Hallo,
ich besuche derzeit die 13. Klasse und werde als Abiturprüfung eine Seminararbeit über Deutsche Soldaten in Afghanistan schreiben. Dazu benötige ich dringend Menschen, welche Ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen in Afghanistan gemacht haben. Falls Ihr jemanden kennt, oder selbst der Jenige seid, meldet euch bitte hier in meinem Betrag oder per Mail: s.muenchau@googlemail.com
Die Informationen, welche ich hoffentlich bekommen werde, werden ausschließlich für schulische Zwecke (meine Prüfungsarbeit) genutzt.
Vielen Dank an alle, die mir evt. weiter helfen können!
Gruß Stefanie :)
Zitat von: Stefanie am 31. August 2010, 12:09:16
Die Informationen, welche ich hoffentlich bekommen werde, werden ausschließlich für schulische Zwecke (meine Prüfungsarbeit) genutzt.
Das ändert nichts daran, dass zu
dienstlichen Belangen eine Verschwiegenheitspflicht besteht, was die verfügbaren Informationen etwas eingrenzen dürfte... ;)
Bei YouTube gibt es doch ne kleine 3 teilige Dokumentation über "Krieg im Kopf - Rückkehr aus Afghanistan"
http://www.youtube.com/watch?v=k7RKS2xsf10
Desweiteren gibt es auch Bücher z.B. Endstation Kabul
Ich denke mit solch paar Informationen solltest was auf die Reihe bekommen.
Desweiteren findet man auch eine ganze Menge im Internet.
Könnte dir ja auch eine e-Mail schreiben und mir was ausdenken und ob das Wahr oder eine Lüge ist, weisst du ja nicht.
Ich hoffe du weisst was ich meine.
Und ich gehe mal davon aus, das die die deine Prüfung später kontrollieren auch nicht mehr wissen als über den Medien.
Also, wenn ich solch eine Arbeit vor mir liegen hätte und die sehr ausgearbeitet ist wüsste ich gar nicht wo ich da anfangen soll sie zu bewerten.
Naja ich habe davon keine Ahnung, habe dir jeglich paar Tips gegeben wo du anfangen könntest :)
Viel Spaß und Erfolg
Eine seriöse Quelle wäre dagegen der Presse-und Informationsstab des BMVg oder ein regionaler Jugendoffizier.
Ich denke, es wäre trotz weiterem verfügbaren Quellenmaterial ganz hilfreich, wenn sich Stefanie mal mit einem "echten" Soldaten, der in Afghanistan war, unterhalten könnte, bzw. schriftlich kommunizieren.
Meiner subjektiven Erfahrung nach, vor allem im Hinblick auf die Abiturprüfungen/Seminararbeiten, haben die Lehrer nämlich, vor allem bei so speziellen Themen, sehr wenig Ahnung von der Materie. Einer der Hauptpunkte, an denen die Notengebung festgemacht wird, ist die Quellenauswahl. "Eigenrecherche: Interview eines Heimkehrers aus Afghanistan" macht sich sehr, sehr gut.
tja und da sind wir dann wieder bei einem gewissen punkt
VERSCHWIEGENHEITPFLICHT
die te kann im prinzip nur über die öffentlichkeitsarbeit /pressestab / Jugendoffizier an einen soldaten rankommen und ihm dann die fragen stellen - kommt auch bei der arbeit am besten - evtl kann sie ja unseren IBUK selber fragen - der war ja jetzt auch an der "front"
Jeder Soldat ist eben an die Verschwiegenheitspflichten - sogar nach Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis - gebunden und müsste sich sein Interview ggfs. genehmigen lassen. Und so schlecht sollte sich die Quelle "Pressestab BMVg" oder "Hptm Dosenbrot, Jugendoffizier" auch nicht machen.
Edith: bazi war schneller.
Natürlich habe ich schon einige Bücher zum Thema gelesen und mir weitere Quellen beschaffen. Aber wie Dalve schon sagte, wiegt der Eigenanteil bei solch einer Arbeit sehr hoch. Ich selbst würde auch gerne einen Soldaten treffen - seine Emotionen zum Thema erleben. Auch wenn eben alle an die Schweigepflicht gebunden sind. Darf man denn gar nicht darüber sprechen? Ich möchte ja über den Menschen selbst etwas erfahren, wie er damit umgeht und wie es sich evt. auf sein Leben ausgewirkt hat.
