grad eben wurden neue Einzelheiten bekannt.
Anscheinend hat der Täter die Jugendlichen angelockt, um sie vor Bombenanaschlägen in Oslo zu warnen und war als Polizist verkleidet.
Mit SChutzweste in der einen Hand ein Revolwehr, in der anderen ein halbaotomatisches Gewehr.
Er ist wohl 32 und der rechten Szene zuzuordnen und liebte Kriegsspiele wie Counterstrike und co.
Nach sowas bin ich immer mehr dafür, solche Spiele zu verbieten.
Den Hinterbliebenen, Freunden und Angehörigen meine aufrichtige Anteilnahme und den Verletzten eine baldige Genesung.
Mein Beileid den Angehörigen.
Übrigens: Wir sind immer noch ein Rechtsstaat.
Zitat von: Flexscan am 23. Juli 2011, 12:39:23
Er ist wohl 32 und der rechten Szene zuzuordnen und liebte Kriegsspiele wie Counterstrike und co.
Nach sowas bin ich immer mehr dafür, solche Spiele zu verbieten.
Leute jetzt mal ganz ehrlich das ist Blödsinn, die ganze Schuld auf die Kriegsspiele zu schieben. Ich selbst spiele ab und zu Kriegsspiele, also gehöre ich jetzt zu der "Playstation-Generation"? Steck in mir ein potenzieller Amokläufer?
Spiele können kein einen Hass auf die Menschen entwickeln, da haben einfach die Eltern ihr Kind schlecht erzogen oder die rechte Szene hat ihre Auswirkungen gezeigt.
"Schlecht erzogen" ist wohl eher ein Euphemismus dafür, was bei so jemandem falsch gelaufen ist.
Ich finde auch nicht, dass das mit Amokläufen, wie sie in der Vergangenheit z.B. in Schulen vorgekommen sind, vergleichbar sind (So wie ich die Psychopathologie davon verstanden habe, ging es da ja vor allem um den "Ausgleich" von Kränkungen bzw. Rache).
Bei dem Attentäter von Schweden handelt es sich am ehesten um einen Psychopathen und das womöglich auch noch mit einem Sendungsbewusstsein. (Nach diversen Quellen rechtsradikal und Mitglied einer christlich-fundamentalistischen Gemeinschaft).
Vermutlich wird er sich aufgrund seiner Persönlichkeit zu entsprechenden Spielen hingezogen gefühlt haben. Aber so ein im wahrsten Sinne krankes Verhalten bekommt so ein Spiel bestimmt nicht hin.
Zitat von: ulli76 am 23. Juli 2011, 15:00:35
Vermutlich wird er sich aufgrund seiner Persönlichkeit zu entsprechenden Spielen hingezogen gefühlt haben.
Nicht einmal das ist sicher, obwohl es unter Umständen eine Wechselwirkung geben kann; etwa in dem Sinne, dass sich so jemand durch den relativ leicht erreichbaren Erfolg in einem Spiel in seiner Selbsteinschätzung/-überschätzung bestätigt fühlen kann. Das geschieht aber auch durch Rückmeldung aus gleichgesinnten Kreisen.
@ Piet
Danke für die Anmerkung. Das sollte man nie vergessen, weil gerade die Täter aus extremistischen Milieus es darauf anlegen, dass wir unsere Grundsätze verraten.
Zitat von: Shokk am 23. Juli 2011, 14:13:45
Leute jetzt mal ganz ehrlich das ist Blödsinn, die ganze Schuld auf die Kriegsspiele zu schieben. Ich selbst spiele ab und zu Kriegsspiele, also gehöre ich jetzt zu der "Playstation-Generation"? Steck in mir ein potenzieller Amokläufer?
Wenn Du Dich erinnerst, spielte der Amokläufer aus Erfurt, der vor einiger Zeit auf seiner Schule ca 20 Mitschüler erschoss, auch gerne diese Kriegsspiele.
Der Amokläufer aus Winnenden ebenfalls und erschoss mehr als 15 Mitschüler
Der Vater war Sportschütze und hatten eine eigene Schießbahn im Keller und zockte ebendalls diese Games.
Was meinst Du warum die Diskussion um diese Spiele hier grad im Gange ist und die Bundeswregierung auch üßberlegt diese zu verbieten.
Ich spreche auch nicht davon, daß jeder, der diese spiele spielt, potenzieller Attentäter ist.
