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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: ZuAlt? am 10. Mai 2011, 12:46:52

Titel: Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: ZuAlt? am 10. Mai 2011, 12:46:52
Hallo erstma,
wie oben schon steht bezieht sich meine Frage auf die Altersgrenze und zwar liegt die bei 24 sprich 25 noch nich geworden.
Nur warum dieses alter? Nach 12 jahren Dienstzeit wäre man 37 also noch Jahre entfernt von den magischen 40.
Weis da vielleicht jemand mehr oder warum das so ist. Werden hier auch ausnahmen gemacht z.b man wird im Juli 25 aber Dienstantritt wäre z.b der 1.8.

Es geht hier nur um Truppendienst, Fachdienst mit verwertbarem Beruf ist mir alles bekannt.

Danke
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 10. Mai 2011, 13:20:31
Die Altersgrenze von 25 Jahren gilt aus unterschiedlichen Gründen:

- sie orientiert sich an geltendes Laufbahnrecht von allen staatlichen Bundesbehörden (z.B. der Bundespolizei)
- Der Truppendienstler muss in der Regel von Status "null" an ausgebildet werden. Je nach Laufbahn kann dies schon mal bis zu 3 Jahren andauern, bis er der Truppe als "voll verwendungsfähig" zur Verfügung steht. Ein FD'ler kann hingegen bei entsprechend vorhandener Qualifikation schneller verwendet werden.
- gerade im Truppendienst muss der Bewerber fit sein und in der Regel höhere körperliche Anforderungsprofile erfüllen, als ein Kamerad im Fachdienst. Ein 30 jähriger OF hat in der Regel eine bessere gesundheitliche und sportliche Konstitution welche dienlich ist für die Aufgabenerfüllung im TDst, als ein 38 jähriger Kamerad.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: mailman am 10. Mai 2011, 17:37:39
ALLE Bundesbehörden? Das möchte ich aber bezweiflen.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Timid am 10. Mai 2011, 18:03:23
In den meisten Behörden gibt es sogar gar keine Altersgrenzen mehr ...

Nur gibt es dort auch vollkommen andere Bedingungen als bei der Bundeswehr, einer Polizei o.ä.. Ein Beamter im Ministerium ist nunmal nicht zu vergleichen mit einem Polizisten, Zöllner, Soldaten, Feuerwehrmann, ...
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: mailman am 10. Mai 2011, 18:06:42
Naja Feuerwehr gibts ja bis auf die BWF eh nur ländermäßig.

Mir gings auch eher um die Begründung oben Die 25 Jahre hat man eben irgendwann mal so festglegt für den Truppendienst. Mag sein das es Verwendungen gibt, in die man auch mit 28 einsteigen kann, oder das man mit Ü25 topfit ist, aber man hat hier eben die Grenze gezogen.

Vllt. ändert sich das ja irgendwann mal, ich weiß es nicht.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 10. Mai 2011, 18:54:25
Habe gerade mal beim Zoll geschaut ... der Zoll scheint tatsächlich seine Altersgrenzen für Bewerber aufgehoben zu haben :o Die BuPo hingegen hält weiterhin im mittleren Dienst an max. 24 Jahren fest, wobei aktuell eine Ausnahme von max. 27 Jahren gilt.

Wo wir gerade bei den Altersgrenzen sind:
Ich vermute ja weiterhin, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich auch bei der Bundeswehr die aktuellen Altersgrenzen ändern werden ... wegfallen werden sie sicherlich nicht, doch ich gehe stark davon aus, dass sie nach oben korrigiert werden, um den Bewerberpool zu erweitern. Laut diverser Pressemeldungen (und dem "Bw-Buschfunk") wird anscheinend sogar schon im BMVg leise drüber nachgedacht, die Wehrpflicht wieder zu reaktivieren, da die benötigte Anzahl von geeigneten Bewerbern weiterhin arg zu wünschen übrig lässt.   
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: KlausP am 10. Mai 2011, 19:17:09
ZitatLaut diverser Pressemeldungen (und dem "Bw-Buschfunk") wird anscheinend sogar schon im BMVg leise drüber nachgedacht, die Wehrpflicht wieder zu reaktivieren

Aha, und an welche "diversen Pressemeldungen" ist dabei gedacht? Ich habe noch keine vernommen, die sowas ankündigen.

