Liebes Forum.
Habe jetzt kurz vor der Grundausbildung einen leichten Tinitus im linken Ohr. Tagsüber habe ich keine Probleme, nur Nachts wenn ich schlafen will höre ich ihn. Jetzt zu meiner Frage, ist das ein Grund zur Ausmusterung? Hab jetzt leichte bammel vor der Eingangsuntersuchung während der Grundausbildung.
Danke schon mal im vorraus
Ja, kann passieren.
Die beiden Dinge, die du in deiner Dienstzeit reichlich haben wirst- nämlich Stress und Lärm- sind Gift für Ohren mit Tinnitus.
Wann hast du denn Dienstantritt? Wenn es der 2.1. ist, wird sich an deiner Aufforderung zum Dienstantritt wahrscheinlich nichts mehr ändern (wegen Feiertagen), wenn es später ist, solltest du das Problem Anfang des neuen Jahres an das zuständige ZNwG/KWEA melden.
2.1 ist Dienstantritt. Ich muss auch sagen dass ich das schon öfter auf dem linken Ohr hatte, ist aber bisher immer wieder verschwunden. Hoffe das es auch wieder so ist. Mein jetziger Beruf Kfz-Mechatroniker ist auch nicht unbedingt leiser. Mal eine dummer Frage. Tinitus ist doch nicht diagnostizierbar oder irre ich mich? Weil stören tut mich das piepen eigentlich nicht.
Schießlärm hat aber nun mal andere Eigenschaften als Dauerlärm in einer Werkstatt.
Und komm blos nicht auf die Idee, es bei der Einstellung zu verschweigen. Zum einen kommt es früher oder später eh raus, zum anderen sollte dir deine Gesundheit schon so wichtig sein, dass du gerade so ein wichtiges Organ wie dein Gehör nicht unnötig gefährdest.
Wenn du das schon länger hast und sich nichts ändert, besteht immerhin die Chance, dass man dich nicht ausmuster, die Gefahr ist aber tatsächlich da.
Danke für die Antworten. Werde mir das zu Herzen nehmen. Hoffe das es zum Dienstbeginn wieder weg ist.
Ohne Ihnen nun Angst machen zu wollen, aber..
wie lange haben Sie den Tinnitus schon? Wenn Sie den nun ein paar Tage haben, würd ich mal zum HNO gehen.
Ein Tinnitus kann durch ein Knalltrauma (z.B. Böller / Hammerschläge) Stress oder sonstige Dinge entstehen.
Diese können i.d.R. wieder verschwinden, insofern das "Trauma" keine Schädigung hervorgerufen hat, sprich die feinen Sinneszellen sind nicht abgeknickt.
Wenn Sie allerdings einen Höhrsturz hatten, also auch eine anhaltenden Hörminderung
kann das ziemlich böse werden, aber oftmals auch medikamentös behandelt werden (Durchblutungsfördernde Mittel/ Infusionen etc), zumindest wird es versucht.
Ein anhaltender Hörsturz fühlt sich ganz komisch an, wattig... blechern...taub. Also nicht wie bei einem Hörsturz, wo einem das Gehör mal für ne Sekunde völlig wegsackt.
Mir hat man auch gesagt, man würde das auch gerne als Infarkt im Ohr bezeichnen, und die meisten HNO behandeln einen plötzlich auftretenden
Tinnitus oder Höhrsturz als Notfall.
Dass Sie den Tinnitus tagsüber so gut wie nicht hören, liegt daran, dass er von alltäglichen Geräuschen über- oder nebengelagert wird.
Irgendwann erkennt das Gehirn ihn als ständigen Begleiter und blendet ihn aus, ähnlich wie bei Gerüchen.
Gibts aber keine Nebengeräusche mehr, gibts nichts mehr zu filtern und auf einmal hört man ihn wieder.
Bevor daraus ein chronischer Tinnitus wird würde ich zum HNO und das abklären lassen, denn Sie selber sind nicht
dazu befähigt festzustellen, wie stark der Tinnitus ist. Da ist oft ein riesen Unterschied zwischen dem subjektiv wahrgenommenen
und dem objektiv feststellbaren.
Ein Tinnitus ist keine "direkte" Krankheit, sondern meist ein Sympton von irgendetwas.
Dieses Irgendetwas kann aber dann als Ursache diagnostiziert werden, zu dem
lässt sich der Tinnitus durch verschiedene Tests beurteilen:
- Art des Geräuschs...Pfeifen, Klingeln, Rauschen und auch Brummen
- Man kann die Frequenz in Hz messen...
