Hallo,
ich bin derzeit in der AGA bei den Heeresfliegern in Roth.
Bislang gefällt mir ja die AGA ganz gut, und macht mir auch richtig Spass.
Nur, ich war vor 3 Wochen KZH, wegen einer Mandelentzündung und Bronchitis. Als ich dann eine Woche später wieder in der Kaserne war, fingen meine Stubenkameraden an mich persönlich mit Witzen und Sprüchen anzugreifen, die nicht gerade witzig waren, bis es dann letzten Sonntag, als wir wieder in der Kaserne waren, zum Höhepunkt kam. Sie haben mir Sprüche vor dem Kopf geworfen wie 'Ich solle zurück ins KZ Dachau' oder 'Sie wollen mich aus der Stube haben, da sie jemand anderes lieber in der Stube haben wollen, deswegen werden sie NS-Poster und Hakenkreuze in mein Spinnd lege'.
Mir persönlich war das zu blöde und habe mich auch angegriffen gefühlt. Habe alles mit meinen MP3-Player-Mikrofon aufgenommen.
Nun wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte, deswegen bin ich zur Vertrauensperson gegangen, der sagte das ich das dem Zugführer melden sollte, nur wollte ich eben nicht als Petze dastehen.
Dann bin ich zu einen Ausbilder gegangen den ich persönlich kannte und deswegen in einem anderen Zug war.
Nun ja, der hat es dann meinen Zugführer gemeldet.
Die Woche gabs Gespräche mit den Kameraden. Die waren jetzt noch mehr scheiße zu mir, und haben natürlich da sie zu 6. sind, den ganzen Zug gegen mich aufgebracht.
Jetzt bin ich in einer anderen Stube. Und dort, fühle ich mich jetzt eben fehl am Platze und mir schon überlegt zum kirchlichen Seelsorger zu gehen, um irgendwie da rauszukommen.
Jetzt wollte ich euch fragen was ich da machen kann. Denn je mehr ich mache, desto mehr bringe ich den ganzen Zug gegen mich auf.
Was passiert eigentlich mit den 6. Stubenkameraden, die mich persönlich angegriffen haben?
Zitat von: keldan am 16. Februar 2008, 11:29:49
Jetzt wollte ich euch fragen was ich da machen kann. Denn je mehr ich mache, desto mehr bringe ich den ganzen Zug gegen mich auf.
Steh zu dem, was du gemacht hast, es war das Richtige. Tief durchatmen Arschbacken zusammenkneifen, Leistungswillen zeigen und du selbst sein. Lass dich nicht gängeln. Ich weiß das klingt schwierig, aber evtl. gibt sich das mit der Zeit. Wenn es aber wirklich weitergehen sollte halte dich an deinen Gruppenführer und sprich mit ihm über die Probleme und wenn es wieder zu solchen Zwischenfällen kommen sollte direkt Meldung an den Zugführer. Das hat nichts mit Denunziantentum zu tun, sondern ausschließlich mit Unkameradschaft dir gegenüber.
ZitatWas passiert eigentlich mit den 6. Stubenkameraden, die mich persönlich angegriffen haben?
Höchstwahrscheinlich gibt es ein Disziplinarverfahren. Das braucht dich aber nicht zu kümmern. Die Jungs sind alt genug, um für ihre Taten geradezustehen und wenn sie das trotz ihres Alters noch nicht gelernt haben werden sie es eben jetzt lernen. Aber gib dich bitte nicht dem Irrglauben hin du hättest an irgendwas "Schuld". Etwas bildlicher gesprochen: Wenn jemand einen umbringt ist nicht der Zeuge schuld, der den Täter überführt, sondern der Täter.
Gruß Andi
Ich kann Andis Auffassung im Großen und Ganzen nur unterstreichen. Es ist in höchstem Maße ungerecht, dass ausgerechnet beim Gemobbten oft so etwas wie "selbst Schuld am ganzen Vorgang" hängen bleibt. Lass das nicht an Dich ran. Mach deutlich, dass Du zu deiner Verantwortung für dein Handeln stehst, dafür aber auch Gründe hattest.
