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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Volare am 03. Dezember 2011, 17:39:25

Titel: Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 17:39:25
Hallo, hatte mich hier schon mal gemeldet. Wollte mich damals für die LuWa bewerben und hatte auch dazu einige Fragen hier gestellt aber mittlerweile denke ich mir immer mehr dass ich doch lieber Arzt werden würde. Nun kann man ja SanOA bei der Bundeswehr werden. Und dazu hätte ich jetzt einige Fragen :D

Zunächst, wie sieht die Besoldung aus sobald ich meine Approbation habe? Ich glaube ich habe irgendwo gelesen dass ich auf Besoldungsstufe A13 eingestellt werde. Ist das so richtig? Inwiefern kann ich mich von dort aus weiter hocharbeiten? Wo hören die Aufstiegsmöglichkeiten auf, was ist der maximal für einen Sanitätsoffizier erreichbare Rang? Was tue ich nachdem meine 17 Jahre Verpflichtungszeit bei der Bundeswehr abgelaufen sind, wie stehen meine Chancen überhaupt anständige Arbeit als Arzt zu finden, denn ich habe Angst, dass ich nach 17 Jahren nicht mehr das nötige Wissen hätte um als Arzt irgendwo zu arbeiten. Oder ist diese Sorge unberechtigt?

Das sind erst mal genug Fragen für den Einstieg. Hoffe, hier finden sich einige kluge Leute die mir das alles beantworten können :D
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 17:52:15
Wenn du normal SanOA wirst, dann steigst du mit A3? (also das was alle anderen Zeitsoldaten auch bekommen) ein.
Nach der Approbation wirst du regelhaft zum Stabarzt befördert- das wäre dann A13.
Frühestens 2 Jahre später kannst du zum Oberstabsarzt befördert werden (A14)- die Wartezeiten liegen aber oft deutlich höher. Wann du befördert wirst, hängt von der Beurteilung ab.
Als SaZ 17 könntest du theoretisch bis Oberfeldarzt (A15) kommen- das sind aber nur wenige Dienstposten (mir bisher bekannt- die als Leiter Behandlung und Begutachtung, dafür ist aber der Facharzt für Allgemeinmedizin regelmäßig Voraussetzung- außerdem ist unbekannt, was mit diesen Dienstposten nach der Umstrukturierung wird)

Mit den 17 Jahren Dienstzeit bekommst du die Zusage für 3 Jahre Weiterbildung in einem Fachgebiet, was zum Ende des Studiums festgelegt wird. Mit einer Dienstzeitverlängerung von 2-4 Jahren kannst du die Zusage für die volle Weiterbildung bekommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, mehr Weiterbildung über den sog. BAT-Pool zu bekommen.

Bei der aktuellen Arbeitsmarktlage für Ärzte, ist es in der Regel nicht das Problem, nach Dienstzeit eine Stelle im Zivilen zu bekommen. Du wirst halt etwas älter sein, wenn du als Nicht-Facharzt wieder raus gehst.

Was natürlich schwierig ist, ist z.B. die Truppenarztzeit für chirurgisch tätige Kameraden (gerade auch was die kleinen chirurgischen Fächer angeht.)- aber da besteht zum einen die Möglichkeit der Nebentätigkeit und zum anderen kann man die 2. klinische Phase auch an das Ende der Dienstzeit legen, um besser im Fachgebiet drin zu sein, wenn man in´s Zivilleben zurück geht.
Viele Kollegen finden die Truppenarztzeit zur Horizonterweiterung aber auch gar nicht so schlecht.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 19:45:40
Ist ein SaZ 17 jemand der sich als Soldat auf Zeit 17 Jahre lang beim Bund verpflichtet? Wenn ich nun als SaZ 17 bis zum Oberfeldarzt kommen kann, kann ich mich denn danach noch weiter verpflichten wenn meine Vorgesetzten mit mir sehr zufrieden sind und mich noch weiter vorarbeiten?
Weiterbildung in einem Fachgebiet... wie kann ich das verstehen? Kann ich dann Erfahrungen als bspw plastischer Chirurg sammeln und bin danach mehr oder weniger ein Spezialist auf dem jeweiligen Gebiet auf dem ich mich weitergebildet habe?
Und inwiefern ist die Truppenarztzeit (gerade für chirurgisch tätige Ärzte) "schwierig"?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 20:03:20
Genau- ein SaZ 17 ist ein Soldat, der sich auf 17 Jahre verpflichtet hat. Das ist die Regelverpflichtungszeit für SanOAs.
Als SaZ an einen OFA-Dienstposten zu kommen ist sehr schwer. Wie gesagt, die mir bekannte Möglichkeit, ist als Leiter BuB-dafür ist aber üblicherweise der Facharzt für Allgemeinmedizin erforderlich. Die volle Facharztweiterbildung bekommt man aber nur gegen Dienstzeitverlängerung.
Für die allermeisten Zeitsoldaten ist bei Oberstabsarzt Ende.