Beim Hörtest wird nichts anderes gemacht. Meist kann man den Ton nicht hören, bis er in der Frequenz lauter ist,
als der eigentliche Tinnitus, z.B, bei einer Hoch- oder Tieftonsenke
- Ohren nehmen nicht nur Geräusche auf, sondern sie senden sie ich nicht hörbar zurück.
Wusste ich auch nicht, bis die BW mich zum HNO geschickt hat. Diese Geräusche lassen sie registrieren.
Nennt sich otoakustische irgendwas...ich hab das so verstanden, wenn dabei kein Ton gemessen werden kann, ist was im Ohr kaputt.
Sollte ich in der Beschreibung Fehler gemacht haben, darf ulli mir auf die Pfoten hauen.
Also... gehen Sie zum Arzt, es ist in ihrem eigenem Interesse.
@ ulli, da ich nun auch nicht sicher bin, hoffe ich, dass das nun so passt.
Ich meinte aber nicht, dass man dem Tinnitus mit den Medis zur Leibe rückt, sondern dem Hörsturz, obwohl sich
da die Götter in Weiß auch nie einig werden können. Apropos, bevor mir hier nun wieder unterstellt wird,
ich würde Stilblüten von mir geben; das ist keine wissenschaftliche Abhandlung, das Gesagte bezieht sich lediglich
auf meine Erfahrungen.
Fast- so ganz weiss man nicht wie der Tinnitus zustande kommt, man geht aber von Durchblutungsstörungen aus.
Dass man es mit durchblutungsfördernden Maßnahmen versucht, liegt eher an traditionellen Gründen- gemäß den Leitlinien ist keine Therapie empfohlen.
Und ich glaub, der Plural von Tinnitus ist auch Tinnitus (mit langem "U")
;D teenie"tusse" ;D
Habe gestern eine Video gesehen wo Soldaten aufgrund von Angriffen im Irak oder auch nur durch Übungen ein Hörsturz bekommen haben. Folgen wurden aber nicht erläutert. Deswegen stoße ich hier auf das Thema. Ist den ein Hörsturz (leicht) ein ausmusterungs Grund bzw. Entlassungsgrund für derzeit dienenden? Oder gilt, wenn es im Einsatz passiert ist als Wehrbeschädigung (nicht sicher ob das so richtig ist). Denke nicht dass ein leichtes stumpfe gefühl wie hier bereits beschrieben den arbeitsalltag einschränkt, da wie auch gesagt während des Tages dieses nicht auftritt, weil das Gehirn es ausblendet und man generell ja beschäftigt ist. 🤔
Es ist ein Ausmusterungsgrund. Es ist in der Regel aber kein Entlassungsgrund.
Zitat von: ulli76 am 03. Januar 2020, 10:29:23
Es ist ein Ausmusterungsgrund. Es ist in der Regel aber kein Entlassungsgrund.
Kann man sich damit noch Weiterverpflichten? Also verlängern,oder die Laufbahn wechseln?
Kraftfahrerverwendung bekommen?
Kommt auf den Einzelfall an. Es ist nicht generell vorgesehen damit zu verlängern. Das kann sogar bei jedem 90/5er Probleme machen
Mit Tinnitus kann man sagen,das man seine Restdienstzeit nur noch absitzt?
Nein. Das kann man nicht sagen
Mit gutem Satzbau kann man sagen, dass sich Threats besser lesen.
Nein, nur wegen einem Tinitus sitzt man nicht zwingend nur seine Restdienstzeit ab. Es kommt eben, wie bereits beschrieben, immer auf den Einzelfall an, sprich das klinische Bild, die Verwendungsreihe etc. pp.
Wenn man bei den Sanis wahrheitsgemäß meldet, dass ein Tinitus vorhanden ist sagen die einem nämlich auch ehrlich, was dann so an Ausschlüssen bei dienstlichen Tätigkeiten besteht...
Junge, Junge....
Sofern man denn schon ausgebildet ist, schafft es die uTV auch, entsprechend Hörgeräte zu beschaffen, die den Tinnituston "aufheben" bzw. "unterdrücken".
Das ist zwar etwas aufwändiger, weil das idR einen Besuch in der FU eines BwK erfordert und auch ein entsprechendes Audiogramm, aber es gibt solche "Hör"geräte.
Grüße...hier mein Bericht zum Tinnitus,mein Tinnitus kommt wahrscheinlich von Verspannungen, trotzdem ist die Konsequenz evtl ein DU verfahren, obwohl ich damit leben und arbeiten könnte,zudem keine Fahrzeuge mehr und Weiterverpflichtung ist ausgeschlossen,heißt ich geh nach kurzer Zeit wieder weg.Hatte dafür einen festen Job aufgegeben.
Ich kann nicht verstehen warum dann Leute die Bandscheibenvorfälle haben und Meniskus Risse ,keine Konsequenzen haben und sich Weiterverpflichten können.
