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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Tschentschinator am 09. April 2010, 09:41:46

Titel: Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: Tschentschinator am 09. April 2010, 09:41:46

Hallo,

ich hab großes Interesse an einer Karriere bei der Bundeswehr, zb als Feldwebel des Fachdienstes (12 Jahre, da Berufsausbildung vorhanden).

Kurz zu meiner Person:

-> 22 Jahre alt, verlobt
-> gelernter KFZ-Mechatroniker
-> im Anschluss 2 Jahre als Industriemechaniker tätig

seit 2 Wochen arbeitsuchend.


Ich werde mir nächste Woche einen Termin bei meinem Wehrdienstberater machen, aber ich möchte mir gerne weitere Tipps und Ratschläge einholen, um einfach gut vorbereitet in das Bearatungsgespräch zu gehen.

Natürlich habe ich sehr viel Fragen, ich würde mich freuen wenn der ein oder Andere eine Antwort für mich hätte  :)


1. Meine Musterung liegt nun 2 Jahre zurück, ist die noch gültig oder muss ich erneut gemustert werden? Wurde damals T2 gemustert. Habe seitdem 20 Kg abgenommen, falls das von Bedeutung ist.

2. Wie mache ich am besten "verständlich" das ich gerne in die Instandsetzung oder einen ähnlichen Bereich kommen würde?

3. Welche Fähigkeiten oder Möglichkeiten steigern meinen Erfolg einer Bewerbung als Soldat auf Zeit?

4. Meine wichtigste Frage: Ich lege eig sehr viel Wert auf eine "Heimatnahe" Stationierung, da meine Familie bzw Familienplanung mir sehr wichtig ist.
    Ich komme aus Iserlohn ( in der Nähe von Hagen, Dortmund, nächste Kaserne ist in Unna), was hilft mir eine Stationierung in der Nähe zu
    bekommen? Das ich für Lehrgänge und Einsätze auch mal für Wochen woanders bin, ist mir klar, dies stellt auch keine Problem dar. Gibt es noch
    diese "Heimfahrer" die täglich nach dem Dienst nach Hause fahren? Habe da leider keine konkreten Infos recherchieren können.

5. Übernahme von Miete und finanziellen Verpflichtungen. Ich wohne mit meiner Verlobten zusammen ( Warmmiete 690€ ), und Habe noch monatliche finanzielle Verpflichtungen von 370€. Besteht möglichkeit auf "Kostenhilfe"? Oder ist es ein Ausschlusskriterium? Weil die Besoldung eig. hoch genug ist, meine Ausgaben zu decken.

6. Kommen für mich vlt. noch andere Tätigkeitsfelder in Frage ( von meiner Qualifikation her), um bessere Aussichten für die Heimatnahe stationierung zu haben.

7. Thema Rente. Habe ich besondere "Vorteile" für meine Rente wenn ich für 12 Jahre gedient habe?

8. Was sollte ich alles für meine Beratungsgespräch vorbereitet haben? Momentan habe ich Zeugnisse, Lebenslauf, Gesellenbrief, Musterungsbescheid zusammengetragen. Welche Fragen sind noch wichtig für den Berater?


Ich weiß es sind viele Fragen, ich habe mich auch schon übers Internet und Bücher etc viel informiert, aber oft sind die Fragen nur allgemein beantwortet und kommen nicht an die Qualität von Erfahrungen (Euren Erfahrungen) heran.


Ich bedanke mich im Vorfeld für Eure Mühen und Antworten.

Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: sliderbp am 09. April 2010, 11:20:02
Ich würde ihnen empfehlen die ganze Sache zu vergessen.
Als Soldat muss man IMMER bundesweit mobil sein. Es besteht jederzeit die Möglichkeit versetzt zu werden ... auch mal ans andere Ende Deutschlands.
Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: mailman am 09. April 2010, 11:36:35
Die Bundeswehr setzt dich da ein, wo sie dich am besten brauchen kann. Das kann heute um die Ecke sein und morgen am anderen Ende von Deutschland grob gesagt.

Und es wäre sehr blauäugig zu glauben, das man bis zum Ende der Dienstzeit, abgesehen von Lehrgängen und Einsäzen, immer am selben Standort ist. Das mag es geben aber als Grundlage für eine Verpflichtung darf es nicht dienen.