Gegen Ende einfach so verlängern, ist zwar nicht ausgeschlossen, wird aber nicht so häufig gemacht. Häng damit zusammen, dass man als Soldat in der Regel nichts davon hat. Als Arzt will man ja üblicherweise irgendwann seine Facharztprüfung machen.

Die Möglichkeiten sind entweder Dienstzeitverlängerung für die Facharztausbildung, oder man wird Berufssoldat.

Mit Weiterbildung ist die Facharztausbildung gemeint. Die Mindestweiterbildungszeit ist 5 Jahre- aber je nach Fachgebiet auch deutlich mehr.
Wenn du z.B. in die Richtung Allgemeinmedizin machst, dann gehst du (bei der Bundeswehr) nach dem Studium für ca. 26 Monate in ein BWK und machst da üblicherweise 1 Jahr Innere, 6 Monate Chirurgie und 6 Monate Anästhesie (plus noch ein paar Lehrgänge- deswegen die 26 Monate). Das alles wird auf die Facharztausbildung angerechnet.
Danach geht´s in die Truppe- entweder gleich zu einem weiterbildungsermächtigtem Chef oder falls gerade kein passender Dienstposten frei ist, später. Dann hättest du 3 Jahre Weiterbildung und bekommst von der Bundeswehr erstmal keine weitere Zeit.
Du kannst jetzt aber auch 2 Jahre Dienstzeit drauf legen (sofern der Dienstherr dies will- ist aber derzeit kein Problem) und bekommst dann 2 weitere Jahre Weiterbildung zugesagt- z.B. nochmal 1 Jahr Innere, mindestens 6 Monate zivile Weiterbildung (weil die Bundeswehr nicht alle Inhalte bieten kann) und 6 Monate nochmal bei einem militärischen Weiterbilder.

Zu deiner letzten Frage: Im Rahmen einer chirurgischen Tätigkeit erwirbst du die erforderliche Fingerfertigkeit, um gut operieren zu können. Dies musst du aber regelmäßig machen, um diese Fingerfertigkeit zu erhalten. Als Truppenarzt bist du ja allgemeinmedizinisch tätig und operierst nur ganz kleine Sachen und verlierst zu einem gewissen Maß die Fingerfähigkeit wieder.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 20:11:38
Was für Wege gibt es sonst Oberfeldarzt zu werden? Du sprichst immer von Zeitsoldaten - was für Wege gibt es denn noch, in den Bund zu kommen? Kann ich auch ganz normal studieren, meinen Doktortitel machen und mich dann direkt für einen Posten als OFA bewerben oder wie kann ich das verstehen? Und wenn man OFA ist, ist dann ab da endgültig Schluss oder geht es dann noch weiter? So ein Heeres-Offizier kann sich ja bis zum General mit B10 Besoldung hocharbeiten, warum ist bei den Ärzten bei A15 schon Schluss?
Und diese Weiterbildungen sind dazu gedacht dass ich nach meiner Zeit bei der Bundeswehr nahtlos in das zivile Berufsleben einsteigen kann? Nehmen Krankenhäuser denn gerne ehemalige Bundeswehrärzte auf? Denn bzg der Arbeitsmarktlage für Ärzte, die mag zwar jetzt grade gut sein, aber ich bin ja 17 und mache in einem Jahr Abi. Bis ich dann vom Bund entlassen werde bin ich dann ja mindestens mitte 30, Das ist ja in 20 Jahren, bis dahin kann sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt doch komplett verändert haben???
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 20:25:00
Eine Möglichkeit, ist sich als SanOA zu bewerben. Regelverpflichtungszeit 17 Jahre incl. Studium. Frühestens nach 3? Jahren nach Ernennung zum Stabsarzt kann man sich als BS bewerben.
Als Berufssoldat ist natürlich auch die Beförderung bis zum Generaloberstabsarzt möglich. Aber das sind- wie bei anderen TSKs Spitzendienstgrade, die für 99,x% aller Soldaten nicht erreichbar sind.

Eine andere Möglichkeit ist, sich als Seiteneinsteiger zu bewerben. Verpflichtungszeiten sind dabei variabel, üblicherweise 4 Jahre.
Als Assistenzarzt nach dem Studium wird man als Stabsarzt eingestellt. Als Facharzt Oberstabsarzt. Einstellung als OFA ist zwar auch möglich, dafür muss es aber 1. ne Stelle geben und es sind noch weitere Voraussetzungen zu erfüllen (müsstest du aber auf der Karriereseite nachschauen- ich meine weitere Spezialisierung, wie z.B. Kardiologe, Gastroenterologe etc. in der Inneren- bei den anderen Fachrichtungen weiss ich es nicht). Es sind allerdings sehr wenige Seiteneinsteiger, die direkt als OFA eingestellt werden.

Nein- die Weiterbildungen sind zivil vorgegeben. Und natürlich auch für die Bundeswehr interessant, da wir in Deutschland in der Behandlung Facharztstandard haben- soll heissen, dass du als Assistenzarzt immer nur unter Aufsicht arbeiten darfst.
(Einzige Ausnahme bilden hier die Truppenärzte- da ist nicht immer ein Facharzt vor Ort)
Und ohne Facharzt kannst du dich auch nicht nach der Dienstzeit mit einer eigenen Praxis niederlassen.