Und der "Bw-Buschfunk" hat schon oft genug 'ne falsche Frequenz eingestellt gehabt und lag meilenweit daneben.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 10. Mai 2011, 19:27:04
Abwarten und Tee trinken ;)
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: miguhamburg1 am 10. Mai 2011, 19:30:11
... mal ganz davon abgesehen, dass weit und breit keine Mehrheit des Gesetzgebers auch nur anssatzweise erkennbar wäre, die für diese Volte erforderlich wäre. Und ganz davon abgesehen: Welche Frequenz immer unser Kamerad hier abgehört hat, sie stammt sicher nicht aus dem Bereich des "Ministeriumfunks" ... Aber eventuell meinte er damit das Bedauern/Unverständnis nicht Weniger, dass die Aussetzung der Wehrpflicht ohne jedwede Vorbereitung - u.a. bezüglich einer Personalwerbungsstrategie - vom letzten Minister initiiert und politisch durchgedrückt wurde....
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Timid am 10. Mai 2011, 19:40:05
Durch die Medien geisterte die Idee durchaus mal (wurde, glaube ich, sogar von der loyal aufgegriffen? Kann mich da aber auch irren) - aber das war auch bei der Idee mit der Öffnung der Bundeswehr für EU-Bürger der Fall ... Insgesamt sind das sicherlich alles interessante Planspiele. Aber bislang ist, außer der überstürzten Aussetzung der Wehrpflicht, noch exakt gar nichts wirklich greifbares dabei rausgekommen ...
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: ulli76 am 10. Mai 2011, 21:04:30
Vieleicht können wir wieder zum Thema zurückkehren.

@snake: Wir kennen inzwischen deine Meinung zu den entsprechenden Themen. Man muss es aber nicht zum Thema in jedem Thread machen.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Timid am 10. Mai 2011, 21:19:21
Deshalb sind die entsprechenden Beiträge gelöscht.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Schamane am 10. Mai 2011, 22:05:07
Die Altersgrenzen bei der Bundeswehr sind aus den 50 / 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, also schon etwas angestaubt. Wenn man bedenkt, dass in dieser Zeit die Lebenserwartung in der BRD bei 66,48 Jahren bei Männern lag und 2009 77,46 Jahren. Dazu mal ein Link: http://www.bpb.de/wissen/YDGMRC
Über die körperliche Leistungsfähigkeit können wir gerne diskutieren nur gibt es 18 jährige (die hoffentlich nicht beim Bund landen) die fertig sind und 45 jährige die noch 10 Jahre einsetzbar wären. Das dies nicht für alle Bereiche gilt ist klar der 66 jährige Fallschirmjägerfeldwebel wäre vielleicht etwas eigenartig in einer Operation aber der 40 / 50 jährige kann sehr wohl noch seine Aufgaben erfüllen.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 11. Mai 2011, 21:29:02
Die Bw vertritt jedoch die Meinung, dass man mit bereits Anfang 30 zum "alten Eisen" gehört und nicht mehr leistungsfähig ist, um die Anforderungen des Truppendienstes zu erfüllen ...

