Hallo,
ich hatte am Montag den 22.11. ein Gespräch mit meinem Chef und dem TE Führer. Mir wurde dort gesagt, ich solle Aufgrund stressbedingter Belastungsdefizite meinen Dienstposten verlassen. Es steht noch eine mehrwöchige Gefechtsübung für die Einheit an, und dann der Auslandseinsatz (NRF).
Mir wurden dann 3 Möglichkeiten offengelegt:
-Kommandierung zur SDBw als Heimatnahe Verwendung
-Versetzung in den Unterstützungsbereich
-Ablösung vom Dienstposten vom Einheitsführer aus, was sich wohl negativ auf die Beurteilung und weiteren Verwendungen auswirken würde
Mir wurde dann eine "Dienstliche Erklärung" nahegelegt in der ich um eine Kommandierung zur SDBw (ZBV-Stelle) gesuche, und diese wurde dann auch von meinem TE Führer aufgesetzt. Diese habe ich dann zum Mittag unterschrieben.
Problem hierbei: Alle Alternativen wurden schon mit der SDBw, dem KpFw und anderen Stellen besprochen bzw. abgeklärt.
Bei meinem Gespräch mit dem Chef wurde nicht die VP beteiligt, ich habe keine Nacht Bedenktzeit gehabt (habe aber auch nicht drauf bestanden).
Meine Untergeben und Kameraden können die Entscheidung des Chefs und TE Führer nicht nachvollziehen, da ich sonst sehr gute Arbeits leiste, und die bisherigen Ausbildungsvorhaben alle mitgemacht habe und viel zum Gelingen beigetragen habe.
Verlassen werde ich meine Einheit auf jeden Fall müssen, hier hat der Chef das Sagen. Aber wenn in meiner Beurteilung der entsprechende Passus wegen Stressbedingter Belastbarbkeit steht, komme ich nicht mehr in eine vergleicbare Verwendung und meine Ausbildung war fürn A****.
Bei der SDBw "sitze" ich jetzt die letzten 12 Monate bis zum BFD ab, mit einer Tätigkeit, welche mir keiner genau beschreiben konnte und für die ich nicht ausgebildet wurde (Personalakten-Pflege???).
Diesen Sachverhalt habe ich als Eingabe an den Wehrbeauftragen verfasst. Bin momentan sehr deprie und versuche noch so viel Zeit mit meinen "Jungs" nach Dienst zu verbringen, da ich diese nie wieder sehen werden, und man auch persönlich zusammengewachsen ist.
Und was darf jetzt das Bundeswehrforum für dich tun?
Ist der Ablauf ohne VP und eine Nacht Bedenktzeit so rechtlich Einwandfrei abgelaufen?
Denkt Ihr das war ein kluger Zug vom Chef mich so "loszuwerden"? Nicht falsch verstehen, der Chef ist eigentlich kompetent und handelt durchdacht. Und Ich an seiner Stelle würde bei Bedenken an entsprechenden Personen genau so handeln...
Nur Problem ist: Für mich gibt es in nahe Zukunft noch keinen Nachfolger, mein Abschnitt ist dann mit 2/3 Fehlstellen versehen und meine Zusatzaufgaben (Versorgung, Atemschutz und Rettungsschwimmer) können nur schwer ausgeglichen werden. Diese werden aber für die "normalen" Manöver schon allein benötigt.
So wird wahrscheinlich Personal zeitweise woanders "Ausgeliehen" um das Fehl auszugleichen. ...Lieber habe ich doch einen Soldaten mit "Kanten" als personelle Einschitte in einem ganzen Abschnitt.
Im übrigen wollten meine Vorgesetzten auch, das ich mein Dienstpostenwechsel bei der Verabschiedung so darstelle, dass ich Diesen von mir aus eingeleitet habe und private Günde ausschlaggebend waren. Um mich und meine Vorgesetzten nicht blosszustellen, habe ich die Versetzung ohne weitere Angaben vor der Front bekanntgegeben. Den wahren Grund wissen nur meine Kameraden aus der Dienstgradgruppe und meine direkten Untergebenen.