Alles Gute, StOPfr
Ich war zwar noch nicht beim Bund, wurde aber früher auf übelste gemobbt. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Friss es auf keinen Fall in Dich rein. Den Fehler habe ich während meiner Schulzeit gemacht und nach ein paar Wochen bin ich jeden Morgen kreidebleich im Gesicht aufgewacht und hatte richtig Angst zur Schule zu gehen. Das ging so lange, bis ich mich erst meiner Mutter (in Deinem Fall also GrpFhr bzw. ZugFhr) und anderen anvertraut habe. Danach ging es zumindest wieder bergauf.
In meinem Fall hat es geklappt, als ich die Mobber mal richtig zusammengestaucht habe, natürlich nur verbal. Aber ich glaube nicht, dass es bei eigentlich "Erwachsenen" Personen so gut funktioniert.
Oder ignorier die Jungs einfach. Oft ist es so bei Mobbern, dass sie aufhören, sobald die Person nicht mehr reagiert, denn das bringt denen dann kein Spaß mehr.
Aber auf jeden Fall, friss es nicht in Dich rein.
Ohe bereits geschriebenes zu wiederholen: "Melden macht frei, und belastet den Vorgesetzten". Das ist nicht nur eine Floskel, sondern zeigt Dir, dass du richtig gehandelt hast. Und das Ganze "Spiel" machst du nun immer weiter, bis man den "Nicht-Kameraden" richtig den A**** hochbindet.
ZitatUnd das Ganze "Spiel" machst du nun immer weiter, bis man den "Nicht-Kameraden" richtig den A**** hochbindet.
Verdammt. Wieso bin ich vor 10 Jahren nicht auf diese Taktik gekommen. Das klingt wirklich so, als würde es funktionieren?
Werden solche Kameradenschweine denn wirklich nach mehrmaligem Beschweren zum Diszi rangezogen?
Zitat von: Wolf359 am 16. Februar 2008, 18:27:55
ZitatUnd das Ganze "Spiel" machst du nun immer weiter, bis man den "Nicht-Kameraden" richtig den A**** hochbindet.
Verdammt. Wieso bin ich vor 10 Jahren nicht auf diese Taktik gekommen. Das klingt wirklich so, als würde es funktionieren?
Werden solche Kameradenschweine denn wirklich nach mehrmaligem Beschweren zum Diszi rangezogen?
Naja, das ganze ist ja mehr als eine einfache Beschwerde. Du sagst ja nicht "[...] die Nase von xyz gefällt mir nicht [...]" oder "[...]der spielt beim Fussball nie ab[...]". Nein, was hier passiert ist dann eine Meldung über den Verstoß gegen eines der wichtigsten Grundsätze des Soldatentums --->
§12 SG
Zitat von: Wolf359 am 16. Februar 2008, 18:27:55
Werden solche Kameradenschweine denn wirklich nach mehrmaligem Beschweren zum Diszi rangezogen?
Wieso nach mehrmaligen? Der Disziplinarvorgesetzte ist verpflichtet bei jedem Verdacht auf ein Dienstvergehen zu ermitteln.
Gruß Andi
Wenn alles glatt läuft darf ich ja ab 1.10. auch antreten. Da ist es ja ganz gut solche Gesetze mal vorher zu sehen.
Aber was ist das denn bitte für eine Schweinerei, dass die versuchen den gesamten Zug auf Dich zu hetzen (hab das beim ersten Lesen wohl übersehen)? Die Jungs die den Ärger machen haben echt keinen Arsch in der Hose. Wetten wenn die einzeln sind, dann kriegen die ihre Klappe nicht so weit auf.
Das nennt sich "gruppendynamischer Prozess". Aufgabe der Vorgesetzten ist nicht nur diese in gewissem Maße einzuleiten, sondern diese vor allem auch in die richtige Richtung zu lenken.
Gruß Andi
Vor Allem wenn sich die "KZ- und Hakenkreuz-Zitate" wie sie der Threadsteller erwähnte als wahr und nachweisbar erweisen kriegen die Jungs richtig Probleme, denn kein halbwegs vernünftiger KpChef wird sowas in seiner Einheit dulden.