Das es auch anders geht habe ich live in Hammelburg erlebt ... da hat uns ein Anfang 40-jähriger Stabsfeldwebel (Jägertruppe) beim Laufen einfach mal eben stehen gelassen ... und unsere Gruppe war mit Masse Ende 20, Anfang 30 ... unsere blöden Gesichter waren sicherlich filmreif :)
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: StOPfr am 11. Mai 2011, 22:59:07
Ja warum soll denn so etwas nicht möglich sein  ???
Ich war auch ein guter Leichtathlet (Weitsprung, Kurzstrecken) und konnte bis Anfang 40 manchen 20- oder 30-Jährigen mühelos hinter mir zurücklassen. Daraus kann man doch keinen Beweis für irgendetwas ableiten (außer für meine eigene damalige Fitness). 
Die Bw hat wohl begründete Richtlinien mit Blick auf altersmäßige Belastungsgrenzen und ich würde mir gar nicht zutrauen, dass anders zu sehen. Man könnte allenfalls darüber diskutieren, ob Ausnahmeregeln großzügiger gehandhabt werden könnten. Macht das aber Sinn für eine Truppe im Einsatz? Ich bleibe skeptisch, ich sage nein.  
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 11. Mai 2011, 23:43:22
Würde ich Einfluss auf diese Entscheidung haben, würde ich es einfach im Rahmen eines Pilotprojekts versuchen und die Altersgrenzen nach oben setzen ... nach zwei oder drei  Jahren kann man dann auswerten und schauen, ob sich die Bedenken zu dem Thema bewahrheitet haben oder nicht ... denn wie besagt ein alter Spruch "Nur der Versuch macht klug"

Als Ansporn würde ich gerne auf das "Sonderprogramm München" der Landespolizei Bayern verweisen. Dort man kann sich sogar bis zum 34. Lebensjahr für den mittleren Polizeidienst bewerben. Das Programm gibt es seit etlichen Jahren und der Dienst als Streifenbeamter ist mit dem eines Soldaten durchaus vergleichbar. Ich schlussfolgere, dass die Erfahrungen mit "Ü30 Bewerbern" also nicht schlecht gewesen sein können, da das Programm sonst mit Sicherheit wieder eingestampft worden wäre.

Letztendlich geht es doch nur um klar definierte Leistungsparameter, die der Bewerber erreichen muss. Erreicht dieser sie nicht, hat es sich bereits beim Einstellungstest erledigt, doch wenn er sie schafft, kann ich kein langfristiges Problem erkennen.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. Mai 2011, 11:01:55
@ Snake: Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, welchen Aufwand derartige Entscheidungen mit sich bringt? Ich glaube nicht. Und genau deshalb vermeidet der Dienstherr derartige Entscheidungen, deren Rücknahme einen ebenso hohen Aufwand erfordern würde...
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: ulli76 am 12. Mai 2011, 11:42:15
Ein wichtiger Aspekt wird aber die Wiedereingliederung nach der Bundeswehrzeit sein.
Bei den meisten Truppendienern wird tatsächlich die Leistungsgrenze noch nicht mit Anfang 30 erreicht sein.
Aber je älter ein Bewerber ist, desto schwerer ist es im Zivilen was zu finden. UND- gerade beim Truppendienst verschleisst der Körper unheimlich. Die Gefahr von Verletzungen steigt ab Mitte-Ende 30 deutlich an. Und die meisten Truppendiener sind mit Mitte 40 körperlich durch.
In dem Zusammenhang wird es wohl noch schwieriger im Zivilen was zu bekommen und diesen zivilen Beruf auch dauerhaft auszuüben. Viele Truppendienstler kommen auch aus eher handwerklichen Berufen und werden später nicht unbedingt Sachbearbeiter in einem Amt.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 12. Mai 2011, 12:13:27
Zitat von: miguhamburg1 am 12. Mai 2011, 11:01:55
@ Snake: Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, welchen Aufwand derartige Entscheidungen mit sich bringt? Ich glaube nicht. Und genau deshalb vermeidet der Dienstherr derartige Entscheidungen, deren Rücknahme einen ebenso hohen Aufwand erfordern würde...

Lieber Migu,

sooooo groß kann der Aufwand jedoch nicht sein, wenn andere Behörde es ebenfalls geschafft haben ;) Die Bw schreckt ja auch nicht davor zurück aufwendige Werbekonzepte zu erstellen bzw. erstellen zu lassen ;)
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. Mai 2011, 13:10:56
Hier geht es nicht um Werbetexte, die ja auch meistens Agenturen schreiben.

