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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Schnitzeljäger am 04. Mai 2009, 23:13:11

Titel: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Schnitzeljäger am 04. Mai 2009, 23:13:11
Hi!
Ich wollte mal so frech sein und die Wissensquelle hier anzapfen, hoffe ihr verzeiht mir!  ;)

Mein "Problem" ist folgendes: Ich wurde bereits im Februar gemustert(T2), GWD steht für 2010 an, könnte natürlich wie viele verweigern, möchte das aber eigentlich nicht. Also habe ich bei der Musterung mich bei Wunsch für Jäger Ziehlfernrohrschütze, dann Grenni, Gebirgsjäger u.s.w. eintragen lassen (Falli,Fernspäher ging nicht->Rücken angeblich blablabla..), weil ich nicht vorhabe nach 13 Jahren in der Schule wieder an nem Schreibtisch, im Stabsdienst z.B., zu landen, was mir als erstes gleich offeriert wurde (abgesehen von Flak O_O ).
Nun bin ich zur Einplanerin (Kaiserslautern) gar nicht erst gekommen, weil die noch keine Bedarfszahlen für 2010 hatte, konnte das also auch nicht "beeinflussen".
Habe mich dann nachträglich bis zur Einplanerin durchgeklingelt und die sagte mir das ich Scharfschütze im Prinzip vergessen kann wenn ich nicht auf 18 Monate verlängere. Nebenbei habe ich dann noch erfahren das sie die Zahlen der FWDStellen im September bekommt während die GWDStellen Anfang November auf dem Tisch liegen.
Jetzt habe ich die Qual der Wahl: Rufe ich im September an, bekomme mit hoher Wahrscheinlichkeit Jäger Zielfernrohrschütze muss dafür aber ins Ausland vll, oder rufe ich später an und bettel um die "reguläre" Jäger GWD-Stelle, wobei das dann nicht sicher ist und ich dann sowieso wahrscheins schon die FWD-Scharfschützen-Stelle vergessen kann weil die rar sind. Ich möchte einfach mal eine Auszeit von dem Lernen nehmen bevor ich dann ins Studium gehe, gleichzeitig aber auch verhindern das ich 6 Monate Formulare abstempeln muss. Durch den Schlamm robben und total übermüdet im Wald rumliegen ist eher so meins wie ich mich selbst kenne. Was meint ihr? Soll ich sicherheitshalber die Scharfschützenstelle nehmen um nicht enttäuscht zu werden oder bekomme ich auch die GWD-Jäger-Stelle wenn ich mich einfach zügig melde, nach dem Motto: wer-zu-erst-kommt-mahlt-zu-erst?

Gruß Schnitzeljäger 8)
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: BulleMölders am 05. Mai 2009, 07:34:09
Als ich bezweifel mal ganz stark, dass du als FWDL zum Scharfschützen ausgebildet wirst.
Zumal Scharfschützen nur aus der aktiven Soldaten rekrutiert werden und nicht ungediente dort eingeplant werden.
Meines Wissens nach kann man sich auch nicht als Scharfschütze bewerben, sondern wird bei mutmaßlicher Eignung von seinen Vorgesetzten darauf angesprochen.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: schlammtreiber am 05. Mai 2009, 09:06:59
Wieder ein Opfer der missverständlichen Beschreibung "Jäger/Scharfschütze"
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: wolverine am 05. Mai 2009, 10:01:52
Wenn Sie es nicht völlig ausschließen, länger zu bleiben: Überlegen Sie doch einmal die Laufbahn W23/Z2 ROA und lassen Sie sich in dieser Zeit zum Reserveoffizier ausbilden. Sie nehmen in der Dienstzeit einen Haufen interessanter Lehrgänge mit, erleben wenig Leerlauf und können während der Semesterferien Wehrübungen in unterschiedlichen Verwendungen ableisten. Und als studierter Bildungsbürger halten Sie im Idealfall hinterher die Verbindung zur Truppe.

