Guten Tag Kameraden,
Ich habe eine Frage und hoffe das mir vielleich ein erfahrener Kamerad weiterhelfen kann.
Ich trete in einige Wochen mein Truppenpraktikum an und möchte mich vorab postalisch bei meinem künftigen KP-Chef melden. Nur hab ich absolut keine Ahnung was denn in einen solchen Brief reingehört. Ich dachte zumindest dran kurz meinen milit. Werdegang mitreinzubringen aber was denn sonst noch? Falls jemand ein paar Anregungen für mich hätte wäre ich sehr dankbar.
MKG
Guten Abend,
was ist denn ihre Absicht? Reine Höflichkeit - sehr schön, aber dann bedarf es keine auschweifenden Wortwendungen. Werdegang? --> Wozu, der KpChef dürfte Einblick in die PersAkte haben.
Schreiben Sie also bestenfalls das, was Sie Ihrem Chef konkret näher bringt - und das dürften hier vorallem persönliche Details sein.
Dass es höflich ist stelle ich nicht infrage - aber ist ein solches Schreiben überhaupt üblich?
Bei Offizieren ist dies wohl üblich, und daher ist es sicherlich auch bei OA's nicht schädlich.
MkG
Zebra
Ja, das ist bei Offizieren üblich und bei OAs sollte es hierzu zumindest mal eine kleine Einweisung vom Hörsaalleiter geben, ansonsten: learning by doing!
Gruß Andi
Learnin by doing bedeutet die Methode try and error. Da es aber für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt, sollte es schon gleich gut aussehen.
Vorschlag von mir:
Kopf normal, Anrede "Sehr geehrter Herr (Dienstgrad), (dies handschriftlich, der Rest, ausser dem abschliessendem Satz und der Unterschrift, sollte auf PC geschrieben und sauber ausgedruckt werden),
sinngemäß weiter mit: "gemäß meiner Ausbildungsplanung werde ich in meinem Truppenpraktikum in Ihrer Kompanie eingesetzt. Ich möchte hiermit die Gelegenheit nutzen, mich Ihnen vorab kurz vorzustellen.
Es folgen nun technische Daten (ausgeschrieben):
Geburtsort, wo aufgewachsen, Abi (nur wann) oder Alternativen
Diensteintritt, wann, wo was gemacht (ggf Wiedereinsteller, Laufbahnwechsler,..), ggf für welche TrGattung geearmarked, Studium wo und was,
Was bisher in der Offizierausbildung gemacht, welches Stamm-OA-Btl, was danach, wie ist der Stand jetzt,
ggf Teilnahme an Auslandsaustauschen, Als Quereinsteiger und/oder Längerdienender Einsatzerfahrung, wichtig: SLP aus Idar-Oberstein, Fördermaßnahmen, ggf weiteres und abschließendes.
Als Ausgangssatz ist: Ich freue mich auf den Dienst in Ihrer Kompanie und verbleibe bis zu meiner persönlichen Meldung bei Ihnen am (Datum),
(handschriftlich) mit kameradschaftlichen Grüßen,
(handschriftlich) Unterschrift
zweckmäßig.
Der Kerntext sollte max 1 (!, besser 3/4) DinA4-Seite lang sein.
Zitat von: APDSFS-T am 28. April 2008, 21:24:27
Learnin by doing bedeutet die Methode try and error.
Richtig und das ist in der OA-Ausbildung der Bundeswehr seit jeher das Grundprinzip und nicht das Schlechteste und in diesem Fall kann nicht mal was kaputt gehen ;). Wenn der Brief nicht passt sollte es eine entsprechende Besprechung des ganzen geben. Eine entsprechende Unterrichtung der OA sollte es aber gegeben haben.
Gruß Andi
Es ist Ihre Meinung, wenn Sie den Kameraden mit seiner Frage alleine lassen wollen- ausser dem schlanken Satz: der Chef wird schon besprechen, passieren kann eh nix!