Es geht vielmehr um die Wechsel- und Nebenwirkungen in Bezug auf diverse Gesetze, Verordnungen, Erlasse, die davon betroffen sind/wären und das Erfordernis, dass das neue Konstrukt sich nicht mit vorhandenen anderen Rechtsgrundlagen kollidiert...
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: ulli76 am 12. Mai 2011, 13:17:16
1. Der Dienst als Streifenpolizist ist ganz sicher nicht mit dem eines Truppendienstsoldaten vergleichbar. Die Anforderungen sind völlig verschieden.
2. Werden Polizisten ja verbeamtet- also ergibt sich dabei auch nicht das Problem der Wiedereingliederung.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Rikua am 12. Mai 2011, 16:32:03
Nun Ich denke die Altersgrenzen beim Truppendienst machen schon Sinn. Egal wie Fit ein 40 Jähriger z.b beim laufen ist, oft sogar fitter als manch ein 18 Jähriger, aber die reaktionszeit ist selbst bei einem nicht so sportlichem 18 Jährigen besser als bei einem 40 Jährigen, unabhängig von der Fitness.

Desweiteren besteht bei einem 40 Jährigem eine höhere wahrscheinlichkeit zu erkranken als bei einem Jüngeren. Es gibt sicherlich ne menge Ausnahmen , aber die Bundeswehr wird sicherlich nicht eine Altersgrenze erhöhen oder gar aufheben nur weil es Ausnahmen gibt. Wenn es mal soweit ist das die Mediziner und die Wissenschaftler 100 % sagen können , das ältere Menschen die gleiche Reaktionszeit und die gleiche wahrscheinlichkeit zu erkranken haben wie die jüngeren , dann sieht die sache natürlich anders aus.

Ich bin zwar nicht bei der Bundeswehr, aber das sind auch meistens in zivilen Betrieben die Gründe über die sich man so die Köpfe zerbricht, bevor man einen 40 Jährigen einstellt oder nicht.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Schamane am 12. Mai 2011, 20:34:56
Die Bundeswehr muss sich wohl oder übel vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland auch einmal den Kopf zerbrechen und ja ich kann mir vorstellen, dass 2/3 aller Befehle, Erlasse usw. addaptiert werden müssen. Nun mein Gott, wenn der politische Wille da ist, dann geht das.
Das auf der anderen Seite ebenfalls ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Tuppendiener mit 35 kaputt ist, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Ein Fliegerarzt sagte mir einmal, dass mindestens 1/3 der Kampfpiloten eigentlich mit 25 schon ihren Zenit überschritten haben, weil ihnen die notwendige Einstellung oder Reaktionsfähigkeit fehlt. Nun gut soll ich deshalb das 1/3 ausmustern?
Das Problem bei dem 35 oder 43 jährigen SaZ 12 sehe ich eher in seiner Eingliederung in das Zivilleben, aber das sehe ich auch bei dem Angedachten SaZ 30 Feldwebel mit 49 oder der SaZ 25 Fachunteroffizier mit 44, was ja beides seitens der Bundeswehrführung durchdacht wird und da müssen auch Massen an Weisungen geändert werden.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 12. Mai 2011, 20:48:36
Zitat von: miguhamburg1 am 12. Mai 2011, 13:10:56
Es geht vielmehr um die Wechsel- und Nebenwirkungen in Bezug auf diverse Gesetze, Verordnungen, Erlasse, die davon betroffen sind/wären und das Erfordernis, dass das neue Konstrukt sich nicht mit vorhandenen anderen Rechtsgrundlagen kollidiert...

Daher habe ich als denkbares Beispiel eine 3-jährige Pilotphase vorgeschlagen, damit man Erfahrung sammeln kann, statt nur theoretisch darüber zu philosophieren ... diese ist mit Sicherheit recht einfach zu genehmigen und man kann dann im Anschluss auf nachweisbare Erfahrungswerte zurück greifen. Wo ein Wille, da ein Weg und ich bin der festen Überzeugung, dass ein Bundesverteidigungsminister durchaus in der Lage ist (auch bei aufkommenden Wiederstand) ein solches Projekt genehmigt zu bekommen, sofern er es tatsächlich will.