Was ist denn unter "stressbedingte Belastungsdefizite" zu verstehen?
Du hast sinnigerweise zu allem, was man "Dir nahegelegt hat", Ja und Amen gesagt. Selbst wenn es rechtlich nicht okay ist, dürftest Du grössere Schwierigkeiten haben, den Beweis zu führen, das es so war, wie Du sagst - im Zweifel steht hier EINE Aussage gegen ZWEI (Chef und TE-Führer).
Wieso bist Du denn nicht auf Konfrontationskurs gegangen, wenn es Dir nicht gepasst hat?
Genau so sehe ich auch. Zuerst zu allem ja und Amen sagen, dann noch fleißig alles unterschreiben, was man vorgelegt bekommt, und dann HINTERHER fragen, was man machen kann. :bang:
Sieht ganz so aus, als sei jetzt alles zu spät. Besser wäre es gewesen, eben nicht ja und Amen zu sagen. Dann wären die Chancen deutlich besser gewesen, sich gegen die Personalmaßnahme zu wehren.
Mich würde einmal interessieren warum man Sie denn so unbedingt loswerden möchte in Ihrer Einheit. Das macht man ja nicht weil man nichts besseres zu tun hat. Noch dazu wenn dort Mangel herrscht und Sie ja - nach Ihrer Darstellung - gute Arbeit leisten. Ist das rein subjektiv (und in Wirklichkeit klappt nichts wenn Sie da sind) oder sind Sie bei Einparken den chef in die Tür gefahren oder was sonst?
Bei Versetzungen darf die VP nur eingesetzt werden, wenn der Betroffene zustimmt. Dies muss ihm eröffnet werden. Ansonsten gibt es trotz aller Maßnahmen von wem auch immer eine gewisse Frist, in der gehandelt werden kann auch im Nachhinein. Reden Sie daher mit Ihrer VP und gehen alles nochmals durch.
Wenn natürlich offiziell ersichtlich ist, dass die Versetzung und die dienstliche Erklärung von Ihnen aus in die Wege geleitet wurde, wird es schwieriger. Sie stehen - wenn es hart auf hart kommt - mit Ihren "Anschuldigungen" gegenüber Ihrem Chef und TE-Führer in der Beweispflicht. Das wird hart, wenn Sie diesen Konfrontationskurs gehen wollen. Ansonsten denken Sie über die Handlungen des KpChefs nach und fragen sich, warum er so handelt bzw. "Sie so gern gehen lässt"? Könnte es an Ihnen liegen?
Selbst wenn ich nicht zugestimmt hätte, würde man mich vom Dienstposten abziehen, per Ausschiffungsbefehl in die Personalergänzung.
Da ich zum Dienstort 600 Km Fahrtstrecke habe, und jedes Wochenende fahre, wäre eine Tätigkeit im Unterstützungsbereich oder Stab am Dienstort keine Option für mich gewesen. So habe ich mich für die Heimatnahe Verwendung entschieden, was ich dem Chef hoch anrechne (da eigentlich keine Planstelle bei der SDBw für mich vorhanden ist).
Ich denke mal, die Einheitsführung hat Angst das im letzten Ausbildungsabschnitt der Einheit vor dem Auslandseinsatz, ich im kritischen Moment so falsch handel, dass sich dies im Abschlussbericht negativ auswirken würde. Beim vorhergehenden Ausbildungsdienst wurde schon von externer Seite festgestellt, dass ich für Gefechtsdienst eher nicht verlässlich bin.
Zudem habe ich noch den kleinen Hoffnungsschimmer den Einsatz als Überhangspersonal mitfahren zu können. Habe so auch meine 2 anderen Auslandseinsätze absolviert, weil ich noch keine feste Einheit hatte. Meine dortigen Beurteilungen waren aber ohne den aktuellen Bedenken, lag aber auch daran, dass ich nicht in einer entsprechenden Situation kam.
