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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: issel am 18. Februar 2008, 14:21:46

Titel: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: issel am 18. Februar 2008, 14:21:46
Hallo zusammen ich habe mich inzwischen dazu entschlossen eine Offizierslaufbahn einzuschlagen, aufgrund des ablaufes der Bewerbungsfrist in 14 Tagen auch erst zum nächsten Jahr.
Leider Gottes sind da ja auch noch ein paar Hürden, bis ich mein Ziel in Angriff nehmen Kann.
Zum einen wäre da meine Familie...

Hier ein paar Eckdaten.

Bin inzwischen 21Jahre alt und kann mich sehr gut um mich selber kümmern.
-Vater unbekannt
-Extrem beschissene Kindheit
-Seit nem guten 3/4 Jahr von zu Hause ausgezogen
-Im Streit mit der Mutter gegangen( die letzten ~1.5 Jahre des "gemeinsamen" Wohnens war nichtmal mehr ein Hallo oder Tschüss als gespräch drin....)
-3 Vorhandene Geschwister, jedoch kein Kontakt(2 Jüngere die noch zur Schule gehen, 1älterer von dem ich gar nichts weiß)

Die Frage ist jetzt, wie verpacke ich das geschickt in meinen Lebenslauf, dass es sich nicht so anhört, dass ich wegen der Sache Psychisch labil oder so bin?
Sicher hat und tut es auch immer noch ein wenig belasten, mal mehr und mal weniger, je nach Situation halt.
Aber es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag mit irgendwelchen Kranken Mordphantasien oder so durch die Gegend laufe...

Ach und an die , die da schon Erfahrung haben, aus was für Gründen ist man Psychologisch untauglich für den Bund ?

Jetzt mal ein banales und auch irgendwie sehr blödes Beispiel:

Wenn z.B emomäßig zu melancholischer Musik immer traurig werde und weine, gelte ich dann als zu "weich" für die Bundeswehr ?
Oder was für Kriterien werden da bewertet ?
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: Andi am 18. Februar 2008, 14:28:48
Zitat von: issel am 18. Februar 2008, 14:21:46
Die Frage ist jetzt, wie verpacke ich das geschickt in meinen Lebenslauf, dass es sich nicht so anhört, dass ich wegen der Sache Psychisch labil oder so bin?

Wieso solltest du deswegen psychisch labil sein?
Schreib einfach was passiert ist.

ZitatWenn z.B emomäßig zu melancholischer Musik immer traurig werde und weine, gelte ich dann als zu "weich" für die Bundeswehr ?

Äh, gehst du davon aus, dass allen bewerbern melancholische Musik vorgespielt wird? ;)

Gruß Andi
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: issel am 18. Februar 2008, 14:33:43
Einfach schreiben was passiert ist, ok.
Gute idee, hätt meine sein können  ;D

Nee aber jetzt mal im ernst.

Ich war noch nie Auffällig oder so, wobei man doch eigtl immer sagt,
dass Kinder aus "Problemfamilien" "Problemkinder" sind....

Verstanden in welche Richtung meine Gedanken gehen?
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: schlammtreiber am 18. Februar 2008, 14:35:02
Verweise einfach auf Alexander den Großen. Militärisches Genie mit definitiv gestörten Familienverhältnissen  :D
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: Andi am 18. Februar 2008, 14:39:36
Zitat von: issel am 18. Februar 2008, 14:33:43
Ich war noch nie Auffällig oder so,

Wo soll dann das Problem sein? Alle Fragen, die sich aus deinem lebenslauf ergeben werden dir dann im Interview gestellt, das wars dann aber auch.

Gruß Andi
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: issel am 18. Februar 2008, 14:42:15
Naja ich habe so ein wenig Angst vor Schubladendenken und zu schnellen vorurteilen...
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: Andi am 18. Februar 2008, 14:43:40
Wenn das so schnell gehen würde könnten wir wohl keine Soldaten mehr einstellen. ;)
Also, einfach schreiben was Phase ist und etwaige Fragen wahrheitsgemäß beantworten.

Gruß Andi
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: issel am 18. Februar 2008, 14:53:03
Dachte nur das es irgendwie eine art Stolperstein sein könnte...
Aber danke für deinen Mut  :)
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: F_K am 18. Februar 2008, 19:17:19
Frage:

Viel wichtiger ist doch:

- Liegen die Voraussetzungen für den Offizierberuf vor?
- Wie gut sind die Noten?
- Was wird in der Zwischenzeit (1 Jahr verschenkt?) gemacht?
- Warum nicht innerhalb dieser Frist bewerben?