So - den Rest soll der Wehrdienstberater machen. Der verdient damit sein Geld!
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Fitsch am 05. Mai 2009, 10:28:29
als GWDL werden sie bei den Gebirgsjägern wahrscheinlich auch hinterm Schreibtisch (Stab / KpFü etc.) landen.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: ulli76 am 05. Mai 2009, 13:12:43
Warum wollen eigentlich alle Scharfschützen werden?
Leute, überlegt doch mal was das wirklich bedeutet "echter" Scharfschütze zu sein! Also nicht nur in nem Ballerspiel, beim Paintball oder so.

Ich hab jetzt schon ein paar Lebensjahre hinter mir und mich aufgrund meiner beiden Berufe (Soldat und Arzt) schon einige Gedanken über Leben und Tod im allgemeinen und im Zusammenhang mit meinen Aufträgen gemacht.

Es wäre sicher zu viel zu sagen, dass ich kein Problem damit hätte das Feuer zu erwidern wenn jemand auf mich oder meine Kameraden schießt- aber von meiner grundsätzlichen Einstellung wäre das sicher erstmal sein Problem und da ist mir mein Leben und das meiner Kameraden sicher wichtiger als seins. Die Spätfolgen für mich kann ich natürlich nicht absehen, da ich noch nicht in so einer Situation war. Aber spätestens hinterher würde mir sicher erstmal ordentlich der Kackstift gehen und meine Knie sicher ganz schön weich sein. Erst recht wen ich den anderen getroffen hätte.

Mit ist natürlich auch der Auftrag von Scharfschützen bekannt. Und ich bin davon überzeugt dass es einer sehr gefestigten Persönlichkeit und Lébensphilosophie/Glauben (oder wie ihr es auch immer nennen wollt) bedarf diese Art von Aufträgen auszuführen, gerade weil keine unmittelbare Bedrohung durch die zu eliminierende Bedrohung besteht und der dahinterstehende Zweck sicher nicht immer bekannt ist.
Dazu sind meiner persönlichen Meinung nach nur ganz Wenige berufen.

Und das ist definitiv nicht damit zu vergleichen was man auf Übungen macht. Im Wald rumliegen, anschleichen, peng- tu bist tot. Hey-das hab ich auch oft genug gemacht. Hat mir auch Spass gemacht. Und macht mir auch mehr Spass als am Schreibtisch zu sitzen. Egal ob mit scharfer Munition auf Klappfallscheiben oder mit ManMun gegen andere Gruppen. Hab ich im Studium sogar freiwillig gemacht.
Aber es gibt Situationen da weiss ich meinen Schreibtisch durchaus zu schätzen.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: wolverine am 05. Mai 2009, 13:22:33
Der hier häufig geäußerte Wunsch relativiert sich wahrscheinlich bei den meisten schon während der Ausbildungs- und Übungsphase sehr schnell - und dazu bedarf es gar nicht der Vorstellung von Tod und Verwundung. Wenn das "übungsmäßige Abschleichen und Peng - Du bist tot" zu einer 48stündigen Beobachtung wird, ist der "Spaß"  in aller Regel schon vergangen. Der Rest kommt mit den Tagen, Monaten und Jahren. Da mussten alle einmal durch.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: ulli76 am 05. Mai 2009, 13:42:56
Zitat48stündigen Beobachtung
Jep, auch dieses. Und sich in der Zeit tunlichst nicht bewegen. Und ob sich die Kameraden schon mal überlegt haben wo gewisse Ausscheidungen dann hinkommen?