Wie die Arbeitsmarktlage in 20 Jahren ist, kann natürlich keiner sagen. Aktuell finden die meisten Kollegen eine angemessene Stelle im Zivilen.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 20:56:34
Du sprichst ja jetzt manchmal von SaZ 17 und dann von einer Bewerbung als SanOA. Meinst du damit das selbe? Denn vom SanOA sprach ich ja schon von Anfang an.
Das Ding ist, dass ich eigentlich nicht da aufhören will wo 99,9% aller anderen aufhören. Kann eigentlich von mir selbst sagen dass ich nicht unbegabt bin und gerade in Sachen Biologie. Und ich denke theoretisch hätte ich das Talent höher aufzusteigen. Oder worauf kommt es an ob man an einen der richtig hohen Ränge kommt? Der Hammer wäre natürlich ein Generalsrang, wie kommt man in eine solche Position? Musst du dich einfach nur in deiner Position durch Talent hervorheben? Also wie schon gesagt bin ich ziemlich zielstrebig also möchte ich nicht einfach dort aufhören wo für 99% aller anderen Schluss ist.
Das soll jetzt auch nicht hochnäsig oder so klingen, aber ich habe halt meine Ziele ;)
Und welcher Weg ist schlussendlich "effizienter" - wenn ich normal studiere und dann mich hinterher bei der Bundeswehr bewerbe oder wenn ich direkt die Laufbahn des SanOA wähle?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 21:02:53
Da die Regelverpflichtungszeit für SanOAs 17 Jahre sind, ist das quasi das gleiche.
Um an einen Dienstposten als General zu kommen, muss man immer Spitzenbeurteilungen und dazu noch viel Glück haben.

Mach erstmal dein Abi und sieh zu, dass du die OPZ erfolgreich hinter dich bringst.
Um so Dinge, wie Generalsrang brauchst du dir jetzt noch keine Gedanken machen. In deinem Alter kann man noch nicht mal annähernd sagen, ob du dsa Zeug dazu hast.
(Talent in Biologie ist da übriges kein Kriterium)
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: KlausP am 03. Dezember 2011, 21:07:02
ZitatDas soll jetzt auch nicht hochnäsig oder so klingen, 

Tut es aber, und großkotzig noch dazu.

Zitataber ich habe halt meine Ziele

Dann zielen Sie mal.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 21:33:25
Oh ja Herr P., dass ich Ziele vor Augen habe... Wäre selbstverständlich besser wenn ich einer der Leute wäre die kurz vor ihrem Abi immer noch nicht wisen was sie nun machen wollen. Ich weiß dass ich wenn ich mich anstrenge mehr schaffen kann als viele andere. Ob das großkotzig klingt ist mir egal, auf jeden Fall bin ich mir recht sicher dass ich es mit viel Arbeit schaffen könnte, sehr gut zu sein als Arzt. Aber ich will mich hier jetzt auch gar nicht auf so eine Diskussion einlassen... Es ist jedenfalls zweifelsfrei etwas schwer, die Frage wie man General werden kann vorzubringen ohne hochnäsig oder großkotzig zu klingen.
Talent für Biologie war da ja jetzt auch nur ein Beispiel, generell bin ich eigentlich in der Schule gut. Aber um auf den General zurückzukommen, theoretisch angenommen, selbst wenn jemand ein absolutes Genie ist (und bevor Herr P. jetzt wieder meckert, das meine ich rein hypothetisch und es könnte jede mögliche Person sein), braucht er noch einen Haufen Glück um an einen Generalsposten zu kommen?
Wenn ich also zusammen fassen kann...

1) Zunächst bewerbe ich mich als SanOA. Bestehe ich die Aufnahmeprüfung und ist mein Abitur gut genug (wovon ich ausgehe), werde ich kurz darauf beim Bund aufgenommen, mache eine militärische Basisausbildung und werde für 6 Jahre für mein Medizinstudium beurlaubt
2) Ich werde als Stabsarzt eingestellt, und werde nach einigen Jahren zum Oberstabsarzt befördert; dort ist für die meisten Leute Schluss
3) Wenn ich gut bin und ein bisschen Glück habe, werde ich einige weitere Jahre später zum Oberfeldarzt befördert; während meiner Dienstzeit mache ich eine Weiterbildung zum Allgemeinmediziner / Chirurg etc.
4) Wenn ich noch mehr Glück habe und durchgehend Spitzenbeurteilungen erhalte, kann ich auf einen Generalrang befördert werden
5) Wenn dies nicht passiert, beende ich meinen BW-Aufenthalt nach 17 Jahren und bewerbe mich in einem zivilen Krankenhaus
Ist das soweit richtig?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 21:47:22
Ja, du kannst ein absolutes Genie sein und trotzdem kein General werden.

