Da der erste Thread aufgrund persönlicher Reibereien vom Admin geschlossen wurde, jedoch noch sachlicher Diskussionsbedarf hinsichtlich der Disziplin in der Truppe besteht, habe ich hier nen zwoten Teil aufgemacht.
Horrido
Fitsch
My two cents:
An Äußerlichkeiten im Einsatz (!) würde ich nicht unbedingt ein Urteil über "Disziplinlosigkeit" festmachen. Dass ein Soldat im Gelände weniger schmuck und schnieke aussieht als der Dressman in der 37/10 sollte jedem klar sein. Und dafür muss man nicht in den Einsatz, da reicht schon der Friedensbetrieb mit einer Übung hier und da. Allein davon könnte ich Anekdoten erzählen...
Eine Armee im Einsatz ist eben nicht so schick und vorschriftsgemäß wie die ZDV vorsieht. Man kennt vielleicht den Witz von den zwei k.u.k. Generälen a.D., die nach dem WK1 in einem Wiener Cafe sitzen und jammern: "Mei was ham wir für a scheeeene Armee ghabt. Mei die scheenen Uniformen, und die Musi, und die scheenen Reiter, und die scheenen Orden - und was hams gmacht damit? In an KRIEG ham ses gschickt!!!!!!! Mei, ois kaputt!!"
wobei ja das eine das andere nicht ausschließen muß.
Was ist gegen ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild, ordentliche Uniform und guten Benimm im Auslandseinsatz einzuwenden.
Oder anderst herum gefragt: Bin ich ein stärkerer Soldat nur weil ich mir jeden nixxigen Patch an den Smock hänge und nen Bart habe wie Almöhi im September?
Horrido
Fitsch
Das Problem ist der Zeitgeist und das "Image". Ein guter Soldat muss heute "cool" aussehen und nach dem Vorbild amerikanischer Filme undiszipliniert sein und bei den Vorgesetzten anecken. Ich erinnere mich noch gut an meine Grundausbildungsfeldwebel, die damals schwer über "Rambo" abgelästert haben wegen seiner langen Haare und Disziplinlosigkeit. Letztlich steckt dahinter eine klare "Ich-Bezogenheit" die eigentlich der geforderten Teamfähigkeit entgegensteht.
Das muss man lange und von der Grundausbildung an vermitteln, dass es eben nicht professionell ist, sich als Primadonna feiern zu lassen sondern wenn man unauffällig und schmucklos seinen Job erledigt.
Zitat von: Fitsch am 30. April 2010, 10:23:48
Was ist gegen ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild, ordentliche Uniform und guten Benimm im Auslandseinsatz einzuwenden.
Gar nichts, aber die Voraussetzungen sind eben nicht immer gegeben ;)
Wenn man mal ein paar Tage "draußen" war (ob jetzt in afghanischen Hügeln oder im deutschen Wald) sieht man eben oft etwas mitgenommen aus. Wenn man dann zwischen Zeitpunkt A "Rückkehr ins Camp" und Zeitpunkt B "Gelegenheit zu Kleiderwechsel, Dusche und Rasur" vor die Linse einer Kamera gerät ist das Aufregerbild schon perfekt. Oder wenn man zwischen A und B einen Fön kassiert, auch immer sehr motivierend :D
Ich hatte in meinem Einsatz auch Kameraden, die den wallenden Vollbart der täglichen Rasur im Einsatz vorgezogen hatten. Ich habe davon Abstand genommen, da mein Bartwuchs selbst bei freiem, wildem Wachstum eher ... naja ... sagen wir mal defensiv ist.
Ob bei besagten Kameraden allerdings die Variante Gesichtsbusch optisch angenehmer war als mal ein gelegentliches stoppelig sein weil keine Zeit für Rasur war ist ... diskussionswürdig.
Zitat von: wolverine am 30. April 2010, 10:32:09
...dass es eben nicht professionell ist, sich als Primadonna feiern zu lassen sondern wenn man unauffällig und schmucklos seinen Job erledigt.
Heraus kämen dann - aufs zivile Berufsleben übertragen - Bankkaufleute statt bonusgeile Banker!
zum thema bartwuchs im ausland, speziell in AFG kann ich nur sagen, dass das auch nen ganz klaren vorteil hat!
in AFG gilt der bart zB als zeichen von alter und weisheit... jeder alter mann hat da n bart und die sind auch meisstens diejenigen, die was zu sagen haben.
und dass gleiche denken die dann auch von anderen.... also gelten soldaten mit bart eben als ganzer mann und werden daher eher akzeptiert.
is soll schon patroullien gegeben habe, da haben die dorfältesten nicht mit dem "babyface" OLt gesprochen sondern mit dem "Gesichtsbusch" HG ;) :D ;D
Da denke ich eher an die Frage, ist das rasieren im Ausland besonders Afghanistan befohlen oder nicht?