Bist du nicht bereit bundesweit eingesetzt zu werden ist die Bundeswehr nichts.
Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: BulleMölders am 09. April 2010, 12:35:47
Zu 5. Als SaZ bekommt man für so was keine Zuschüsse. Da ist man wie jeder andere Arbeitnehmer auch für seine Privaten Ausgaben selbst verantwortlich.

zu 7. Vorteile hast du überhaupt keine, eher Nachteile in der Form dass du für die 12 Jahre von der Bundeswehr Nach versichert wirst und das nur zum Mindestsatz. Dazu gibt es nach Dienstzeitende dann die Übergangsbeihilfe um dieses ein wenig auszugleichen.
Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: ulli76 am 09. April 2010, 13:46:10
Zu 1. Bei einer Bewerbung (und Einladung an ein ZNwG) wirst du so oder so nochmal auführlich untersucht. Bei der Gewichtszunahme kommt es auf das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße an. (Anhalt: Der obere Richtwert liegt bei einem BMI von ca. 28)
Zu 2. Du bewirbst dich einfach für eine entsprechende Verwendung. Als Fachdiener wirst du schwerpunktmäßig ohnehin fachlich eingesetzt.
Zu 3. Bundesweite Verestbarkeit (wobei das eher eine Grundvoraussetzung ist), Belastbarkeit, Sportlichkeit, Potenzial zur Menschenführung
Zu 4. Klar, kann man jeden Tag nach Hause fahren- z.B. wenn man an den Stanort umzieht. Auf heimatnahme verwendung sollte man nicht setzen- der Ort der Stationierung kann sich auch ändern (falls es denn überhaupt mit heimatnah klappt). Günde für eine heimatnahe Versetzung können auch Gründe gegen eine Einstellung sein.
Zu 8. Fragen vorher aufschreiben. Ggf. Verlobte mitnehmen. Vorher auf www.bundeswehr-karriere.de informieren.
Zu 5.-7. Die Fragen wurden schon beantwortet.
Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: Spessy am 10. April 2010, 01:11:07
Will dir nur mal ein kleines Bsp. für uneingeschränkte Bereitschaft für die Bundeswehr geben.


Ich komme aus Rendsburg (ca. 75 km von DÄNEMARK) und werde in Sigmaringen (ca 65 km von der Schweiz) eingesetzt. Das sind ca. 890km Entfernung nach Haus...

Ich habe Frau und Kind, werde diese dann in den ersten Jahren nur am WE oder im Urlaub sehen..!

Dafür bekomme ich aber (als gelernter Kfz-Mech.) eine komplett neue Ausbildung, einen Krisensicheren Job, gutes "Gehalt" und recht gute Zuschläge wie z.B. Entfernungsgeld, Heimreisezuschlag, etc. etc.


Wenn du nicht bereit bist dein Leben gegebenenfalls komplett auf dem kopf zu stellen, dann lass das mit dem Bund...auch wenn du die ersten 2-3 jahre Heimatnah eingesetzt wirst kann es sein das sie dich im 4. Jahr nach XY (Am Ar*** der Welt) versetzen....


Ciao...  8)
Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: BulleMölders am 10. April 2010, 07:40:43
Und wenn die Heimatnahe Kaserne dann in 2-3 Jahren aufgelöst wird und es eine ferne Versetzung gibt, dann haben wir hier wieder einen der Fragt, "Ich bin Saz 12 und muss nun weit von zu Hause weg, wie komme ich aus meiner Verpflichtung nun raus?".
Titel: Re:Viele Fragen : Soldat auf Zeit, Eignung, Stationierung, Möglichkeiten
Beitrag von: instfw am 10. April 2010, 11:26:11
Aber es geht auch anders. 1989 in Unna eingezogen und die Kaserne nur zu Übungen, Lehrgänge und Einsätze verlassen. Es gehört eben auch Glück dazu, eine Garantie wirst du nie bekommen, unter Umständen kommst du ohne eine Versetzung auch nicht vorwärts so das du von dir aus eine Versetzung anstrebst.