Warum ist Tinnitus so ein K.O Kriterium???? Hätte ich nix gesagt dann hätte es nie jemand bemerkt.
Boahhhh was habt ihr immer mit eurem Tinnitus.
Nein, der kommt nicht einfach von Verspannungen. Und ja, auch Bandscheibevorfälle und Meniskusrisse sind ein Problem.
Ich hab es ja geschildert was ich damit habe,so ein Problem das ich wohl den Sozialdienst um Rat fragen muss.Ich habe aber mitbekommen das Leute mit Meniskusriss und Bandscheibenvorfälle Weiterverpflichtet würde.
Mir sagte man das eine Nackenverspannung wohl der Auslöser ist.Was gibt es noch für Ursachen?
Lärm ist DER Auslöser. Vielleicht bist dem Ganzen auch psychisch nicht gewachsen. Wenn der Tinnitus so schlimm ist, dann kannst du eben nicht länger bleiben.
Ja,wie gesagt ich kann ja mit leben, allerdings habe ich als Kasernenschläfer das Problem das dort wo ich bin viel Unruhe abends ist,und man ohne Gehörschutz nicht schlafen kann, allerdings wird mit Gehörschutz das Geräusch so unangenehm das es auch mit nicht geht,da hätte man als Arzt evtl den Vorschlag machen können auf eine Heimatnahe Versetzung zu plädieren oder?
Ach daher weht der Wind jetzt plötzlich ...
Nein weht er nicht,hab ich auch nie angesprochen.Ich bin in nächster Zeit draussen, für nix Festanstellung aufgegeben.
Tja-wenn du dem Ganzen psychisch nicht gewachsen bist, dann ist das eben so.
Ich hab alle Aufgaben die ich bekommen habe erledigen können,der Tinnitus war auf einmal da,nach Dienstschluss im ruhigen Moment.Ich müsste das doch an mir selbst noch merken das es auf oder von der Psyche kommt oder?!
Zitat von: Tokke am 06. April 2022, 13:55:08
Ich hab alle Aufgaben die ich bekommen habe erledigen können,der Tinnitus war auf einmal da,nach Dienstschluss im ruhigen Moment.Ich müsste das doch an mir selbst noch merken das es auf oder von der Psyche kommt oder?!
Nein, der Tinnitus kommt idR nach der Belastung oder einem traumatischen Ereignis.
https://www.netdoktor.de/symptome/tinnitus/Kannst Du entspannt hier lesen.
Es ist doch völlig egal, woher er kommt. Er ist da. Und ob er jetzt von Nackenverspannungen oder schlafen auf Niveau Jugendherberge kommt, ist doch egal. Da passt einfach etwas mit den dienstlichen Anforderungen nicht zusammen.
Ein guter Freund von von holte sich anno Dunnemal einen Bandscheibenvorfall auf der Hindernisbahn. Ist halt so. Ist auch keine Schande; passiert.
Das heißt einfach, dass etwas an einem mit dem Dienst in der Armee nicht zusammenpasst.
Und aktuell kann man in den täglichen Abendnachrichten sehen, dass Armee eben kein Sozialverein ist, sondern ein Verfassungsorgan, welches die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland sicherzustellen hat. Wurde nur 30 Jahre vergessen und nicht gelebt.
Also wird die Tinnitus Sache auf Psyche pauschalisiert,ein länger dienender bekommt Tinnitus (also ich meine nicht mich) und dieser soll da auch irgendwo mit dem Dienst nicht mehr zurecht kommen?
Warum soll man dich heimatnah versetzen? Da wird der Tinnitus doch auch nicht leiser von. Und in Kasernen wirst du wohl immer wieder schlafen müssen- wenn das nicht geht, bist du nicht geeignet. Dazu kommt noch, dass bei Tinnitus die Lärmexposition reduziert werden muss- also kein Schießen.
Das DU-Verfahren macht man ja nicht aus Spass.
Ich dachte es wäre auch Einzelfall abhängig?Was ich halt nicht verstehe ,das ich am normalen Tagesdienst ja Teilnehmen hatte können.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen das Tinnitus so streng bewertet wird.
ZitatIch kann nicht ganz nachvollziehen das Tinnitus so streng bewertet wird.
Deswegen entscheiden das ja auch Mediziner, die studieren das und bewerten das unter den Gesichtspunkten der möglichen Schädigung des Betreffenden und der Aufgaben.
Genau DAS. Ein Arzt hat das in DEINEM Einzelfall entschieden. Und auch das DU-Verfahren wird als EINZELFALL entschieden.
So und jetzt ist hier dicht- es führt zu nichts.