Mahlzeit miteinander,
ich habe durchaus Interesse den militärischen Berufsweg bei der Bundeswehr einzuschlagen. Ich habe mich bereits im Internet über die unterschiedlichen Laufbahnen informiert. Da ich (17 Jahre) noch zur Schule gehe und diese vorraussichtlich mit dem Abitur verlassen werde, hat mir die Offizierslaufbahn am ehesten zugesagt. Da ich ein erlebnisorientierter und aufstiegswilliger Mensch bin, wäre ich bereit diese jahrelange Ausbildung mit Studium in Angriff zu nehmen.
Jedoch stehen bei mir immer noch einige Fragen aus, die mir auch die umfangreichen Informationen auf der Homepage der Bundeswehr nicht beantworten konnten. Ich bin zugegebenermaßen ein wenig unter der Last des "Fachchinesisch" untergegangen, da es viele verschiedene Varianten in der Ausbildung gibt. Bin deswegen noch nicht ganz im Klaren darüber, welches der beste und aussichtsreichste Weg ist, um auch langfristig bei der Bundeswehr (auch in höheren Ämtern) beschäftigt zu werden.
Kurzum: Welcher ist der richtige Weg, dass immer noch die Möglichkeit besteht irgendwann mal in die beste Dienstgradgruppe befördert zu werden und es quasi keinen "höchstens erreichbaren Dienstrang" gibt?
Die Frage ist vielleicht ein wenig verwirrend gestellt, dennoch hoffe ich, dass ihr mir da behilflich sein könnt.
MfG
Wenn man sich für die Offizierslaufbahn bewirbt und genommen wird, wird man zunächst als Zeitsoldat (üblicherweise 13 Jahre) eingestellt. Das heißt, nach der festgesetzten Dienstzeit ist Ende. Üblicherweise kann man als Offizier in dieser Zeit den Dienstgrad Hauptmann erreichen. Mit etwas Glück wird man in den letzten Jahren auch als Kompaniechef eingesetzt, was für viele eine reizvolle Verwendung ist.
Nach einigen Jahren kann man sich frühestens als Berufssoldat bewerben. Die Chancen sind aber nicht soooo gut, weil die Nachfrage höher ist als der Bedarf der Streitkräfte. Wenn man aber doch als Berufssoldat übernommen wird, dann erreicht man im Laufe seines Berufslebens üblicherweise den Dienstgrad "Oberstleutnant", mit viel Glück auch den Dienstgrad "Oberst".
Alles andere, also insbesondere die Generalsdienstgrade, sind nicht planbar.
Zitat von: Einprägsam am 26. Dezember 2010, 11:53:26
Kurzum: Welcher ist der richtige Weg, dass immer noch die Möglichkeit besteht irgendwann mal in die beste Dienstgradgruppe befördert zu werden und es quasi keinen "höchstens erreichbaren Dienstrang" gibt?
Die machst dir viel zu viele Gedanken um die Gestaltbarkeit deiner Laufbahn. Es wir bestenfalls so sein, dass du dir die Studienrichtung und die Truppengattung aussuchen kannst. Alle anderen Entscheidungen nimmt dir zunächst freundlicherweise die BW ab.
Und welchen Höchstdienstgrad du irgendwann erreichen kannst, hängt von vielen Faktoren ab, die auch Glück, zur richtigen Stelle am richtigen Ort, Bedarf der Bundeswehr usw. umfassen. Faktoren also, die man nicht im Voraus planen kann.
Und in diesen 13 Jahren finden dann die Grundausbildung, Sprachbildung, Offizierslehrgänge und das Studium statt? In dem PDF-Dokument ist es so dargestellt, dass diese Ausbildung ca. 77 Monate dauert. Ist das denn während der Zeit als Zeitsoldat zu bewerkstelligen oder vorher?
