Hallo zusammen,
am Wochenende war wieder einmal Schul- und Wertungsschießen. Viele haben ihre Probleme bei anderen Waffen, doch ich komme mit der P8 einfach nicht so zurecht. Beim letzten mal habe ich die P-S-2 nicht bestanden (!), dieses mal endlich wieder in Gold geschossen. Die P-S-3 dagegen wollte nicht so recht klappen. Zur Erinnerung P-S-3: Zielentfernung 25 Meter, drei Anschlagarten (liegend, kniend, stehend), pro Anschlagart 6 Sekunden Zeit um die beiden aufklappenden Holzscheiben zu bekämpfen. Mein bestes Ergebnis war 2-4 (von 2-6)
Nun meine Frage an die P8-Elite unter euch: was sollte man berücksichtigen, damit man immer "ins Schwarze" trifft?
Ich habe gehört man soll sich vom Schuss überraschen lassen?
Soll man die Waffe mit durchgestreckten Armen halten?
Wie fest sollte man die Pistole halten? (habe das Gefühl ich halte sie zu fest und verreiße dadurch den ein oder anderen Schuss)
Wie hält man die Waffe am besten?
Vielen Dank schon mal für eure Tipps!
Zitat von: Historier am 28. September 2011, 11:34:13
(habe das Gefühl ich halte sie zu fest und verreiße dadurch den ein oder anderen Schuss)
Das Verreißen ist meistens das Problem, und es geschieht meist beim Durchziehen des Abzugs. Dies erfolgt in Erwartung des Schusses zu abgehackt oder zu fest, dadurch verreißt die Waffe. Wichtig ist daher genau das:
ZitatIch habe gehört man soll sich vom Schuss überraschen lassen?
Vom Schuss überraschen lassen, Abzug langsam und gleichmäßig durchziehen, dabei die Waffe so ruhig halten, dass sie nicht verzieht.
Das kann man gut üben, indem man eine leere Patronenhülse oben auf die P8 stellt. Diese darf erst wackeln bzw runterfallen, wenn der Schuss bricht. Dann hat man die Waffe sauber und ruhig gehalten.
ZitatVom Schuss überraschen lassen, Abzug langsam und gleichmäßig durchziehen, dabei die Waffe so ruhig halten, dass sie nicht verzieht.
Das kann man gut üben, indem man eine leere Patronenhülse oben auf die P8 stellt. Diese darf erst wackeln bzw runterfallen, wenn der Schuss bricht. Dann hat man die Waffe sauber und ruhig gehalten.
jetzt war der Schlammi wieder schneller.... :P
kann nur noch ergänzen, wenn die Übung mit der Patrone vollendet beherrscht wird, stellt man statt einer Patrone ne Euro-Münze oben auf die Pistole... 8)
Zitat von: AriFuSchr am 28. September 2011, 12:02:12
kann nur noch ergänzen, wenn die Übung mit der Patrone vollendet beherrscht wird, stellt man statt einer Patrone ne Euro-Münze oben auf die Pistole... 8)
Meine aktive Zeit war 95-99, da gab´s noch keine Euro-Münzen ;)
Wichtig ist auch dass die Rohrachse der Pistole die Verlängerung zum Unterarm bildet
und dass der Abzug genau auf dieser Linie zurückgezogen wird, also nicht zur Seite o.ä.
gedrückt wird.
Des weiteren der Griff in die Pistole, möglichst weit oben mit der Schusshand, die andere Hand
umschließt die Schusshand, Daumen liegen parallel, nicht überkreuzt.
Und dann wie schon gesagt, nicht verkrampfen und sich vom Schuss überraschen lassen,
nach brechen des Schusses Abzug nachhalten!
Zitat von: Historier am 28. September 2011, 11:34:13
Mein bestes Ergebnis war 2-4 (von 2-6)
Kurze Berichtigung : 3-6 ist das beste Ergebniss. 3 Zielreihen bekämpft mit 6 Schuss.
Als Tipp wurde eig scho alles gesagt - der Trick mit der Patronenhülse ist sehr gut. Sehr zu empfehlen. Ich halt die P8 immer sehr fest und die Arme nicht ganz ausgestreckt. So das ein kleiner Winkel in meiner Armbeuge ist. Dadurch habe ich , finde ich , mehr halt als ganz ausgestreckt.
Zitat von: Inragee am 30. September 2011, 11:22:16
Zitat von: Historier am 28. September 2011, 11:34:13
Mein bestes Ergebnis war 2-4 (von 2-6)
Kurze Berichtigung : 3-6 ist das beste Ergebniss. 3 Zielreihen bekämpft mit 6 Schuss.
Es gibt aber doch nur jeweils zwei Ziele zu bekämpfen, bei drei Rennen -> 2 x 3 = 6 -> 2-6 = Gold
?
Beim Schießen allgemein ist die Konzentration sehr wichtig. Erst recht bei der P-S-3- viele werden wegen der Zeitbegrenzung hektisch.
