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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Lars>B am 18. Januar 2011, 03:57:06

Titel: Trotz Zivildienst bei der BW studieren?
Beitrag von: Lars>B am 18. Januar 2011, 03:57:06
Also, ich habe letztes Jahr meinen Zivildienst in einem Krankenhaus abgeleistet und bin nun am überlegen was ich studieren möchte!
Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen,dass ich gerne bei der Bundeswehr eine Offizierslaufbahn einschlagen würde,
ist das überhaupt noch möglich? Stellt die Bundeswehr einen ein obwohl man den Zivildienst abgeleistet hat und nicht
den Grundwehrdienst bei der Bundeswehr?Ich habe mich damals leider für den Zivildienst entschieden da mein damaliger
Berufswunsch noch Arzt war und ich meinen Zivildienst als Praktikazeit hätte anrechnen lassen können und somit bessere Chancen
auf einen Studienplatz gehabt hätte. Für Antworten wäre ich sehr dankbar.
Titel: Re:Trotz Zivildienst bei der BW studieren?
Beitrag von: KlausP am 18. Januar 2011, 06:52:07
Prinzipiell möglich wäre es.

Aber: Sie werden sich einige Fragen anhören müssen bezüglich Ihrer damaligen Kriegsdienstverweigerung und hier besonders der Begründung. Denn verweigern kann man nur aus Gewissensgründen. Und die können bei Ihnen ja dann nur, ganz deutlich gesagt, erlogen und vorgeschoben gewesen sein. Das ist natürlich keine besonders gute Basis, zumal der Soldat geetzlich verpflichtet ist, in dienstlichen Angelegenheiten die Wahrheit zu sagen. Dass Sie jetzt steil aus der Kurve kommen und Ihre damaligen Gewissensgründe nicht mehr gelten sollen, nur um ein Studium bei der Bundeswehr "für lau" abzufassen wirft natürlich auch ein nicht so tolles Licht auf Ihre charakterliche Eignung - aber das ist meine persönliche Meinung. Wenn Sie sich verpflichten, tun Sie das - und das muss Ihnen klar sein - in erster Linie um Soldat und Offizier zu werden. Das Studium gibt es von der Bw nur "nebenbei", quasi als Zugabe. Und als jemand, der Offizier werden will, muss Ihnen auch klar sein, dass Sie sich nach Ihrer Ausbildung ruckzuck in einem Auslandseinsatz wiederfinden und bei einer Verpflichtungszeit von 13 Jahren wird es nicht bei einem bleiben. Ich empfehle Ihnen, sich gründlich über das Berufsbild "Offizier" bei www.bundeswehr-karriere.de zu informieren, lesen Sie dabei unbedingt auch die weiterführenden Links beonders der Teilstreitkräfte.
Titel: Re:Trotz Zivildienst bei der BW studieren?
Beitrag von: Me am 18. Januar 2011, 06:53:23
Das heisst im Klartext, dass ihr Abiturschnitt so schlecht ist, dass sie auf dem regulären Weg keine Medizinstudienplatz bekommen, oder nur mit sehr langer Wartezeit zugelassen werden würden. Und jetzt ist ihr damaliges "Gewissen" nicht mehr so wichtig, denn die Bundeswehr bietet ja das "Rundum-Sorglos-Paket" mit Studienplatzgarantie, Geld während der Studienzeit, keine Studiengebühren, etc.

Bewerben sie sich doch und sehen sie, was dabei heraus kommt! Wenn sie dem Psychologen gegenüber aber so argumentieren wie hier, werden sie allerdings ... abfahren ;) ! Vorher sollten sie allerdings ihren Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer zurückziehen!
Titel: Re:Trotz Zivildienst bei der BW studieren?
Beitrag von: Me am 18. Januar 2011, 06:55:27
KlausP, angehende Ärzte verpflichten sich nicht auf 13 sondern auf 17 Jahre! Sonst würde ein Medizinstudium an einer zivilen Universität, das immerhin (mindestens!) 6 Jahre dauert, auch keinen Sinn machen. Die 13 Jahre sind ja schon für eine zwei- bis dreijährige ZAW aufgerufen!
Titel: Re:Trotz Zivildienst bei der BW studieren?
Beitrag von: KlausP am 18. Januar 2011, 08:45:25
Da steht, dass er Offizier werden will. Arzt wollte er werden, als er verweigert hat. Ich hab das schon richtig gelesen.

Zitat... dass ich gerne bei der Bundeswehr eine Offizierslaufbahn einschlagen würde ...

und

Zitat... für den Zivildienst entschieden da mein damaliger Berufswunsch noch Arzt war ...