisch ein Selbstmord. Dort ticken die Uhren anders, jedoch ist das System ähnlich. So war kurz nach 1973 mit der Umstellung zu einer "Berufsarmee" ein Teil immer noch Wehrpflichtige. Also ehe man Unsinn schreit mal vorher Informieren und mit der Wehrplicht der USA beschäftigen.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Aischylos am 26. August 2007, 14:33:17
Argumente für die Wehrpflicht:

1. Billiger: Eine Berufsarmee ist 4mal so teuer, wie die jetzige Form, wie Untersuchungen gezeigt haben.
2. BW wird nicht zum Sammelbecken der Rechten und Sozialschwachen. Durch die Wehrpflicht werden alle Bürger aus unterschiedlichen Schichten eingezogen, die einen "Staat im Staat" durch Intellekt und andere Perspektiven verhindern. Die Bevölkerung ist eng mit dem Militär vermischt und somit auch indirekt eine Art "Überwachungsinstanz".

Argument gegen die Wehrpflicht:
1. Wehrpflichtgerechtigkeit ist nicht vorhanden.
2. Massiver Einschnitt  bezügl. persönlicher Freiheit. --> Bin aber der Meinung, wenn man in einem freiheitlich-demokratischen Staat leben will, muss man auch seine Pflichten nachgehen, um dieses System verteidigen zu können.

Mehr fallen mir nicht ein, weil ich auch schon eine vorgefertigte Meinung für eine Beibehaltung der Wehrpflicht habe. Vielleicht hat der eine oder andere noch gute Argumente
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Piet am 26. August 2007, 15:17:38
Also angesichts der Zahl der Fw- und Offz-Bewerber würde ich nicht davon sprechen, dass die Bundeswehr ohne GWD ein Auffangbecken für den "Bodensatz" der Bevölkerung würde.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 27. August 2007, 13:23:43
Was Frankreich aber bis heute nicht bewogen hat zur Wehrpflicht zurückzukehren und Polen nicht daran gehindert hat, ebenfalls demnächst auf die Wehrpflicht zu verzichten.

Zitat
Und genug andere Staaten behalten die Wehrpflicht bei.

Welche?


Zitat
Was spricht denn dagegen es einfach mal auszuprobieren?

Zitat
Das Grundgesetz? Ich bezweifel ernsthaft, dass eine Wehrpflicht per Losverfahren auch nur ansatzweise verfassungskonform ist oder sein könnte ...

Ach, und die jetzige Einberufungspraxis ist besser?

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür. Die SPD hat mit ihrem Vorschlag also einen ziemlich Wahlkampfknüller gefunden, der deutlich mehr als nur die betroffenen Jugendlichen anspricht. Endlich schreiben auch mal die Zeitungen darüber, wie es wirklich mit der Wehrgerechtigkeit aussieht und man diskutiert endlich auch mal das Für und Wider der verschiedenen Armeeformen. In einer Reportage wurden auch einige Ehemalige gefragt, die sich alle für den Vorschlag aussprachen. Die einzige, die dagegen war, war eine 36 jährige Hausfrau.

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 27. August 2007, 13:39:18
Ach, und die jetzige Einberufungspraxis ist besser?

Die jetzige verteidigungspolitische Begründung der Wehrpflicht hat in jedem Fall überhaupt nicht mit der Einberufungspraxis zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

Aber nur weil der Russe nicht mehr vor der Tür steht ist das subjektive Bedrohungsempfinden des Einzelnen wohl stark gesunken, weswegen häufig die sicherheitspolitische Notwendigkeit der Wehrpflicht nicht gesehen wird ("was ich nicht sehen kann, das gibt es nicht") und zudem häufig die irrige Meinung vertreten wird Wehrpflichtige währen nur als Kanonenfutter für den großen Vaterländischen Krieg vorgesehen und würden deshalb jetzt nicht mehr benötigt. Beide Ansichten sind aber völlig realitätsfremd.

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür.