Nochmals danke an alle =)
Gruß Stefanie
Verschwiegenheitspflicht - schoen und gut, aber es wurde ja mittlerweile einiges von ehemaligen (oder sogar noch aktiven?) zu diesem Thema publiziert - haben die dann eins auf die Muetze bekommen weil sie da recht frei (auch kritisch) vom Leder gezogen haben?
Manches war wohl auch frei erfunden... ;)
Es soll ja z.B. einen Autor geben, der nach 2 Bier (und nein, keine Maßkrüge- nach denen ein Bayuvare noch ein KfZ führen kann) hackedicht vor seinem Zelt auf den Sandsäcken eingeschlafen sein soll.
Als Buch kann ich aber z.B. "Kabul ich komme wieder" von OTL (d.R.?)Barschow empfehlen- zwar mit kritischen Tönen, aber nicht übertrieben. Evtl. könnte man mit dem Autor Verbindung aufnehmen.
Was ich auch empfehlen kann ist "Jetzt weiß ich erst..." von Oberst Schwitalla über seine Zeit als Kdr PRT Feyzabad.
Am 08.09.2010 um 23:30 bringt die ARD einen Bericht über das Einsatzlazarett Mazar-e Sharif, der ziemlich gut gemacht sein müsste (ich habe das Team im Einsatz zwei Wochen bei der Arbeit gesehen und sie mich). Sicher keine Schönfärberei.
Zitat von: MediDream am 02. September 2010, 10:04:54
Am 08.09.2010 um 23:30 bringt die ARD einen Bericht...
Danke für den Hinweis; wird als Tipp ins den Kalender übernommen.
Ich vermute mal, es geht um die Präsentation, entweder in PW oder Geschichte, richtig?
Ohlaf Ihlau, Susanne Koebl: Krieg am Hindukusch
Heike Groß: Ein schöner Tag zum Sterben
Die Quellenangabe, die Ulli gemacht hat, ist ebenso gut
Achim Wohlgethan,ist keine fundierte Quellenangabe, zumal sein Stil jedem Lehrer die Haare zu Berge stehen lässt. Kann man höchstens als Eindruck verwenden, sonst kriegt der Studienrat ne Krise
Bundeszentrale für politische Bildung, auch PDF Datein online verfügbar, dort vor allem Afghanistan, dunkles Land (Titel aus dem Gedächtnis)
Bundeswehr TV
Ausschnitte aus Youtube und Dokumentationen
Das reicht völlig.
War Zweitprüfer in der letzten Abiprüfung eines Schülers, der eine Präsentation hatte zum Thema: geschichte Afghanistan und Einfluss des radikalen Islam.
War sehr gut- von mir hat er dafür 14 P bekommen. War ne super Präsentation mit einer Stellungnahme, Interview. Es geht ja nicht um Geheiminformationen, sondern um die Fähigkeit angemessen zu recherchieren, auszuwählen, verschiedene Quellen zu benutzen und ein eigenes Statement abzugeben. Auch sehr gut, eine Umfrage unter der Bevölkerung oder Schülern, was sie über den Afghanistaneinsatz denken. Diese auswerten und graphisch darstellen. Dann ist dir eine gute Note sicher.
Viel Erfolg
Rosrered
Das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) bringt auch die Wegweiser zur Geschichte - ..." heraus, die man im Buchhandel kaufen oder aber von der Seite des MGFA downloaden kann!
Hier ist der von Afganistan:
http://www.mgfa.de/html/einsatzunterstuetzung/downloads/wwafghanistan3.aufl.pdf?PHPSESSID=381ae6e0a7da6dd5f2c5aef4246c60ac
Den Wegweiser bekommen alle Soldaten, die das wollen, während der Einsatzvorbereitung als Taschenbuch ausgehändigt!
Wäre mal ein Ansatzpunkt, meine ich ;) !
Und alle anderen Schriften zu allen möglichen aktiven und ehemaligen Einsatzgebieten und auch ein Handbuch für die Auslandseinsätze gibt es dann auf dieser Seite:
http://www.mgfa.de/html/einsatzunterstuetzung/
Vielen Dank MediNight, für den tollen Hinweis!
So etwas suche ich schon die ganze Zeit. Also, das Thema Afghanistan ist bei vielen Schülern beliebt und führt immer wieder zu heißen und engagierten Diskussionen, vor allem im Geschichts- und PW-Unterricht. Ist ja auch in den Rahmenplan aufgenommen worden.