Ausserdem, was bringt es mir, wenn mich der Chef und TE-Führer nicht haben wollen, ich mich aber nur Aufgrund "rechtlicher Winkelzüge" für 3 Monate an Bord halten kann? So wollte ich einen Zwietracht umgehen, und in Frieden gehen.
Die Eingabe habe ich nur gemacht, um die Rechtmässigkeit überprüfen zu lassen. Und auf die Art und Weise hinzuweisen, wie hinter dem Rücken des Soldaten Möglichkeiten einer Versetzung geprüft werden, ohne dass der Soldat nur einen Schimmer von dem Vorhaben hat. Zudem möchte ich auch keinen entsprechen Text-Passus (...nicht belastbar in Stresssituationen) in meinem Beurteilungbeitrag haben, welcher mir einen Einsatz in einer anderen Einheit verwehrt.
Meine Tätigkeit mach tmir echt Spass, und ich mache auch oft länger, wenn es die Arbeit erfordert. Nur wenn man mich entsprechend "brandmarkt" wird sich jeder Chef zweimal überlegen, ob er mich nimmt.
Letztendlich habe ich aber auch nur noch 12 Monate bis zum BFD, und wenn es nix wird hatte ich in meiner jetzigen Einheit die beste BW-Zeit meines Lebens. Und ich werde mit Tränen gehen...
Ich frage mich was Sie jetzt damit bezwecken wollen?
So wie Sie es schildern haben Sie "den Karren in den Dreck" gefahren, dann hat Ihr Chef Ihnen nahegelegt sich versetzen zu lassen.
Und Sie sagen zu allen "Ja"
Was wollen Sie denn jetzt genau? In Ihrer Einheit bleiben, Ihren Chef eins reinwürgen?
Ich weiß zwar nicht, in welcher TSK Sie dienen und in welchen Einsatz es gehen soll. Wenn aber bereits von "externen" Stellen bestätigt wird, dass Sie für den Gefechtsdienst nichts taugen, wieso um Himmels Willen wollen Sie dann trotzdem dahin? Da scheint ja was dran zu sein. Sicherlich gibt es viele Soldaten, denen eine kritische Situation noch gar nicht bewusst ist, folglich wissen die auch nicht, wie sie reagieren. Sie aber wissen es ja anscheindend und wollen sich dennoch diesen Situationen stellen. Das ist nicht unbedingt mutig, eher tollkühn (vorausgesetzt, Sie wisssen, wie falsch Sie dann handeln, sprich, wenn es stimmt, was Sie so selbst über sich schreiben). Es ist keine Schande, fürs richtige bzw. überhaupt fürs Handeln in kritischen Situationen nicht geeignet zu sein.
Kann mich nur HG MOK anschließen. Was genau willst du jetzt überhaupt?
Deine Einheit will dich loswerden und wird wohl ihre Grüde dafür haben. Du präsentierst ja hier nur die Sachlage aus deiner Sicht. Da steckt ja wohl mehr dahinter.
Um dir eine "goldene Brücke" zu baue hat man dir einen Dienstposten verschafft der heimatnah ist. Tolle Sache, BS wirst du wahrscheinlich eh nicht, also freu dich dass du die letzten Jahre/Monate in der Nähe deiner Familie abdienen kannst.
Also, danke für Eure Kommentare.
Ich werde mich mit der Situation abfinden, letztendlich habt Ihr ja recht. Und die Einheitsführung auch. Den richtigen Mann, für den richtigen Posten.
Es wurmt mich heit nur, das der Grossteil meiner Kameraden in der Einheit (vom Chef und TE Führer abgesehen) die Entscheidung nicht nachvollziehen können. Sie haben eine andere Sichtweise auf meine Person, so wie ich auch.
Gefechtsdienst ist doch nicht alles im Dienst, aber in den anstehenden Vorhaben der Einheit wohl wichtig. Mein Schwerpunkt und Können liegen heit woanderst. Nur das zählt im Moment nicht soviel. Das finde ich Schade, bis hin zu Unkameradschaftlich. Ich fühle mich der Einheit einfach persönlich verbunden..., deshalb fällt es mir so schwer loszulassen.
