Die ARD bringt am Sonntag, 23. Januar 2011, ab 20.15 Uhr erneut einen Kriminalfilm der Reihe "Tatort" mit aktuellem Bundeswehr-Bezug. Sein Titel
"Heimatfront".
Es geht um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan und traumatisierte Kriegsheimkehrer. Kritisiert wird im Vorfeld "dass die gestelzten Dialoge und überforderte Ermittler dem Thema die Brisanz nehmen" (Zitat aus der HÖRZU).
Quelle
Im Anschluss an den Tatort gehts ab 21.45 Uhr bei "Anne Will" um das Thema
"Im Krieg gedient, zu Hause ausgedient - Lassen wir unsere Soldaten im Stich?"Mehr zum Thema
hier (u.a. mit den Namen der Diskussionsteilnehmer).
Nochmal ein Reminder!!!
Na prima, jetzt sind wieder ein paar Millionen Deutsche mehr der Ansicht, dass alle Afghanistanveteranen ein Rad ab haben und eigentlich weggeschlossen werden muessten.
Die anschliessenden Diskussion brachte auch nur wenig neues. Diesen Todenhoefer haette man nicht unbedingt einladen muessen. Der einzige Lichtblick war Heike Groos. Ihre Beitraege waren sehr informativ und haben mir sehr gut gefallen.
Den Tatort fand ich recht spannend gemacht. So abwegig ist das Thema ja nicht, zumal es mit dem Scharfschützen der Polizei auch auf eine breitere Basis gestellt wurde. Ich teile aber die Meinung von Army Strong, dass nämlich das öffentliche bzw. veröffentlichte Bild vom Einsatz in Afghanistan einen weiteren Kratzer bekommen hat. Wer diese "Information" aus einem Krimi aber für die Realität hält, den erreichen wir mit seriöser Überzeugungsarbeit ohnehin nicht.
*Ironie an
Auf dem Kasernengelände war ständig ein derartiges Gewusel, als hätten für diesen Film Heerscharen von Statisten kostenlos zur Verfügung gestanden. Keine Ahnung was damit demonstriert werden sollte.
*Ironie aus
Zur Diskussion:
Ich schaue mir diese unzähligen Talkrunden mit den üblichen Dauergästen nur noch selten an. In der Regel werde ich wahrscheinlich nichts verpassen. Wenn es diesmal anders war, überzeugt mich mit freundlichen Worten und ich sehe mir den von snake99 verlinkten Beitrag an.
Zitat von: StOPfr am 24. Januar 2011, 14:14:16
*Ironie an
Auf dem Kasernengelände war ständig ein derartiges Gewusel, als hätten für diesen Film Heerscharen von Statisten kostenlos zur Verfügung gestanden. Keine Ahnung was damit demonstriert werden sollte.
*Ironie aus
Hehehe.... ist mir auch aufgefallen. Zum Schluss gabs sogar ne Einstellung wo einer am linken Bildrand ploetzlich kehrt machte und zurueck ins Bild hastete.... ;D ;D
Der "Tatort" war ein solides befriedigend (+).
Anne Will ging garnicht, außer Frau OSA. Wobei die auch wenig "durch den Wind wirkte" (nicht bezogen auf Ihre Erlebnisse).
Zitat von: Dennis812 am 24. Januar 2011, 16:28:30
Anne Will ging garnicht, außer Frau OSA. Wobei die auch wenig "durch den Wind wirkte" (nicht bezogen auf Ihre Erlebnisse).
Durchaus verstaendlich dass die recht genervt war, weil je jeder der Herren (insbesondere Todenhoefer) ja wieder mal nur die Opfer auf der afghanischen Seite thematisierte. Ihm war anzusehen, dass er ja gerne auf die deutschen "Taeter" eingedroschen haette, aber angesichts des Themas musste er sich doch etwas zurueckhalten.
In der aktuellen HÖRZU (35 vom 24.08.2012) gab es im Zusammenhang mit einer allgemeinen Tatort-Berichterstattung einen interessanten Hinweis von Ex-Ermittler Gregor Weber, Saarbrücken, zur Qualität der Drehbücher im allgemeinen und zur "Heimatfront" ganz speziell (Zitat):
"Die Autorin unserer Episode ,Heimatfront' hatte weder von Afghanistan noch von der Bundeswehr Ahnung. Doch sie weigerte sich hartnäckig nachzurecherchieren."
Da frage ich mich dann, warum ein Produzent das durchgehen lässt?
Weil es ihm egal ist, da der Film so wie im Drehbuch geschrieben, verkauft war, vermutlich. Im übrigen, weil aus seiner Sicht die künstlerische Freiheit höher zu bewerten wäre als die Realitätsnähe, weil er selbst von der Bw keine Ahnung hat und unreflektierte Vorurteile über sie übernahm, whatever...