Die gehören einfach verbannt um solche Leute gar nicht erst in Versuchung bringen zu lassen, das ganze Real mal auszuprobieren.
Ja war ja klar, das jetzt wieder die PC-Spiele schuld sind. Mit dem Vorurteil haben wir PCler seit Jahren zu kämpfen. Die meisten "Amokläufer" hatten sowieso anderweitig mit Waffen zu tun, sei es als Sportschützen, durch Eltern usw.
Ein durchschnittlicher PC-Spieler wäre wohl ohne Ausbildung kaum in der Lage überhaupt ein Magazin aufzumuntionieren bzw. die Waffe zu laden.
Ich spiele seit fast 15 Jahren alle möglichen Spiele, auch brutale und "Kriegs" und "killerspiele". Da sind Filme weit aus brutaler und "realisticher".
Und ein Verbot würde auch nix änderen. Schon heute kann man sich wenn man möchte jedes Spiel im Ausland beschaffen oder eben aus dubiosen Quellen im Interenet.
Ich wäre dafür mal Brot zu verbieten oder Wasser.
So, ich habe diese Diskussion mal von dem eigentlichen Thread abgetrennt, da sie dort fehl am Platze ist.
Zunächst mal: Wir leben hier, wie es schon angemerkt wurde, in einem Rechtsstaat. Hier hat JEDER ein Anrecht auf einen fairen Prozess. "An die Wand" wird hier zum Glück niemand mehr gestellt - diese Unsitte ist mit NS- und SED-Regime untergegangen. Aus gutem Grund!
Zitat von: Flexscan am 23. Juli 2011, 16:49:41Die gehören einfach verbannt um solche Leute gar nicht erst in Versuchung bringen zu lassen, das ganze Real mal auszuprobieren.
Es gibt nur, außer regelmäßigen Verbotsversuchen und entsprechend reißerischen Medienberichten, keinerlei Beleg dafür, dass diese Spiele wirklich alleinige Auslöser für ein Verbrechen wären! Damit gibt es auch keine Grundlage für ein Verbot.
Ansonsten könnte man auch beliebig weitermachen: Die Täter haben alle Film X gesehen. Dann müsste man alle Filme, die mit Gewalt zu tun haben, konsequenterweise ebenfalls verbieten. Sie haben Lieder der Band Y gehört? Auf den Index mit der entsprechenden Musikrichtung. Usw..
Es bringt nichts, "Killerspiele" als Sündenbock auszumachen und sie verbieten zu wollen. Sie sind nicht die Auslöser für solche Gewalttaten - und man bestraft mit so einem unsinnigen Verbot Millionen Mitbürger, die sich nichts haben zu schulden kommen lassen!
Nebenbei geht es hier nicht mehr um einen Halbwüchsigen, bei dem man noch halbwegs glaubhaft mit einer Beeinflussung durch entsprechende Medien argumentieren könnte. Es geht hier um einen erwachsenen Menschen. Da mit Computerspielen zu argumentieren, wirkt doch etwas weit hergeholt ...
Quelle SpiegelHier in diesem Artikel ist lesbar, wie weit solche Leute evtl gehen können.
Der Attentäter von Emsdetten hat sogar seine Schule für dieses Counterstrikegedöns als Map konstruiert.
Und Spiegel als Quelle ist denke ich glaubhafter als Bild ;)
Wie gesagt. Ich spreche nicht jedem Spieler zu, potenzieller Attentäter zu sein.
Zitat von: Flexscan am 23. Juli 2011, 17:47:44Hier in diesem Artikel ist lesbar, wie weit solche Leute evtl gehen können.
Der Attentäter von Emsdetten hat sogar seine Schule für dieses Counterstrikegedöns als Map konstruiert.
Auch das belegt keinen Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amokläufen!
ZitatWie gesagt. Ich spreche nicht jedem Spieler zu, potenzieller Attentäter zu sein.
Es ist auch vollkommen okay, den Zugriff darauf für Jugendliche einzuschränken (was seit langem geübte Praxis ist - auch wenn diese, wie beim Jugendschutz im Zusammenhang mit Alkohol etc. nur so wirksam ist wie ihre Umsetzung ...).
Aber es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, der einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Computerspielen und einem Amoklauf hätte herstellen können! Ein allgemeines Verbot auf Grund von Mutmaßungen wäre blanker Aktionismus, wenig zielführend, und trifft Millionen unbescholtener Bürger.
