Für Spiegel online berichtet Markus Becker heute (07.02.2011) über eine Ausweitung des amerikanischen Drohnenarsenals:
Stealth-Flieger
US-Militär lässt Tarnkappen-Kampfdrohne fliegenZitat:
"Das US-Militär erweitert sein Drohnenarsenal um einen Tarnkappenflieger: Die X-47B hat ihren Erstflug erfolgreich absolviert. Sie könnte die erste bewaffnete Stealth-Drohne der Amerikaner werden."Quelle
Wenn man manche Meldungen dazu liest - "mit Tarnkappendrohnen gegen die Taliban" - fragt man sich mal wieder, wie viele Semester Logik die Leute eigentlich geschwänzt haben. Das Ding ist für einen Gegner gedacht, der über Radar und Flugabwehr verfügt ::)
Ist durch wurscht Hauptsache man hatt es ;), ich könnte mir sehr gut vorstellen das jetzt einige Kameraden der LW z.B jetzt da stehen
wie die Kinder unterm Wheinachtsbaum.
Der Artikel zeigt sehr schoen, dass die Amis parallel zu den Herausforderungen der asymetrischen Kriegfuehrung in AFG die konventionellen Faehigkeiten ebenfalls weiterentwickeln.
Die BW scheint im Gegensatz dazu ihre gesamte Energie auf gerade die asymetrischen Bedrohungen der Gegenwart zu konzentrieren.
Aber gerade der Blick in die Geschichte zeigt, wie schnell Lageaenderungen passieren und irgendwann hat die BW jede Menge tolle "Partisanen-(jaja, neuerdings heissen die Insurgenten - bloedes Wort!) bekaempfer, aber das militaerische Wissen der symetrisch/konventiellen Kampffuehrung ist entweder ganz verschwunden oder nur noch in Fragmenten vorhanden.
Ist doch kein Wunder, wenn jedes angeschaffte größere Waffensystem, egal ob Kampfflugzeug/Panzer/Artilleriegeschütz, sofort reflexartig als "Relikt des Kalten Krieges" bezeichnet wird.
Denn merke, konventionelle Kriegführung gab es nur im Kalten Krieg, und es wird sie auch nie mehr geben ;)
Zitat von: ARMY STRONG am 08. Februar 2011, 11:43:07Die BW scheint im Gegensatz dazu ihre gesamte Energie auf gerade die asymetrischen Bedrohungen der Gegenwart zu konzentrieren.
Das scheint aber nur so ;) Es ist im Moment natürlich viel im Umbruch, aber die Bundeswehr hat trotzdem noch Material und Kräfte für eine konventionelle Kriegsführung. Die Panzertruppe besteht weiterhin, die Beschaffung des Eurofighter wird nicht ausgesetzt, usw..
Und dass man den Schwerpunkt der Bundeswehr eben nicht nur bei Einsätzen mit asymmetrischen Bedrohungen sieht, zeigt z.B. auch die Beschaffung des TIGER. Es wurde gefordert, dass man diesen nicht nur in der UH-Version beschaffen solle. Sinngemäße Antwort des Verteidigungsministeriums: Das werde man nicht tun, da man längerfristig plane und den Hubschrauber nicht auf einen einzelnen Einsatz zuschneiden wolle.
Das heißt natürlich nicht, dass bei der Bundeswehr alles Gold ist was glänzt. Es gibt dabei sicherlich einige Entwicklungen, die suboptimal bis besorgniserregend sind (NH90 und CSAR ...).
Trotzdem hat die Bundeswehr die Fähigkeiten noch (wenn auch natürlich nicht mehr in dem Umfang wie vor 10, 20 oder 30 Jahren) ...
Auf der anderen Seite muss man aber auch ganz klar sagen, dass die Situation für Deutschland und die USA nunmal grundverschieden ist. Deutschland ist wesentlich stärker in Bündnisse wie die EU oder die NATO eingebunden. Einsätze wie die in Afghanistan oder im Kongo, also asymmetrische Auseinandersetzungen, dürften für die Bundeswehr zukünftig wesentlich wahrscheinlicher sein als der Kosovokrieg.
