Hallo zusammen,
ich habe von einigen Bekannten gehört, dass die dreimonatige Grundausbildung eigentlich die Zeit war in der man am meisten lernt. Bisher waren die restlichen 6 Monaten eher rumsitzen in der Kaserne.
Hat sich das jetzt mit dem freiwilligen Wehrdienst geändert? Ist die Ausbildung dort intensiver/länger oder generell anders organisiert?
Viele Grüße,
Gast123
Nö, warum sollte sich da was geändert haben. 9 Monate sind jetzt 9 Monate und waren es früher auch.
Und ob man die 6 Monate nur in der Kaserne rumsitzt, ist wohl von Einheit zu Einheit und vom Empfinden des Einzelnen Individuums unterschiedlich.
Denn jeder nimmt es halt anders war.
Ich dachte die Mindestdauer des freiwilligen Wehrdienstes wäre jetzt auf 12 Monate verlängert?
Entsprechend würde es doch Sinn machen, das Ausbildungsprogramm anzupassen.
Die Grundausbildung (AGA, die ersten drei Monate) ist unabhängig von der Dienstzeit immer gleich. Macht wenig Sinn, die "anzupassen", denn der Soldat lernt dabei ohnehin nur die absoluten Grundlagen.
Danach folgt die "Spezialgrundausbildung" (SGA) oder Vollausbildung. Die ist abhängig von der Verwendung und die Dauer unterschiedlich.
Eine infanteristische Ausbildung (Mannschaften) beispielsweise hat 3 Monate AGA, danach 6 Monate Vollausbildung, zusammen mit ein paar Übungen und Urlaub etc kann man also grob gepeilt Pi mal Daumen annehmen, dass der Soldat nach einem Jahr Dienstzeit "Combat Ready" fertig ausgebildet ist... und eingesetzt werden kann.
Und hier liegt der Punkt, warum GWDL sich öfters mal so "vergessen und sinnlos" vorkamen: ihre Dienstzeit reicht irgendwann (nach X Kürzungen des GWD) nicht mehr aus, um sie richtig auszubilden UND dann auch noch was von ihnen zu haben. Zu Zeiten von 12 oder 10 Monaten Grundwehrdienst konnte man die Soldaten wenigstens noch fertig ausbilden, dann wurden sie auch schon bald entlassen. Aber immerhin hatte man noch taugliche Reservisten geschaffen. Mit 9 Monaten und weniger wurde es langsam schwachsinnig, insbesondere beim 6 Monate Schnupperkurs. Wenn die GWDL da mit ein paar Monaten Restdienstzeit aus der AGA kamen konnte man sie entweder noch schnell anlernen und als Hilfskraft im Büro einsetzen, oder man bildete sie rein zur Beschäftigung aus weil sie ohnehin entlassen werden bevor man sie für irgendwas wirklich evrwenden kann.
Mit FWDL und SaZ liegt das anders: die sind nicht "einfach da weil es eine Wehrpflicht gibt", sondern die werden eingestellt weil man bestimmten Bedarf und damit auch Verwendung hat. Einen FWDL mit "nur" 12 Monaten bspw kann man im Stabsdienst oder der Logistik sinnvoll einsetzen, einen FWDL 23 Monate schon praktisch überall.
Zitat von: Gast123Ich dachte die Mindestdauer des freiwilligen Wehrdienstes wäre jetzt auf 12 Monate verlängert?
Die Mindestdauer des FWDL beträgt 7 Monate, die Höchstdauer 23 Monate. Alle weiteren Informationen sind unter
www.bundeswehr-karriere.de zu finden.