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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: Timid am 18. Oktober 2011, 18:55:20

Titel: Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: Timid am 18. Oktober 2011, 18:55:20
Schon unter dem ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wurde mit der groben Planung zur "Neuausrichtung der Bundeswehr" begonnen, die unter seinem Amtsnachfolger, Thomas de Maizière, mittlerweile immer konkretere Formen annehmen.

Auf der Webseite des Verteidigungsministeriums gibt es eine Themenseite, auf der Informationen zum Sachstand der Neuausrichtung veröffentlicht werden:
Sachstand zur Neuausrichtung der Bundeswehr
Link.
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: Timid am 18. Oktober 2011, 19:02:25
Mittlerweile werden auch immer mehr Details bekannt, wie die Bundeswehr zukünftig aussehen wird. Spiegel Online meldet heute, dass es im Rahmen der Neuausrichtung Zeit- und Berufssoldaten ermöglicht werden soll, per "Goldenem Handschlag" vorzeitig ihre Dienstzeit zu beenden - auf der anderen Seite soll es für Mangelberufe zukünftig hohe Geldprämien (die Rede ist von bis zu mehreren zehntausend Euro pro Person) geben, damit die Bundeswehr mit der Wirtschaft konkurrieren kann.
Gleichzeitig soll es bei der Beschaffung von Großgerät Einschnitte geben. Laut der Meldung sollen u.a. 37 Eurofighter, gut 80 Tiger- und NH-90-Hubschrauber, 60 Schützenpanzer Puma, 2 Euro Hawk und 2 geplante Mehrzweckkampfschiffe 180 nicht beschafft werden.

Bundeswehr
De Maizière will für Reform Milliarden springen lassen


Quelle: Spiegel Online.
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 19. Oktober 2011, 08:58:20
Ich halte einige, mehrere dieser Einsparungen an schweren Systemen für nicht klug, aber das Streichen von Hubschraubern ist geradezu krass. In Afghanistan müssen die Verbündeten uns Helis stellen, u.a. für so hochwichtige Aufgaben wie Medevac, und in Berlin streicht man gleichzeitig Hubschrauber von der Beschaffungsliste. Das sendet Signale, würd ich mal sagen  ::)
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: Schamane am 25. Oktober 2011, 17:45:43
http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr542.html

Eigentlich ein Artikel der vor die Neuausrichtung gehört hätte, da diese wie der Artikel sehr deutlich darstellt nicht den sicherheitspolitischen Notwendigkeiten der Bundesrepublik Deutschland sondern allein den Einsparungsforderungen des Finanzministeriums entspringt.
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: ARMY STRONG am 26. Oktober 2011, 09:18:27
Zitat von: schlammtreiber am 19. Oktober 2011, 08:58:20
In Afghanistan müssen die Verbündeten uns Helis stellen, u.a. für so hochwichtige Aufgaben wie Medevac,
Deshalb plädiere ich dafür, die Projekte NH 90 und Tiger komplett zu streichen und stattdessen Blackhawks und Apaches zu kaufen. Von denen weiss man wenigstens dass sie funktionieren und einsatzfähig sind.

So, und bevor jetzt wieder welche über mich her fallen - jaaaaaaaaa, ist nicht erstn gemeint, nur mal laut gedacht.  ;)
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: bayern bazi am 26. Oktober 2011, 09:24:27
bzw sollte man meiner meinung nach eine "europäische armee" aufstellen - jedes land bekommt einen aufgabenbereich und muss nicht mehr alles vorhalten

ähnlich wie schon bei der marine praktiziert wird - ein paar "große" nationen halten die großen waffensysteme (flugzeugträger - fregatten - korvetten) vor -die anderen die kleineren (schnellboote - minenleger/räumer - tender versorger eccpp )

könnte man auch bei der luftwaffe (eine nation stellt die transportkapazitäten die andere einen typ von kampfflugzeugen)

in den auslandseinsätzen klappt es ja mit diesen aufgabenteilungen auch (einigermaßen) ;)
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: ARMY STRONG am 26. Oktober 2011, 09:50:56
Was aber im Umkehrschluss auch bedeuten kann, dass die "Kämpfernationen" die Toten haben werden und die "Unterstützernationen", dann eben nicht. Ob das klappen kann, wage ich mal zu bezweifeln.  :(
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 26. Oktober 2011, 10:05:10
Diese Idee wurde schon mehrmals geäußert, sowohl in der NATO der 90er Jahre als auch im Rahmen der GSVP der EU.
Kurz und knapp: es haut nicht hin.

Zum einen wollen viele Staaten aus Gründen der Souveränität nicht auf eigene handlungsfähige Streitkräfte verzichten.
Zum anderen besteht das politische Problem, dass dann immer alle Staaten mitziehen müssen, weil sonst diese oder jene Komponente fehlt.
Man macht sich damit abhängig.

Und dann gibt es noch das von Army Strong angesprochene Problem der Teilung in Kämpfer und Nichtkämpfer - aber eher umgekehrt (!).
Denn die wenigsten Nationen wollen auf ihre "Glanz & Gloria"-Einheiten verzichten. Und in vielen Staaten sind etliche Verbände (noch dazu oft die gleichen hier wie dort) aus historischen Gründen unantastbar.

Nehmt nur das Beispiel Großbritannien.
Die Royal Navy. Britannia rule the waves! Unverzichtbar!
Die Royal Air Force abschaffen? Battle of Britain, anybody? Undenkbar!
Die British Army. Regimenter, die schon gegen Napoleon gefochten haben. Müssen natürlich bestehen bleiben.

Und so ähnlich lässt es sich für fast jedes Land fortsetzen.
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: stefan@16 am 26. Oktober 2011, 15:29:13
wie ist es mit denen die verbindlich eingeplant wurden und der standort aber zu macht
Titel: Antw:Neuausrichtung der Bundeswehr
Beitrag von: bayern bazi am 26. Oktober 2011, 16:16:40
die werden wenn es soweit ist - versetzt


das war schon bei jeder reform so - und wird auch weiter so sein