Echt unterstes Niveau.
Bei allem Verständnis für den hier geäußerten Unmut-wir hören hier nur von der einen Seite der Medaille-und auch nur das, was der TE hier beschreibt...
Also: "Immer ruhig, Brauner....."
So mag auch mal dazu was sagen :)
@keldan : ich kann dich total gut verstehen wie es dir geht. Hatte in der Berufsschule mal ne Lungenentzündung und war glaube ich fast 4 Wochen krank, ging garnix mehr bei mir. Kam dann wieder in die Schule und dann wurde erstmal gesagt ich sollte doch wieder zu Mutti gehen und bloß zu hause bleiben. War mehr als 4 Monate echt schlimm, wurde ausgeschlossen, hatte in der Klasse keine Freunde mehr. Hatte das den Lehrern gesagt aber die haben nix gegen gemacht. Was sollten sie auch machen. Gab dann irgendwann mal nen Gespräch mit nen paar Schülern und mir aber kam nix bei raus. mochte irgendwann garnicht mehr in die Schule gehen. Klar soll man über sowas drüber stehen weil man die leute nicht jeden tag sehen muss aber sowas wirkt sich auf die leistungen die man leisten muss aus. Bin schlimm abgesackt. Irgendwann wurde dann mal nen anderer Krank kam nach 3 Wochen oder so wieder und dann wurde der total ausgeschlossen. Find sowas total mies. Und sowas gehört finde ich garnicht in die Bundeswehr. Wenn sowas Leute schon bei so einer kleinigkeit machen weil du ernsthaft krank warst, was soll dann erst bei was schlimmeren sein. ???
Ich denke mal vielen Leuten hier würde es nicht anders gehen in der Situation, glaub mir.
Zitat von: Huey am 16. Februar 2008, 20:13:51
Bei allem Verständnis für den hier geäußerten Unmut-wir hören hier nur von der einen Seite der Medaille-und auch nur das, was der TE hier beschreibt...
Also: "Immer ruhig, Brauner....."
Richtig.
Nun wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte, deswegen bin ich zur Vertrauensperson gegangen, der sagte das ich das dem Zugführer melden sollte, nur wollte ich eben nicht als Petze dastehen.
[/quote]
Die anderen haben schon das richtige gesagt. Aber VP abwählen. Dazu ist sie da!
Zitat von: Balder2810 am 23. Februar 2008, 22:41:40
Aber VP abwählen. Dazu ist sie da!
Äh, ne, die VP ist dazu da, um die Belange ihrer Wählergruppe zu vertreten und nicht um abgewählt zu werden, was sowieso nicht geht.
Gruß Andi
Vor dem Hintergrund der subjektiven Schilderung:
IMHO fehlt da noch eine ganz klare Ansage in Richtung der Stubengenossen (Kameraden sind das nicht)! Die reine Umsiedlung Deiner Person in eine andere Stube kann nicht Alles sein. Ob das ganze schon Diszi-reif ist, vermag ich aus dieser Perspektive nicht zu beurteilen, aber es gibt da ja noch einen Erlass über erzieherische Maßnahmen...
Ich die Stube als solches aufgelöst, neu verteilt, vor versammelter Mannschaft (mindestens Zug, besser noch Kompanie) den Jungs die Karten gelegt (EM) und klargestellt, dass dieses wegen ihres unkameradschaftlichen Verhaltens nötig wurde. Das Umräumen aller betroffenen Spinde durch die Verursacher könnte dabei eine sinnvolle Ergänzung sein, gerne auch am Freitagnachmittag ;D
Ganz klar: Kopf hoch, Blick frei geradeaus - Du hast richtig gehandelt.
MkG,
DerB
Also.
Am Donnerstag war Gruppenabend von meiner alten Stube, haben alle schön gesoffen und waren betrunken.
Den ganzen Abend war ich in meiner Stube, das mir meine Weisheitszähne rausgemacht wurden.