Da lob ich mir doch meine "Ich-will-das-auf-keinen-Fall-werden-ich-will-richtiger-Soldat-sein"-Truppengattung. (Ist jetzt vielleicht was doof rübergekommen- ich kann schon mit einigen Einränkungen leben wenn´s sein muss und gewisse Herausforderungen zu meistern macht sicher auch Spass- aber so manche Annehmlichkeiten meiner Truppengattung weiss ich schon zu schätzen)

Auch beim Wache-Stehen am Tor in AFG bei -28 dürfte der Spass begrenzt gewesen sein. Ach wie kuschlig warm kann da ein geheizter Büro-Container sein. ;D
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Fitsch am 05. Mai 2009, 14:52:27
ein Scharfschütze wird eher bei -28° auf´m Campdach liegen bzw. die gleiche Tätigkeit bei 38° durchführen. Gibt dann wenigstens harte Eier  ;D
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: ulli76 am 05. Mai 2009, 15:28:08
Also irgentwo zwischen -30 und +45° je nach Jahreszeit. Und gewisse Körperteile dann zwischen tiefgefroren und hartgekocht. Eher weniger Campdach, irgentwelche Felsspalten oder so triffts glaub ich eher- und das ohne Dixi. (Naja wenigstens schaut keiner zu- das ist mir an der Hauptstraße und meiner Kollegin im Wadi passiert)

Äh- wenn ich euch jetzt richtig verstanden hab- je nach Auftrag oder Phase der Auftrags bewegt sich ein Scharfschütze ja gar nich- egal wie´s drückt, oder? (Ok wollt jetzt keine ekligen Geschichten austauschen, nur mal den ganz begeisterten ein bischen die unanenehmen Seiten des Jobs ein wenig vor Augen führen.)
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: BulleMölders am 05. Mai 2009, 17:07:13
Zitat von: ulli76 am 05. Mai 2009, 15:28:08
(Ok wollt jetzt keine ekligen Geschichten austauschen, nur mal den ganz begeisterten ein bischen die unanenehmen Seiten des Jobs ein wenig vor Augen führen.)
Na ja, vielleicht empfindet Schnitzeljäger das ganze ja gar nicht als unangenehm. ;)
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Schnitzeljäger am 05. Mai 2009, 20:06:59
Also erstmal danke für die vielen Antworten!
Keine Sorge ich habe mich schon über das Scharfschützen-Dasein informiert. Mir ist durchaus bewusst das man bei einer Operation, die die gezielte Neutralisation einer Person erfordert, man schonmal tagelang an einer Stelle liegt, an genau dieser Stelle seine Ration auch isst und auch wieder ausscheidet, aber dafür gibts ja die "shitbags", Fernspäher kennen die ja auch... ::)
Was das töten der Person dann anbelangt: In der Regel erschiesst man als Scharfschütze ja nicht den regulären feindlichen Soldaten/Terroristen sondern einen der höheren Ränge(Offiziere) um eine gezielte Demoralisierung herbeizuführen. Ich denke das wenn ich einen solchen erschiessen müsste dies nur einer weniger ist, der seine Soldaten nicht gegen unsere eigenen Kameraden ins Feld führen kann.(Sonstige psychologischen Aspekte wie die drohende Identifikation mit dem Ziel durch das tagelange bebachten lasse ich an dieser Stelle aus, da das alles zu weit führen würde..) Drastisch gesagt: 1 Leben gegen das von womöglich vielen...
Gleiches gilt im direkten Gefecht, im Verband, mit eigener Infantrie, motorisierten Einheiten u.s.w. . Ein feindlicher Soldat weniger ist ein Soldat weniger der meine eigenen Kameraden töten kann... Desweiteren was meine Psyche anbelangt: Mir wurde von der Einplanerin schon gesagt, das sollte ich mich für Zielfernrohrschütze Jäger entscheiden, ich eh noch einmal für ein Gespräch mit dem Psychologen antreten muss (Eignung und möglicher Auslandseinsatz), also lasst das dem und meine sorge sein. :)
Ebenso gilt doch auch: Wenn die Einplanerin doch die Zahlen und Stellen dann auf dem Tisch liegen hat und mir meldet das eine Stelle für mich da wäre wenn ich mich für 18 Monate melde, ich zusage und sie mich einträgt, kann doch nicht ein paar Monate später der Brief des Kreiswehrersatzamtes kommen, mit der Bitte, mich doch möglichst bei der Artillerie am 1.4. 2010 einzufinden? ;)
Aber eigentlich wollte ich ja von euch einen Rat haben was ich besser wählen sollte: Scharfschütze, oder doch lieber auf Jäger spekulieren (was mir ehrlich gesagt lieber wäre weil ich dann vll noch ins Wintersemester kommen kann).

