Warum seid ihr Soldat geforden ?Wäre Nett wenn ihr mal ein paar sachen hierrein schreibt warum und weshalb ihr gerne Berufssoldat seid ;)
kleine Anmerkung am Rande:
"Berufsoldat" (d.h. Beamter auf Lebenszeit) sind hier die wenigsten. GWDL und SaZ sind häufiger.
achso das wußte ich nicht ::)
Warum willst du das wissen? Nur aus Interesse oder weil dir so nebenbei gedacht hast, naja ich könnte doch zum Bund
Ich vermute mal, weil die Frage in diversen Testgesprächen gestellt wird. ;)
Zitat von: Piet am 30. Mai 2005, 21:18:13
Ich vermute mal, weil die Frage in diversen Testgesprächen gestellt wird. ;)
::) ::)
also, falls das jetzt nicht weiter tragisch ist, würde ich die frage schon ganz gerne mal beantwortet bekommen. finde die frage sehr interessant und die ansichten des einen oder anderen würden mich schon interessieren.
...damit du die eine oder andere antwort für deine bewerbung und dein vorstellungsgespräch nutzen kannst... ::)
Also für mich war damals erstmal klar, daß ich nicht verweigern, sondern den Wehrdienst leisten würde. Das empfand (und empfinde) ich als sinnvoll und irgendwie selbstverständlich. Während der AGA hab ich dann gemerkt, daß der Dienst fordernd und interessant ist. Außerdem hab ich mir die Tätigkeiten unserer Ausbilder genauer angeschaut und kam zu dem Schluß "das könnte ich mir auch vorstellen". Als ich dann in der Stammeinheit war und die Ausbildung noch interessanter wurde war der Groschen gefallen. Der "Job" machte mir richtig Spaß und ich begann schon fast wehmütig an den Tag in ein paar Monaten zu denken an dem das alles vorbei sein würde. Hab mich dann mit dem stellv. Zugführer unterhalten und der sagte, daß er noch einen Regeneranten für einen GrpFührer bräuchte. Hab noch am selben Tag die Papiere ausgefüllt ;D
Ich war immer stolz auf das was ich tat. Ich wusste, diesen Job kann nicht jeder machen, und ich merkte, daß ich ihn gut machte. Die eigenen Grenzen finden und überschreiten, jede gestellte Aufgabe ohne Zögern angehen und (meist) erfolgreich lösen, das macht Spaß. Dann kommt die Anerkennung der Vorgesetzten dazu: neben Lob und Schulterklopfen übertragen sie dir auf einmal Aufgaben, die sie nicht jedem im Zug übertragen. Du merkst, daß sie auf deine Fähigkeiten was halten. Und das mit Abstand größte und schönste Erlebnis war das Vertrauen "meiner" Soldaten. Ok, Anfangs ist es hart. Du bist ein Jungspund, nicht älter oder gar jünger als deine Untergebenen. Du verhapelst dich zu oft, bist unsicher, aber das legt sich, du sammelst Erfahrung. Und irgendwann bist du sicher, hast immer die richtige Antwort, triffst im Gelände fast instinktiv die richtige Entscheidung, deine Jungs folgen dir ohne zu fragen, sie nennen sich selbst nicht mehr "2. Gruppe" sondern "Gruppe 'deinName' " und kommen mit allen Problemchen zu dir. Du hörst von anderen Einheiten, daß deine Jungs am Abend im MannHeim prahlen IHR Gruppenführer sei der beste der ganzen Staffel. Und bei einer Übung kriegst du einen echt knackigen Auftrag, denkst dir noch 'das wird heftig werden' und siehst dann in den Gesichtern deiner Jungs totale Gelassenheit. Sie vertrauen dir blind und gehen selbstverständlich davon aus, daß du das Baby schon schaukeln wirst. Solche Momente sind unbezahlbar!
Außerdem war ich auch immer stolz darauf, Soldat der Bundesrepublik Deutschland zu sein. Ich wusste, daß es wichtig ist und notwendig, seinem Land an der Waffe zu dienen. Die Generation meines Vaters hatte erfolgreich die Sowjets ferngehalten. Meine Generation würde nun bereit stehen, auch anderswo die Rechte derjenigen zu verteidigen, die sich selbst nicht verteidigen können. Und da stand (und stehe) ich voll dahinter. Da braucht mir auch kein linksdrehender biodynamischer Prediger mit "Peace, Love & Nie wieder Krieg" zu kommen. Eben weil Krieg unendliches Elend produziert, und eben weil Kriege auf diesem Planeten immer irgendwo präsent sind ist es wichtig, daß irgendwo ein paar "gute Jungs" mit schweren Waffen stehen die dort eingreifen können wo es zu bunt wird.
Amen 8)
*applause*
sehr schön geschrieben.
deswegen musst du es trotzdem selbst wissen warum du zum Bund gehst. Beim Soldat ist das anders als beim Einstellungsgespräch Bankkaufmann.
Soldat ist mehr als eine Berufung
Denk dir selbst was aus, oder willst du wenn du beim Bund bist ier noch fragen: "wollte mal wissen welchen Stiefel ihr zuerst zubindet"
Das ist klar das man schon selber wissen sollte warum man Soldat werden möchte .
