Die politischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran sind seit vielen Jahren nicht gerade die besten. Gestern hat sich diese Situation jedoch zugespitzt: Die USA beschuldigen "iranische Regierungselemente", einen Terroranschlag in Washington geplant zu haben. Ziel sollte der saudische Botschafter in den USA sein, es wurde jedoch auch der Tod von zahlreichen Unbeteiligten in Kauf genommen. US-Sicherheitskräfte hatten die Verdächtigen jedoch wohl schon seit Monaten im Visier, nachdem einer von ihnen unwissentlich einen verdeckten Ermittler der DEA in die Planungen einbezogen hatte.
Spiegel Online hat eine Themenseite zu dieser Meldung eingerichtet:
Terrorplot in WashingtonLinkIn diesem Artikel werden mögliche Hintergründe und Folgen eines solchen Anschlags beleuchtet:
Attentatsplan in Washington
Terrorplot befeuert saudische Wut auf IranLinkDer Anschlag gegen den saudischen Botschafter in Washington soll jedoch nur Teil einer größeren Kampagne gewesen sein: Unter anderem sollte auch ein Attentat auf den israelischen Botschafter in Washington sowie die saudische und israelische Botschaft in Argentinien verübt werden.
Der Iran weist natürlich sämtliche Schuld von sich und sieht sich als Ziel "erfundener Vorwürfe". Die USA bereiten derweil Sanktionen gegen den Iran vor. Saudi-Arabien spricht von "überwältigenden Beweisen" gegen den Iran.
Attentatsplan in Washington
Obama sucht weltweit Verbündete gegen IranLink
... Schade nur, dass die USA schonmal vor dem Weltsicherheitsrat gelogen haben - zur Durchsetzung politischer Ziele.
An eine Lüge, also ein Konstrukt, glaube ich in diesem Fall nicht. Schlicht und einfach, weil derzeit ein bewaffneter Konflikt mit dem Iran nicht ins strategische Konzept der USA passt.
Allerdings erscheint mir die Verbindung nach oben doch etwas sehr dünn... und die Organisation so schlecht, dass wohl kaum massive Unterstützung (des gesamten iranischen Apparates) dahinter gestanden haben kann - oder wir haben es mit absoluten Amateuren zu tun.
Dass es eine Verbindung nach Iran gibt, scheint klar, aber ob es sich jetzt um "das Regime an sich" oder nur einzelne Gruppierungen bspw innerhalb der Revolutionswächter handelt... vielleicht eher letzteres?
Mittlerweile mussten die amerikanischen Regierungsvertreter etwas zurückrudern: Eine direkte Beteiligung oder Kenntnisnahme der (gesamten) iranischen Führung kann demnach wohl nicht nachgewiesen werden.
Attentatspläne
USA räumen Ungereimtheiten bei Iran-Komplott einQuelle:
Spiegel Online.
Also gibt es im Moment noch recht viele offene Fragen ...
.. es gibt sicherlich im Iran Kräfte, die den USA nicht wohlgesonnen sind - und die auch ggf. einen Anschlag finanzieren.
Da aber bekannt ist, dass die Seegrenzen der USA nur sehr unzureichend bewacht / überwacht werden, wäre es ein leichtes für ausgebildete Armeekräfte, hier mit einem kleinen Boot anzulanden und den Sprengstoff / den Pionier / das Fachwissen mitzubringen.
... dass solche im Iran sicherlich vorhandenen professionellen Kräfte auf die Anwerbung dieses Wissens durch ausl. krimminelle Organisationen angewiesen sind, ist abwegig.
Daher kann ich mir schon vorstellen, dass eine iranische Gruppe einen Anschlag so amateurhaft finanziert - dies aber dem iranischen Regime "in die Schuhe schieben" zu wollen, ist wenig glaubhaft.