Guten Morgen!
Ich hätte eine für mich sehr wichtige Frage, die man aber wahrscheinlich schon aus dem Namen meines Themas ableiten kann.
Ich bin 19 Jahre alt und trete am 01.10.2011 meinen FWD an und würde später gerne einmal zum Jäger/Scharfschützen ausgebildet werden.
Allerdings habe ich im Antwortschreiben nach der Musterung einen Bogen erhalten, auf dem meine Verwendungsmöglichkeiten
für die Bundeswehr aufgelistet sind und leider bin ich nicht für die Verwendung A200: Jäger/Scharfschütze gedacht. Aufgrund
einer Sehschwäche auf meinem linken Auge wurde ich nur zum T2 gemustert.
Dies ist höchstwahrscheinlich auch der Grund warum ich nicht zum Scharfschützen gedacht bin.
Meine Frage lautet nun, ob es für mich noch eine Möglichkeit gäbe doch noch zum Jäger/Scharfschützen ausgebildet zu werden.
Es war schon seit meiner Kindheit mein Traum und für mich ist beim Lesen der Verwendungsmöglichkeiten eine Welt für mich zusammengebrochen.
Ich freue mich über jegliche Antworten.
Lieben Gruß Smoggy2701
Scharfschütze werden Sie vermutlich nicht und das nicht nur wegen Ihrer Sehschwäche. Die Auswahl und die Ausbildung sind sehr zeitaufwändig und Ihre Dienstzeit als FWDL wird dafür wohl nicht ausreichen. Die Truppe wird in der Regel Soldaten auswählen, von denen sie nach der Ausbildung möglichst lange etwas hat, also wohl eher SaZ 4 als FWDL 23. Die erste Auswahl der Scharfschützen erfolgt nach der AGA in den Stammeinheiten,also vermutlich irgendwann im 4. oder 5. Dienstmonat, dann erfolgt eine weitere Auswahl beim Scharfschützenlehrgang, die viele Aspiranten ebenfalls nicht "überstehen".
Danke für die schnelle und kompetente Antwort.
Ich habe leider einen sehr dummen Zug gemacht indem ich mich für nur 12 Monate FWD gemeldet habe, dass stimmt schon.
Wie sie gerade erklärt haben stehen die Chancen also sehr schlecht und damit muss ich mich wohl abfinden.
Gäbe es denn Verwendungsmöglichkeiten die mit denen eines Jägers/Scharfschützen Ähnlichkeiten aufweißen, oder wäre es
für mich eine Bessere Idee eine gar andere Route einzuschlagen?
Die einzigsten Möglichkeiten die mir bisher auch noch zusagen sind der Sicherungssoldat (A100), der ABC-Abwehr-Soldat (C300) oder aber der Taucher (D100).
Ich habe mich bisher mit den drei genannten Verwendungen schon ein wenig auseinandergesetzt und bin der Ansicht, dass dies neben des Scharfschützen die für mich interessantesten Alternativen sind.
Lassen Sie sich nicht von den für Sie möglichen Verwendungen leiten, das wird in die Hose gehen. Die Bundeswehr wird Sie dort einsetzen, wo sie es für nötig erachtet. Als FWL 12 sind sie nicht viel mehr als ein Lückenfüller, ob Ihnen das gefällt oder nicht. Für die 12 Monate wird der Dienstherr in Sie mit Sicherheit keine zeitaufwändige und/oder kostspielige Ausbildung investieren. Damit fällt der Taucher schonmal genauso weg wie der Scharfschütze. Als ABC-Abwehrsoldat können Sie auch als alles mögliche eingesetzt werden, sowohl bei der ABC-Aufklärung, als Dekontaminierer, als Versorger oder als Stabsdienstsoldat. Wenn Sie meinen, Sie könnten sich Ihre Verwendung im Rahmen Ihrer Tauglichkeit aussuchen, liegen Sie falsch und es könnte ein böses Erwachen für Sie werden. Die Verwendungswünsche der Bewerber sollen nach Möglichkeit berücksichtigt werden, aber wenn keine Stellen frei sind, wird das eben nichts und man findet sich ganz schnell nicht in seiner Wunschverwendung wieder sondern in einer Einheit, in die man niemals wollte.
Wie unser Spieß schon schrieb, fallen viele Möglichkeiten alleine schon aufgrund der zu geringen Zeit weg.
Wenn dich die Verwendung als Jäger/Scharfschütze dich interessiert hätte, dann wäre doch Fallschirmjäger oder PzGren was für dich. Die Tätigkeiten unterscheiden sich in diesen Truppengattungen -erst recht für einen FWDL- nicht übermäßig.
wenn Sie schreiben,dass Sie einen sehr dummen Zug gemacht indem Sie sich für nur 12 Monate FWD gemeldet haben,ist diese evtl. noch während Ihrer Dienstzeit zu korrigieren,sofern von Ihnen dann noch gewünscht und nichts in den Beurteilungen dagegen spricht.
Welche "Beurteilungen" meinen Sie da? Mannschaften (und erst recht FWDL) werden nicht förmlich beurteilt.
Ich meinte eher damit eine allgemeine nicht förmliche Beurteilung,ob man aus Sicht der Ausbilder meint,dass eine längere Laufbahn Sinn macht.Es gibt ja Rekruten,und das wissen Sie deutlich besser als ich,da Sie deutlich mehr Dienstjahre als ich haben,und ich nur Feldwebel bin,wo es einfach zwischen Bundeswehr und diesen Rekruten nicht passt.Ich denke,Sie wissen,wie ich das meine. :)
Es gibt keine nicht-offiziellen Beurteilungen.
Wir meinen also beide das selbe. ;)
Klar, dass der Gruppen- oder der Zugführer in der AGA am besten einschätzen kann, wofür der Rekrut geeignet erscheint. Das versuche ich ja bei solchen Wunschverwendungen immer klar zu machen, dass eben in der Regel in der Truppe ausgewählt wird, wer später Scharfschütze, Richtschütze, Milan-Schütze oder eben "nur" G 36- Schütze wird. Es ist eben so, dass viele auf dem Verwendungsausweis sehen, dass sie prinzipiell für "Jäger/Scharfschütze" geeignet sind und das dann zu ihrem Verwendungswunsch machen.
Zitat von: ulli76 am 30. Juli 2011, 13:45:35
Es gibt keine nicht-offiziellen Beurteilungen.
Nö, aber Einschätzungen oder wie auch immer man das bezeichnen will, die deutlich unterhalb der Ebene "Beurteilung" angesiedelt sind.
@KlausP.
Genau,so meinte ich das auch,also meine wir beide das selbe. ;)Ich denke,man tut jedem Rekruten einen gefallen damit,wenn man ihm mal seine Leistungen reflektiert,und ihm den einen oder anderen gut gemeinten Rat mit auf den Weg gibt. ;)
Super, ich habe nicht gedacht das ich so viele hilfreiche Antworten bekommen werde. :)
Ich denke das beste wird es sein erstmal meine AGA zu absolvieren und mich dann nochmal über mögliche Verwendungsmöglichkeiten für mich zu informieren und den FWD evtl. auf 23 Monate zu verlängern.
Dankeschön für eure Antworten
Das ist der klügste Weg.