Dein 2. Punkt in der Aufzählung stimmt nicht. Du wirst nicht als Stabsarzt eingestellt, sondern dazu befördert. Eingestellt bist du ja schon.
Und dein 3. Punkt passt auch nicht so ganz: Die einzig mir bekannte Möglichkeit  OFA zu werden ist Facharzt für Allgemeinmedizin zu werden und einen Dienstposten Leiter BuB in einem SanZ zu werden- was aus diesen Dienstposten im Rahmen der Umstrukturierung wird, ist völlig unklar.
Während deiner regulären Dienstzeit machst du 3 Jahre Weiterbildung- für die volle musst du Dienstzeit drauf legen.
Um General zu werden, musst du erstmal BS werden und zusätzlich sowohl Spitzenbeurteilungen in allen Verwendungen haben als auch sehr viel Glück.

Was du nach den 17 Jahren machst, ist dir überlassen. Du kannst deine Facharztausbildung zuende machen - oder außerhalb des kurativen Bereichs arbeiten.
Oder du verletzt dich während deiner Dienstzeit so schwer, dass du eine Umschulung brauchst und gar nicht mehr als Arzt arbeiten kannst.

Welchen Abi-Schnitt erwartest du denn grob?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 21:55:00
Hm also die ersten Klausuren sind ja schon alle geschrieben und die mündlichen Noten sind auch verteilt. Habe noch nicht nachgerechnet, aber würde mich im Moment so auf einen Notenschnitt von 1,3-1,7 einschätzen. Das dürfte doch mehr als ausreichend dafür sein was ich vorhabe, oder?

zu 2. ja, so hatte ich das auch gemeint. War ja nur das eine Wort falsch ;) Bekomme ich während meines Studiums eigentlich das volle Gehalt das ein Zeitsoldat auch bekommen würde oder werden die Gelder die ich vom Bund bekomme während meines Studiums gekürt? Denn 1700€ (was ja A3 entspricht wenn ich mich nicht irre) wären doch sehr sehr viel, oder nicht?
Zu der Weiterbildung, was ist wenn ich nicht mehr Dienstzeit bekomme, aus welchem Grund auch immer, gibt es dann eine Möglichkeit wie ich meine Weiterbildung zu Ende bringen kann, bspw indem ich sie selber finanziere oder so?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 21:58:24
Ja, man bekommt die vollen Dienstbezüge je nach Dienstgrad.

Was meinst du mit Weiterbildung selbst finanzieren? Da gibt´s nichts selbst zu finanzieren- das ist ja Zeit, die du bei einem Weiterbildungsermächtigtem arbeitest. Entweder versetzt/kommandiert dich die Bundeswehr auf eine entsprechende Stelle oder nicht.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 22:00:18
Naja was ich meine ist, es ist ja blöd wenn meine Weiterbildung mittendrin unterbrochen wird. Kann ich das dann irgendwie zu ende bringen damit ich... naja, eben diese Weiterbildung beendet habe? ^^ Oder ist das nicht so wichtig dass man die komplette Weiterbildung macht?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 22:03:26
Die Weiterbildung wird so oder so unterbrochen. Nämlich durch die Truppenarztzeit.

Und wenn du die bei der Bundeswehr nicht fertig machst, dann machst du die nach Dienstzeit im Zivilen.

Das Ziel der Weiterbildung ist der Facharzt.

Dafür, dass du mal Generalarzt werden willst, hast du dich aber bisher recht wenig mit der Materie beschäftigt.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: StOPfr am 03. Dezember 2011, 22:20:01
Zitat von: Volare am 03. Dezember 2011, 21:33:25
4) Wenn ich noch mehr Glück habe und durchgehend Spitzenbeurteilungen erhalte, kann ich auf einen Generalrang befördert werden
5) Wenn dies nicht passiert, beende ich meinen BW-Aufenthalt nach 17 Jahren und bewerbe mich in einem zivilen Krankenhaus
Die Beziehungsetzung dieser beiden Punkte zueinander halte ich allein schon aus zeitlichen Gründen für irrelevant. Innerhalb des "Bw-Aufenthalts" ( ::)) wird es keine Beförderung zum Generalarzt geben. Diese Menge an Glück ist weder vorgesehen noch planbar. 
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 22:41:55
Achso- wegen Beförderungen zum General musste mal unseren Migu fragen- der kennt sich damit aus.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: KlausP am 03. Dezember 2011, 22:44:48
*pruuuuust* ..... Mist, Bier auffe Tastatur ...  :D
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 23:04:03
StOPfr - Hatte das auch eigentlich gar nicht zeitlich gemeint, das war eher so als Auflistung der Fakten gemeint... Selbstverständlich geh ich natürlich auch nicht davon aus dass ich mit 35 Generalinspekteur des Sanitätswesens der Bundeswehr wäre, aber wenn ich die Möglichkeit habe in Generalsränge aufzusteigen wird man das doch wohl innerhalb dieser 17 Jahre bemerken und dann kann ich natürlich noch länger für den Bund arbeiten, oder nicht?