Eine Kollegin von mir, die an einer Schule mit hohem Migrationshintergrund arbeitet, viele Palästinenser und Libanesen, muss das Thema und die damit verbundenen emotionalen Auseinandersetzungen öfter bearbeiten. Gerade die jungen Palästinenser äußern manchmal Ansichten, die kaum im Einklang mit unserem demokratischen Verständnis stehen.
Das Thema kann von vielen Seiten beleuchtet werden, auch im Hinblick auf unser eigenes Verständnis einer friedlichen Welt. Insofern stimmt auch die Behauptung nicht, den Soldaten würde mit freundlicher Ignoranz begegnet werden. Das Thema ist gerade für Präsentationen im Abitur sehr begehrt.
Nur von Themen wie CSR oder PTBS rate ich grundsätzlich ab, weil das Thema zu komplex ist und den Schülern schlicht das Fachwissen fehlt.
liebe Grüße
Rosered
Ich habe vor jedem meiner zahlreichen Auslandseinsätze mit Begeisterung die jeweiligen Schriften des MGFA studiert und finde die Taschenbüchlein wirklich sehr informativ und sehr gut gemacht!
Und nachdem es sich hierbei um offzielle Schriften des MGFA handelt, wird darin auch nicht irgendwelcher Schwachfug oder irgendwelche Phantasiegespinste erzählt. Das sind meines Erachten sichere und belastbare Quellen für alle möglichen Arbeiten bzw. Präsentationen, die auch bei demjenigen, der das Elaborat hinterher beurteilen und bewerten muss, kaum einen "Nachgeschmack" hinterlassen dürften!
Eventuell sind über die Lagezentren für Auslandseinsätze an größeren Bundeswehrstandorten noch einzelne Exemplare als Taschenbuch verfügbar! Einfach mal anfragen ;) !
Es gibt auch eine Reihe über CIMIC von der DHV in Speyer
Zitat von: Rosered am 08. September 2010, 22:00:10
Achim Wohlgethan,ist keine fundierte Quellenangabe
Das hast Du schön ausgedrückt :D
Was ich generell noch an Literatur empfehlen könnte:
- Drachenläufer
- Tausend strahlende Sonnen
Sind beides Romane- bieten meiner Meinung nach aber sehr interessante Informationen. Autor ist ein Afghane, der jetzt in den USA lebt.
-Bärenfalle
Ist kein Roman- dort geht es vor allem um den Kampf der Mudschahedin gegen die Russen.
Beide geben meiner Meinung nach einen guten Einblick in Sichtweisen der Afghanen.
Ganz groß raus kommen könnte man dann, wenn man die Infos aus den genannten Büchern mit den Aktuellen Ereignissen in Verbindung bringt.
Wenn du dir die Posts in diesem Board und bei den Angehörigen durchliest, kriegst du auch den ein oder anderen kleinen Erfahrungsbericht von Soldaten und Angehörigen.
Ulli hat Recht mit ihren tollen Literaturtipps - ergänzend natürlich der Klassiker von James A. Mitchener "Caravans" - Karawanen der Nacht (nicht mehr auf Deutsch erhältlich), der über die Liebe zwischen Ellen, einer jungen Amerikanerin und Nasrullah, einem afghanischen Studenten schreibt.
Beide müssen in die Berge fliehen und werden von dem ganzen Clan verfolgt und einem amerikanischen Leutnant, dem natürlich geschickterweise nachts erst einmal die Reifen vom Jeep geklaut werden. (Erscheinungsjahr 1948)
Allerdings ist das eine Seminararbeit und keine Literaturarbeit zum Thema Romane über Afghanistan.
Deshalb unterliegt die Arbeit ersten wissenschaftlichen Recherchen. Also: Geschichte, Kultur, Religion und politische Entwicklung zu einem gewählten Hauptthema und unter dem Aspekt eine oder mehrere Thesen in der Arbeit kontrastiv gegenüberzustellen, zu erläutern und zu einem eigenen Statement zu kommen (sachliche Transferleistung des Schülers).
Deshalb sollte die verwendete Literatur primär dem einfachen wissenschaftlichen Kanon Genüge tun. Im Anhang kann dann ein Interview, Äußerungen oder Erfahrungen von Soldaten stehen, die die ersten einfachen wissenschaftlichen Thesen stützen und auf die in der Seminararbeit Bezug genommen wird.
viel Erfolg, wünscht dir
ROSERED