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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: StOPfr am 12. März 2010, 21:44:13

Titel: Tagesschau: Brief kostet Bundeswehr-General den Posten
Beitrag von: StOPfr am 12. März 2010, 21:44:13
Die Tagesschau meldet heute (12.03.2010):

Brigadegeneral Hars in den Ruhestand versetzt
Brief kostet Bundeswehr-General den Posten

Zitat: "Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat in der Kundus-Affäre einen weiteren General entlassen. Der 54-jährige Brigadegeneral Henning Hars sei bereits vor einer Woche in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit und bestätigte damit einen Bericht des ,Tagesspiegels'."

Meldung und Hintergrund hier.



Spiegel online schreibt:

Kunduz-Affäre
Guttenberg entlässt General wegen Frontalkritik

Zitat: "Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat einen hochrangigen Offizier entlassen. Brigadegeneral Henning Hars hatte den Minister nach der Kunduz-Affäre in einem Brief frontal angegriffen."

Quelle
Titel: Re:Tagesschau: Brief kostet Bundeswehr-General den Posten
Beitrag von: landrysgryff am 13. März 2010, 07:09:27
Zitat aus dem "Spiegel"-Bericht:

Grund für die Kündigung ist ein Brief des Generals, den er nach der Entlassung der beiden Top-Beamten Wolfgang Schneiderhan und Peter Wichert an Guttenberg schickte. Dem Vernehmen nach griff er Guttenberg in dem Schreiben frontal an und forderte Konsequenzen aus dem Vorfall

Ich halte es im gegebenen Fall für gerechtfertigt, dass der General entlassen wurde. Hier scheint mir das
Vertrauensverhältnis nachhaltig gestört. Wenn ich meinen Vorgesetzten "frontal angreife", habe ich auch
Konsequenzen zu tragen.

Darüber hinaus scheint mir eine gewisse parteipolitische "Färbung" des ganzen vorzuliegen, wenn ein General
der rot-grünen Ära und Anhänger Schneiderhans so handelt. Jemand, der gerne noch Öl in das politische
Feuer gegossen hat.

Zitat aus dem "Spiegel"-Bericht:

Das Ministerium betonte, dass Guttenberg der Empfehlung seiner leitenden Beamten gefolgt sei. Demnach hatten sowohl Hars Vorgesetzter als auch Guttenbergs Staatssekretär nach dem Brief mit dem General gesprochen. Infolge der Unterredungen empfahlen sie dem Minister die Entlassung des Generals.

Offenbar hat die Unterredung eben dieses gestörte Vertrauensverhältnis und unüberbrückbare Differenzen
offenbahrt, was zur Empfehlung der Entlassung geführt hat. Und wenn das Ergebnis so war, dann ist es
das gute Recht des Ministers, den General zu entlassen.

Im übrigen sicher nicht der erste General, der von einem Verteidigungsminister entlassen wurde in der Geschichte
der Bundeswehr.....

Gruss
landrysgryff
 
Titel: Re:Tagesschau: Brief kostet Bundeswehr-General den Posten
Beitrag von: AriFuSchr am 13. März 2010, 09:52:28
ZitatNach Informationen der Zeitung fragte Hars in dem Brief an den Minister nach den Gründen für die Entlassung von Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und nach Guttenbergs Einschätzung des Bombardements von Kundus.


und da sagt man so locker, Fragen kostet nichts  ;D
Titel: Re:Tagesschau: Brief kostet Bundeswehr-General den Posten
Beitrag von: StOPfr am 13. März 2010, 10:08:00
Zitat von: AriFuSchr am 13. März 2010, 09:52:28
und da sagt man so locker, Fragen kostet nichts  ;D
Falscher Anlass, falsche Fragen...  ;D?

@landrysgryff
Richtig bewertet. Wegen des gestörten Vertrauensverhältnisses war die Entlassung wohl unvermeidbar. Die Begründung ist für mich nachvollziehbar. Ob es sich nun um einen politisch motivierten "Frontalangriff" handelte oder nicht kann ich nicht beurteilen; es ist auch unerheblich. Der Ton machte hier vermutlich die Musik. Schlichte Fragen hätten nicht zur Entlassung geführt.  
Titel: Re:Tagesschau: Brief kostet Bundeswehr-General den Posten
Beitrag von: meisterjäger am 13. März 2010, 11:48:10
Zitat von: StOPfr am 13. März 2010, 10:08:00
Zitat von: AriFuSchr am 13. März 2010, 09:52:28
und da sagt man so locker, Fragen kostet nichts  ;D
Falscher Anlass, falsche Fragen...  ;D?

@landrysgryff
Richtig bewertet. Wegen des gestörten Vertrauensverhältnisses war die Entlassung wohl unvermeidbar. Die Begründung ist für mich nachvollziehbar. Ob es sich nun um einen politisch motivierten "Frontalangriff" handelte oder nicht kann ich nicht beurteilen; es ist auch unerheblich. Der Ton machte hier vermutlich die Musik. Schlichte Fragen hätten nicht zur Entlassung geführt.   

Trotzdem hinterlässt der ganze Vorfall bei mir ein ungutes Gefühl. Irgendwie bekomme ich den Eindruck "Wer nicht mitzieht, der fliegt" nicht aus dem Kopf. Gerade, weil die Entscheidung anscheinend hauptsächlich aufgrund der Eindrücke von Guttenbergs Staatssekräter gefallen ist, und der Herr Minister nichtmal das persönliche Gespräch gesucht hat.
Titel: Re:Tagesschau: Brief kostet Bundeswehr-General den Posten
Beitrag von: StOPfr am 13. März 2010, 22:09:44
Im Livestream der Tagesschau von heute (14.03.2010) 20 Uhr heißt es: 

Opposition kritisiert Entlassung von General

Hier gehts lang. Rechts auf die Zeile "Reaktionen auf Hars-Entlassung" klicken.