Nur wenige Stunden nach dem Tod von drei deutschen Soldaten im Norden Afghanistans haben Bundeswehrsoldaten aus Versehen mehrere afghanische Sicherheitskräfte erschossen.
http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/ausland/10171404-Bundeswehr-toetet-afghanische-Soldaten.html
Meldung auf heute.de:
Deutsche Soldaten erschießen fünf afghanische Soldaten
- Einsatzführungskommando: "Bedauerlicher Umstand" bei Gefecht mit Taliban nahe Kundus
Zitat:
"Tödlicher Zwischenfall aus Versehen: Nach dem Gefecht mit 200 Taliban gestern haben Bundeswehrsoldaten fünf afghanische Soldaten getötet. Bei den Kampfhandlungen im Dorf Chahar Dara bei Kundus waren zuvor drei Bundeswehrsoldaten getötet und acht verwundet worden."Artikel auf heute.deIch meine schon wieder Kritik an die Bw in dem Artikel herauszulesen. Nach den bisherigen Erkenntnissen sollen die afg. Soldaten in zivilen Fahrzeugen auf die Bw Kräfte zugefahren sein und haben sämtliche Aufforderungen zum Anhalten missachtet.
Das meldet so auch der Schweizer Nachrichtendienst sda, spricht allerdings von sechs getöteten afghanischen Soldaten:
Deutsche Bundeswehr tötet sechs afghanische SoldatenZitat:
"Die deutsche Bundeswehr hat nach Angaben eines afghanischen Provinz-Gouverneurs sechs afghanische Soldaten getötet. "Sie haben auf das Fahrzeug der Armee gefeuert und versehentlich sechs Soldaten getötet", sagte der Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammed Omar."Quelle
Da wird die Taliban mit Propaganda betreiben.
Spiegel online meldet:
Tod durch "friendly fire"
Afghanischer Gouverneur kritisiert BundeswehrZitat:
"Trauer um die Verbündeten: Bei den Gefechten in Kunduz hat die Bundeswehr irrtümlich das Feuer auf ein Fahrzeug der afghanischen Armee eröffnet - mindestens fünf Männer wurden dabei getötet. Der Gouverneur Mohammed Omar rügt den Zwischenfall als vermeidbar, die Deutschen müssten vorsichtiger agieren."Hier gehts zum Bericht von Matthias Gebauer und Shoib Najafizada
Ich möchte erneut darauf hinweisen, dass nach Angaben vom Radiosender WDR2 (Nachrichten) die afg. Soldaten in einem ZIVILEN KFZ sich der Bw nährten und alle Aufforderungen zum Stoppen missachteten!
Unabhängig vom genauen Ablauf des Geschehens sind wir den getöteten afghanischen Soldaten und deren Angehörigen einen Moment des Gedenkens und der Anteilnahme schuldig.
Natürlich mein Beileid den Angehörigen aber ich vermute mal dass das wieder zum riesen Skandal aufgebauscht wird und das leichtfertig über die Soldaten geurteilt wird die dort um ihr Leben bangen mussten.
Wir haben auch 3 Tote zu beklagen, wer in ein Feuergefecht reinfährt ohne sich zu identifizieren hat halt Pech gehabt.
Zitat von: Schnitzeljäger am 03. April 2010, 15:44:32aber ich vermute mal dass das wieder zum riesen Skandal aufgebauscht wird und das leichtfertig über die Soldaten geurteilt wird die dort um ihr Leben bangen mussten.
Das sehe ich definitiv anders. Es wird zu ermitteln sein, wie es zu dem bedauerlichen Vorfall gekommen ist (damit sowas in Zukunft nicht mehr passiert, z.B. über verbesserte Methoden zur Freund-Feind-Erkennung), aber einen "riesen Skandal" sehe ich da nicht.
Zitataber ich vermute mal dass das wieder zum riesen Skandal aufgebauscht wird und das leichtfertig über die Soldaten geurteilt wird die dort um ihr Leben bangen mussten.
Das sehe ich definitiv anders. Es wird zu ermitteln sein, wie es zu dem bedauerlichen Vorfall gekommen ist (damit sowas in Zukunft nicht mehr passiert, z.B. über verbesserte Methoden zur Freund-Feind-Erkennung), aber einen "riesen Skandal" sehe ich da nicht.
Das seh ich genau so wie Timid.Denn dort wurde nicht falsch gehandelt auch wenn afghanische Soldaten umgekommen sind.Doch wer den Anweisungen zum stoppen nicht folge leistet hat nun mal ein Problem.Keine Ahung was da war und wieso die afghanischen Soldaten nicht gehalten haben aber damit muss man dann rechnen.
