Hiho,
also ich mach mir im moment nen Riesenkopp...
Ich hab vom Kreiswehrersatzamt einen Wisch zur "Vorbereitung zur Musterung" bekommen.
Ich weiss, ist nur die Vorbereitung aber trotzdem bin ich schon am grübeln:
Ich bin absolut nicht der Sportlichste (einige würden Sesselpupser zu mir sagen, bin Hobbymäßiger Grafiker und PHP Coder) andererseits würde ich auch gerne zum Bund... wieso weiss ich absolut nicht...
Nun mein wirkliches Problem:
Ich weiss noch nicht mal was beim Bund auf mich zukommt... könnte mich da jemand aufklären?
(Ich registrier mich auch jetzt mal flott ;D )
Was beim Wehrdienst auf dich zukommt, das hängt vor allem mal damit zusammen, wohin du kommst (ein Pionier macht eben andere Sachen, als ein Sanitäter, mal so als Beispiel).
Grundlegend gleich ist überall die AGA, die "Allgemeine Grundausbildung". Da machst du in erster Linie Dinge wie:
- Zu wenig schlafen
- viel, viel, viel Sport (bei uns wars hauptsächlich Joggen und das drei mal die Woche, jedes mal etwa 2-3 Kilometer. Und natürlich unsere HiBa, die Hindernisbahn, wie man das aus den diversen Filmen kennt.)
- das allgemeine militärische Zeug, also Biwak (oder auch "Minimalistenzelten" genannt ;D ), Pionierdienst (Stacheldrahtsperren, Minensuchen, usw.), Formaldienst (in Formationen marschieren), natürlich Schiessen, Schiessen und nochmals Schiessen und noch einiges mehr, alles so Grundlagen.
In den ersten Tagen ist da hauptsächlich Unterricht und dann wird immer und immer mehr draussen gemacht, bis man zum Schluss wirklich nurnoch am Rumrödeln im Gelände ist.
Der ganze Spass geht drei Monate und ist, je nach Gruppen- und/oder Zugführer mal hart mal weniger hart, aber einfach mit Sicherheit nie. Abgeschlossen wird die AGA dann mit der Rekrutenbesichtigung, bei uns war das ein Tag von morgens bis abends im Gelände unterwegs. Nichts, was man nicht vorher schonmal gemacht hätte, aber eben alles geballt und sehr, sehr anstrengend. Ist das geschafft und bestanden, gibts die Beförderung und der gemütlichere Teil kann losgehen.
Nach der AGA kommt deine SGA, die "Spezialgrundausbildung", die dich ausbildet in der Tätigkeit, die du dann bis zum Schluss machst. Bei uns gabs welche, bei denen ging das Wochen wielang, meine SGA ging ganze 6 Tage ;)
Da es natürlich sehr viele unterschidliche Dinge gibt, die getan werden können, kann man jetzt auch noch nichts weiter dazu sagen, was da auf dich zukommt.
Aber sagen wirs so:
Wenn du keine Probleme damit hast, dich in Gruppen einzufügen und gut mit Menschen allgemein klarkommst, dann kannst du ohne Bedenken zum Bund gehen (imho), wenn es dich wirklich interessiert. Die Grundausbildung IST anstrengend und das Leben in einer Kaserne IST anders, als man es vorher gewohnt war, aber das ist alles kein Hexenwerk, sich da zurechtzufinden.
Ich bin auch nicht besonders sportlich, aber bei uns war das mit dem Sport top gemacht, das ging langsam los und steigerte sich dann, also wir sind nicht von Anfang an Vollgas gefahren, sondern so, dass wirklich alle mitkamen (gut, bis auf eine Ausnahme, aber auch der hat sich durchgebissen). Wenn die dich tauglich mustern, dann ham se damit schon recht, dann schaffst du das auch. In der AGA war bei uns vor allem Teamwork verlangt, die Leistungen des Einzelnen waren weniger wichtig. Z.B. bei der Hindernisbahn. Wenn jemand nicht über die 2 Meter hohe Holzwand kam, dann musste eben jemand helfen. Und da war nix schlimmes dran, oder so, im Gegenteil, wenn KEINER geholfen hat, dann wurden die "Nicht-Helfer" angeschnautzt. Also desshalb würde ich mir von wegen unsportlich und so gar keine Gedanken machen (bei uns gabs keinen einzigen Kreislaufkollaps ;) ).
