Bei einer Serie von Sprengstoffanschlägen in Afghanistan sind gestern abend und heute etliche Menschen getötet worden. Südlich von Kabul riss ein Selbstmordattentäter bei einem Anschlag auf ein Krankenhaus mindestens 60 Menschen mit in den Tot und verletzte mindestens 120, darunter viele Frauen und Kinder. In der Region Kundus tötete ein Sprengsatz 10 Menschen, darunter einen Polizisten. In Ostafghanistan starb ein NATO-Soldat bei einem Anschlag.
Anschläge in AfghanistanSelbstmordattentäter tötet mindestens 60 MenschenDie gesamte Meldung gibt es
hier bei Spiegel Online.
Unfassbar dreist dazu die Meldung heute auf WDR Radio, wonach Taliban alles von sich weisen, weil ja Zivilisten umkamen :-X
Wie armselig ist das denn? Ist doch jetzt schon der 2. Anschlag auf Krankenhäuser.
Am geilsten ist ja, dass der Talibansprecher in ein und derselben Erklärung zuerst lallt, man würde jetzt die Suche beginnen "um die Täter zu ermitteln", um unmittelbar danach die Schuld "ausländischen Geheimdiensten" zuzuschanzen ::)
Selig sind die geistig schwachen...
Die andere Seite könnte sein, dass die Taliban militärisch und politisch doch an Boden verlieren und ihnen außer solch komplett abgedrehten Aktionen nichts mehr übrig bleibt. Wäre für "uns" schon mal positiv!
Ja, das Problem ist, dass solche Aktionen a) kaum zu verhindern und b) sehr lange fortsetzbar sind.
Siehe Irak.
Der Aufstand ist seit 2008 besiegt.
Der Terrorismus geht weiter.
Und so wird es wohl auch in Afghanistan laufen.
Und tragischerweise ist der Bevölkerung nicht flächendeckend klarzumachen, dass die Taliban unter der muslimischen Bevölkerung ein vielfaches an Opfern angerichtet gegenüber der Anzahl der getöteten/verletzten Soldaten.
Oh doch, das kapiert die Bevölkerung schon. Wegen dem Verlust des Rückhalts in der Bevölkerung durch solche Taktiken waren die Taliban vor ca. 3 Jahren auch davon abgekommen, zu viele zivile Opfer in Kauf zu nehmen.
(Ein Teil der Regeln wurde übrigens aus unseren ROEs übernommen ;))
Die Bevölkerung hat halt Angst und weiss auch nicht unbedingt auf welche Seite sie sich schlagen soll.
Zitat von: ulli76 am 27. Juni 2011, 12:45:52
Die Bevölkerung hat halt Angst und weiss auch nicht unbedingt auf welche Seite sie sich schlagen soll.
"Fence sitting" nennt man das auch. Es betrifft meist den Großteil der Bevölkerung. Nur kleine Teile sind jeweils "harte" Anhänger der einen oder anderen Seite. Die meisten halten den Ball flach, bleiben in Deckung, wollen überleben und möglichst in Ruhe gelassen werden. Die schlagen sich erst auf eine Seite, wenn klar ist dass die Seite gewinnt (oder sie das meinen) und Mitläufern daher kein großes Risiko mehr droht.