Gruß Schnitzeljäger
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: MediNight am 05. Mai 2009, 21:01:57
Schnitzeljäger, welches der vorigen Postings hast Du denn nicht verstanden ;) ?

Du wirst als GWDL/FWDL definitiv NICHT zum Scharfschützen ausgebildet! Ein guter Freund von mir hat ein paar Jahre lang einen Hörsaal in der betreffenden Inspektion in Hammelburg geleitet, daher kann ich Dir das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen! Erstens sind die Kameraden, die auf diesen lehrgang gehen, handverlesen aufgrund ihrer Schiessergebnisse, die von Dir ja noch gar nicht vorliegen können und zweitens sind das im Normalfalle Leute, die sich auf mindestens 4 Jahre verpflichtet haben! Und dann ist der "Scharfschütze" auch noch eine ATB/ATN, die überwiegend als Zweit-ATB/ATN vergeben wird, d. h. dass die betreffenden Kameraden auch noch eine Haupttätigkeit haben, der sie überwiegend nachgehen!

Fazit: Egal wie viele Tüten Du als vorbereitendes Training mit Deinen Exkrementen füllst, ohne Deine Schiessergebnisse gesehen zu haben, wird Dich NIEMAND auf einen solchen Lehrgang schicken. Und als GWDL/FWDL nimmt die Wahrscheinlichkeit für die Zuteilung dieses Lehrganges geradezu exponentiell ab, je kürzer Deine Restdienstzeit ist! Und Deine Restdienstzeit als FWDL18 wäre nach AGA und SGA gerade noch ein Jährchen! Da wäre dann jeder FWDL23 auf der Liste vor Dir dran!
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Schnitzeljäger am 05. Mai 2009, 21:20:34
Brauchst mich hier nicht gleich anzugehen wie wenn ich was nicht kapiert hätte. Des Umstandes das mache diese Möglichkeit bezweifelt haben, bin ich mir durchaus bewusst, aber bisher hat auch keiner außer dir gesagt das ich das das nicht geht geschweige so massig Informationen zu dem Verfahren geliefert!
Alles klar dann werde ich mich bei der Einplanerin wegen Jäger nochmal melden und beten das das klappt....

Eine Frage hätte ich noch: Ist es eigentlich erlaubt während Übungen mit einer Helmkamera zu filmen? Von Amis gibt es ja 1000 Videos auf Youtube in denen Szenen von Helmkameras drin sind. Dürfte ich im Prinziep mit einer selbstgekauften das auch? So gefilmt wird ja auch öfter bei Übungen, nur halt mit Handkameras....
Wahrscheinlich muss ich das dann erst mit meinem zuständigen Ausbilder ausmachen oder?
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: mailman am 05. Mai 2009, 21:37:31
Schon mal was von militärischer Sicherheit gehört?

Vor jeder Kaserne steht ein schönes Schild dazu. Es herrscht Fotografier und Filmverbot.

Es gibt Vorgesetzte die erlauben Fotos und Filmen in der Allgemeinen Grundausbildung. Und danach wird es in der Regel nicht so eng gesehen.

Aber ich würde das nicht erlauben. Die Gefahr das sowas ins Internet kommt ist einfach zu groß. Und was in der Bundeswehr vorgeht, geht in der Regel niemand außerhalb der Bw was an.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: TazD am 05. Mai 2009, 21:40:01
In den meisten Kasernen und bei den meisten Übungen gilt Film- und Fotografierverbot. Wenn Filme entstehen sollen, dann macht das die Bw schon selbst. Ausrüstung und Personal dafür ist vorhanden.
Und nur weil Filme auf YouTube zu sehen sind, heißt das noch lange nicht, dass die legal entstanden sind.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: ulli76 am 05. Mai 2009, 21:46:31
Wenn Vorgesetzte das Fotografieren und/oder Filmen erlauben werden sie es dir sagen. Und sie werden dir auch sagen was du fotografieren darfst. Und mehr is nicht!
Und dieses Material ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch gedacht und gehört auf keinen Fall in´s Internet oder sonstwie in die Öffentlichkeit.