Keine Ahnung, warum so viele Probleme mit der Pistole haben- die gilt ja generell als nicht so einfache Waffe. Vielleicht liegt es an der fehlenden Übung.
Dann hilft noch ein stabiles "Schießgestell" (die nSAK-Schützen wissen, was ich meine), sprich Körperspannung. Und man muss einen für sich passenden Stand finden. Arme und Knie nicht ganz durchgedrück- den Rest muss man selber finden. Manche stehen lieber was seitlich, manche lieber frontal.
Und ein eigener Schießrhythmus hilft einem auch weiter.
Zusätzlich müsste man auf Ziel- und Schießfehler im Allgemeinen prüfen. Da wäre ein Besuch im AGSHP mit nem guten Ausbilder anzuraten.
... es ist pro Stellung mindestens ein Ziel zu bekämpfen - die Übung kann also mit 4 Treffern (bei 6 Patronen) NICHT bestanden sein.
Bestes Ergebnis ist also 3 Zielreihen bekämpft bei 6 Treffern.
Schießen kann man NICHT durch Tips in einem Forum lernen (OK, schießen schon, aber nicht treffen) - dazu benötigt man einen Schießlehrer.
(Ansonsten sage ich mal als guter Schütze: 25 m auf eine Mannscheibe bei 2 Patronen in 6 Sekunden mit "Vorrichtung"? Gelächter - Pistole grob in Richtung Ziel halten und gemütlich abkrümmen).
Zitat von: F_K am 30. September 2011, 18:15:58
... es ist pro Stellung mindestens ein Ziel zu bekämpfen - die Übung kann also mit 4 Treffern (bei 6 Patronen) NICHT bestanden sein.
verstehe ich das dann so richtig: pro Stellung ein Ziel bekämpft -> 3-3 = bestanden / 3-4 = bronze / 3-5 = silber / 3-6 = gold
@Homie
"nach brechen des Schusses Abzug nachhalten"
was genau meinst du damit mit dem "nachhalten"?
@ F_K
"Schießen kann man NICHT durch Tips in einem Forum lernen (OK, schießen schon, aber nicht treffen) - dazu benötigt man einen Schießlehrer."
Das ist mir durchaus bewusst, aber ich wollte mich einfach mal nach Tipps umhören, damit ich beim nächsten Mal explizit darauf achten kann. Das mit dem Schießlehrer ist eine gute Idee, ich werde mal sehen was sich im AGSHP ergibt. Allerdings wird da meist nur G36 geschossen...
Zitatwas genau meinst du damit mit dem "nachhalten"?
... bei Großkalibern ist das mehr eine "Idee" als tatsächlich nachzuhalten.
Bei Luftpistole (Match-) bleibt die Pistole auch nach der Schußabgabe "ruhig", so das man die Pistole auch nach dem Brechen des Schusses im Ziel halten sollte - man kann dann sehen, wo man hin geschossen hat und zwingt sich, keinen Abzugsfehler zu machen.
Bei GK ist der Rückstoß / Hochschlagen der Waffe allerdings (zumindest bei mil. Ladungen und ohne Kompensator) so hoch, dass dies nicht gelingen kann.
Zitataber ich wollte mich einfach mal nach Tipps umhören, damit ich beim nächsten Mal explizit darauf achten kann.
... funktioniert aber nicht: Ein Trainer muss sich anschauen, wo die Fehler liegen, diese müssen dann im Dialog / Training PRAKTISCH behoben werden.
Im übrigen kann man (idR) bei einem Wertungsschießen nicht "trainieren", weil man nicht beurteilen kann, wie die Trefferlage ist.
Training ist aufzubauen vom einfachen zum schwierigen, d. h. zuerst "saubere Gruppen / ein Trefferbild" ohne Zeitbegrenzung schießen, dann die Zeit reduzieren, dann versch. Stellungen usw. ....
Schießen ist einfach eine praktische Fähigkeit und Schießen lernt man nur durch Schießen. Theorie ist gut um den Schliff in Nuancen zu geben.
Aber wie soll man vernünftiges Schiessen lernen, wenn man nur selten schiessen geht und dann auch nur Wertungsübungen (quasi 3 mal P-S-3, und dann war's das für heute)...?
ZitatAber wie soll man vernünftiges Schiessen lernen, wenn man nur selten schiessen geht und dann auch nur Wertungsübungen (quasi 3 mal P-S-3, und dann war's das für heute)...?
So jedenfalls nicht.Geh in einen (Bürger) Schützenverein und trainiere dort ein paar Mal mit einer Vereinsluftpistole.
Wer Luftpistole "kann", kann nach kurzer Adaption jede andere Faustfeuerwaffe schießen.
IdR sind dort "Trainer" vorhanden und Luftpistole schießen kostet fast nichts ...
Wobei man auch nicht Schießen können muss um drei manngroße Ziele zu treffen! Hey, im Ernst das sind 1,50 auf 0,60 m. Ein Trefferbild ist so um die 50 bis 75 Milli(!)meter. Aber in er Sache natürlich richtig: Wer es wirklich lernen möchte, geht in den Verein oder macht Kurse. Wenn man bei der Bw einen Führerschein bekommt, fährt man auch nnicht bei der Formel 1 mit. Oder mit Dienstsportfussball mischt man auch nicht Bundesligavereine auf.