Hier wird es ja auch eher lockerer gesehen, wenn der Bart in der Freizeit wächst.
Ich halte den Ansatz für richtig, sich etwas an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen.
Mangelnde Disziplin möchte ich da nicht unbedingt sehen.
Das mit den Patshes ist eher eine Modeerscheinung. :)
Wobei ich persönlich schon sehr darauf bedacht wäre, "ordentlich", sprich rasiert, auch im Einsatz rumzulaufen. Bei einigen Kameraden im Einsatz, entspricht der Bart einem ungepflegten Haarwildwuchs im Gesicht, so dass selbst ein ungepflegter Obdachloser dagegen schon wieder gepflegt aussieht.
Die Männlichkeits Theorie der Afghanen lässt mich nur schmunzeln ... was würden die denn machen, wenn ein ganzer Zug von Bw Soldaten vor ihnen steht, die alle rasiert sind? ;)
Gepflegt sollte er schon sein. ;D
Das kann ich Dir nicht beantworten. ;D ;D ;D ;D
Zitat von: snake99 am 22. Juni 2010, 22:01:34
Die Männlichkeits Theorie der Afghanen lässt mich nur schmunzeln ...
Was nichts daran ändert, dass man damit umgehen muss ;)
Zitatwas würden die denn machen, wenn ein ganzer Zug von Bw Soldaten vor ihnen steht, die alle rasiert sind? ;)
Dann reden sie mit dem, der die meisten Brusthaare hat ;D
Und wenn die auch nicht vorhanden sind wirds eng. ;D
Ich kann ja nur mutmaßen aber der Bart und Haarwuchserlass sollte da doch eigentlich auch greifen oder?
So ist es!
Na dann ist doch alles geklärt oder nicht?
Auch das ist richtig.
Wie wird das kontrolliert, dass sich die Kameraden auch wirklich dran halten?
Gegen nen gepflegten bart hat sicherlich keiner was. ;D
Hmmmm, gute Frage..... ??? Wer kontrolliert in der Armee dass Befehle eingehalten werden.... da war doch was....
Ah, jetzt, ICH GLAUB ICH WEISS ES!!!!!!! - - die Vorgesetzten, stimmts??????? jaja, ich glaub die machen sowas, oder??? ;D ;D ;D
Nein, es ist das nagende schlechte Gewissen, das den Soldaten weder ruhen noch rasten lässt, bevor er nicht alle ihm obliegenden Pflichten zur vollsten Zufriedenheit von Ares persönlich erledigt hat.
Mnachmal trägt das schlechte Gewissen auch Schulterklappen mit einem Fisch drauf :D
Zitat von: schlammtreiber am 29. Juni 2010, 13:01:17
Nein, es ist das nagende schlechte Gewissen, das den Soldaten weder ruhen noch rasten lässt, bevor er nicht alle ihm obliegenden Pflichten zur vollsten Zufriedenheit von Ares persönlich erledigt hat.
So war es einst -
Auch ich erinnere mich noch heute voller Stolz an die Zeiten, als noch jeder deutsche Soldat den Marschallstab im Tornister trug und sich auch dementsprechend verhielt -
Keinem dieser herrlichen Menschen waere es in den Sinn gekommen, herrschende Befehle in Zweifel zu ziehen, diese nicht zu beachen oder sich gar ueber sie hinwegzusetzen -
Wie sagen meine amerikanischen Kameraden immer so treffend ueber diese ausgestorbene Spezies: "Unfortunately they don't make those anymore..."
Zitat von: ARMY STRONG am 29. Juni 2010, 13:11:12
Auch ich erinnere mich noch heute voller Stolz an die Zeiten, als noch jeder deutsche Soldat den Marschallstab im Tornister trug und sich auch dementsprechend verhielt -
Er meckerte, weil der Marschallstab den Tornister unnötig schwer machte ;)
Tja, nun, das kann natuerlich auch sooo gewesen sein..... die Vergangenheit malt mit gueldnem Pinsel ... ;D ;D ;D
Naja ich gehe mal davon aus, dass es in Afghanistan irgendeine Regel gibt.
Und es nicht extra befohlen wird, sich zu rasieren.
Ich gehe mal davon aus dass es in Afgahnistan keinerlei Regeln gibt, da darf jeder rumlaufen wie er will (hab ich gehoert ;D ;D ;D)
Das trifft denke ich mal auf die jungs zu, die auch mal das lager verlassen ausser zum Abflug nach Köln. ;D