Ulli76 - wer ist denn dieser Migu? War das jetzt nen Witz? Und recht wenig mit der Materie beschäftigt... Nun ja, ich weiß dass ich Arzt werden will. Und das wenn möglich bei der Bundeswehr. Und dass ich dort soweit wie möglich kommen will. Was du vergisst ist, dass ich nicht 25 bin und immer noch nicht weiß was ich tun soll sondern immer noch mehr als ein Jahr bis zum Abitur habe. Im Verhältnis zu so ziemlich allen anderen in meinem Alter bin ich mir eigentlich schon sehr im klaren darüber, was ich mal machen will. ;)
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: KlausP am 03. Dezember 2011, 23:06:52
Und das wissen Sie auch, wenn Sie zum ersten Mal in Afghanistan in einem BAT sitzen, dessen Rotes Kreuz "Hassan Taliban" gerade mit seiner RPG anvisiert?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 23:12:19
Wenn ich in den Krieg ziehen müsste, würde ich das auch tun. Da müsste ich mich dann auf meine Kameraden verlassen - dass das ein gefährlicher Beruf ist ist mir bewusst, und ich weiß auch dass wir schon genug Männer in Afghanistan verloren haben. Aber ich verstehe jetzt nicht ganz inwiefern das zu den bisherigen Beiträgen hier passt? Wollen Sie damit sagen dass ich mir wahrscheinlich nicht im Klaren darüber bin, was der Beruf des Sanitäts-Offiziers alles bedeutet? Doch, das weiß ich. Und ich kann mit den damit verbundenen Gefahren gut leben. Mir reicht es zu wissen dass ich dort im Krieg Leben retten könnte, auch wenn ich dabei mein eigenes aufs Spiel setze.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 23:16:36
Der Migu ist einer unserer User.
Naja- von jemandem, der Arzt werden will- egal ob Bw oder zivil- und da auch noch in eine Spitzenverwendung will, erwartet man schon,dass derjenige weiss, was es mit der Facharztausbildung auf sich hat.

Und Klaus muss ich schon recht geben: Dir ist schon klar, dass du nicht Arzt, sondern Sanitätsoffizier wirst, wenn du zur Bundeswehr gehst? Wenn du Sanitätsoffizier wirst, dann wirst du ganz sicher früher oder später in den Einsatz gehen.

@Klaus: Wir haben die roten Kreuze doch abgetarnt, damit man uns nicht mehr erkennt. Naja-dafür haben sie ne andere Form als die anderen.

Edit: Ja, so wenig, wie du dich mit dem Arztberuf beschäftigt hast, war mehr als zweifelhaft, ob du dich mit dem Berufsbild eines Sanitätsoffiziers beschäftigt hast.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: StOPfr am 03. Dezember 2011, 23:24:29
Zitat von: Volare am 03. Dezember 2011, 23:04:03
...aber wenn ich die Möglichkeit habe in Generalsränge aufzusteigen wird man das doch wohl innerhalb dieser 17 Jahre bemerken und dann kann ich natürlich noch länger für den Bund arbeiten, oder nicht?
Da kommt irgendwann das Glück ins Spiel, über das ulli schon hinreichend geschrieben hat und mit dem man nicht planen kann.
Klaus' Hinweis auf den Einsatz zielt auch in diese Richtung. Die Bundeswehr wird in noch stärkerem Maße als bisher zur Einsatzarmee. Eine Lebensplanung als Sanitätsoffizier, die diese Entwicklung und ihre Risiken ausblendet, ist unrealistisch.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 03. Dezember 2011, 23:30:44
Natürlich ist mir das klar. Aber Arzt möchte ich vor allem werden, um Leben zu retten und (bitte erschlagt mich nicht, das wird jetzt sowas von kitschig klingen...) um etwas gutes zu bewirken. Ich denke das könnte ich vor allem im Ausland machen. Ob ich dabei mein Leben aufs Spiel setze ist mir zwar nicht egal, aber das ist etwas womit ich leben kann. Und der Beruf des Sanitäts-Offiziers impliziert natürlich dass man auch Soldat ist. Dass man da auch mal nach Afghanistan (gut, bis ich mit studieren fertig bin ist dort sicher Ruhe, aber dann ist woanders wieder Krieg...) ist doch klar, warum würde man Soldat werden wollen wenn man sich weigert in den Krieg zu ziehen?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 03. Dezember 2011, 23:52:14
Mit das Schlimmste am Einsatz ist allerdings neben der Gefahr, nichts tun zu können. Da stoßen die Kameraden, die Arzt geworden sind, um Leben zu retten, ganz schnell an ihre Grenzen.

Man kann nicht jeden Einheimischen behandeln. Zum einen aus Kapazitätsgründen, zum anderen aus Sicherheitsgründen.
Ebenso kann es passieren, dass man auch Sicheheitsgründen einfach nicht an seine Kameraden dran kommt, um diesen zu helfen.