Was soll denn das für eine Umfrage sein? Umfrage beim Nähkreis der roten Kämpfer Marx'? Seltsamer Weise bin ich selber Parteimitglied der SPD und die Reaktionen laufen eher in Richtung "peinlich berührt" (ob des schwachsinnigen und unverfassungsmäßigen Vorschlags) oder Ignorieren des ganzen in der Hoffnung, dass sich das Thema ganz schnell wieder in den Medien totgelaufen hat. Und die Parteifreunde der CDU sind sicherlich vieles, aber sicherlich nicht mehrheitlich dafür. *lol*
Quellen für diese seltsamen Aussagen wären sicherlich hilfreich.

Zitat
Die SPD hat mit ihrem Vorschlag also einen ziemlich Wahlkampfknüller gefunden, der deutlich mehr als nur die betroffenen Jugendlichen anspricht.

Ja, in bester populistischer Manier - und "die SPD" war das nicht, das war ein verwirrter Einzelner...

Zitat
Endlich schreiben auch mal die Zeitungen darüber, wie es wirklich mit der Wehrgerechtigkeit aussieht und man diskutiert endlich auch mal das Für und Wider der verschiedenen Armeeformen.

Ach Gottchen, ich will dich nicht entmutigen, aber genau das wird in Deutschland bereits seit 16 Jahren getan...

Zitat
In einer Reportage wurden auch einige Ehemalige gefragt, die sich alle für den Vorschlag aussprachen.

Wieder oben genannter Häkelkreis? Bestimmt ein lustiger Artikel, der so umfassend "meinungsbildnerisch" ist und dabei so objektiv. ;)

Zitat
Die einzige, die dagegen war, war eine 36 jährige Hausfrau.

Und das wahrscheinlich nicht mal, weil sie die Verfassungswidrigkeit des Vorschlages erkannt hat, sondern, weil ihr Günni mal Ordnung lernen soll...

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 27. August 2007, 15:46:11
Ach, und die jetzige Einberufungspraxis ist besser?

Die jetzige verteidigungspolitische Begründung der Wehrpflicht hat in jedem Fall überhaupt nicht mit der Einberufungspraxis zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

Was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür.

Zitat
Was soll denn das für eine Umfrage sein? Umfrage beim Nähkreis der roten Kämpfer Marx'? Seltsamer Weise bin ich selber Parteimitglied der SPD und die Reaktionen laufen eher in Richtung "peinlich berührt" (ob des schwachsinnigen und unverfassungsmäßigen Vorschlags) oder Ignorieren des ganzen in der Hoffnung, dass sich das Thema ganz schnell wieder in den Medien totgelaufen hat. Und die Parteifreunde der CDU sind sicherlich vieles, aber sicherlich nicht mehrheitlich dafür. *lol*
Quellen für diese seltsamen Aussagen wären sicherlich hilfreich.

Siehe: http://www.netzeitung.de/deutschland/717610.html

Ansonsten hat die SPD die Umfrage gleich aufgenommen und auch Herr Beck hat sie bei seinen Auftritten sofort als Argument benutzt, dass die SPD mit Ihrem Vorschlag auf den richten Weg sei (http://www.focus.de/politik/deutschland/spd_aid_130302.html). Auch auf der SPD Seite wurde sie gleich erwähnt. Als SPD Parteimitglied solltest Du das eigentlich wissen. Peinlich berührt waren offensichtlich nur einige wenige. Die überwältigende Mehrheit (der Wähler) findet den Vorschlag einfach super  ;D

Die Frage ist natürlich noch, was der Parteitag daraus macht. Sollte die Mehrheit der Mitglieder ihn annehmen, wäre die SPD verrückt, die hohe Zustimmungsrate nicht auszunutzen.
 
Solman


Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 27. August 2007, 16:06:11
Was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

Dass du den Eindruck vermittelst, dass dir Grundsätzlichkeiten nicht klar sind.

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür.

Zitat
Peinlich berührt waren offensichtlich nur einige wenige.