Mal unabhängig davon wirst du durch ein klein wenig Nachdenken auch selbst darauf kommen, warum eine Helmkamera völliger Unsinn ist.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Schnitzeljäger am 05. Mai 2009, 22:15:04
Alles klar! Habs gecheckt ;D  Es wäre eh nur für den Privaten Gebrauch gewesen und wenn dann AGA.
Die Filme der Bundeswehr-eigenen Filme sind meines Erachtens nicht so besonders auf Bundeswehr.de . Für einen potenziell Interessierten ist das einfach zu oberflächlich finde ich und davon wie es gefilmt ist brauchen wir nicht reden. Von den Videos auf goarmy.com könnten die sich ne Scheibe abschneiden dann gäbs auch nicht den so großen Rekrutenmangel für SaZ-Soldaten...-> Politiker sind mit ihrem Geldgeiz wahrscheinlich wieder schuld... ::)

(...ist nur meine Meinung und bitte keine verbalen Vergeltungsschläge  ;) )
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: schlammtreiber am 06. Mai 2009, 08:58:18
@Schnitzeljäger:

Ich hab mir Deinen Post mal durchgelesen in welchem Du sagst, Du hättest Dich über das Tätigkeitsprofil des Scharfschützen informiert. Und ich muss Dir leider sagen (das ist wirklich nicht abwertend gemeint) dass aus diesem Post hervorgeht, dass Du ein vollkommen falsches, ein absolut falsches Bild von der Tätigkeit eines Scharfschützen in der Bw hast. Dass Du Dich informiert hast glaube ich durchaus, aber Deine Quellen beschreiben offenbar etwas völlig anderes als die Tätigkeit eines Scharfschützen in der Bundeswehr...
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Schnitzeljäger am 06. Mai 2009, 11:54:03
Dann sag mir doch bitte was genau daran falsch ist und lass mich doch nicht einfach so hier mit der Behauptung: "Du hast ein total flasches Bild..." unwissend stehen.  ;D
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Timid am 06. Mai 2009, 11:58:48
Zitat von: Schnitzeljäger am 05. Mai 2009, 22:15:04Es wäre eh nur für den Privaten Gebrauch gewesen und wenn dann AGA.

Wie gesagt: Es herrscht ein Film- und Fotografierverbot. Und im dümmsten Falle macht man sich, je nachdem, was man da fotografiert/filmt, sogar strafbar! Insofern, solange es nicht ausdrücklich erlaubt ist, sollte man die Finger von sowas lassen.
(Und selbst, wenn man nur "für den privaten Gebrauch" solche Aufnahmen macht, darf man trotzdem noch lange nicht beliebig damit umgehen ...)

ZitatDie Filme der Bundeswehr-eigenen Filme sind meines Erachtens nicht so besonders auf Bundeswehr.de . Für einen potenziell Interessierten ist das einfach zu oberflächlich finde ich und davon wie es gefilmt ist brauchen wir nicht reden. Von den Videos auf goarmy.com könnten die sich ne Scheibe abschneiden dann gäbs auch nicht den so großen Rekrutenmangel für SaZ-Soldaten...-> Politiker sind mit ihrem Geldgeiz wahrscheinlich wieder schuld... ::)

(...ist nur meine Meinung und bitte keine verbalen Vergeltungsschläge  ;) )