Mann MUSS einfach davon aus gehn das es auch ein Attentat hätte werden können.
Eben!! Ich weiß zwar nicht ob die es da schon mitbekommen haben aber versetzt euch mal in die lage eines Soldaten der gehört hat, dass in näherer umgebung gerade Kameraden gefallen sind, Hallo, ich würde da schon eine gewisse angst entwickeln und besonders vorsichtig sein. Deswegen denke ich, dass es auch kein "riesen-skandal" wird.
Noch als Nachtrag die offizielle Meldung auf der Webseite der Bundeswehr:
Fünf afghanische Soldaten im Verlauf der Gefechte bei Kunduz getötetDabei ist die Rede von zwei zivilen Kfz, die sich den Bundeswehrfahrzeugen näherten. Nach "Durchführung aller [...] Sicherheits- und Identifizierungsverfahren" eröffnete ein Marder-Schützenpanzer das Feuer und tötete demnach die 5 Fahrzeuginsassen.
Die gesamte Meldung gibt es
hier auf Bundeswehr.de.
General McChrystal, US-General und ISAF-Kommandeur, besuchte nach dem Vorfall, bei dem die afghanischen Soldaten getötet wurden, heute die afghanischen und deutschen Soldaten in Kunduz.
"Friendly fire" bei Kunduz
Bundeswehr-Irrtum alarmiert Isaf-ChefDie gesamte Meldung gibt es
hier bei Spiegel Online.
Laut Angaben des Afghanischen Verteitigungs-Ministeriums sollen die Kfz als Militärfahrzeuge gekennzeichnet gewesen sein . Und der Minister sagt das es jetzt richtig krachen wird da unten !! >:(
Zitat von: Timid am 03. April 2010, 19:06:12
Zitat von: Schnitzeljäger am 03. April 2010, 15:44:32aber ich vermute mal dass das wieder zum riesen Skandal aufgebauscht wird und das leichtfertig über die Soldaten geurteilt wird die dort um ihr Leben bangen mussten.
Das sehe ich definitiv anders. Es wird zu ermitteln sein, wie es zu dem bedauerlichen Vorfall gekommen ist (damit sowas in Zukunft nicht mehr passiert, z.B. über verbesserte Methoden zur Freund-Feind-Erkennung), aber einen "riesen Skandal" sehe ich da nicht.
Wenn nur ermittlet werden würde um einen Fortschritt zu erzielen um solche vorkomnisse in Zukunft zu vermeiden würde ich auch nicht meckern. Mir geht es nur darum dass hier wieder das Potenzial für die Regenbogenpresse drinsteckt die Soldaten des Mader-Panzers für ihren Irrtum fertig zu machen und eine dicke Auflage zu kassieren. Ich nehme an das diese sich wahrscheinlich schon selbst genug Vorwürfe machen für ihren Fehler.
Die Bundeswehr spricht mittlerweile ebenfalls davon, dass von 6 Toten ausgegangen werden muss.
Sechs afghanische Soldaten im Verlauf der Gefechte bei Kunduz getötetDen gesamten Beitrag gibt es
hier auf Bundeswehr.de.
Zitat von: Schnitzeljäger am 04. April 2010, 10:59:39Mir geht es nur darum dass hier wieder das Potenzial für die Regenbogenpresse drinsteckt die Soldaten des Mader-Panzers für ihren Irrtum fertig zu machen und eine dicke Auflage zu kassieren.
Wenn das bisher, abgesehen von dem Luftangriff am 4.9.2009, irgendwann mal der Fall gewesen wäre, würde ich dir sogar wohlmöglich zustimmen ...
General a.D. Harald Kujat äußerte nach dem Gefecht in Kunduz Kritik an der Bundesregierung.
Tödliche Panne bei Kunduz-Gefecht
Ex-Generalinspekteur wirft Koalition Versagen vorDen gesamten Artikel gibt es
hier bei Spiegel Online.
Kujat diese von 1.7.2000 bis 31.6.2002 als Generalinspekteur in der Bundeswehr, in diese Zeit fällt auch der Beginn des deutschen ISAF-Einsatzes. Sein Nachfolger war General Schneiderhan. Kujat wechselte 2002 nach Brüssel und übernahm den Vorsitz des Militärausschusses der NATO, bis er 2005 mit allen militärischen Ehren in den Ruhestand verabschiedet wurde.