Argumente, nicht nur Thesen bitte. ;)
Innerhalb der Partei überwiegt die Peinlichkeit. Beck hat sich mit diesem abstrusen "Vorschlag" axtrem weit aus dem Fenster gelehnt - sei ihm verziehen, weil er als nicht-Bundespolitiker wenig Medienaufmerksamkeit bekommt, aber ansich ist die ganze geschichte ziemlich peinlich.

Zitat
Die überwältigende Mehrheit (der Wähler) findet den Vorschlag einfach super  ;D

Ah, jdie Wählern...das populistische Darstellungen immer gut ankommen liegt im Normalfall - wie in diesem Fall - an der entsprechend unsachlichen Demagogie und dem Populismus.

Zitat
Die Frage ist natürlich noch, was der Parteitag daraus macht. Sollte die Mehrheit der Mitglieder ihn annehmen, wäre die SPD verrückt, die hohe Zustimmungsrate nicht auszunutzen.

Du wirst lachen, aber wenn ich morgen die "keine Steuern für alle Partei" gründe, werden auch sehr viele die Idee ganz super finden...

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 27. August 2007, 16:43:05
Was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

Dass du den Eindruck vermittelst, dass dir Grundsätzlichkeiten nicht klar sind.


Kaum, es ging darum, ob eine eventuelle Einberufung von Nichtfreiwilligen nach dem SPD Vorschlag noch etwas mit Wehrgerechtigkeit zu tun hat. Nein, hat sie nicht, aber das gilt auch für die heutige Einberufungspraxis. 

Zitat
Die überwältigende Mehrheit (der Wähler) findet den Vorschlag einfach super  ;D

Ah, jdie Wählern...das populistische Darstellungen immer gut ankommen liegt im Normalfall - wie in diesem Fall - an der entsprechend unsachlichen Demagogie und dem Populismus.

Der Vorschlag, es wie die Dänen zu machen ist nicht demagogisch und nicht populistisch. Ich kann ja verstehen, dass Dich die Wählermeinung enttäuscht, aber Du nimmst nun mal eine ziemliche Minderheitenposition ein.


Zitat
Die Frage ist natürlich noch, was der Parteitag daraus macht. Sollte die Mehrheit der Mitglieder ihn annehmen, wäre die SPD verrückt, die hohe Zustimmungsrate nicht auszunutzen.

Du wirst lachen, aber wenn ich morgen die "keine Steuern für alle Partei" gründe, werden auch sehr viele die Idee ganz super finden...


Ich lache nicht, da ich derartige Vergleiche für niveaulos halte. Kein Wähler würde so etwas ernst nehmen und eine derartige Partei auch nicht wählen. Dagegen wissen die Wähler, dass es zu der jetzigen Wehrpflichtarmee Alternativen gibt und das vorgeschlagene Modell wird als solche gesehen. Hauptsache eine Partei reagiert endlich auf die Unzufriedenheit mit der jetzigen Einberufungs- und Wehrpflichtpraxis und zeigt neue Wege auf. Die SPD kann hier viel gewinnen. Sollte sie aber, jetzt wo sie soviel Hoffnungen und Erwartungen geweckt hat, wieder einen Rückzieher machen, würde sie völlig unglaubwürdig werden. Beck könnte gleich seinen Hut nehmen und die SPD würde in den Umfragen unter Garantie unter die 20 % Marke fallen. So wie ich das sehe, hat die Partei überhaupt keine andere Wahl, als das jetzt durchzuziehen.
Alternativ kann sich die SPD mit jeweils knapper Mehrheit auf dem Parteitag natürlich auch für oder gegen die Wehrpflicht entscheiden. Nur erscheint dann die Partei als gespalten und Beck als schwer beschädigt. 

Gruß Solman

Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 27. August 2007, 17:21:50
Der Vorschlag, es wie die Dänen zu machen ist nicht demagogisch und nicht populistisch.

Blind zu sagen "wir machen es wie die Dänen" ist sogar noch schlimmer als der Vorschlag von Beck, da noch unrealistischer und noch weniger realisiertbar, da ja nicht mal mehr auf deutsche Gegebenheiten eingegangen wird. ;)
Und selbstverständlich ist dieser "Vorschlag" populistisch, da er voraussichtlich verfassungswidrige Inhalte hat - was du aber bisher, trotz mehrfacher Wiederholung ignorierst. ;)
Und wenn du nicht weißt, was Populismus und Demagogie sind, dann schlag das doch mal nach.

