Glück gehabt und keine verletzten!
Kommt es mir nur so vor oder häufen sich die Anschläge? Im übrigen passt das alles auch nicht mit den angeblichen "Friedensgesprächen" mit den Taliban zusammen. Wenn doch tatsächlich Friedensgespräche stattfinden sollen, dann sollten sich doch beide Gesprächspartner ruhig verhalten, oder nicht?
Dass es zur Zeit zu vermehrten Anschlägen kommt, ist nichts Ungewöhnliches.
Das ist die jährliche, dieses Mal aber verspätete, Frühjahrsoffensive. Letztendlich hat das pragmatische Gründe: Im Winter sind die Bewegungsmöglichkeiten für beide Seiten eingeschränkt. Des weiteren lassen sich in gefrorenem Boden IEDs schlechter vergraben. Ein weiterer Grund ist, dass sich die Lebensbedingungen im Winter dort drastisch verschlechtern, so dass sich viele Männer erstmal um ihre Familien und deren Versorgung kümmern müssen.
Zitat von: jackill am 19. Juni 2011, 11:52:06Kommt es mir nur so vor oder häufen sich die Anschläge?
Zumindest ist die Zahl der direkten Angriffe auf die Bundeswehr anscheinend drastisch zurückgegangen. Die Taliban verlegen sich mittlerweile (wieder) mehr auf Angriffe mit IEDs etc..
Weshalb das so ist und was die zunehmende Zahl von Anschlägen statt Angriffen bedeutet, hat schlammtreiber u.a.
hier zusammengefasst.
In Kurzform: Die Tatsache, dass der Gegner zunehmend auf Anschläge setzt, ist ein klares Indiz dafür, dass er militärisch mit dem Rücken zur Wand steht!
ZitatIm übrigen passt das alles auch nicht mit den angeblichen "Friedensgesprächen" mit den Taliban zusammen. Wenn doch tatsächlich Friedensgespräche stattfinden sollen, dann sollten sich doch beide Gesprächspartner ruhig verhalten, oder nicht?
Das wäre vermutlich wohl das erste Mal in der Geschichte, dass das so wäre ... Diplomatische Bemühungen um eine Lösung und gleichzeitige militärische Operationen schließen sich überhaupt nicht aus. Das war z.B. im Ersten Weltkrieg so, das war im Zweiten Weltkrieg so, das war in Bosnien und im Kosovo so.
Im Moment befinden sich die Taliban in der wesentlich schwächeren Position. Sie werden versuchen, diese zu verbessern, um ein möglichst gutes Ergebnis bei den Verhandlungen erzielen zu können. Mit den Anschlägen zielen sie zudem auch darauf ab, dass im Westen die politische Unterstützung für den Einsatz wegbricht, die Truppensteller oder ein Teil davon seine Soldaten abzieht und man so den Sieg noch "geschenkt" bekommt - anders ist ein "Sieg" für sie nach derzeitigem Stand wohl nicht mehr zu erreichen. ISAF ist zu stark und hat vielerorts die Initiative übernommen, ANA und ANP sind mittlerweile soweit, dass sie mancherorts schon ohne fremde Hilfe die Sicherheit gewährleisten können.
Der Westen und die afghanische Regierung werden ihrerseits die Initiative nicht aus der Hand geben. Die derzeitige Verhandlungsposition wird man nicht aufgeben, indem man die laufenden Bemühungen einseitig einstellt und dem Gegner damit die Möglichkeit bietet, sich neu zu organisieren. Man wird ihn militärisch weiter unter Druck setzen - und eher diplomatische Zugeständnisse machen.
Z.B. wurde gestern die Sanktionsliste, die von den UN gegen Taliban und Al-Qaida verhängt wurde, aufgeteilt - Taliban und Al-Qaida stehen nicht mehr auf der selben, sondern auf zwei unterschiedlichen Listen. Damit kann man die Sanktionen flexibler anpassen, da sie nur noch jeweils eine und nicht direkt beide Organisationen betreffen.
Sicherlich kein Meilenstein im Kampf gegen den Terror, aber ein politisches Zeichen, dass man den Taliban entgegenkommen wird.
Die Bundeswehr hat die Meldung mittlerweile aktualisiert. Demnach wurden doch zwei Soldaten bei dem Anschlag leicht verletzt.
IED-Anschlag im Raum Kundus (Aktualisierung)Die aktualisierte Meldung gibt es
hier auf Bundeswehr.de.
Ich wünsche den beiden Kameraden gute Besserung und vollständige Genesung.
Moin,
auch ich wünsche den beiden Verletzten gute Besserung uns schnellst mögliche vollständige Genesung.
Gruss
ein Vater
Meine besten Wünsche gelten heute den beiden verletzten Kameraden.
Die Tagesschau berichtet heute (19.06.2011) in ihrer Hauptausgabe um 20 Uhr:
Erneut Anschlag auf die Bundeswehr nahe KundusLivestream