Der Bundesverteidigungsminister hat am 17. Juni 2010 folgenden Tagesbefehl herausgegeben:
Tagesbefehl des Bundesministers der Verteidigung zur Strukturreform der BundeswehrBerlin, 17.06.2010, Bundesministerium der Verteidigung.Zitat:
"Der Bundesminister der Verteidigung Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg wendet sich mit einem Tagesbefehl zur Strukturreform der Bundeswehr an die Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr." Link zum Volltext
Wenn man aus dem Ministerium hört, dass nun ganz plötzlich auch sicherheitspolitische Fragestellungen für die Strukturkommission eine Rolle spielen sollen, was vorher anscheinend nicht der Fall war, dann wird auch der letzte Absatz deutlich, der die Wehrpflicht eben gerade unter sicherheitspolitischen Aspekten betrachten soll. Die faktische Abschaffung in zehn Jahren, die der Minister im Spiegel-Interview äußerte, wird also nicht nur unter finanzieller Betrachtung begründet werden, was wohl nur den Vorwurf der ,,Sicherheitspolitik nach Kassenlage" entkräften soll, der auch in Unionskreisen gegenüber zu Guttenberg geäußert wurde.
mkg panzerjäger
Der Tagesbefehl lässt zumindest vermuten, in welche Richtung die nächste Umstrukturierung der Bundeswehr gehen wird.
Für mich persönlich ist die Wehrpflicht schon seit der Verkürzung von 10 auf 9 Monate sinnlos. Die auszubildenden Rekruten belasten nur die Staatskassen und binden einsatzwichtiges Personal. (egal ob AGA oder SGA/VA)
Zum Thema demografischer Wandel macht eine längere Dienstzeit keinen Sinn, da so die Bw den größten Vorteil gegenüber den Mitbewerbern (zivile Wirtschaft) dann zunichte macht.
Desweiteren wird sich die Bw in Zukunft auch über die Besoldung ihrer Soldaten Gedanken machen, mit dem derzeitigen Hungerlohn werden sich in den kommenden Jahren nicht mehr genügend Menschen für den Dienst bei der Bw entscheiden, so dass selbst die Zahl von 150000 Soldaten nicht mehr erreicht werden kann.
In dem Sinne muss auch die Bw zum Thema "Vereinbarkeit von Dienst und Familie" umdenken.
Derzeit steht alles nur auf dem Papier, aber umgesetzt wird nichts. Für die künftige Nachwuchswerbung wird auch hier ein neues Konzept von nöten sein.