Zitat
Ich kann ja verstehen, dass Dich die Wählermeinung enttäuscht, aber Du nimmst nun mal eine ziemliche Minderheitenposition ein.

Soso...die Wählermeinung. Zum einen bin ich kein hauptberuflicher Politiker, deswegen interessiert mich die "Wählermeinung" nicht (übrigens, ich bin auch Wähler ;) ) und zum anderen wird die "Wählermeinung" repräsentativ und rechtlich bindend in Wahlen erhoben und nicht in (gerichteten) Umfragen. Wie hoch der Alphafehler bei n=1000 bei einer Grundgesamtheit von mehr als 60 Millionen ist will ich gar nicht ausrechnen, wahrscheinlich würde mir schlecht werden. ;)
Und wenn man annehmen würde, dass die Unfrage tatsächlich repräsentativ wäre, wäre das angesichts der der Verfassung zuwiderlaufenden Inhalte des Vorschlages eine sehr bedenkliche Entwicklung - aber angesichts des Populismus wäre das keine unerwartete Entwicklung. Was sollen die Leute auch machen, wenn ihnen ein stark vereinfachtes "Allheilmittel" angeboten wird und alle negativen Aspekte unter den teppich gekehrt werden?

Zitat
Ich lache nicht, da ich derartige Vergleiche für niveaulos halte.

Soso, niveaulos - ist aber nur knapp unter dem Niveau des Beckschen Vorschlags. :-[

Zitat
Kein Wähler würde so etwas ernst nehmen und eine derartige Partei auch nicht wählen.

 :o Geschichtsunterricht hattest du nicht, oder? 1933-1945 sollten als Hinweis reichen.

Zitat
Dagegen wissen die Wähler, dass es zu der jetzigen Wehrpflichtarmee Alternativen gibt und das vorgeschlagene Modell wird als solche gesehen.

Natürlich ist es eine Alternative, das bestreitet ja niemand, nur ist es keine realisierbare Alternative - und eben dieses Hintergrundwissen fehlt offenbar, ob der populistischen Aufmachung des Themas.

Zitat
Hauptsache eine Partei reagiert endlich auf die Unzufriedenheit mit der jetzigen Einberufungs- und Wehrpflichtpraxis und zeigt neue Wege auf. Die SPD kann hier viel gewinnen.

Klar, kann die Linke oder NPD und DVU auch - das ist ja das Problem mit Populismus.

Zitat
Sollte sie aber, jetzt wo sie soviel Hoffnungen und Erwartungen geweckt hat, wieder einen Rückzieher machen, würde sie völlig unglaubwürdig werden.

Nö, nach drei Tagen ist das Thema aus den Medien verschwunden und das wars. Wähler vergessen schnell und die Medien noch schneller, es sei denn sie haben bestimmte Ziele.

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 27. August 2007, 19:56:43
Nö, nach drei Tagen ist das Thema aus den Medien verschwunden und das wars. Wähler vergessen schnell und die Medien noch schneller, es sei denn sie haben bestimmte Ziele.

Gruß Andi

Mal sehen, der SPD Parteivorstand hat den Vorschlag mit drei Enthaltungen gebilligt (also kein reiner Beck Vorschlag) und Ende Oktober stimmt die Partei darüber ab. Das Thema wird uns bis dahin und vor allem danach und während des Wahlkampfes also noch gut beschäftigen. Das werden drei sehr lange Tage, oder meintest Du drei Jahre?   ;)

Du unterstellst dem Vorstand Deiner eigenen Partei, dass sie einen verfassungswidrigen Vorschlag gemacht hat. Sehr interessant! Ansonsten kann der Vorschlag nicht verfassungswidriger sein, als der bestehende Zustand, da sich an den Zahlen nichts ändern würde. Wenn genau so viel eingezogen werden wie bisher, ändert sich an dem Verhältnis von Dienenden zu Tauglichen nichts. Werden keine Nichtfreiwilligen benötigt, stellt sich die Frage nicht einmal. Also, wo ist das Problem?  ::)

Wenn der Vorschlag populistisch ist, besteht die SPD Führung aus Populisten, auch sehr interessant.  ;D

Die Unsicherheit der Umfrage wird übrigens mit +/- 2,5 % angegeben.