Der Job des Soldaten ist aber letztlich und ganz heruntergebrochen....?
Richtig, das Gefecht. Ganz "doof" gesagt: WENN nun jemand unfähig sein sollte, im Gefechtsdienst "seinen Mann zu stehen" und seine Aufgaben zu erfüllen, ohne im schlechtesten Fall eigene Teile zu gefährden, und das momentan eben der SP dieser Einheit ist (anstehender Einsatz), ist IMHO voll und ganz nachzuvollzuziehen, wenn man versucht, solche Kameraden "aus dem Verkehr zu ziehen". Nur weil der Kamerad evtl. ein toller Ausbilder oder Organisator ist oder etwas anderes prima kann, kann ich doch nicht das Risiko eingehen, dass der Mann im Ernstfall (dem realen Gefecht) versagt und das ungünstigenfalls zum Verlust von Menschenleben führt. Es wäre unkameradschaftlich allen anderen Soldaten der Einheit ggü., den Mann mitzuziehen, obwohl ich um die Defizite weiss und davon ausgehen muss, dass er im Gefecht versagt.
Ich fände das nicht unkameradschaftlich, ich fände das in höchstem Maße fahrlässig - gerade auf einem Schiff (wie ich das herausgelesen habe).
ich seh das jetzt eher so, dass der chef mit den leuten trainieren und üben will - bzw sogar muss - mit denen er in den einsatz geht
Trainiere - so wie du auch kämpfst !!!
was nutzt es, wenn der TE die ausbildung und alles andere mitmacht, dann aber aus oben genannten gründen nicht am einsatz teilnehmen darf, da kann ich doch besser gleich ohne ihn trainieren, und einen anderen soldaten auf diese stelle fordern und auch fördern
dann lieber mit "goldenem löffel" abgeben
Moin zusammen!
Wollte jetzt kein neues Thema aufmachen, da Threadtitel und Unterforum gerade passen. Es geht um folgendes:
Ich hab es nun endlich geschafft von meiner jetzigen Stammeinheit auf eine seegehende Einheit versetzt zu werden (mit Wirkung zum 01.08.11). Nun kommen bei mir ein paar fragen auf:
1. Da es sich um eine nicht-routinemäßige Versetzung handelt, werde ich die Möglichkeit haben, meine Sachen versenden zu können, oder muss ich diesmal selbst dafür sorgen, dass ich meine Ausrüstung zum neuen Stützpunkt bekomme?
2. (eher an aktive oder ehemalige Bordfahrer gerichtet) Was gibt es für Besonderheiten an Bord zu beachten bzw. worauf sollte ich achten, wenn ich z.B. zum ersten Mal das Schiff betrete?
3. Ähnlich der "AGA-Abversetzung" würde ich mich im entsprechenden GeZi als zuversetzt melden. Nun habe ich auch gelesen, dass der Kompaniefeldwebel im Falle eines Schiffes nun der "Wachtmeister" ist. Meine Frage daher: Soll ich mich also ganz normal (wie vor 4 monaten auch) im Gezi melden oder gleich zum neuen Kompaniefeldwebel?
Diese Fragen sind rein interessehalber, da ich mich riesig auf meine neue Wunscheinheit freue und deshalb schonmal ein bisschen über das veränderte "Milieu" in Erfahrung bringen möchte ^^
Hoffe auf informative Antworten ;)
Ob Sie das Gepäck selbst tragen müssen oder ob es von Ihrer jetzigen Einheit versendet werden wird, sollten Sie bei Ihrem Spieß (oder wie auch immer der bei Ihnen heißt) erfragen. Genau Dasselbe gilt für Ihre Frage, bei wem Sie sich an Bord zuerst melden müssen. Das kann in der Wachtmeisterei sein, das kann aber auch beim jeweiligen Abteilungsleiter sein.