Die USA hingegen sind wesentlich eigenständiger und haben mit völlig anderen Bedrohungen zu tun - siehe Korea, siehe die Konflikte zwischen China und Taiwan bzw. Japan. Dort geht es um ganz konventionelle Gefahren, die nicht, wie in Europa, relativ abstrakt und auf Jahre hinaus unwahrscheinlich sind, sondern die teilweise ganz real sind, wie man vergangenes Jahr in Korea gesehen hat.
Timid, wir wissen doch beide, dass die paar Panzer welche die BW heute noch hat, schwerlich als "Panzertruppe" zu bezeichnen sind. Der Tiger fliegt in der BW noch immer nicht und der Eurofighter ist ja wohl alles anderer als modern.
Woher nehmen eigentlih immer alle die Gewissheit dass die Zukunft bzw. kommende Konflikte "auf Jahre hinaus" vorauszusehen sind? Die Ereignisse in Tunesien und Aegypten sprechen eine andere Sprache wohin diese fuehren kann momentan noch niemand ernsthaft abschaetzen.
Wer sagt eigentlich dass ein zukuenftiger Buendnisfall grundsaetzlich in einem asymetrischen Konflikt stattfinden wird?
Ich weiss selber, dass die BW pleite ist und trotz Unterfinanzierung auch noch Geld sparen soll. Doch erlaube ich mir mal ein wenig "outside the box" zu denken.
Zitat von: ARMY STRONG am 08. Februar 2011, 14:55:51
und der Eurofighter ist ja wohl alles anderer als modern.
Ähhh... dann ist kein Flugzeug modern, das sich im Dienst befindet ;)
Na ja, jetzt komm - das Teil stammt technisch gesehen aus den fruehen 90ern. So taufrisch is das nun auch wieder nicht. Da ist son Ami-Stealth Teil schon ein anderes Kaliber, quasi die neueste Generation.
Zitat von: ARMY STRONG am 08. Februar 2011, 15:54:42
Na ja, jetzt komm - das Teil stammt technisch gesehen aus den fruehen 90ern.
Keineswegs. Die ersten Prototypen sind aus den 90ern (wie übrigens auch bei den "Ami-Stealth-Teilen"), die Serienmaschinen enthalten aber "upgedatete" Technik, um beim Neudeutsch zu bleiben ;)
Zitat von: ARMY STRONG am 08. Februar 2011, 14:55:51Timid, wir wissen doch beide, dass die paar Panzer welche die BW heute noch hat, schwerlich als "Panzertruppe" zu bezeichnen sind. Der Tiger fliegt in der BW noch immer nicht und der Eurofighter ist ja wohl alles anderer als modern.
Man kann wirklich alles schlechter reden als es ist, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt ...
Die gepanzerten Truppengattungen der Bundeswehr verfügen immer noch über 250 Kampfpanzer, die sich mit den allermeisten Kampfpanzern, die eingesetzt werden, wohl messen können (und mit den Staaten, die moderneres Gerät haben, sind wir üblicherweise verbündet ...). Dazu kommen über 400 Schützenpanzer, modernste Artillerie (PzH2000) usw.. Der Eurofighter dürfte mit eines der modernsten und leistungsfähigsten "konventionellen" Kampfflugzeuge sein, die auf dem Markt sind (und mit den Staaten, die über noch moderneres Gerät verfügen, sind wir ebenfalls üblicherweise verbündet ...). Der Tiger ist nicht einsatzfähig, stimmt. Aber es gibt im Moment ja glücklicherweise auch keinen Gegner, gegen den man ihn einsetzen könnte. Und in Nordafghanistan gilt weiterhin der "Joint"-Ansatz, so dass man im Zweifelsfall auf Gerät von Verbündeten zurückgreifen bzw. dieses anfordern kann.