Zitat von: ulli76 am 12. Mai 2011, 13:17:16
1. Der Dienst als Streifenpolizist ist ganz sicher nicht mit dem eines Truppendienstsoldaten vergleichbar. Die Anforderungen sind völlig verschieden.
2. Werden Polizisten ja verbeamtet- also ergibt sich dabei auch nicht das Problem der Wiedereingliederung.

Das sehe ich anders Ulli ... ich persönlich finde die Anforderung an einen PVB sogar noch größer ... Dienst in einer Hundertschaft und danach jahrelanger Dienst im Wechselschichtbetrieb ist physisch und psychisch sehr fordernd ... vor allem wenn man in einer Großstadt eingesetzt ist, wo es regelmässig zu handfesten Wiederständen zwischen Polizei und irgendwelchen alkoholisierten oder halbstarken Idioten kommt.

Bezüglich der Wiedereingliederung ins Zivilleben sehe ich es ähnlich wie Schamane ... ob ich mit 35 zurück gehen muss oder mit 42, der Unterschied ist nicht sonderlich groß ... und notfalls gibt es ja immer noch einen Eingliederungsschein ;)
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: ulli76 am 12. Mai 2011, 21:09:07
Das Beispiel mit der Polizei sehe ich nicht so- ich sag´s ja- die Anforderungen sind ANDERS. Nicht leichter oder schwerer.

Die Wahrscheinlichkeit, in Auseinandersetzungen verwickelt zu werden ist sicher höher. Die Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Leistung auf den Punkt abzurufen sicher auch. Hier kann auch ein höheres Lebensalter durchaus von Vorteil sein, weil in vielen Situationen einiges an sozialer Kompetenz gefordert ist.
Aber der Körper verschleisst anders, wenn du eben wie im Truppendienst mehrere Wochen oder Monate im Jahr im Gelände unterwegs bist. Dazu schweres Gepäck/Ausrüstung.

Und natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, im Zivilen Probleme zu bekommen kleiner wenn du mitte 30 und noch halbwegs fit bist als mit Mitte 30 mit kaputten Knien und Rücken.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: KlausP am 12. Mai 2011, 21:54:48
Zitat... und notfalls gibt es ja immer noch einen Eingliederungsschein

Klar, aber was nutzt der wenn die (Vorbehalt)Stellen im ÖD auch nicht mehr werden?
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 12. Mai 2011, 23:00:22
Zwei weitere Argumente für eine Hochsetzung des max. Bewerberalters wird der demographische Wandel sowie die aktuell vorhandenen Nachwuchsproblematik meiner Auffassung sein.

Denn was will man sonst sinnvolles tun, wenn die Geburtenjahrgänge immer magerer werden und von den eh schon wenigen das Interesse am Dienst in der Bw nicht sonderlich hoch ist? Somit muss man ggf. das was man hat länger beschäftigen, damit die Dienstposten nicht vollkommen unbesetzt bleiben ... erst letztes Wochenende berichtete mir ein aktiver Kamerad, dass zwei seiner Kameraden unbürokratisch und schnell von SaZ12 auf SaZ15 und sogar SaZ20 verlängert wurden.

Das es schon jetzt einigerorts eng zu werden scheint, zeigt mir das Bespiel einer guten Freundin. Sie ist im ZSan tätig. Normalerweise hätten sie in ihrer TE noch 2 weitere  Mannschaftssoldaten und einen Fw. Doch leider sind alle 3 DP's unbesetzt. So muss sie neben ihrer Verwendung auch noch die beiden Mannschaftssoldaten ersetzen ... in lauter Not wurde ihr aus einer anderen TE eine Frau HG zur Seite gestellt, die jedoch eine ausgeprägte Lese- und Rechtschreibschwäche hat ... ist ziemlich doof, denn wo will man die Dame produktiv in einem SanBereich einsetzen? Es wurde versucht sie einfache Sortieraufgaben bei den "G-Akten" erledigen zu lassen mit dem Ergebnis, dass alles neu sortiert werden musste ... warum und wieso könnt ihr euch denken ;)  Also ist Frau HG zwar da, doch sie kann die angespannte Personallage aufgrund ihrer vorhandenen Problematik nicht entspannen.