Nun kurz vor Zapfenstreich, als wir die Stube säuberten. Kam dann der "Rudelsführer" der Stube und machte mich total an, mit Sprüchen die unter der Gürtellinie waren. Wie 'Ich solle doch wieder zurück zum OFw **** zurück und mir in den A*** f*** lassen', und das ich dumm wie brot bin, nichts in der Hose habe, und ich mich entschuldigen solle bei denen da ich es den Zugführer gemeldet habe.
Natürlich war der ganze Zug dabei und stand hinter ihn, und freuten sich anscheinend das er jetzt zum Gegenschlag ausholte.
Ich entgegnete, und sagte er solle aus der Stube rausgehen, weil das unter meiner Würde ist, mit einen Besoffenen zu diskutieren der nicht mal vernünftig und zivilisiert reden kann.
Er hat mich schon mit der Faust angefasst aber wurde dann doch zurückgedrängt.
Und kurz bevor der UvD die Stube abnahm kam er hackdicht in die Stube rein und machte mich wieder an, während ich schon in meinem Bett lag. Glück nur, das der UvD dann alles mitbekam.
Ich konnte dann die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich darüber nachgedacht habe, wie die nächsten 4 Wochen noch gehen sollen.
Am nächsten Morgen kam der Zugführer zu mir, und fragte mich was am Abend los war. Ich sagte, ich rede nach dem Arzttermin darüber. (Nun aber da war ich schon nach Hause geschickt worden.)
Gleich danach entschuldigte sich der Kamerad, weil er unter der Gürtellinie war.
ja nu, dann haste doch da richtig gehandelt!
gerade bei der bundeswehr kommen menschen aus allen schichten der gesellschaft zusammen, da kann auch sowas mal vorkommen! schön ist das nicht, aber da muss man drüber stehen!
alles was natürlich ins extreme geht, also radikale ansichten und gewalt hat da natürlich nix zu suchen, aber bei allem anderen muss man einfach mal den arsch zusammenkneifen und sich da durch beissen.....
LASS DICH NICHT VERTIG MACHEN
und denk immer daran
DU BIST WAS DU BIST
und nicht was die anderen sagen !!!
WÄR ICH BEI DIR WÜRD ICH DIR HELFEN MAN !!!!!!!!!!
BLEIB STARK UND MELDE DIESE EREIGNISSE auch in zukunft
viele grüße cetin
Habe ich das richtig verstanden? Du sagtest dem Zugführer, erst nach Deinem Arzttermin mit ihm darüber sprechen zu wollen, wurdest dann aber KzH geschrieben und bist gleich heim? Das war allerdings nicht richtig!
Gibt es denn einen Anlass dazu, weswegen sich diese Leute ausgerechnet bei Dir austoben? Ich frage mich aber noch mehr, was denn die Vorgesetzten da zu tun gedenken (endlich)?
Ich wurde noch nie so sehr gemobbt und war früher eher der der mit mobbt....
Aber egal wie du gebaut bist wie groß du bist oder wieviele Kameraden hinter ihm stehen. Lass dich nicht anmachen! Denn dann wird schlimmer.
Geh dem Streit aus dem weg aber renn nicht davor weg, dass wirkt sich dann nämlich so auf die ich lass alles mit mir machen Masche aus.
Und glaub mir alle die so den "Mob" machen brauchen diese Masche sonst trauen sie sich nicht.
Also sei immer höflich, Petzte nicht alles und dulde auch mal was. Wenn dir aber ein Kamerad kurz davor ist dir in die Fr.... zu hauen, dann nur Mut dich zu wehren, Du bist Soldat!!!
Ich würde aber echt nur bei extremen Sachen dem vorgesetzten Melden. Sonst bekommst du den "Petzer-Status" und die Leute denken du brauchst immer den OFw um dich durch zusetzten.
PS: Wenn ich in meinem Zug sowas beobachten sollte würde ich damit sofort zum Vorgesetzten gehen oder es mit der Person selbst regeln. Aber jedes mal bei einer Beleidigung zum Vorgesetzten rennen halte ich für sinnlos.
MKG Jan
Es gibt Grenzen. Und so wie ich die Schilderungen lese, ist diese bei weitem überschritten.
Und hat sich die Lage ein wenig beruhigt? Erzähl doch mal bei gelegenheit.
mKG Jan,