Im Spiegel ist eine aktuelle Umfrage zum Thema Wehrdienst abschaffen: 48 % ja, 48 % nein. Ganz offensichtlich ist der SPD Vorschlag also ein Kompromiss, tauglich für beide Seiten. Die extrem hohe Zustimmung zeigt das hohe Interesse an einer einvernehmlichen Lösung.

Die Zustände 1933 - 1945 können nicht einmal im Entferntesten mit der heutigen Zeit verglichen werden. Das gilt sicherlich nicht für den Einzelnen, wohl aber für die gesamte bundesdeutsche Gesellschaft.

Gruß

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 28. August 2007, 00:36:09
Solange du selbst an das glaubst, was du da schreibst hoffe ich, dass du dich nicht an der Realität störst, wenn du mit ihr konfrontiert wirst. ;)

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 28. August 2007, 08:41:09
Unter dem Strich ist die Berufsarmee doch derzeit die einzig praktikable Lösung, um Deutschland mit einsatzfähigen Streitkräften zu versehen. Die Alternative (hier schon x-mal durchgekaut) wäre (vermutlich) politischer Selbstmord und wird deshalb nicht mal laut angedacht werden.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 28. August 2007, 09:14:38
Solange du selbst an das glaubst, was du da schreibst hoffe ich, dass du dich nicht an der Realität störst, wenn du mit ihr konfrontiert wirst. ;)

Gruß Andi

Na, das gebe ich doch mit umgekehrten Vorzeichen gerne zurück. Zumal ich mich über Kandidatenwatch doch einfach mal direkt an einige bekennende Wehrpflichtbefürworter der SPD gewandt haben, die sich nicht nur voll hinter dem SPD Vorschlag gestellt haben, sondern auch geradezu demonstrativ aus den Umfrageergebnissen zitiert haben.

Also, weiterhin süße Träume fern der politischen Realität  ;D

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 28. August 2007, 09:17:06
Unter dem Strich ist die Berufsarmee doch derzeit die einzig praktikable Lösung, um Deutschland mit einsatzfähigen Streitkräften zu versehen. Die Alternative (hier schon x-mal durchgekaut) wäre (vermutlich) politischer Selbstmord und wird deshalb nicht mal laut angedacht werden.

Hier gibt es ja tatsächlich noch Leute, die ich ernst nehmen kann. Wenn es von Deiner Sorte mehr bei der Bundeswehr gibt, entscheide ich mich ja vielleicht doch noch für den Wehrdienst. Oder dominieren da Leute wie Andi?  ???

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 28. August 2007, 09:22:27
Hier gibt es ja tatsächlich noch Leute, die ich ernst nehmen kann.

Nicht so vorschnell urteilen  ;D
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: da chef am 28. August 2007, 10:55:58
Jeder kann sich auch jetzt schon freiwillig zur Bw melden. Wer seine Wehrpflicht nicht ableisten will kann sich heute doch fast problemlos ausmustern lassen. Der Bedarf an Wehrpflichtigen wird doch mit rauf und runterschrauben der Tauglichkeitsbeurteilung bei der Musterung seit bestehen der Bundeswehr schon reguliert.
Fakt: Es besteht Bedarf an Wehrpflichtigen. Diskusion ende
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 28. August 2007, 11:10:22
Jeder kann sich auch jetzt schon freiwillig zur Bw melden. Wer seine Wehrpflicht nicht ableisten will kann sich heute doch fast problemlos ausmustern lassen. Der Bedarf an Wehrpflichtigen wird doch mit rauf und runterschrauben der Tauglichkeitsbeurteilung bei der Musterung seit bestehen der Bundeswehr schon reguliert.
Fakt: Es besteht Bedarf an Wehrpflichtigen. Diskusion ende

Das mit dem problemlos ausmustern lassen ist a) so nicht richtig, b) nicht allgemeingültig und c) Teil des Gerechtigkeitsproblems. Letzteres ist zudem in den letzten Jahren immer schlimmer geworden und ganz sicher nicht vergleichbar mit den Gerechtigkeitsproblemen der ersten 40 Jahre Bundeswehr. Es besteht auch kein Bedarf an Wehrpflichtigen sondern an Rekruten.