Gerade zum ersten Punkt kann ich da ne Story aus meinem ersten Einsatz schildern: Wir hatten das Verbot Behandlungen durchzuführen, die über die reine Notfallbehandlung hinaus gingen und wir durften keine Medikamente raus geben.
Jetzt kam eine alte Frau zu uns mit Knieschmerzen, wahrscheinlich durch Arthrose. Eine Packung Schmerzmittel, kostet so gut wie nichts- wir durften aber nichts raus geben. Im örtlichen Krankenhaus gab es keine Behandlung und sie war zu arm, sich das Medikament zu kaufen.
Oder eine  junge Frau mit Z.n. Suizidversuch, zum Glück mit einer Substanz, die in der Menge nicht gefährlich war.
Nach der ein paar Stunden Überwachung mussten wir sie wieder entlassen. Für sie gab es keinerlei Behandlungsmöglichkeit und bei der dahinter steckenden Geschichte, hat sie es wahrscheinlich wieder versucht- und dann hoffentlich erfolgreich.

Achso- dass du im Falle des Falles auch töten musst, ist dir hoffentlich auch klar, oder?

Ich kann dir übrigens das Video von den Karfreitagsgefechten von Seiten der Taliban aus empfehlen. Geh einfach mal auf liveleak suchen. Wir verlinken das hier übrigens aus guten Gründen-vor allem aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht.

Wie gesagt: Mach erstmal dein Abi, bring die OPZ erfolgreich hinter dich, bring die AGA erfolgreich hinter dich, dann das Studium, dann eine ersten Stellen, lern einsatzverwundete Kameraden kennen, lern den alltäglichen Wahnsinn kennen, dann wird sich zeigen, ob du das Zeug für ne Spitzenverwendung hast.

Hast du mal ein Schülerpraktikum gemacht? Kann ich sehr empfehlen.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 04. Dezember 2011, 00:34:46
Nein, ein Praktikum hab ich leider nicht gemacht - als das anstand war ich im Ausland. Hatte nen halbes Jahr in Neuseeland verbracht.
Das mit dem Töten überrascht mich ernsthaft - bin ich als Arzt bei der Bundeswehr bewaffnet? Hatte eigentlich es bisher immer so verstanden dass die militärische Basisausbildung dazu dient ein Verständnis für die taktische Kriegsführung zu gewinnen und in der Lage zu sein, Truppenverbände zu koordinieren?
Die von dir geschilderten Situationen stelle ich mir selbstverständlich schrecklich vor... Besonders die wenn du deinen verwundeten Kameraden quasi direkt vor deinen Augen liegen siehst aber nicht zu ihm vorstoßen kannst weil du dann selber erschossen wirst... aber dafür kann man vielen anderen helfen. Es geht nicht darum wie viele man verliert, sondern wie viele man rettet...
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: The_Staffsergeant am 04. Dezember 2011, 01:54:31
Ah  :o
Komm mal vom hohen Ross runter. Überdenk mal den letzten Satz nochmal.

Wobei. Überdenke den ganzen Mist vom letzten Eintrag nochmal.
Du solltest dir mal selber zuhören was du von dir gibst.
Das ist ziemlich naiv was du hier raushaust.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: KlausP am 04. Dezember 2011, 07:33:26
Zitatbin ich als Arzt bei der Bundeswehr bewaffnet?

Selbsrverständlich sind Sie das. In erster Linie zum Eigenschutz, aber auch um die Ihnen anvertrauen Verwundeten zu schützen, und zwar nicht nur mit Ihrer Pistole sondern mit jeder Ihnen zur Verfügung stehenden Waffe - das klammern einige Sanitäter und Ärzte gerne aus.

Zitat... dass die militärische Basisausbildung dazu dient ein Verständnis für die taktische Kriegsführung zu gewinnen ...

Was für 'ne gequirlte ***! Nein, die Allgemeine Grundausbildung dazu zu lernen, wie man sich im Gefecht verhält und überlebt (mal einfach und auch für Sie verständlich ausgedrückt).

Zitat... und in der Lage zu sein, Truppenverbände zu koordinieren ...

Sie werden als Arzt außer Ihrem Sanitätspersonal gar nichts koordinieren, das überlassen Sie mal lieber den Führern der der anderen Truppengattungen. Die werden Ihnen schließlich auch nicht bei einer OP in's Handwerk pfuschen.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 04. Dezember 2011, 08:27:43
Also muss ich als Arzt im Zweifelsfall auch Leute erschießen... Na super, ist eigentlich nicht der Grund warum ich Arzt werden will, aber ist ja irgendwie logisch wenn ich genauer darüber nachdenke, lol, denn irgendwie muss man sich ja verteidigen können... Das heißt jeder Arzt ist bei der Bundeswehr grundsätzlich mit einer Pistole bewaffnet?
Wobei ich ohnehin eigentlich dachte Ärzte werden im Normalfall nicht angegriffen... das war zumindest meines Wissens früher so. Hat sich das so stark geändert? Oder bin ich da komplett falsch informiert?