1. Für einen potentiell Interessierten gibt es die Wehrdienstberater, Tage der offenen Tür, Ansprechpartner in der Truppe etc. pp..
2. Bundeswehr.de ist nicht das Portal für die Nachwuchsgewinnung, sondern zur Darstellung der Bundeswehr nach außen. Da sind andere Themen und "Seriösität" wichtiger als eine "spannende" Aufbereitung etwa der Verwendung des Scharfschützen. Zudem handelt es sich hauptsächlich um Beiträge von bwtv - das ist aber ein Fernsehsender FÜR DIE TRUPPE, insofern wird man da keine reißerische "Werbung" finden. Wer "interessantere" Filme sehen will, sollte sich z.B. bei treff.bundeswehr.de umschauen.
3. "Oberflächliche" Beiträge können z.B. entstehen, weil man (auf Grund entsprechender Vorschriftenlage/Verbote) nicht weiter ins Detail gehen kann, aber auch, weil etwa ganz praktische Aspekte (begrenzte Sendezeit, begrenztes Budget o.ä., und z.B. der politische Wirbel, der entstehen würde, wenn man eine zweistündige Dokumentation über "das Leben eines Scharfschützen" etc. dort einstellen würde) eine tiefergehende Berichterstattung verhindern.
4. "wie es gefilmt wurde" ... In dem Punkt braucht sich die Bundeswehr nun wirklich nicht zu verstecken ... Das vorhandene Material und Know-How wird dem bei den meisten zivilen Fernsehsendern und entsprechenden Firmen wenigstens ebenbürtig sein! Aber, ja, auch da wird es finanzielle Grenzen geben, die man einhalten muss.
5. "dann gäbs auch nicht den so großen Rekrutenmangel für SaZ-Soldaten" ... Wiederholung macht falsche Tatsachen nicht richtiger! Es GIBT derzeit keinen allgemeinen Bewerbermangel bei der Bundeswehr, auch wenn die Zahlen zurückgegangen sind. Die Bundeswehr kann sich noch immer aussuchen, wen sie nimmt, und die überwiegende Zahl der Bewerber wird weiterhin nicht einmal zu den Tests eingeladen ... Insofern gibt es auch keinen wirklichen Bedarf, mit reißerischen Videos o.ä. Bewerber anlocken zu wollen ...


Abgesehen davon, zu deinem Beitrag weiter oben: Die Bundeswehr "bittet" einen Wehrpflichtigen nicht darum, sich irgendwo zum Dienst einzufinden, sondern sie beruft ihn einfach ein. Was dabei mit irgendwem mündlich vereinbart wurde, ist im Zweifelsfall irrelevant. Und, ja, es kann sich immer etwas ändern, so kann man auch relativ kurzfristig noch einen geänderten Einberufungsbescheid bekommen.
Nebenbei sind Bundeswehrsoldaten heute hauptsächlich in solchen Regionen im Einsatz, in denen ein Gefecht mit regulären Streitkräften eher ausgeschlossen werden kann, die Auseinandersetzung mit Terroristen oder auch einfach nur bewaffneten Einheimischen hingegen sehr realistisch ist. Soviel zum Thema "Ausschalten nur von Offizieren". Und selbst im Gefecht gegen reguläre Streitkräfte wird ein Offizier nur ein mögliches Ziel unter vielen für einen Scharfschützen sein ...
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: schlammtreiber am 06. Mai 2009, 12:22:06
Zitat von: Schnitzeljäger am 06. Mai 2009, 11:54:03
Dann sag mir doch bitte was genau daran falsch ist und lass mich doch nicht einfach so hier mit der Behauptung: "Du hast ein total flasches Bild..." unwissend stehen.  ;D

Falsch ist (z.B., hier überzeichnet) das Bild vom Scharfschützen der die feindlichen Linien infiltriert und tagelang bewegungslos auf Lauer liegt um mit dem goldenen Schuss einen feindlichen hochdekorierten General auszuschalten, auf den er angesetzt wurde.