Ulli, dein Argument mit den kaputten Knien und dem Rücken kann ich theoretisch nicht ganz nachvollziehen ... immerhin wurden die Anforderungen an einen Truppendiener in den letzten Jahren auch leicht nach unten korrigiert. Alleine schon an den neuen IGF's ersichtlich ... und Übungen finden auch nicht mehr in dem Umfang statt, wie sie vielleicht noch vor 10 Jahren stattgefunden haben ... mehrwöchige Übungsplatzaufenthalte kosten in erster Linie sehr viel Geld, doch gerade das gibt der HH Plan nicht mehr her ... also musste man auch bei solchen Vorhaben strak reduzieren was im Umkehrschluss wieder den Soldaten körperlich entlastet. Zugegeben, die Übungsbelastung wurde von einer recht hohen Einsatzbelastung abgelöst, doch da die Masse aller Patrouillen motorisiert vollzogen wird, sollte dies den Verschleiß in Grenzen halten ... da ist die Hitze in den Sommermonaten wesentlich schlimmer zu ertragen.

Und um noch mal auf die Wiedereingliederung zurück zu kommen ... selbst der ungediente Handwerker hat es beginnend mit dem 40. Lebensjahr schwer in seinem Beruf weiterhin eingesetzt zu werden ... oder habt ihr schon mal einen Mitte bis Ende 40-jährigen Dachdecker auf einem Dach rumkrackseln sehen? Somit ist dieses Problem nicht nur in der Bw zu finden ... es gilt auch für die zivile Gesellschaft.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: KlausP am 13. Mai 2011, 06:13:21
Au Mann, langsam nervst du mit deinen geistigen Ergüssen. Bewirb dich doch einfach um das Amt des Verteidigungsministers und mach alles das, was du hier in Stammtischmanier so unter die Leute bringst aber verschone bitte dieses Forum mit deinen nichtssagenden und besonders nichts bewirkenden Monologen.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: snake99 am 13. Mai 2011, 06:34:08
Lösungen zum Abwenden vorhandener Probleme entstehen nur durch die Diskussion und Auswertung aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ... ganz egal wie abstrus sie erstmal erscheinen ;)

Ein Prozess, den man in vergleichbar großen Wirtschaftsunternehmen ständig sieht ... diese haben nämlich im Gegensatz zur Bw nicht den Luxus sich erstmal entspannt zurück zu lehnen und erst dann zu handeln, wenn das Problem bereits vor der Tür steht.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Rollo83 am 13. Mai 2011, 06:59:27
Aber die Sache ist doch erst mal die, das die Stellen Fw Truppendienst erst mal bis irgendwas mit 2012 ziemlich voll sind.
Also auf ganz kurze Zeit seh ich keinen Personalmangel.
Wie sich das danach ändern kann man natürlich nicht genau sagen aber ich denke das weiterhin genug Bewerber vorhanden sein werden.
Man ließt ja in verschiedenen Foren immer wieder das sich Leute als Fw Truppendienst bewerben aber alles besetzt ist.
Die Altersgrenze mit 25 ist naja wie soll ich sagen so erst mal OK. Allerdings find ich auch das man da irgendwas mit Sondergenemigungen machen sollte.
Es gibt ja Personen die dann nur ein paar Monate an den 25 Jahren vorbei sind das ist dann natürlich ärgerlich.
Ich erleb aber jeden Tag in der Truppe das irgendwer für irgendwas eine Sondergenemigung bekommt.
Ich hab manchmal so das Gefühl das alles irgendwie mit einer Sondergenemigung möglich ist.
Ich mach mir eigentlich ehr um die Qualität Sorgen anstatt um die Quantität und das nicht nur bei den Fw Truppendienst.
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: miguhamburg1 am 13. Mai 2011, 08:33:10
@ Snake: Auch für Pilotprojekte können nicht auf einmal alle bestehenden Rahmenbedingungen auer Kraft gesetzt werden.