Und was ich mit meinem letzten Beitrag eigentlich ausdrücken wollte (war schon spät :D): Es ist natürlich so dass man nicht allen Leuten helfen kann, denen man gerne helfen möchte. Das wäre auch als normaler Arzt so, möchte nicht wissen wie viele Patienten die Unfallchirurgen in diversen Krankenhäusern schon verloren haben. Aber man kann doch trotzdem vielen Leuten helfen, und darauf kommts doch an.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: KlausP am 04. Dezember 2011, 08:45:52
Zitat... Wobei ich ohnehin eigentlich dachte Ärzte werden im Normalfall nicht angegriffen... das war zumindest meines Wissens früher so. Hat sich das so stark geändert? ...

Das Kriegsvölkerrecht interessiert "Hassan Taliban" nicht die Bohne, im Gegenteil, da wird gezielt Sanitätspersonal angegriffen.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 04. Dezember 2011, 08:54:22
Gezielt? o.O Sind denn in Afghanistan schon viele unserer Ärzte gestorben? Und wenn man jetzt gegen einen zivilisierten Feind kämpfen würde, der würde sich aber sehr wohl für das Kriegsvölkerrecht interessieren, oder? Beispielsweise Amerika oder so, die erschießen doch keine Sanitäter, oder schießen sogar die westlichen Nationen auf Ärzte?
Vor allem, mit welcher Begründung wird auf Ärzte geschossen? Von den Soldaten mit denen ich unterwegs bin geht doch eine viel größere Gefahr aus als von Ärzten, warum werden dann Sanitäter gezielt angegriffen?
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 04. Dezember 2011, 08:59:03
Du bist komplett falsch informiert und ziemlich naiv.
Viel einschlägige Nachrichten und Berichte  scheinst du dir auch nicht rein zu ziehen.

Fangen wir mal gaanz vorne an:
- In der Grundausbildung lernst du ganz grundlegende Dinge des Soldat sein: Wie Klaus schon zusammengefasst hat: Überleben im Felde und Gefecht- und davon auch nur die Grundlagen.
- In der Offiziersausbildung lernst du zum einen eine Gruppe zu führen (zumindest im Grundbetrieb) und Grundlagen der Taktik (auf dem Niveau, dass du so grob die Einsatzgrundsätze von ein paar Truppengattungen und der Sanität kennst)
- Einsatzvorbereitend bekommst du noch so viel beigebracht, dass man hofft, dass man keinen Babysitter für dich braucht, wenn du in den Einsatz gehst.

So und dann kommen wir nochmal zum Thema: Der SanOffz als BAT-Arzt im Einsatz:
- Das einzige, was du da führst ist dein Trupp und das auch nur fachlich (also du bestimmst, was mit dem Patienten gemacht wird)- taktisch ist dafür der Rettungsassistent zuständig.
- Und natürlich musst du wenn es hart auf hart kommt, auch auf Menschen schießen können.
- Dafür hast du nicht nur eine Pistole, weil damit kommst du je nach Einsatz nicht weit.
- Die Bewaffnung kann bis zum Maschinengewehr im Rahmen der Patrouillensicherung reichen. Ansonsten Pistole, Gewehr und/oder Maschinenpistole. Und nein, da sind keine Platzpatronen drin.

Ärzte werden nicht angegriffen?: Ich glaub ich lach mich tot. Was meinste wohl, warum das rote Kreuz in Afghanistan abgetarnt wurde?
Sanitätspersonal ist das, was von den Insurgents schwerpunktmäßig angegriffen wird. Und dummerweise haben unsere Fahrzeuge eine andere Form als die anderen, so dass sie leicht erkennbar sind.

Was mit dem Kameraden OSA Dr. Broer passiert ist, ist bekannt, oder.

Mein Tip: Mach wenigstens ein Praktikum von ein paar Tagen- kann man auch in den Ferien machen.
Und geh vielleicht besser zu Ärzte ohne Grenzen.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Volare am 04. Dezember 2011, 09:19:12
Zitat von: ulli76 am 04. Dezember 2011, 08:59:03
- In der Offiziersausbildung lernst du zum einen eine Gruppe zu führen (zumindest im Grundbetrieb) und Grundlagen der Taktik (auf dem Niveau, dass du so grob die Einsatzgrundsätze von ein paar Truppengattungen und der Sanität kennst)
Aber das hatte ich doch gemeint als ich sagte "grundlegende Kenntnisse von taktischer Kriegsführung bekommen" und da hat man mich ausgelacht, lol.

Zitat- Und natürlich musst du wenn es hart auf hart kommt, auch auf Menschen schießen können.
- Dafür hast du nicht nur eine Pistole, weil damit kommst du je nach Einsatz nicht weit.
- Die Bewaffnung kann bis zum Maschinengewehr im Rahmen der Patrouillensicherung reichen. Ansonsten Pistole, Gewehr und/oder Maschinenpistole. Und nein, da sind keine Platzpatronen drin.
Ja, dass man Leute erschießen muss hab ich ja mittlerweile begriffen. Das heißt ich laufe dann schwer bewaffnet mit Pistole, Gewehr und Maschinenpistole durch die Gegend? Also jetzt nur noch mal zur Bestätigung, ist tatsächlich jeder Arzt so "schwer" bewaffnet?