Richtig ist eher das oben von Fitsch vermittelte Bild vom Scharfschützentrupp der zum Objekt-, Raum- oder Personenschutz Tag für Tag auf einem Dach im Camp liegt, je nach Witterung schwitzt oder friert, alle paar Stunden abgelöst wird oder ablöst, und für die gesamte Dauer seines mehrmonatigen Einsatzes nicht einmal einen "Feind" ins Visier nimmt, geschweige denn einen Schuss abfeuert. Außer bei Übungen  ;)

Oder, Zitat eines Scharfschützen mit mehrmaliger Einsatzerfahrung in Masar (aus einem Gespräch während der letzten Wehrübung):

"Für Infanteristen besteht Kriech zu 90% aus Langeweile, hat mein Opa jesacht. Bei Scharfschützen ist das natürlich anders, da kannste nochma 9% draufschlagen..."
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Schnitzeljäger am 08. Mai 2009, 17:59:45
Ich habe lediglich Offizier gesagt! Das muss kein General gleich sein sondern kann auch mal ein Uffz oder Leutnant sein, die gehören meines Wissens nämlich auch in die Kategorie.
Vielleicht habe ich das falsch ausgedrückt aber ein Scharfschütze der ja ein Schütze mit extrem guten Fähigkeiten ist, wird im allgemeinen bei Einsätzen nach Prioritäten sortieren, erst  den höchsten Verfügbaren Rang auschschalten und demoralisieren. Das hat mein Stiefopa so vom Prinzip her in Stalingrad gemacht und so wird es doch heute auch noch gemacht, auch wenn das eine "Friedensschaffende Maßnahme" in Afghanistan da unten ist und bei weitem nicht wie der 2te Weltkrieg. Ein Soldat ist ja auf seine Basis ruduziert, von dem was er macht und machen soll ein legitimierter Mörder eines Staates und nicht das THW, oder das rote Kreuz, oder Ärzte ohne Grenzen, oder Brot für die Welt.
Und bei deinem gennanten Objektschutz (zum Beispiel das bewachen vom Flughafen bei Mazar-e Sharif) fällt für mich auch in die Kategorie, die oder ich und meine Kameraden.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: mailman am 08. Mai 2009, 18:17:38
Offizier geht aber erst ab Leutnant los.
Und ein Scharfschütze wird sich wohl nicht nur Führungskräfte aussuchen, sondern eher erst mal MG Schützen, Funker oder sonstiges Funktionspersonal.

Nicht immer erkennt man den Gruppenführer sofort. Und in der Regel gibt es einen Stellvertrteter den man nicht erkennt.

Und außerdem sind die Stalingradzeiten vorbei. Heutzutag werden Konflikte anderes geführt.

Und vergleiche bitte das THW nicht mit Ärzte ohne Grenzen oder sonstigen HILFSorganistationen.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Timid am 08. Mai 2009, 19:30:50
Zitat von: Schnitzeljäger am 08. Mai 2009, 17:59:45Vielleicht habe ich das falsch ausgedrückt aber ein Scharfschütze der ja ein Schütze mit extrem guten Fähigkeiten ist, wird im allgemeinen bei Einsätzen nach Prioritäten sortieren, erst  den höchsten Verfügbaren Rang auschschalten und demoralisieren. Das hat mein Stiefopa so vom Prinzip her in Stalingrad gemacht und so wird es doch heute auch noch gemacht, auch wenn das eine "Friedensschaffende Maßnahme" in Afghanistan da unten ist und bei weitem nicht wie der 2te Weltkrieg.

Genau - es ist nicht der Zweite Weltkrieg. Dort gibt es kein Aufeinandertreffen zweier großer Armeen, sondern eine Armee, die von kleinen Gruppen von Aufständischen und Terroristen angegriffen wird. Und ob bei diesen Angriffen Scharfschützen anwesend sein können, ist fraglich. Am ehesten werden sie wohl bei der Absicherung der Lager und den "Reaktionskräften" (z.B. QRF) eingesetzt, die nach einem Anschlag zur Unterstützung/Absicherung ausrücken.
Den Scharfschützen, wie es ihn im Zweiten Weltkrieg gegeben hat, wird man dort also eher nicht mehr finden ...

