Hi,
Ich habe viele verschiedene Fragen, deswegen hab ich es mal unter Allgemein gepostet.
Meine Situation ist folgende:
Ich wurde vor ein paar Monaten T2 gemustert. Eigentlich hatte ich bis vor kurzem vor meine 12 Monate Wehrdienst abzuleisten und dann in das zivile Leben abzutreten. Meinen Wehrdienst wollte ich als Musiker bei einem Musikkorps verbringen (Vorspieltermin habe ich jedoch noch keinen ausgemacht).
Nun spiele ich allerdings auch schon seit längerem mit dem Gedanken der Fernaufklärung.
Kurz gesagt: Ich hätte reges Interesse daran mein Leben nach dem Wehrdienst bei dem KdoStratAufkl bzw. der EloKa zu verbringen.
Ich mache in Kürze mein Abitur und habe im Elektro- und Informatikbereich auch einiges auf dem Kasten. Auch wenn es nun hochnäßig klingt, ich würde mich mit mittleren Dienst oder ähnlichem nicht begnügen.
Aber wie bewerbe ich mich nun für einen Aufgabenbereich in dieser Richtung?
Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich dafür Elektrotechnik oder Informatik in München oder Hamburg studieren muss?
Wenn ich studiere muss ich mich ja für mindestens 12 Jahre verpflichten, ist es dann immer noch möglich die Zeit bis zu meinem Eintritt bei einem der oben genannten Bereiche bei einem Musikkorp zu verbringen?
Besteht für mich immer noch die Gefahr nach dem Studium irgendein Netzwerk in irgendeinem abgelegenen Kreiswehrersatzamt zu betreuen?
Wie sieht es denn mit dem MAD aus, kann man sich für sowas auch bewerben oder wird man da ausgewählt?
Das wars erstmal von mir, sicherlich hab ich noch ein paar Fragen wenn ich mal eure Antworten so höre.
Zitat von: hias90 am 05. September 2009, 22:56:49
Ich hätte reges Interesse daran mein Leben nach dem Wehrdienst bei dem KdoStratAufkl bzw. der EloKa zu verbringen.
Es ist nicht möglich, nach Ihren Wehrdienst beim KSA eingesetzt zu werden. Dazu müssen Sie Soldat sein.
Zitat von: hias90 am 05. September 2009, 22:56:49
Wenn ich studiere muss ich mich ja für mindestens 12 Jahre verpflichten, ist es dann immer noch möglich die Zeit bis zu meinem Eintritt bei einem der oben genannten Bereiche bei einem Musikkorp zu verbringen?
Warum wollen Sie das tun? Wenn Sie Offizier werden sollten, werden Sie dafür weder Zeit und Gelegenheit haben. Auch wenn die Tätigkeit in einem Musikkorps und im KSA doch sehr ähnlich sind, sollten Sie erst einmal wissen, was genau Sie überhaupt wollen- alles geht nicht.
Sie bewerben sich, indem Sie einen Termin bei Ihrem zuständigen Wehrdienstberater vereinbaren, um sich dort beraten zu lassen. Lassen Sie sich über die möglichen Laufbahnen informieren (Fw- oder Offzlaufbahn). Sollten Sie die Offzlaufbahn einschlagen, lassen Sie sich über mögliche Stdienrichtungen sowie die Möglichkeit der Verwendung in einem ELoKa-Btl informieren. Neben der bevorstehenden Regel- und umfangreichen Dienstpostenausbildung benötigen Sie für Ihre Verwendung in der regel die Ü3. Dabei handelt es sich um eine Sicherheitsüberprüfung, die am Ende positiv ausfallen muss. Dann steht einer Verwendung im eben genannten Bereich kaum mehr etwas im Wege.
Bis dahin können Sie ja auch weiter privat Musik machen.
Zitat von: hias90 am 05. September 2009, 22:56:49
Aber wie bewerbe ich mich nun für einen Aufgabenbereich in dieser Richtung?
Kontaktaufnahme mit einem Wehrdienstberater deines Vertrauens, ansonsten
klick michDeinen Grundwehrdienst (9 Monate) wirst du sowieso nicht beim Musikkorps ableisten
Dort kommen mWn lediglich SAZ unter.
Vielen Dank schonmal für die Antworten.
Anscheinend hatte/habe ich noch ein paar Verständnissfehler, die sich nun durch eure Beiträge und etwas logischem Denken erledigt haben.
Aber wenn ich nun die Offizierslaufbahn einschlage, ist das dann auch sicher dass ich entsprechend meiner Wünsche eingesetzt werde?
dafür zahlen verschiedene Faktoren eine Rolle
1. opz termin
Erst einmal zum Test eingeladen werden. Bestehen
2.
Entsprechende freie Planstellen.
Einfach mal da hingehen und sagen "Hallo da bin ich" kannst du vergessen.
Viel Erfolg und Glück bei Deiner Bewerung und beim Abitur.
malso rein interessehalber gefragt
warum möchtest du denn überhauot Soldat werden?
Das ist eine schwierige Frage.
Ich denke einerseits spielen auf jedenfall die kindlichen Aspekte eine Rolle, wie z.B. dass man mit Waffen umgehen darf, eine Uniform trägt und viel von der Welt sieht.
Andererseits sind da noch sehr patriotische Gefühle mit im Spiel. Die Bundeswehr ist immerhin dafür zuständig die Freiheit und die Demokratie in Deutschland und in der EU zu verteidigen. (Wobei ich nun keine Diskussion anzetteln will, ob die Freiheit am Hindukusch verteidigt wird.) Wenn man sich dann noch vorstellt Berufsmäßig seine Ideale vertreten und verteidigen zu können, dann ist das doch die beste Lösung.