"Diskussion Ende!" Nein, Sir!  >:(

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Pioneer am 28. August 2007, 13:17:29
Hmmm, wobei ein großer Teil des Gerechtigkeitsproblems darauf beruht, daß die Personalzahlen ab etwa 1990 stark reduziert wurden...

Ich sehe ganz einfach Probleme im "Aufwuchs", wie schon geschrieben.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: StOPfr am 28. August 2007, 13:23:16
Fakt: Es besteht Bedarf an Wehrpflichtigen. Diskusion ende
Kleiner Hinweis: So werden Diskussionen hier im Forum garantiert nicht beendet!
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Solman am 29. August 2007, 19:48:12
Der Anteil der "Untauglichen" liegt in diesem Jahr bei 46,2 %. Ich faß' es nicht. Und Jung stellt sich hin und ich stolz darauf, dass immerhin 80 % aller "Tauglichen" gezogen werden. Leben wir in einer Bananenrepublik in der Rechte nach Gleichbehandlung so manipuliert werden können?  >:(

http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=111474&sector=pm&detail=1&r=293960&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0&profisuche=1

Solman
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 30. August 2007, 08:20:41
Der Anteil der "Untauglichen" liegt in diesem Jahr bei 46,2 %. Ich faß' es nicht.

Ja, die deutsche Jugend ist unfaßbar fett und träge geworden  ;D

Zitat
Leben wir in einer Bananenrepublik in der Rechte nach Gleichbehandlung so manipuliert werden können?  >:(

"Recht nach Gleichbehandlung"? Hochinteressant. Woher hast Du das denn? Und sag jetzt nicht "schau ins GG" oder so, da steht nämlich nichts dergleichen.

Mal ernsthaft: rein juristisch gesehen kann die Bw natürlich ihre Tauglichkeitskriterien festlegen wie sie möchte und damit die Zahl der Rekruten beeinflussen. Aber der Umstand, daß sie dies tut, und vor allem der Umstand, daß sie dies tut um die Zahl der Rekruten nach UNTEN zu bringen zeigt, daß die Bundeswehr die GWDL eigentlich gar nicht mehr will - oder zumindest nur noch eine kleine Tranche.

Wir haben in Deutschland eine de-facto-Freiwilligenarmee (die Verweigerung ist so einfach, daß niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen wird) und fast schon eine de-facto-Berufsarmee (der Anteil von GWDL an den Streitkräften ist im Vergleich zu den BS, SaZ und FWDL lächerlich gering, völlig untypisch zumindest für eine "Wehrpflichtarmee"). Die letzten Reste der Wehrpflichtarmee erweisen sich allerdings als Klotz am Bein der neuen Einsatzarmee: weil die Verbände der Bw durchsetzt sind mit nicht einsetzbaren GWDL kann Deutschland keine (bzw kaum) geschlossene(n) Verbände in Einsätze schicken und muss in der ganzen Republik Soldaten für zusammengewürfelte Einsatzeinheiten zusammen kratzen. Dieser "Heldenklau" geht auf Kosten der in D verbliebenen Kameraden, die die Arbeit des abgezogenen Fachpersonals mit erledigen müssen. Zusätzlich "binden" die GWDL noch SaZ (Ausbilder, Vorgesetzte, etc) die sich quasi (man verzeihe die überspitzte Darstellung) um Soldaten kümmern müssen, die niemals zum Einsatz kommen werden. Eine völlig abstruse Situation.

