Während die arabischen Gesellschaften jetzt seit Wochen im Umbruch sind und sich ein regelrechter Dominoeffekt eingestellt hat, wurden immer wieder Befürchtungen laut, dass Islamisten und allen voran die Al-Qaida Nutznießer der Situation werden könnten.
Spiegel Online hat heute einen interessanten Bericht veröffentlicht, in dem auf die lange Sprachlosigkeit der Al-Qaida eingegangen wird.
Fazit in dem Artikel:
Der Dschihadismus ist noch nicht besiegt. Er ist, dank der Revolten, nur als das erkennbar geworden, was er ist: Ideologie und blutige Praxis einer verschwindend kleinen Minderheit unter den Arabern und Muslimen.Al-Qaida und die Revolte
Gottesstaat? Nein danke!Den gesamten Artikel gibt es
hier bei Spiegel Online.
Besonders schön finde ich die Aussagen von Aiman al-Sawahiri, die am Anfang des zweiten Abschnitts des Artikels zitiert und kommentiert werden ;D
Ein durchaus bemerkenswerter Artikel, der aber nur bedingt beruhigen kann: Ich sehe leider nicht, dass Al Qaida die Hände in den Schoß legen wird um sich mit der Situation abzufinden wie sie ist. Man bringt eh schon mehr Moslems um als "Kreuzritter", da kann man auch gegen neue laizistische Regierungen vorgehen und hat noch die wahre Lehre auf seiner Seite, - das immerwährende Totschlag-Argument von Eiferern jeder Couleur.
Aufgrund vielfältiger Kontakte kann ich mir z.B. nicht vorstellen, dass Tunesier und vor allem auch Tunesierinnen in nennenswerter Zahl zu islamischem Fundamentalismus tendieren könnten. Das ist es, was Al Qaida anfangs der aktuellen Entwicklung so sprachlos gemacht hat. Eigentlich hätten wir im Westen ja eher das Gegenteil erwartet.