ZitatEin Soldat ist ja auf seine Basis ruduziert, von dem was er macht und machen soll ein legitimierter Mörder eines Staates

Nein, ist er nicht. Der Soldat wird dazu ausgebildet, Waffen einsetzen zu können, ja. Waffen, mit denen man Menschen töten kann. Aber er ermordet keine Menschen! Speziell aus den Diskussionen um den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr sollte mittlerweile auch klar sein, dass die entsprechenden Vorschriften für die deutschen Soldaten Waffengewalt immer nur zur Notwehr oder -hilfe erlauben. Und auch dann in erster Linie mit dem Ziel, den Angreifer kampfunfähig zu machen, ihn aber nicht zu töten. Tote kann man beispielsweise nicht mehr befragen. Ein Gegner, der verwundet ist, bindet zudem mehr feindliche Kräfte als ein Toter.

Und nur so nebenbei: Deine Aussage ist ein wunderbares Beispiel, wie man Bemühungen, das Bild des Soldaten in der Öffentlichkeit zu verbessern, torpedieren kann ... Sowas ist doch im Zweifelsfall Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Soldaten sowieso schon als Mörder titulieren!

Deine Aussagen vermitteln jedenfalls ein wenig schmeichelhaftes Bild von deiner Einstellung zum und deinem Wissen über den Soldatenberuf ...
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Fitsch am 08. Mai 2009, 19:59:47
Zitat von: Schnitzeljäger am 08. Mai 2009, 17:59:45... wird im allgemeinen bei Einsätzen nach Prioritäten sortieren, erst  den höchsten Verfügbaren Rang auschschalten und demoralisieren. Das hat mein Stiefopa so vom Prinzip her in Stalingrad gemacht und so wird es doch heute auch noch gemacht, ....

wennn das Dein Opa so in Stalingrad gemacht hat erklärt das wahrscheinlich, wieso´s an der Wolgafront nen Zusammenbruch gab  :-\

Wie bereits von meinen Vorrednern angemerkt ist ein toter gegnerischer Soldat irgendwie schei...e. Er bindet keine gegnerischen Kräfte (Sanis, Kameraden die ihn "zurück" schleifen, etc) Ein verwundeter Soldat der nach seiner Mama jammert ist für die gegnerische Moral ebenfalls nicht zuträglich.

Außerdem ist, wie ebenfalls schon angemerkt, nicht unbedingt der Dienstgradhöchste Gegner als "Top-Ziel" zu sehen, sondern je nach Lage MG1 / MG2, Funker, Essensholer ...

Aber es freut mich daß Du weißt wie´s "heute noch gemacht wird"  ;)


Zitat von: Schnitzeljäger am 08. Mai 2009, 17:59:45... . Ein Soldat ist ja auf seine Basis ruduziert, von dem was er macht und machen soll ein legitimierter Mörder eines Staates ...

Du widersprichst Dir selber. Kamerad wolverine wird Dir sicher noch die Definition von "Mörder" liefern.
Ein Mörder ist nie legitimiert.

Horrido
Fitsch
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: wolverine am 09. Mai 2009, 18:01:07
Nee - Kamerad wolverine möchte lieber erklärt haben wie man in einer "asymetrischen Bedrohungslage" den Unteroffizier, Offizier oder sonst eine Zielperson erkennt, mit der man demoralisieren kann. Den "Mörder" erklärt dann der Staatsanwalt, wenn er einmal wirklich das macht, was er hier erklärt - auch wenn es in Afghanistan oder sonst wo ist.
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: schlammtreiber am 11. Mai 2009, 09:30:05
Zitat von: wolverine am 09. Mai 2009, 18:01:07
Nee - Kamerad wolverine möchte lieber erklärt haben wie man in einer "asymetrischen Bedrohungslage" den Unteroffizier, Offizier oder sonst eine Zielperson erkennt

Naja, die Player des anderen Teams haben doch immer diese farbigen Tags, muss man halt in der ClanList nachschauen welchen Nick der Leader immer verwendet im Match.

wolve, manchmal bist Du sowas von out  :D
Titel: Re: Scharfschütze/"regulärer" Jäger
Beitrag von: Fitsch am 11. Mai 2009, 11:11:02
wobei: Zu Zeit sind´s ja dann "afghanische Sicherheitskräfte" gewesen  ;D