Wenn denn kein Kontakt zur Familie besteht, wird das sicherlich Fragen zur Teamfähigkeit / Sozialverhalten aufwerfen, gibt es da gute Argumente (soziales Engagement, Sport o. ä.)?
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: issell am 19. Februar 2008, 10:23:26
Ich werde (sehr wahrscheinlich) zum Sommer mit meinem Fachabitur mit Schwerpunkt Elektrotechnik mit einem "gutem" 2.xer Schnitt machen.
Wobei ich hierbei anmerken möchte, dass wir in dem Lehrgang auf dem Weg von der Klassenstufe 11 zur 13 von knapp 60Mann auf 10Mann(+3 die in der 12 dazugekommen sind) "geschrumpft" sind.
Kannst dir ja mal die Prozentuale Erfolgschance bei dem Kurs ausrechnen und die Durchfallquote auf dem Weg zur 13 ist in jedem Jahrgang so hoch...

In der Zwischenzeit steht nach der Schule erstmal mein GWD an, wobei ich nicht genau weiß, wie ich den Typen vom KWE und der Truppe verklickern kann, dass ich mich sehr gerne zum nächsten Einstelltermin für die Offizierslaufbahn bewerben möchte.
Angedacht ist da sowas, um provisorisch zu handeln, wie FWD oder SAZ4... weiß ich noch nicht so genau, hab da heute noch ein Gespräch mit einem WDB.

Ich weiß nicht ob ich innerhalb der Frist alle Unterlagen zusammenbekommen werde, wie Beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde etc...
Wobei ich hier, auch heute nachfragen werde wie das ist, mit dem Nachreichen von Dokumenten.
Desweiteren würd ich auch schon gerne meinen Abschluß in den Händen halten, bevor ich Nägel mit Köpfen mach.

Zur Teamfähigkeit kann ich sagen, dass ich in dem Zeitraum bis ich ca ~17Jahre alt war(in einer Familie ohne Vaterfigur) für meine beiden kleinen Geschwister schon sowas wie den Vater "gespielt" habe, aufgrund einer Körperlichen Behinderung meiner Mutter ich viel im Haushalt machen musste/freiwillig gemacht habe...
Dazu kommt das ich, wenn auch auf seeeeeeeeeeehr tiefem,spielerischem Niveau, in einer zur Zeit recht erfolgreichen(Seit gut 2Jahren) Fußballmannschaft Stammspieler in der Abwehr(also Drecksarbeit im übertragenen Sinne ! )bin.
Pfff, eins fällt mir noch ein, was ich nennen könnte, ich arbeite als Aushilfe an einer Tankstelle, wo es mir auch nicht schwer fällt mal für andere Einzuspringen oder aufgrund besonderer Vorkommnisse auch mal 1-2 Stunden länger zu machen.

Ich denke, dass ich aufgrund der von mir genannten schon sagen kann, dass ich mich unter- und ggf auch überordnen und auch Durchsetzen kann, was für einen Offizier ja sehr wichtig ist.

Um die sportlichen anforderungen mache ich mir mal keine Gedanken, auch wenn ich zur Zeit 4-5Kilo zu viel auf den Rippen habe, mache ich seit ~1Monat mehr Sport um mich selber auch Fit zu halten.
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: schlammtreiber am 19. Februar 2008, 10:37:01
Bleibt noch zu erwähnen, dass Familie und Team derart unterschiedliche peer groups sind, so dass der Psychologe im ZNwG (als Profi) wohl kaum falsche Rückschlüsse von einem auf das andere ziehen wird  ;)
Titel: Re: Frage zum Lebenslauf,Psychologengespräch bei zerrütteter Familie
Beitrag von: issell am 19. Februar 2008, 11:10:02
Alles klar, so wie das aussieht, ist es wohl doch kein Problem, Unterlagen nachzureichen und ich werd zusehen, dass ich meine Bewerbung nun doch noch so schnell wie möglich abgeben werde.
Ständiges hin und her....Klingt wohl ein wenig bescheuert von mir...
Aber egal, denn ich will es unbedingt machen.