Spiegel online berichtet heute (12.03.2011) über Folgen des Schießunfalls von Dezember:
Pistolenspiele in Afghanistan
Bundeswehr entlässt UnglücksschützenZitat:
"Für den deutschen Soldaten, der in Afghanistan seinen Kameraden versehentlich bei einem Spiel erschoss, sind die Tage in der Bundeswehr gezählt: Nach SPIEGEL-Informationen wird der Hauptgefreite vorzeitig und sofort entlassen. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Schützen."Quelle
Ich glaube es gibt Leute die schon wegen weniger als der Tötung eines Kameraden umgehend aus dem Dienst entfernt worden sind. Daher wundert es mich dass der gute Mann bis jetzt überhaupt noch im Dienst war. ???
Oder bin ich jetzt herzlos und unsozial wenn ich solche Gedanken hege....??
Naja, so tragisch die Folgen natürlich waren, so muss ja doch erstmal geschaut werden, was konkret der Soldat falsch gemacht hat. Hat er "nur" einfach fahrlässig gehandelt oder hat er bewusst mit einer scharfen Waffe rumgespielt? Rechtliche Voraussetzung für eine Entlassung ist gem. § 55 Abs. 5 SG, dass der Soldat
a) eine Dienstpflichtverletzung begangen hat und er dadurch
b) die militärische ordnung oder das Ansehen der Bw ernstlich gefährdet.
Wenn der Soldat gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen hat, dann hat er auf jeden Fall einen Ungehorsam begangen (§ 11 SG). Die Frage, ob die militärische Ordnung oder das Ansehen der Bw "ernstlich" gefährdet ist, wird man dann am Einzelfall beurteilen müssen. Da ist nicht nur die Tat und die Folgen entscheidend, sondern vor allem auch die Persönlichkeit des Soldaten, also z.B. seine bisherige Führung, die Umstände des Vorfalls usw.
Insgesamt meine ich aber, dass bei einem schwerwiegenden Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen die fristlose Entlassung natürlich gerechtfertigt sein kann, aber wie gesagt, dazu muss man halt echt den konkreten Fall im Detail kennen, und nicht nur aus den Medien. Der Anwalt des Soldaten (laut Spiegel online Willy Weber) ist übrigens einer der Vertragsanwälte des Bundeswehrverbands. Der kennt sich jedenfalls definitiv aus....
Zitat von: justice005 am 12. März 2011, 22:38:44
Naja, so tragisch die Folgen natürlich waren, so muss ja doch erstmal geschaut werden, was konkret der Soldat falsch gemacht hat.
Das ist jetzt nicht ernst gemeint oder?
Durch seine Waffe und sein Verhalten ist ein Kamerad gestorben, und das nicht etwa im Gefecht durch "friendly fire" oder sowas sondern durch unverantwortliches Rumspielen mit einer geladenen Waffe.
Aber ich bin kein Jurist und nur auf meinen Menschenverstand angewiesen. Vielleicht ergibt ja die Untersuchung dass die Waffe mitten in der Nacht von selbst losgegangen ist und keiner was dafür kann. Warten wir's ab.
Nö, die Untersuchungsergebnisse der Bundeswehr sind völlig klar und die Entlassung deutet daraufhin, dass die Untersuchung abgeschlossen ist.