So tragisch es auch ist, wenn es zu Opfern kommt- Firendly fire ist in Afghanistan nichts Ungewöhnliches.
Meistens finden solche Vorfälle nicht den Weg in die Presse, da es zum Glück nur selten zu Opfern kommt.
Im übrigen schließe ich mich unserem Pastor an:
Zitat von: StOPfr am 03. April 2010, 15:27:26
Unabhängig vom genauen Ablauf des Geschehens sind wir den getöteten afghanischen Soldaten und deren Angehörigen einen Moment des Gedenkens und der Anteilnahme schuldig.
Der Spiegel berichtet heute (10.04.2010) vorab zur Ausgabe 15/2010 vom 12. April 2010:
Schlechte Sichtverhältnisse trugen zu tödlichem Bundeswehrfeuer auf afghanische Soldaten beiZitat:
"Der versehentliche Beschuss von zwei Fahrzeugen der afghanischen Armee bei Kunduz ist ersten Ermittlungen zufolge auf extrem schlechte Sichtverhältnisse zurückzuführen."Quelle
Es heißt doch: "Stehenbleiben oder ich schieße" - ham wir doch alle mal gelernt, was zu tun ist wenn dem nicht Folge geleistet wird.
Versteh`die ganze Diskussion nicht.
Bedauerlich der Vorfall - aber die Marder Besatzung trifft keine Schuld.
Genau- und den Satz kann man auf eine entsprechende Entfernung auch so gut verstehen wenn man kein Deutsch kann.
Sehr sinnvoller Beitrag ::)
hätte denn مجرد وقف إطلاق النار أو أنا etwas genützt ? ;D ;D ;D
Zitat von: pegasus am 11. April 2010, 15:02:55
Es heißt doch: "Stehenbleiben oder ich schieße" - ham wir doch alle mal gelernt, was zu tun ist wenn dem nicht Folge geleistet wird.
Wenn wir das jetzt mit der hiesigen Wachausbildung vergleichen wollen, dann haben wir aber alle auch gelernt, dass nach "Stehenbleiben oder peng" als nächste Stufe nicht der Feuerstoß mit der Bordmaschinenkanone kommt, oder? ;)
Damit sollte die Schwierigkeit solcher Vergleiche klar sein.
Für die Identifizierung sind auch in AFG verbindliche Verfahren vorgesehen und werden praktiziert - im Übrigen selbstverständlich zwischen ISAF und ANA und der AFG Polizei abgesprochen.
Das Problem ist in Wirklichkeit nicht das Identifikationsverfahren an sich sondern der Umstand, dass durch Korruption und internen Sicherheisproblemen in den AFG Sicherheitskräften zunehmend Armee- und Polizeifahrzeuge gestohlen oder verschoben werden, die dann unkontrolliert von meistens zweifelhaften Nutzern bewegt werden. Und hierdurch entstehen die Gefahren für Friendly Fire. Derartige "Verlustmeldungen" gehen fast täglich auch im Regional Command North ein, und dies war auch der Fall vor dem bedauelichen Zwischenfall, von dem hier geschrieben wird.
Nach allem, was bisher bekannt ist, haben die deutschen Soldaten nicht schuldhaft und/oder vorschriftenwidrig gehandelt. Gleichwohl müssen sie damit leben, mehrere verbündete Soldaten getötet zu haben. Und da ist das Wissen um die Unsicherheit und Unübersichtlichkeit der Situaion auch nur eine rationale Hilfe und keine emotionale.
Zitat von: miguhamburg1 am 14. April 2010, 08:28:02Das Problem ist in Wirklichkeit nicht das Identifikationsverfahren an sich sondern der Umstand, dass durch Korruption und internen Sicherheisproblemen in den AFG Sicherheitskräften zunehmend Armee- und Polizeifahrzeuge gestohlen oder verschoben werden, die dann unkontrolliert von meistens zweifelhaften Nutzern bewegt werden. Und hierdurch entstehen die Gefahren für Friendly Fire. Derartige "Verlustmeldungen" gehen fast täglich auch im Regional Command North ein, und dies war auch der Fall vor dem bedauelichen Zwischenfall, von dem hier geschrieben wird.
So soll es, laut einigen Pressemeldungen, beispielsweise vor dem verheerenden Luftangriff am 4.9.2009 so gewesen sein, dass Talibanführer mit genau solchen gestohlenen Geländewagen am Ort des späteren Angriffs waren ...