Deutschland braucht (wie jedes Land) einsatzfähige Streitkräfte. Die augenblickliche "Lösung" ist keine. Eine einsatzfähige Wehrpflichtarmee ist in D wohl kaum zu verwirklichen (wer bitte möchte dem Wähler erklären, daß der Wehrdienst jetzt wieder 18 Monate dauert und nach 12monatiger Ausbildung auch noch einen (Kampf)einsatz in Afghanistan oder sonstwo beinhaltet?) und daher bleibt die Berufsarmee die einzig realistische Alternative - ob man das persönlich für wünschenswert hält oder nicht, hat hierbei m.E. hinten anzustehen.

Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 30. August 2007, 18:03:26
Dieser "Heldenklau" geht auf Kosten der in D verbliebenen Kameraden, die die Arbeit des abgezogenen Fachpersonals mit erledigen müssen. Zusätzlich "binden" die GWDL noch SaZ (Ausbilder, Vorgesetzte, etc) die sich quasi (man verzeihe die überspitzte Darstellung) um Soldaten kümmern müssen, die niemals zum Einsatz kommen werden. Eine völlig abstruse Situation.

Was ist daran abstrus? Das war schon 1990 die Ausgangssituation: Grundwehrdienstleistende werden ausgebildet, um möglichst nie eingesetzt zu werden. Da auch heute noch die Grundwehrdienstleistenden den Kern der Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik stellen hat sich zumindest diesbezüglich nie etwas geändert.
Was wir brauchen ist eine klare politische Vorgabe mit der die Bundeswehr arbeiten kann und kein Wischiwaschi mit dem niemand planen kann (weder Bundeswehr, noch wehrpflichtige Männer). Eben eine politische Entscheidung, ob die verteidigungspolitischen Gegebenheiten die Wehrpflicht derzeit erforderlich machen oder eine Aussetzung der Wehrpflicht angebracht ist.

Und mit Verlaub, wenn du ansprichst, dass durch GWDLer Soldaten gebunden werden, die dann nicht für Einsätze zur Verfügung stehen muss ich ein wenig schmunzeln. ;) Das System "Bundeswehr" ist insgesamt noch nicht für effektive Einsatzdurchführung umgebaut worden. Da braucht man sich nur mal anzuschauen, wie viele Soldaten bei uns in den Einsätzen "unterstützen" und "verwalten" und wie wenig effektiv vor Ort einsatzbereite Soldaten sind - da stehen einem die Haare zu Berge - und das setzt sich ja verzugslos in der Heimat fort! Wenn ich mir die Franzosen ansehe, die es weltweit schaffen (insbesondere in ihren - ehemaligen - Kolonien) Verbände zu unterhalten in denen 100% einsatzbereite Soldaten vorhanden sind und auch die Stabssoldaten und sonstigen Unterstützer in diesen Verbänden zu diesen gehören, dann frage ich mich, was bei uns so alles falsch läuft. Aber das geht jetzt wohl über das eigentliche Thema hinaus. ;)

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 31. August 2007, 08:31:51
Was ist daran abstrus? Das war schon 1990 die Ausgangssituation: Grundwehrdienstleistende werden ausgebildet, um möglichst nie eingesetzt zu werden.

Das ist vollkommen falsch. Sie wurden ausgebildet um gegen eine (damals nicht unwahrscheinliche) Invasion von Osten eingesetzt zu werden. Dies entsprach dem primären Auftrag der Bw. Dieser primäre Auftrag ist aber nun der Auslandseinsatz (mangels Invasionsgefahr), und die GWDL werden dort nicht eingesetzt.

Die GWDL werden also nicht mehr für den Hauptzweck der Streikträfte ausgebildet etc. Es hat sich damit sehr wohl etwas geändert.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 31. August 2007, 08:34:45
Das ist vollkommen falsch. Sie wurden ausgebildet um gegen eine (damals nicht unwahrscheinliche) Invasion von Osten eingesetzt zu werden. Dies entsprach dem primären Auftrag der Bw. Dieser primäre Auftrag ist aber nun der Auslandseinsatz (mangels Invasionsgefahr), und die GWDL werden dort nicht eingesetzt.