Zitat von: Timid am 23. Juli 2011, 17:59:05
....Aber es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, der einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Computerspielen und einem Amoklauf hätte herstellen können! ....
Entschuldige,
aber mir reichen da 2 Amokläufer mit fast 40 Toten hier in Deutschland.
Da diese es vorgezogen haben, uns zu verlassen, konnen wir diese leider auch nicht bitten, für wissenschafftliche Belege zur Verfügung zu stehen.
Ich glaube eher, dass hierbei Henne und Ei verwechelt werden.
Ich glaube, dass sich solche Menschen eher zu diesen SPielen hingezogen werden als zu ner Spieleversion von "mein kleines Pony". Eben weil Gewalt sie anzieht. Kann vielleicht auch so sein, dass dadurch Aggresionen bis zu einem bestimmten Grad abgebaut werden können.
Was sicher stimmt ist, dass MEnschen die solche Spiele exzessiv spielen, eher weniger soziale Kontakte im RL haben und es dadurch weitere Probleme gibt.
Ich hab irgendwo ne Studie gelesen, die keinen Zusammenhang bei vorher gesunden Spielern mit CS-Spielen und vermehrter Aggression danach im RL feststellen konnte. Die Spieler konnten auch gut zwischen Spiel und richtigem Leben unterscheiden.
Zitat von: Flexscan am 23. Juli 2011, 18:05:11
Zitat von: Timid am 23. Juli 2011, 17:59:05
....Aber es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, der einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Computerspielen und einem Amoklauf hätte herstellen können! ....
Entschuldige,
aber mir reichen da 2 Amokläufer mit fast 40 Toten hier in Deutschland.
Da diese es vorgezogen haben, uns zu verlassen, konnen wir diese leider auch nicht bitten, für wissenschafftliche Belege zur Verfügung zu stehen.
Es gibt wohl weitaus mehr Amokläufe ohne Zussammenhang mit Computerspielen. Und Computerspiele wird man wohl bei fest jedem auf dem Rechner finden der zwischen 12 und 30 ist.
Es gibt ja dieses Zitat bezüglich der Beeinflussung von Computerspielen, das dann alle wie Pacman durch dunkle Gänge laufen un bunte Pillen fressen.
Ebenso damals nach dem Amoklauf von Erfurt wurden in meiner Schule sämliche PC-Spieler an den Pranger gestellt.
Es hat und wird nie einen zussammenhang zwishcen sowas geben.
Und selbst wenn? Was bringt es wenn man solche Spiele verbietet. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten (legale und illegale) solche Spiele zu bekommen.
Und es ist in D. eben nicht so einfach an Waffen zu kommen, die ja wohl für einen Amoklauf benötigt werden.
Das ganze ist einfach eine "Hetze" der Presse meist werden die Artikl von Leuten geschrieben die absolut keine Ahnung haben.
Allein schon die Tatsache, dass er ca. 80 Kinder und Jugendliche in dem Ferienlager direkt gejagt und getötet hat, zeigt doch schon, dass das ein schwer gestörter Mensch sein muss.
Ein Bombenanschlag ist ja noch eine vergleichsweise unpersönliche Art des Tötens aber so direkt Auge in Auge jemanden erschießen hat schon eine andere Qualität. Im Gegensatz zu den bekannten Amokläufen scheint ja noch nichtmal ein Zusammenhang mit ihm und den Kindern zu bestehen.
Das bekommt ganz sicher kein Computerspiel hin, wenn da nicht vorher schon was ganz gewaltig schief gelaufen ist.
Zitat von: Flexscan am 23. Juli 2011, 18:05:11Entschuldige, aber mir reichen da 2 Amokläufer mit fast 40 Toten hier in Deutschland.
Nur haben sämtliche Ermittlungen nach solchen Taten (inklusive denen, bei denen die Täter verhaftet wurden oder Abschiedsbriefe o.ä. hinterlassen haben) nicht zum Ergebnis gehabt, dass die Täter auf Grund von Computerspielen die Tat begangen haben, sondern es wurden andere Gründe festgestellt.
Insofern: Es gibt keinen Beleg für so einen Zusammenhang. Keinen!