Sie durchlaufen erstmal die militärische Ausbildung zum Offizier. Danach gehen sie studieren und werden danach ihrer Verwendung zugeführt. Sprich, nach 4-5 Jahren werden sie zum erstmal Truppenluft schnuppern ... vorher stehen nur kurzeitige Praktika in der Truppe an.
Bedanke mich recht herzlich für die Unterstützung.
Ist es in ihren Augen sinnvoll die Laufbahn als Offizier einzuschlagen, wenn man die Möglichkeit hat?
Ihre Meinung würde mich jetzt interessieren. Pro und Contra möglicherweise?
MfG
Wenn sie die formalen Voraussetzungen zum Offz erfüllen, würde ich mich auf jeden Fall für diese Laufbahn bewerben. Sie bekommen ein Studium und werden im Anschluss ihrer Ausbildung in interessanten Verwendungen eingesetzt. Gerade die Aussicht auf den verantwortungsvollen DP des KpChefs, finde ich persönlich schon reizvoll genug, um diese Laufbahn einzuschlagen.
Zumal glaube ich auch keine Studiengebühren anfallen. Die Helmut Schmidt BW-Universität liegt für mich quasi in unmittelbarer Nähe, da ich in einem Vorort von Hamburg wohne. Reizend finde ich auch, dass es ebenhalt keine normale Universität ist, wo alles überfüllt ist, sondern alles ein bisschen überschaubar
Studiengebühren fallen nicht an.
Sie sollten eins jedoch nicht vergessen ... sie wären in erster Linie als Soldat in einem Offiziersdienstgrad bei der Bw. Ihr Studium ist nur der Bonus, den sie für die Laufbahn erhalten.
Zudem sollte man nicht vergessen das zwar die Uni (je nach Studiengang) in unmittelbarer Nähe sein mag, der Dienstort wird es aber aller Wahrscheinlichkeit nicht sein.
Richtig, gerade als Offizier wird man sehr viel im Bundesgebiet rum kommen. Sei es wegen diverser Lehrgänge oder Dienstposten an unterschiedlichen Standorten. Stabsoffiziere (ab Major) werden in der Regel sogar alle 2-4 Jahre versetzt. Diese sind dann jedoch schon Berufssoldaten.
Eines ist auch noch zu beachten, ab einem gewissen Dienstgrad ist die Beförderung auch vom Parteibuch abhängig
Welches ist denn der "gewisse Dienstgrad" ???
Zitat von: snake99 am 26. Dezember 2010, 13:21:51
[...] Gerade die Aussicht auf den verantwortungsvollen DP des KpChefs, finde ich persönlich schon reizvoll genug, um diese Laufbahn einzuschlagen.
DP und KpChef? ??? :-[
DienstPosten des KompanieChef
Zitat von: StOPfr am 26. Dezember 2010, 14:14:44
Welches ist denn der "gewisse Dienstgrad" ???
GOLDFASAN
Ich dachte es mir schon ;), finde aber eine solch pauschale Aussage für alle Generale und Admirale trotzdem problematisch.
So Einiges hier bei den Zuschriften ist schlicht falsch:
1) Durch gute Leistungen auf Lehrgängen, in den TrPraktika sowie insbes an der UniBw und eine sehr gute erste ZgFhrBeurt kann man selbst viel für die Übernahme zum BS tun.
2) Das Studium ist kein nettes Add On, sondern der Dienstherr will akademisch ausgebildete Offz.
3) Laufbahnziel des BS Offz TrDst ist FK/OTL, für GenSt KzS/O.
4) Vollkommener Unsinn ist , dass alle Admirale/Generale politisch besetzt werden oder gar Parteimitglied wären. Die einzige Ausnahme hiervon sind der GI und die InspTSK/OrgBer. Bei allen anderen gilt das Prinzip von Eignung, Leistung und Bedarf. Im Übrigen gibt es auch derzeit Oberste, die zuGen befördert wurden/werden, obgleich sie der SPD nahestehen.