Ich sehe das anders- hier ist ein junger Kamerad hat sich dazu entschlossen, seinem Kompaniechef einen Brief zu schreiben. Das ist schon mal Treffer zielmitte. Nun sucht er Rat. Er will sich also Mühe geben. Aha.
Da ich seinen Entschluss mehr als begrüße, habe ich ihm mehr Informationen gegeben als: machs halt, wenns Mist ist, passiert auch nix. Learning by doing ist mir ein bisschen zu einfach. Damit kann man 75% aller Fragen in diesem Forum beantworten: Welche Laufbahn soll ich einschlagen? Was fragen Sie überhaupt? Learning by doing! Muss ich mir zusätzlich was kaufen für die AGA? Was fragen Sie überhaupt? Learnin by doing! Antrag so ok? Werden Sie mich zum 01.07. einziehen? (bei den letzten beiden Fragen haben Sie übrigens offenherziger unterstützt als hier) usw..usw...Bei vielen anderen Fragen im Forum kann auch nichts kaputtgehen.
Für den Kameraden ist es wichtig, dass er einen Brief schreibt, der halbwegs passt. Fertig. Wenn der Brief nix ist, wird der Chef ihn mit ihm besprechen. Aber muss das sein, wenn wir nach guter Sitte und Stil und Form verfahren und einen Tipp brauchen, dass der Kamerad einen Angriff in den Nebel durchführt?
In allen bisherigen Verwendungen als Disziplinarvorgesetzter habe ich anerkannt, wenn man sich bei seinem Vorstellungsbrief Mühe gibt und ihn nicht abfasst, dem Motto folgend: is doch piepegal, der da wird schon früh genug mit mir darüber sprechen.
Eine entsprechende Unterrichtung gibt es bei den OA nicht. Mann muß die älteren Kameraden um Rat fragen. Hoffentlich sagen die dann auch nicht: schreib was du willst, ist eh egal, der Chef besprichts sowieso mit dir.
Übrigens schreiben nicht nur Offizieranwärter und Offiziere Briefe an ihre zukünftigen Disziplinarvorgesetzten.
Zitat von: APDSFS-T am 28. April 2008, 21:56:06
(bei den letzten beiden Fragen haben Sie übrigens offenherziger unterstützt als hier)
Richtig, weil ich nicht anfangen werde die Ausbildungsmängel der Bundeswehr via Internet abzustellen.
In so einem Fall registriere ich den Mangel, füge ihn der Liste der Mängel der derzeitigen OA-Ausbildung hinzu und weise bei entsprechendem Anlass darauf hin, bzw. stelle die erkannten Mängel bei den mir anvertrauten OA/Offz ab. Blöd nur, dass man offenbar bei den Heeres-OA in Zukunft nach dem Studium Leutnanten grundsätzliche Ausbildungen in Formaldienst und Stil und Formen geben muss, damit man sie überhaupt in Uniform aus der Kaserne lassen darf...
ZitatEine entsprechende Unterrichtung gibt es bei den OA nicht.
Bei mir gab es sie damals. ;) Es muss nicht jede Ausbildung in Befehlen oder AnTrA detailliert vorgeschrieben sein, zudem ist diese Thematik eine grundsätzliche Frage von Stil und Formen und DAS gehört auch gemäß Befehl in die Offz Ausbildung, genauso, wie auch der Hinweis auf einen Tanzkurs dazugehört. Wir reden hier über Basics, nicht über die hohe Kunst der Kriegsführung.
Gruß Andi
Erstmal danke für die nützlichen Ratschläge.
Ich habe den Brief bereits selber verfasst und fühle mich durch die Infos von APDSFS-T so ziemlich bestätigt. Leider ist es mir im Moment nicht möglich einen entsprechenden Höhrsaalleiter zu fragen. Da ich jetzt hier keine weitere Grundsatzdiskussion auslösen möchte danke ich euch und bitte darum den Thread nun zu schließen.
MKG