Beim Rest schließe ich mich Ulli an...
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: Timid am 13. Mai 2011, 09:11:39
Zitat von: Rollo83 am 13. Mai 2011, 06:59:27Aber die Sache ist doch erst mal die, das die Stellen Fw Truppendienst erst mal bis irgendwas mit 2012 ziemlich voll sind.

Eben - das ist doch mal wieder eine der typischen snake-schen Phantomdiskussionen ...

Bewerbermangel besteht nicht bei den Laufbahnen, die eine Altersgrenze von 25 Jahren haben, sondern bei der einen Laufbahn, bei der sie beim vollendeten 32. Lebensjahr liegt. Insofern ist die Diskussion vollkommen überflüssig ...

Und genau diese eine Laufbahn, nämlich die der Mannschaften, wird man nicht durch eine Erhöhung der Altersgrenze attraktiver machen können - sie hat schon heute den mit Abstand größten "Pool" an potentiellen Bewerbern, sie steht nämlich JEDEM Bundesbürger zwischen vollendetem 17. und 32. Lebensjahr offen! Trotzdem besteht hier seit Jahren ein Engpass, also kann es nicht an der Altersgrenze liegen.
Der einzige Weg, die Laufbahn mittelfristig attraktiver zu machen, sind finanzielle Anreize für die Bewerber. Das kann eine zivil verwertbare Ausbildung sein - gibt es zwar schon, aber meines Wissens nur in einem Ausbildungsberuf. Das können auch Anwerbeprämien sein, wie sie seit April bereits gezahlt werden. Das könnten auch geförderte Möglichkeiten zu einem höher qualifizierenden Schulabschluss sein. Usw..
Eine höhere Altersgrenze hingegen gehört definitiv NICHT dazu!
Titel: Re:Fragen bezüglich Altersgrenze TrD
Beitrag von: schlammtreiber am 13. Mai 2011, 09:27:58
Zitat von: snake99 am 13. Mai 2011, 06:34:08
Ein Prozess, den man in vergleichbar großen Wirtschaftsunternehmen ständig sieht ... diese haben nämlich im Gegensatz zur Bw nicht den Luxus sich erstmal entspannt zurück zu lehnen und erst dann zu handeln, wenn das Problem bereits vor der Tür steht.

LOOOOOOOOOOL
Genau. Große Unternehmen sind auf jedes Problem bestens vorbereitet, wie man ja auch immer wieder sieht - mir ist kein Unternehmen bekannt, das jemals vor die Wand gefahren wäre und dann versucht hätte das Ganze irgendwie mit "dummen Umständen" wegzuerklären, von sowas hat man noch nie gehört.
Auch die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise wurde nicht etwa durch völlig unfähige, kriminelle und inkompetente Manager in großen Unternehmen der freien Wirtschaft ausgelöst, nein, denn die sind fit und auf Zack und kennen sich aus, vielmehr weiß jeder, dass unfähige und träge Behörden (oder Verwaltungen oder Armeen  ;D) der Grund der ganzen Misere waren.

Vollends lächerlich macht man sich dann, wenn man behauptet die sonst so stolzen und ach so "fähigen" Manager der großen Unternehmen der freien Wirtschaft (der heilige Adam Smith schütze sie) wären dann angekrochen gekommen und der sonst so geschmähte und verachtete faule und ineffiziente Staat hätte mit Millarden Steuergeldern den Wirtschaftspussys den Arsch retten müssen - das ist eine billige Propagandalüge der interventionistischen Keynesjünger! Bekanntermaßen war es vielmehr umgekehrt, oder zumindest hätten die gut organisierten, immer vorbereiteten und stets optimal vorbereiteten freien Unternehmer diese lächerliche Staatshilfe gar nicht gebraucht, wie das Beispiel der Gebrüder Lehmann zeigt.


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