ZitatÄrzte werden nicht angegriffen?: Ich glaub ich lach mich tot. Was meinste wohl, warum das rote Kreuz in Afghanistan abgetarnt wurde?
Sanitätspersonal ist das, was von den Insurgents schwerpunktmäßig angegriffen wird. Und dummerweise haben unsere Fahrzeuge eine andere Form als die anderen, so dass sie leicht erkennbar sind.

Was mit dem Kameraden OSA Dr. Broer passiert ist, ist bekannt, oder.
Ja, die Geschichte ist mir bekannt. Dass das rote Kreuz in Afghanistan abgetarnt wurde hatte ich noch nicht einmal mitbekommen. Aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass jeder Feind so wäre. Würde jeder Feind die Sanitäter schwerpunktmäßig aufs Korn nehmen?

ZitatMein Tip: Mach wenigstens ein Praktikum von ein paar Tagen- kann man auch in den Ferien machen.
Und geh vielleicht besser zu Ärzte ohne Grenzen.
Was meinst du denn wo ich ein Praktikum machen soll? In den Ferien könnte ich tatsächlich mal eins machen. Am besten, ich rufe mal beim Kreiswehrersatzamt an und informiere mich dort ausführlich. Was ich erfahren hab ändert aber nichts daran, dass ich Arzt bei der Bundeswehr werden möchte - warum sagen Sie jetzt ich sollte besser besser zu Ärzten ohne Grenzen gehen? o.O
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: ulli76 am 04. Dezember 2011, 09:35:19
Zitat von: Volare am 04. Dezember 2011, 00:34:46
Hatte eigentlich es bisher immer so verstanden dass die militärische Basisausbildung dazu dient ein Verständnis für die taktische Kriegsführung zu gewinnen und in der Lage zu sein, Truppenverbände zu koordinieren?
DAS war es, was du geschrieben hast- und NEIN- du bist danach noch nichtmal anähernd in der Lage Truppenverbände zu koordinieren.

Ein Chirurg im FLAZ ist ntürlich nicht so schwer bewaffnet- ein Arzt außerhalb des Lagers schon (zumindest in Afghanistan- KFOR ist da z.B. anders).

Wenn du dir nicht vorstellen kannst, warum Sanitäter ein hochwertiges Ziel sind, überleg dir mal die Bedeutung des BAT für die Patrouille.
Nein, das macht nicht zwingend jeder Gegner so.

Warum du besser zu Ärzte ohne Grenzen und nicht zur Bundeswehr gehen sollst?- Da kannst du wirklich Menschen helfen, so wie du es dir vielleicht vorstellst. ´
Dafür dass du Generalarzt werden wilst, bist du zum einen sehr schlecht über das Berufsbild eines Sanitätsoffiziers informiert, scheinst recht naiv zu sein und bist auch noch ziemlich schwer von Begriff.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: BulleMölders am 04. Dezember 2011, 09:48:53
Bei den Ärzten ohne Grenzen bekommt er aber das Studium nicht bezahlt und nebenbei auch noch ein "üppiges" Gehalt.

Und was das Thema Generalarzt angeht, schon mal darüber nachgedacht, das Generalsränge auch in großem Maße nach Politischen Maßstäben vergeben werden?
Soll heißen, dass man auch immer das richtige Parteibuch braucht um General zu werden.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: miguhamburg1 am 04. Dezember 2011, 13:06:31
Liebe Ulli, ich brauche gar nicht weiter auf unseren Fragensteller einzugehen, besser als Sie hätte ich ihm auch nicht die Richtung erzählen können.

Lieber Bulle, es ist zwar richtig, das jeder General das Plazet des jeweiligen Ministers hat, dennoch haben nur ganz wenig von ihnen ein "Parteibuch", das ist einfach Legende. Die letzten echten Parteigänger waren die Generale Kujat und Schneiderhan.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: StOPfr am 04. Dezember 2011, 13:35:42
Zitat von: Volare am 04. Dezember 2011, 00:34:46
Es geht nicht darum wie viele man verliert, sondern wie viele man rettet...
Sehr, sehr bedenklich. Durch den lachenden Smiley zur Begründung "später Abend" wurde das nur schlimmer. Um Mitternacht sollte man auf dem Teppich bleiben, dort ist einfacher zu formulieren.
Titel: Antw:Laufbahn eines SanOA
Beitrag von: Dr.Stern am 18. Januar 2012, 19:45:49
Vielleicht sollte man auch noch erwähnen das man sich während der Karriere auf dem Weg zum Generalarzt entscheiden muss ob man weiterhin Arzt bleiben will, und damit maximal Oberstarzt (Abteilungsleiter oder ähnliches) wird, oder auch als Schreibtischtäter zufrieden ist, und dann in der Fü/Org-Schiene Karriere macht und hier dann Gold auf die Schultern bekommt.

Der deutlich einfachere Weg Gold auf die Schulter zu bekommen wäre einfach Marine-Uniformträger zu werden, da gibts ab der ersten Beförderung Gold  :o