Und wenn du Hobbyprogrammierer und so bist und du entschliesst dich dazu, zum Bund zu gehen, dann schaue und frag nach, ob es eine Möglichkeit gibt, zum S6 in den Stab zu kommen. Das sind diejenigen, die die Rechner und IT-Ausstattung vom Bund warten und verwalten (und nebenbei machen sie auch noch die Post). Und da beim Bund das Motto gilt "Der richtige Mann am richtigen Platz..." ::)
Ich kann nur sagen, dass mir meine Zeit beim Bund sehr gut gefallen hat und ich mich oft dabei erwische, wie ich mich zurückwünsche. Auf jedenfall eine Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte! Ich kann dich also nur ermutigen: wenn es dich wirklich interessiert und reizt, dann machs! So eine Chance mal etwas ungewöhnliches und nicht alltägliches zu machen, bekommst du nie wieder.
100% agree.....
Kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Du wirst mit Sicherheit viel Sport machen und es wird dich mit Sicherheit das eine oder andere extrem fordern (wie jeden andern auch). Aber nur deswegen nicht zum Bund zu gehn, obwohl du die Erfahrung machen willst, halte ich für falsch.
Das einzige, was du wissen musst, ist ob du fähig bist auch mal kräftig die Zähne zusammen zu beißen und durchzuziehen.
Es wird jeder gefordert, aber keiner über seine Möglichkeiten hinaus. Solange du alles gibst, nimmt dir das kein Ausbilder übel.
Und außerdem: Fitter wirst du dann durch die AGA sicherlich... Und wer weiß, vielleicht findest du ja Gefallen dran.....
Ich werde zum 3. Januar einberufen.
Ich möchte gerne zur Bundeswehr, hab mich auch für den FWDL entschieden.
Das Problem ist das ich absolut kein Konditionswunder bin. Ich habe kein Übergewicht o.ä bin einfach nicht mehr fit. Aus den Gründen wie der Eröffner des Threads Computer -> PHP etc.
In den letzten Tagen habe ich immer wieder versucht durch joggen meine Kondition aufzubauen. Das beste was ich je erreicht habe war 1km. Was mich wundert das ich immer einen blutigen Geschmack dannach habe (ca 15 min). Ich denke ich werde das mal bei Gelegenheit beim Arzt dort ansprechen, ansonsten habe ich keine Bedenken.
Ich kann von mir behaupten das ich zäh bin und auch mal beissen kann, allerdings werde ich mich nicht durch falschen Übermut etc. überfordern, wenns nicht mehr geht dann gehts nicht mehr.
ZitatIn den letzten Tagen habe ich immer wieder versucht durch joggen meine Kondition aufzubauen. Das beste was ich je erreicht habe war 1km.
Was dabei vielleicht anzumerken ist: man joggt beim Bund nicht in Formation oder sowas, sondern es heisst: Jetzt gehts los, ihr kennt die Strecke, jeder sein Tempo. Das war zumindest bei uns so und ich hab auch noch nix anderes gehört (wir haben so "Formationsjoggen" oder den allseits beliebten Fliegermarsch vielleicht insgesamt zwei oder drei mal gemacht).
Und da finden sich dann Gruppen von Leuten zusammen, die in etwa das gleiche Tempo laufen und das ist immer was anderes, als alleine zu joggen.
Und du wirst sehen, wenn du das richtig angehst und nicht am Anfang gleich voll durchziehst, sondern dein Tempo findest, dann hast du ratz fatz nen ordentlichen Trainingseffekt und das macht auch Spass zu sehen, wie man selbst sich steigert und wie man auf einmal die selbe Strecke viel schneller und leichter bewältigt.
Das Ziel des Sports beim Bund ist ja, zu trainieren und aufzubauen und nicht, jemanden fertig zu machen.
Zitatallerdings werde ich mich nicht durch falschen Übermut etc. überfordern
Musst du auch nicht. Wir hatten immer eine Stunde Zeit, um unsere 2-3km zu joggen, zu duschen und uns wieder umzuziehen. Die Zeit reicht sogar aus, wenn man nen Spatziergang macht. Der Ansporn ist halt: je eher man wieder in der Kaserne ist, umso leerer ist die Dusche und umso mehr kann man Radio hören/Lesen/wasauchimmer, bisses weitergeht.