ZitatEin Trefferbild ist so um die 50 bis 75 Milli(!)meter.
Naja, wer auf 25 m KONSTANT Trefferbilder mit einem Kreis von 50 Millimetern zustandebringt (Präsizion, 3 x 5 Patronen) egal welche Waffe - denn bei vielen Wettbewerben ist die "10" 50 mm gross - bei Duell ist diese größer - d. h. ein solcher Schütze würde die 300 sicher schießen), der ist deutlichst über dem Niveau von Landesmeisterschaften .... der spielt National / International zumindest "mit".
Richtig ist aber, dass ein durchschnittlicher Sportschütze mit hoher Wahrscheinlichkeit Mannscheiben auf 25 m trifft - auch unter Zeitstreß oder bei ungünstigen Stellungen.
Lange Rede kurzer Sinn: Training macht immer den Unterschied - einige Trainingseinheiten reichen beim Schießen aus um deutlich über das Niveau von 90 bis 95% der Soldaten der Bw zu kommen - die trainieren nämlich weniger.
Zitat von: Historier am 01. Oktober 2011, 14:21:04
@Homie
"nach brechen des Schusses Abzug nachhalten"
was genau meinst du damit mit dem "nachhalten"?
Zitat von: F_K am 01. Oktober 2011, 14:33:04
Bei GK ist der Rückstoß / Hochschlagen der Waffe allerdings (zumindest bei mil. Ladungen und ohne Kompensator) so hoch, dass dies nicht gelingen kann.
Damit meine ich nicht dass die Waffe an sich im Ziel bleibt.
Gemeint ist das Nachhalten des
Abzugs (Neudeutsch: trigger control), sprich den Abzugsfnger nicht sofort nach Brechen des Schusses vom Abzug nehmen. Einerseits wirkt dies dem "Durchreißen" entgegen (Abzug nach ca. 1-2 Sekunden loslassen, wenn nicht wieder geschossen werden soll), andererseits gehört dies zum Schießablauf, wenn erneut geschossen werden soll lässt man den Finger nur soweit los bis das *klack* kommt -> Druckpunkt
Dem Rückstoß der Waffe sollte man auch nicht aktiv entgegenwirken, was F_K vielleicht mit "Nachhalten" meinte. Führt i.d.R. zu Tiefschüssen...
Zitat von: wolverine am 02. Oktober 2011, 17:23:25
Wenn man bei der Bw einen Führerschein bekommt, fährt man auch nnicht bei der Formel 1 mit. Oder mit Dienstsportfussball mischt man auch nicht Bundesligavereine auf.
Gefällt mir ;D
Hallo zusammen , was auch hilft ... den Abzug nach Schussabgabe in hinterer Stellung halten . Dann langsam nach vorn gleiten lassen bis ein "Klicken" hörbar und fühlbar ist. Der Abzug ist dann wieder am Druckpunkt und der Abzugsweg ist somit verkürzt. ;D Das "Verreißen" wird dadurch etwas abgemildert.
Probiert es mal aus. 8)
Zitat von: nSak Lehrer am 09. Januar 2014, 08:44:01
Hallo zusammen , was auch hilft ... den Abzug nach Schussabgabe in hinterer Stellung halten . Dann langsam nach vorn gleiten lassen bis ein "Klicken" hörbar und fühlbar ist. Der Abzug ist dann wieder am Druckpunkt und der Abzugsweg ist somit verkürzt. ;D Das "Verreißen" wird dadurch etwas abgemildert.
Probiert es mal aus. 8)
Erstens ist der Thread uralt und zweitens steht zwei Postings über Ihrem genau das Gleiche ;)
Zitat von: schlammtreiber am 28. September 2011, 11:55:50
Zitat von: Historier am 28. September 2011, 11:34:13
(habe das Gefühl ich halte sie zu fest und verreiße dadurch den ein oder anderen Schuss)
Das Verreißen ist meistens das Problem, und es geschieht meist beim Durchziehen des Abzugs. Dies erfolgt in Erwartung des Schusses zu abgehackt oder zu fest, dadurch verreißt die Waffe. Wichtig ist daher genau das:
ZitatIch habe gehört man soll sich vom Schuss überraschen lassen?
Vom Schuss überraschen lassen, Abzug langsam und gleichmäßig durchziehen, dabei die Waffe so ruhig halten, dass sie nicht verzieht.
Das kann man gut üben, indem man eine leere Patronenhülse oben auf die P8 stellt. Diese darf erst wackeln bzw runterfallen, wenn der Schuss bricht. Dann hat man die Waffe sauber und ruhig gehalten.
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Ich verweise auf den Vorposter vom 9. Januar 2014. Der Thread ist inzwischen nicht jünger geworden ;) (und übersichtlicher auch nicht).