Die GWDL werden also nicht mehr für den Hauptzweck der Streikträfte ausgebildet etc. Es hat sich damit sehr wohl etwas geändert.

Nö. ;) Bzw. ja, es hat sich was geändert. Die GWDL werden zum einen immernoch für die Landesverteidigung ausgebildet (womit sie für die territoriale Landesverteidigung immernoch das Rückgrat stellen) und nehmen zudem eine besonders wichtige Rolle in Form der Untersützung der eigenen Kräfte im Ausland wahr.

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 31. August 2007, 08:42:11
und nehmen zudem eine besonders wichtige Rolle in Form der Untersützung der eigenen Kräfte im Ausland wahr.

Und wären sie gar nicht da, könnte man endlich geschlossene Verbände einsetzen und die Qualität der Unterstützung würde darunter sicher nicht leiden. Natürlich leistet auch ein GWDL in D irgendwie einen Beitrag. Aber dieser Beitrag würde von einem FWDL/SaZ besser geleistet werden.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 31. August 2007, 08:54:48
Und wären sie gar nicht da, könnte man endlich geschlossene Verbände einsetzen und die Qualität der Unterstützung würde darunter sicher nicht leiden.

"Geschlossene Verbände" wird die

Zitat
Natürlich leistet auch ein GWDL in D irgendwie einen Beitrag. Aber dieser Beitrag würde von einem FWDL/SaZ besser geleistet werden.

Nein, da FWDL/SaZ einen anderen Auftrag haben und GWDLer die Aufwuchsfähigkeit durch ihren Grundwehrdienst sicherstellen.

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 31. August 2007, 09:26:06
Nein, da FWDL/SaZ einen anderen Auftrag haben und GWDLer die Aufwuchsfähigkeit durch ihren Grundwehrdienst sicherstellen.

Was die Aufwuchsfähigkeit mit der Unterstützung von Auslandseinsätzen zu tun haben soll, entzieht sich meiner Erkenntnis.

Und warum FWDL/SaZ einen "anderen Auftrag" haben sollen als GWDL in gleicher Verwendung ebenso.
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: Andi am 31. August 2007, 09:31:01
Was die Aufwuchsfähigkeit mit der Unterstützung von Auslandseinsätzen zu tun haben soll, entzieht sich meiner Erkenntnis.

Kein Problem, erkläre ich dir gerne: Territorialverteidigung durch Aufwuchsfähigkeit und Unterstützung von Auslandseinsätzen sind die Hauptaufgaben für Grundwehrdienstleistende gemäß der derzeit gültigen Konzeption.

Zitat
Und warum FWDL/SaZ einen "anderen Auftrag" haben sollen als GWDL in gleicher Verwendung ebenso.

FWDL können zum einen nicht losgelöst von GWDL betrachtet werden, da das eine die Grundlage für das andere darstellt und zum anderen unterscheidet sich der Auftrag und das Aufgabenspektrum der GWDL von dem der FWDL dadurch, dass FWDL eben im Ausland eingesetzt werden können.

Gruß Andi
Titel: Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
Beitrag von: schlammtreiber am 31. August 2007, 10:47:53
Territorialverteidigung durch Aufwuchsfähigkeit und Unterstützung von Auslandseinsätzen sind die Hauptaufgaben für Grundwehrdienstleistende gemäß der derzeit gültigen Konzeption.

Und voneinander unabhängig, das meinte ich.

Zitat
FWDL können zum einen nicht losgelöst von GWDL betrachtet werden, da das eine die Grundlage für das andere darstellt


Das stimmt, zumindest solange bis Ersatz geschaffen ist (also SaZ 2 statt FWDL)

Zitat
und zum anderen unterscheidet sich der Auftrag und das Aufgabenspektrum der GWDL von dem der FWDL dadurch, dass FWDL eben im Ausland eingesetzt werden können.

Ein in derselben Verwendung eingesetzter FWDL hat trotzdem keinen anderen Auftrag als ein GWDL, siehe oben.