Ich wollte das aber auch mal von euch hören ;)
@Schlammtreiber das sind dioch mal richtig gute Sätze
Ich hatte im Dezember meinen Einstellungstest und mir vorher natürlich auch so meine Gedanken gemacht. Meine erste Motivation, mich beim Bund zu bewerben war ganz einfach: Bundeswehr ist geil. Aber natürlich kann das kein Grund sein, nach dem man seinen Lebensweg plant, also habe ich noch mal tiefer in mich hineingehorcht und habe mich dann aus folgender Motivation tatsächlich beworben (unabhängig von der Reihenfolge):
- Verantwortung für mein Land übernehmen (vor allem im Verteidigungsfall)
- laut Verfassung ist der Angriffskrieg verboten (darum ist die BW moralisch so einwandfrei)
- die Bundeswehreinsätze der Vergangenheit waren größtenteils humanitär
- ich will als Saz auch ein paar Jahre meinen Beitrag für die Gesellschaft leisten
- ich arbeite gerne mit Menschen zusammen
- ich bin teamfähig
- ich möchte Verantwortung übernehmen
- ich will gefordert werden
- ich will ins Ausland
- durch Ausbildung und Einsätze kann ich mich persönlich weiterentwickeln
- je nach Laufbahn: ich führe gerne, das Studium entspricht genau meinen Wünschen (auf keinen Fall: ich will mein Studium finanziert haben)
- ich möchte auch körperlich belastet werden
- rein vom Gefühl ist Bundeswehr einfach das Richtige für mich (also "Bundeswehr ist geil", nur einstellungstestadäquat formuliert)
Und so weiter und so fort. Ich hoffe, dass ich nicht allzu viel Quatsch geschrieben habe, bzw., dass ich dir helfen konnte. Bei mir hat's geklappt ;)
das sind doch zwei tolle antworten!
habt ihr nie daran gezweifelt, an eurer entscheidung oder so?
@schlammtreiberwenn man solch einen weg geht ´, dann man muß man aber privat/zivil auch ziemlich viel einstecken oder?
Zitat von: brutus am 02. Juni 2005, 08:48:24
@schlammtreiberwenn man solch einen weg geht ´, dann man muß man aber privat/zivil auch ziemlich viel einstecken oder?
Die direkte Kritik in meinem unmittelbaren Umfeld hielt sich sehr zurück, da ich 1.86m groß, kräftig und bekanntermaßen gewaltbereit bin ;)
;D
Nee ernsthaft, das hierzulande übliche
Soldaten-sind-Mörder-und-Nazis-und-generell-böse-und-führen-Angriffskriege-gegen-harmlose-Serben-und-mein-Dinkelkeks-schmeckt-heut-so-komisch-Gelaber muß man einfach überhören und als spätpubertäre Erscheinung abtun.
Dann gibt´s keine Probleme :)
man wird sich auch von irgendwelchen öko-studenten diverse gegendemos antun müssen.
als die luftwaffen-austellung bei uns war, haben einige von den studies erstmal ne kundgebung aus dem boden gestampft.... *seufz*
mit kritik darfst du wohl immer rechnen.
Komisch, die Gegendemos die ich von der Lw-Ausstellung kannte waren immer vom Heer ;D
ne....waren alles ehemalige zivildienstler und ausgemusterte.....
Der Asta muss sich auch mit was beschäftigen.
Jaja, die wilden Studenten ::)
Es gab mal einen Juso-Vorsitzenden der sagte "Eigentum ist Diebstahl" und nach seiner Wahl zum Kanzler posierte er im Armani-Anzug ;D ;D ;D
da gab es doch mal so ne demo in wittstcok oder wie das nest heißt?! die war doch auch so kurios.
aber mal abgesehen von den studenten und den anderen grummelbacken.
so direkt viel privates hat doch dann keine zeit oder?
Zitatso direkt viel privates hat doch dann keine zeit oder?
wie? ich versteh die frage nicht.
Entgegen der landläufigen Ansicht hat auch ein SOldat ein Privatleben. Man lebt als SaZ heutzutage sehr selten in der Kaserne, fast alle haben eine eigene Wohnung.
Mit ein bißchen Glück hat man 3 von 4 Wochenenden im Monat frei und an der Mehrzahl der Wochentage kommt man relativ pünktlich zwischen 16:30 und 17:00 in den Dienstschluß (d.h. Feierabend).
mhhhhh, also mein freund hat in dem sinne keine 3 oder 4 wochenenden frei.der ist das ganze jahr hier und da für 2-3 wochen im monat.
ich meinte das nur allgemein, weil sich deine arbeit so nach viel arbeit anhörte und jede menge streß
Zitat von: maze-gladbeck am 30. Mai 2005, 16:49:55
Warum seid ihr Soldat geforden ?Wäre Nett wenn ihr mal ein paar sachen hierrein schreibt warum und weshalb ihr gerne Berufssoldat seid ;)
Zu Angriffskrieg ::) (Friendenserzwingende Maßnahme) und Friedenserhaltende Maßnahme ein Zitat:
"Niemand weiß auch besser als ein Soldat, dass der Frieden kein kostenloses Geschenk ist, sondern dass man bereit sein muss, etwas für ihn einzusetzen. Das ist es, was der Soldat tut, nicht allein und primär für sich selber, sondern für die Gesellschaft und das Land im ganzen."
Altbundespräsident (1984-1994) Dr. Richard von Weizsäcker (Hauptmann der Reserve bis 1945 [WM]) anlässlich seines Antrittsbesuchs bei der Bundeswehr 04.10.1984 in Bergen.