Vorgestern kam es mal wieder zu einem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Afghanistan, bei dem zwei Soldaten verwundet wurden. Mittlerweile befinden sich die Beiden im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz in Behandlung.
Informationen dazu bei Bundeswehr.de:
Hier.
Böses "wording": Hinterhalt mit mehrstündigem Feuergefecht =/= Anschlag. ;)
Ich denke das "Anschlag" hier ein schlechtes wort ist Guerillakriegsführung würde besser passen, Anschlag würde besser passen wenn irgentwelche Terroristen was hoch jagen und keine Freiheitskämpfer
Zitat von: Karl am 10. Juni 2009, 14:22:17
... und keine Freiheitskämpfer
Genauso wie die tschetschenischen Freiheitskämpfer, deren Freiheitskampf vor ein paar Wochen einen deutschen Soldaten das Leben gekostet hat. ::)
Zitat von: Andi am 10. Juni 2009, 13:38:10Böses "wording": Hinterhalt mit mehrstündigem Feuergefecht =/= Anschlag. ;)
Hey, ich bin unschuldig! Die Bezeichnung kommt von offiziellen Stellen ... ;)
Aber das Problem ist beim Afghanistaneinsatz ja nicht neu - wir befinden uns in keinem Krieg, die Angreifer waren Aufständische (und keine Freiheitskämpfer, weil die Freiheit des afghanischen Volkes ja gegen die Taliban durchgesetzt werden musste und bewahrt wird), und es gab bis vor kurzem auch keine Gefallenen auf Seiten der Bundeswehr. Sagt die Regierung ...
Zitat von: Timid am 10. Juni 2009, 14:34:46
Hey, ich bin unschuldig! Die Bezeichnung kommt von offiziellen Stellen ... ;)
Ich weiß, das macht das ganze ja so gruselig. ;D
Zitat von: Karl am 10. Juni 2009, 14:22:17
Anschlag würde besser passen wenn irgentwelche Terroristen was hoch jagen und keine Freiheitskämpfer
Taliban als "Freiheits"kämpfer zu bezeichnen dreht die Tatsachen ungefähr genau so auf den Kopf wie das orwellsche Newspeak.
Na ja, die Taliban waren das Defaktoregime in Afghanistan vor ihrem Sturz und dem völkerrechtswidrigen "regimechange", an sich könnte man sie also sogar als reguläre Streitkräfte ansehen. ;)
Solange die "feindliche Besetzung" "ihres" Landes nicht beendet ist können sie sich auf jeden Fall als im Kriegszustand sehen und entsprechend agieren.
Gruß Andi
Zitat von: schlammtreiber am 10. Juni 2009, 15:32:54Taliban als "Freiheits"kämpfer zu bezeichnen dreht die Tatsachen ungefähr genau so auf den Kopf wie das orwellsche Newspeak.
Wie schreibt Wikipedia recht passend dazu: "Die Grenze zwischen ,,Widerstandskämpfer" und ,,Terrorist" ist weltanschaulich geprägt und daher oft strittig." Kann man wohl auch auf den "Freiheits"kämpfer beziehen.
Die Taliban werden sich selbst mit Sicherheit als Freiheitskämpfer sehen. Die Bundeswehr (und vermutlich nicht nur die) bezeichnet sie als Aufständische. Anderswo wird man sie als Terroristen betrachten. Aber eine klare Definition wird man wohl nie finden, da ja die Begriffe an sich schon nicht vollkommen scharf abgegrenzt werden können ...
Zitat von: Timid am 10. Juni 2009, 20:46:39
Aber eine klare Definition wird man wohl nie finden
Und bis dahin haben sie von allen Gegnern einen Kombattantenstatus zugerechnet zu bekommen und sind dementsprechend zu behandeln. ;)
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 10. Juni 2009, 15:52:26
Na ja, die Taliban waren das Defaktoregime in Afghanistan vor ihrem Sturz und dem völkerrechtswidrigen "regimechange",
Die Intervention von 2001/2002 war nicht völkerrechtswidrig, sondern stützte sich auf eine UN-Resolution und erfolgt mit Zustimmung der international anerkannten afghanischen Regierung (Nordallianz).
Zitat von: Andi am 10. Juni 2009, 15:52:26
an sich könnte man sie also sogar als reguläre Streitkräfte ansehen. ;)
Kann man nicht, da sie die hierfür notwendigen Bedingungen von vorne bis hinten nicht erfüllen.
Zitat von: Andi am 10. Juni 2009, 15:52:26
Solange die "feindliche Besetzung" "ihres" Landes nicht beendet ist können sie sich auf jeden Fall als im Kriegszustand sehen und entsprechend agieren.
Da hast Du genau die richtigen begriffe in Anführungszeichen gesetzt ;-)
Ist eben alles nur betrachtungssache.... aber auf der anderen seite were ich afghane oder iraki und die amis oder sonst wer hätten mir mein haus weckgebomt würde ich den aber auch gerne feuer machen wollen "Freiheit" hin oder her.......
Zitat von: Karl am 15. Juni 2009, 14:12:53
Ist eben alles nur betrachtungssache....
Nein, gewisse Wahrheiten sind objektiv... z.B. die, dass Taliban und Co mit der "Freiheit" nichts, aber auch gar nichts am Hut haben. Sie haben Afghanistan jahrelang beherrscht und drangsaliert und damit bewiesen dass es ihnen keineswegs um "Freiheit" geht.
Zitataber auf der anderen seite were ich afghane oder iraki und die amis oder sonst wer hätten mir mein haus weckgebomt würde ich den aber auch gerne feuer machen wollen "Freiheit" hin oder her.......
Man kann Ursache und Wirkung beliebig verdrehen. Die TAQs hassen die Amis nicht etwa, seit sie in Afghanistan einmarschiert sind, sondern die Amerikaner sind überhaupt nur da weil AQ im Herbst 2001 Liebesgrüße geschickt hat.
Oder um es mit Deinen Worten zu sagen: wärst Du ein Ami, dem irgendein Terrorist das WTC weggebombt hat, dann wolltest Du ihm wahrscheinlich auch FReuer machen?