Natürlich ist das nun noch lange nicht alles weil es einfach noch sehr viele Aspekte mehr gibt die von einem interessanten/abwechslungsreichen Beruf (jaja ich weiß dass auch Papierkrieg dazugehören kann) bis hin zu einer gewissen Höherstellung und Achtung in der Gesellschaft reichen.
Ich für meinen Teil kann mir halt einfach nicht vorstellen täglich 30 Minuten in die Arbeit zu fahren, den ganzen Tag in einem Büro zu verbringen und dann um 18:00 Uhr wieder zuhause zu sein. Ich brauch einen Beruf mit viel Abwechslung, auch wenn das mal ein Auslandseinsatz sein sollte.
Ich denke das sollte aber auch mal genügen. Ist immerhin eine ziemlich private Sache die ich gerade in WWW gestellt habe.
Bei der Bundeswehr wirst du teilweise länger als 30 min in die Arbeit fahren, das können schon 5-6 Stunden sein jedes Wochenende.
Es ist wichtig das man bereit ist bundesweit eingsetzt zu werden, eigentlich sogar weltweit wenn man die Einsätze miteinbezieht. Ist man das nicht kann man die Bewerbung SOFORT vergessen.
Zitat von: hias90 am 06. September 2009, 12:05:39
...bis hin zu einer gewissen Höherstellung und Achtung in der Gesellschaft reichen.
Das ist eine sehr unrealistische Vorstellung, die mit der Wirklichkeit rein gar nichts zu tun hat, - und auch nicht mit dem Bild, das die Mehrheit der Bevölkerung leider von der Bundeswehr und ihrem Auftrag hat.
Ja "Mörder" und "Nazischwein" ist noch das harmloseste was man sich am Bahnhof anhören muss.
Zum Thema Achtung in der Gesellschaft:
Es kommt sicherlich darauf an wo man sich gerade in Deutschland befindet. Auf dem eher konservativen ländlichen Raum wo ich auch wohne wird man mit Uniform mit viel Respekt behandelt.
Zum Thema Stationierung:
Wo ich eigentlich hinkomme ist mir eigentlich egal da ich generell immer Fernweh habe und keine große Verbundenheit zur Heimat habe.
Zitat von: mailman am 06. September 2009, 12:47:33
Ja "Mörder" und "Nazischwein" ist noch das harmloseste was man sich am Bahnhof anhören muss.
Das ist ja mal heftig und kaum vorstellbar... >:(
Zitat von: hias90 am 06. September 2009, 12:59:41
Es kommt sicherlich darauf an wo man sich gerade in Deutschland befindet. Auf dem eher konservativen ländlichen Raum wo ich auch wohne wird man mit Uniform mit viel Respekt behandelt.
Respekt muss man sich übrigens - ob in Uniform oder in Zivil - immer erst verdienen. Eine Uniform berechtigt nicht per se zur Einforderung von Respekt in der zivilen Gesellschaft.
Zitat von: 50-Power am 06. September 2009, 13:08:12
Zitat von: mailman am 06. September 2009, 12:47:33
Ja "Mörder" und "Nazischwein" ist noch das harmloseste was man sich am Bahnhof anhören muss.
Das ist ja mal heftig und kaum vorstellbar... >:(
Das ist in der Tat heftig, aber zum Glück nicht die Regel. Wir verteidigen eben das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes, ohne dafür Dankbarkeit einfordern zu können.
Zitat von: 50-Power am 06. September 2009, 13:08:12
Zitat von: mailman am 06. September 2009, 12:47:33
Ja "Mörder" und "Nazischwein" ist noch das harmloseste was man sich am Bahnhof anhören muss.
Das ist ja mal heftig und kaum vorstellbar... >:(
Ich musste mir immer das komplette gegenteil anhören, als ich in Uniform unterwegs war.
Von wegen Ausländer beim Bund (wurde sogar mal als Terrorist in Uniform bezeichnet ;D )
Aber es stimmt sowas passiert in den kleinen Provinzen eher seltener.
Ich finde es sehr arm so etwas zu hören. Immerhin macht man die Arbeit, die anderen nie im leben machen würde und versucht in ein anderes land, falls man im Auslandeinsatz steckt, demokratie in das land zu bringen. Meint ihr, die leute die solche töne spucken, würde sich je in die situation begeben und ihr leben aufs spiel setzten... so etwas ist unbegreiflich
@hias: Gerade als Offizier kann es dir aber passieren, die wöchentliche Rahmendienstzeit im Büro zu verbringen. In seiner studierten Fachrichtung wird man oft nur passager eingesetzt. Man wird primär als Offizier ausgebildet. Das Studium dient eher dazu, nach dem Ausscheiden was handfestes zu haben und zur akademischen Bildung der Offiziere. Das Fachwissen braucht man oft nur in bestimmeten Bereichen und Ebenen.
Z.B. wird sich eine Stabstätigkeit bei der EloKa nur unwesentlich von der Stabstätigkeit bei den PzGren unterscheiden. Da ist es dann auch relativ egal, ob man nun BWL oder E-Technik studiert hat.
@50: Tja es ist nun mal so ,dass wir unter anderem das Recht derjenigen, die uns kritisieren (mal freundlich ausgedrückt), verteidigen, eben dieses zu tun.
(Wie sagte einer meiner Kdr´e mal bei einem Gelöbnis zu den anwesenden Demonstranten: "Diese jungen Rekruten haben sich eben verpflichtet, Ihr Recht Ihre Meinung in diesem Rahmen auszudrücken, zu schützen."- Zumindest sinngemäß)
Es soll ja Kasernen geben, in denen den Soldaten geraten wird, nicht unbedingt in Uniform nach Hause zu fahren...