Hallo zusammen,
Ich lese bereits eine geraume Zeit in diesem Forum mit, habe jedoch noch nicht aktiv an Diskussionen etc. teilgenommen, doch heute habe ich einmal eine Frage die mir auf der Zunge brennt und auf die ich keine Antwort finde.
(Entschuldigung für die Überschrift, wusste nicht genau wie ich die Überschrift kurz und treffend formulieren sollte)
Und zwar:
Es geht um die Ausbildung im gehobenen Dienst z.B. bei der Polizei, Bundespolizei, BKA, Verfassungsschutz etc. (also allgemein bei den Sicherheitsbehörden).
Primäre Frage: Könnte ich nach Beendigung einer solchen Ausbildung, die ja ein spezifisches Fachhochschulstudium, beinhaltet bei der Bundeswehr in die Offizierslaufbahn, als Truppenoffizier für besondere Verwendung, einsteigen?
Wem nicht klar ist was ich mit "Truppenoffizier für besondere Verwendung" meine:
Der Truppenoffizier für besondere Verwendung:
Bildungsvoraussetzungen:
Ein für die vorgesehene Verwendung verwertbares technisches, natur-, sozial-, oder Wirtschaftswissenschaftliches Fachhochschulstudium.
Einstellungsalter: min. 17.Lebensjahr vollendet u. 32.Lebensjahr noch nicht vollendet.
Verpflichtungszeiten: minimum 3 Jahre
Einstellungsdienstgrad: Leutnant, nach Vollendung des 26.Lebensjahres als Oberleutnant
Die Angaben habe ich aus dem Info-Heft "Offizier des Heeres" entnommen, besagtes Info-Heft ist leider nicht mehr aktuell (2007), deshalb weiss ich nicht ob das alles auch noch aktuell ist bzw. ob sich da was geändert hat.
Ich danke schon mal im Voraus und hoffe auf eine schnelle, möglichst genaue Antwort :)
Mfg Johansen94 :)
Ich glaube kaum, dass die Bundeswehr unbedingt Verwendung für solche Offiziere hat.
Außerdem solltest du dir mal die Laufbahngesetze des jeweiligen Bundeslandes zu gemühte führen, dort ist nämlich meistens vermerkt, dass man die Ausbildungskosten innerhalb eines bestimmten Zeitraums (anteilig) zurückzahlen muss, wenn man aussteigt.
Auch ist eine Rückkehr in die jeweilige Beamtenlaufbahn dann nicht mehr so einfach möglich.
Die Möglichkeit gibt es weiterhin. Siehe Soldatenlaufbahnverordnung, oder auch www.bundeswehr-karriere.de.
Nur muss halt, wie schon zitiert, das Studium für die Laufbahn verwertbar sein - und ob das der Fall ist, müsste man z.B. mal einen Wehrdienstberater fragen.
Das Problem mit der möglichen Rückzahlung der Bezüge, die man während der Laufbahnausbildung erhalten hat, wurde ja schon genannt.
es gab mal eine Reportage über die Feldjäger, in der eine Frau Oberleutnant ausgebildete Kommisarin wurde und jetzt Offizier bei den Feldjägern ist. Wie das geht, kann dir wahrscheinlich der WDB sagen. Aber ich habe selbst schon die Erfahrung gemacht, dass die verschiedenen Staatsinstitutionen miteinander sprechen und das klären können.
ZitatIch glaube kaum, dass die Bundeswehr unbedingt Verwendung für solche Offiziere hat.
Also m.M. nach wäre es bei fehlendem Bedarf sinnlos, diese Möglichkeiten in der offiziellen Broschüre mit anzugeben. Ich schätze aber, dass sich das auf Offiziere in Ämtern, in Stäben, an Schulen richtet, welche dann ihr Fachwissen mit einbringen können. Schätze ma, bei den feldjägern müsste man ganz normal den OA im Truppendienst machen. Aber alles nur meine eigene Meinung und Vermutungen.
Zitat von: dadschke am 25. April 2011, 19:02:15Also m.M. nach wäre es bei fehlendem Bedarf sinnlos, diese Möglichkeiten in der offiziellen Broschüre mit anzugeben.
"Fehlender Bedarf" ist da vielleicht auch der falsche Ausdruck. Die Bundeswehr hat natürlich Bedarf - nur ist das halt, wie der Name "Truppenoffizier für besondere Verwendungen" ja schon sagt, nur in einem sehr begrenzten Umfeld der Fall. Schließlich zieht sich die Bundeswehr ihre Offiziere schon seit Jahrzehnten selbst heran, und dabei durchlaufen sie in der Regel ein Studium. Dementsprechend wird die Zahl der Offiziere, die man auf dem Weg rekrutieren muss, sehr überschaubar sein.
Denkbar wäre so ein Quereinstieg z.B. im GeoInfoDBw, bei der ABC-Abwehr (die Zahl der Studienplätze ist ja, meine ich, sehr stark begrenzt), aber auch etwa als Bauingenieur o.ä. in der Pioniertruppe bzw. Bereich ZMZ/CIMIC, und im Sanitätsdienst wird der Weg ja schon seit langem praktiziert. Wobei wenigstens dort der Truppenoffizier mit wissenschaftlicher Vorbildung gefragt ist, also ein Uni-Absolvent/Master.
Der Sanitätsdienst müsste einer der größten Bedarfsträger für Offiziere als Seiteneinsteiger sein- sind aber so gut wie alles Ärzte.
Und ansonsten handelt es sich eben um Spezialisten, bei denen die Bundeswehr den Bedarf nicht durch eigene Ausbildung decken kann.
Ein paar Beispiel hat Timid ja auch noch genannt.
Okay, also zu erst einmal herzlichen Dank für die schnellen antworten :)
Werde mich demnächst mal mit einem WDB in meinem Umkreis in Verbindung setzen um das mal genauer in Erfahrung zu bringen.
Das Ergebnis werde ich dann hier reinschreiben.
Bis dahin, kann ja noch jeder der will noch etwas dazu beitragen, würde mich freuen.
MfG Johansen 94