In unserem Staats- und Rechtssystem muss immer eine Balance bestehen zwischen freiheitlicher Lebensführung und Sicherheit mit den hierzu notwendigen Freiheitseinschränkungen. Computerspiele mit virtuellen Gewaltinhalten spielen heute bestimmt 10 Mio Leute in Deutschland und ich glaube, dass diese Zahl eher untertrieben ist. Wenn davon 5 Gestörte austicken und nicht einmal ein Zusammenhang zu den vorherigen Spielen hergestellt werden kann, rechtfertigt das schlicht keine Einschränkung. Die Aussage: "Die 2 oder 3 haben Ego-Shooter gespielt" ist eigentlich eine Nullaussage. Wahrscheinlich haben auch alle Täter Privatfernsehen gesehen, die Grundschule besucht, Turnschuhe getragen oder Brot gegessen. Also Alles (!) verbieten und zwar sofort!
Bleibt also immer die Frage, was wir an Gefährdung bereit sind zu tolerieren. 4.000 Verkehrstote im Jahr nehmen wir hin; die wahrscheinlich statistisch größte Gefahr für einen Deutschen mittleren Alters. Oder Zigaretten; der Zusammenhang zu Krebserkrankungen ist hier weit mehr gegeben als zwischen Computerspielen und Mord.
Solche Täter hat es immer gegeben und wird es immer geben. Und wir werden sie nie wirklich verstehen. Und das ist auch gut so. Weil diese Leute einfach gestört sind; die haben eine Schraube locker; deren Gedanken kann ein normal geschalteter Mensch nicht nachvollziehen.
Und totale Sicherheit wird es nicht geben. Unsere Gesellschaftsform birgt immer das Risiko, dass andere ihre Freiheit missbrauchen. Konsequent kann man das nur verhindern wenn wir die Freiheit abschaffen. Und das will wohl keiner.
Danke! Endlich mal ein vernünftiger Beitrag zum Thema "Killerspiele sind schuld".
Diese Aussage gehört neben der in einem anderen Forum "Wir haben seit 2001 in Deutschland den Verteidigungsfall" zu den unreflektiertesten die ich seit Jahren je gehört habe.
ZitatWahrscheinlich haben auch alle Täter Privatfernsehen gesehen, die Grundschule besucht, Turnschuhe getragen oder Brot gegessen. Also Alles (!) verbieten und zwar sofort!
ist zwar polemisch, aber allein die PC-Spiele als Trigger zu identifizieren, halte ich für völlig daneben und für unwissenschaftlich dazu.
und außerdem:
der durchschnittliche PC-Zocker würde bei ner realen Amok-Tat doch glatt scheitern.
Aufgrund Pommes-Chips-Burger-Cola-verzehr beim täglichen zocken würde er schon bei den Treppen zur Schule nen Herzinfarkt bekommen. Der erste Schuß aus einer Faustfeuerwaffe bricht ihm aufgrund des unerwarteten Rückstosses die Nase, daraufhin lässt er ein Magazin fallen und fortan rennt er immer über das Teil um es wieder aufzuheben. ;D
Sämtliche Amokläufer kamen auch in den Genuß von Kindergarten und Schule. Dort wurde i.d.R. auch ihr Hass auf Mitschüler geschürt. Wieso schaffen wir dann nicht einfach Kindergarten und Schule ab, dann gibt´s das Problem auch nicht mehr? (Achtung, Ironie)
Und wer glaubt daß, nur weil in der BRD irgendwelche Spiele verboten sind, diese auch nicht mehr in den Umlauf geraten, der irrt gewaltig. Wahrscheinlich wäre die Faszination der Spiele sogar noch größer.
Horrido
Fitsch
Ist ja schon heute üblich das man sich z.B. über Steam Spiele von Österreichern "giften" läßt oder einen Proxy in den USA nutzt. Da würde ein Verbot der Spiele in D auch nicht viel nutzen meiner Meinung anch.
Zu beachten wäre auch, dass Amokläufer, die nicht zum typischen Zielpublikum von "Killerspielen" gehören (z.B. weibliche Amokläufer, ältere männliche Amokläufer), diese meist auch nicht gepsielt haben. Trotzdem sind sie Amokläufer geworden. Und auch unter den Opfern der bekannten Amokläufe dürften sich reichlich "Killerspieler" befunden haben - man suche bei den jungen, männlichen Opfern. Es läuft also schlicht und einfach auf die Frage der Kundengruppe hinaus und hat m.E. keinen ursächlichen Zusammenhang mit "Killerspielen".