Guten Abend zusammen,
ich habe vor kurzem die Eignungsfeststellung für Offiziere in Köln "bestanden". Nun habe ich von dem Einplaner 2 Verwendungen zur Auswahl bekommen. Die EloKa und den Bereich Fernmelder. Somit muss ich mich jetzt für eine der beiden entscheiden, das Problem bei der Entscheidung sind die mir fehlenden Informationen zu den beiden Verwendungen.
Die Boardsuche und die Wikipedia Artikel haben mir bei der Entscheidungsfindung nicht wirklich weitergeholfen.
Ich würde gerne mehr darüber erfahren um dann auch eine entsprechende Entscheidung treffen zu können. Durch die Internet-Recherche die leider auch nur spärliche Informationen hervorbrachte bin ich auf ein paar Geschichten gestoßen die mich eher abgeschreckt haben (So Sachen wie 8 Stunden am PC hocken und den Truppenübungsplatz sieht man ausserhalb der AGA nicht). Ich hatte mir das ganze ein bisschen grüner vorgestellt / erhofft.
Wie läuft sowas in Auslandseinsätzen ab? Kommt man da auch raus aus dem Lager? In der OPZ wurde mir von den Betreuungsoffizieren da z.B. der Jammer genannt, ich weiß leider aber nicht in welchem Rahmen dieser eingesetzt wird bzw. inwiefern man / ich da dann mit zu tun hätte.
Ich hoffe ich kann hier viele qualifizierte Informationen bekommen :)
Als Jammen bezeichnet man im EloKa Bereich das stören jeglicher Emmisionen des Gegners. Z.B. Radar und Funk. Um ihm die Aufklärung und Kommunikation zu erschweren. Weiterhin kann direkt in Kämpfe eingegriffen werden, um z. B. das Zielradar von Raketen zu stören, um den Zielanflug auf eigene Objekte zu verhindern.
Dieses erfolgt mittels entsprechender Störsendern.
Wer Offizier werden möchte, sollte seinen gesunden Menschenverstand nicht ganz ausschalten. Hier erklären doch die beiden Begriffe schon den wesentlichen Unterschied:
Fernmelder errichten und betreiben im Wesentlichen Richtfunk- und SatCom Fernmeldeverbindungen für die Kommunikation von Kommandobehörden und Stäben bei Einsätzen außerhalb der Standorte. Zusätzlich schließen sie deren Gefechtsstände an das Drahtnetz der Telekom an und betreiben die Gefechtsstandvermittlung. Diese Soldaten finden sich mit Masse in den Fernmelde- und Führungsunterstützungsbataillonen. Im Übrigen gibt es hierzu bereits bei Google erschöpfende Auskunft.
Zur EloKa hat mein Vorposter bereits geschrieben. Ergänzend hierzu wird dort elektronische Aufkärung, elektronische Störung (z.B. Störung von Fernmeldeverbindungen) und elektronischer Kampf (Eindringen und Irritieren von Funkkreisen eines Gegners, elektronische Umleitung oder Zerstörung von Flugkörpern etc.) betrieben. Steht aber auch Vieles bei Google.
So, den Rest können und sollten Sie schon selbstständig herausfinden. Sonst würde ich Ihnen raten, die Finger von diesem Beruf zu lassen.
Ausserdem wird hier mit ziemlicher Sicherheit kein Insider irgendetwas Erschöpfendes zu den Einsatzgrundsätzen und Einsatzverfahren der Eloka schreiben.
Ich finde es schon etwas merkwürdig, dass wenn man hier eine Frage stellt einem sofort nahe gelegt wird den entsprechenden Beruf besser nicht auszuüben, oder die Offizierseignung in Frage gestellt wird. Dies scheint ja aber in diesem Forum so üblich zu sein.
Die wesentlichen Unterschiede sind mir auch klar, ich dachte das wäre durch die Verwendung von Wörtern wie "Internet-Recherche" und "Wikipedia" klar geworden. Was ich also mehr oder weniger in Erfahrung bringen wollte ist, was man dort den lieben langen Tag so treibt.
Ich kann ruhigen Gewissens schreiben, was unsere EloKas so den lieben lange Tag an Bord getrieben haben.
Auf See haben die 24 Stunden am Tag versucht elektromagnetische Emissionen auf zu fangen. Wenn sie dann tatsächlich mal was rein bekommen haben, haben sie herumgerätzelt, was sie da eigentlich empfangen haben. Haben dann stolz verkündet, dass wir Mitten im Atlantik einem französischen Kriegsschiff begegnet sind. Nachdem wir versucht hatten das Schiff auf entsprechenden militärischen Frequenzen zu erreichen, ohne Erfolg, war das Schiff mittlerweile so nah, das man es optisch als Norwegisches Kreuzfahrtschiff identifizieren konnte. Nach diesem Fiasko durften sie sich getrost den rest der Reise in die Ecke legen, da keine mehr ihre Expertenmeinung hören wollte.
Im Hafen, haben unsere Spezialisten Morgens die Anlage hoch gefahren, Testprogramme laufen lassen und abends die Anlage wieder runter gefahren. Am nächsten Tag das selbe von vorn.
Also ein echt Spannender, Fordernder und Aufreibender Job.
Das war aber noch nicht die "Armee im Einsatz". ;)
Lieber Fragensteller.
Als Offizier, sind Sie in erster Linie Führer, Ausbilder und Erzieher der Ihnen unterstellten Soldaten. Das beginnt nach Ihrem Studium als Zugführer. Da werden Sie viel mehr draußen am Gerät sein, als den gesamten Tag vor dem PC zu sitzen. So schwer kann es doch nicht sein, das zu verstehen.
Als Leser bekommt man von ihnen wirklich den Eindruck, als hätten Sie sich wirklich nur oberflächlich informiert und dann auch nicht durchgehend verstehend gelesen.
ZitatIch kann ruhigen Gewissens schreiben, was unsere EloKas so den lieben lange Tag an Bord getrieben haben.
Vor welchen Weltkrieg war das? :D
ZitatAlso ein echt Spannender, Fordernder und Aufreibender Job.
Das kann es durchaus sein, wenn man die entsprechende Verwendung hat. Meine 6 Jahre als Peiltruppführer waren auf eine andere Art spannend und fordernd als die 6 Jahre als Auswerter.
Zitat von: BulleMölders am 16. Februar 2012, 15:24:49
Ich kann ruhigen Gewissens schreiben, was unsere EloKas so den lieben lange Tag an Bord getrieben haben.
[...]
Also ein echt Spannender, Fordernder und Aufreibender Job.
Wann ca. war das? Sind das aktuelle Informationen?
@miguhamburg1
Interessant das Sie mir immerhin noch ein Studium zutrauen. Aber ich bedanke mich auf jeden Fall für Ihre großartige Hilfe.
Haben Sie sich schon einmal auf dieser Seite zur Eloka umgesehen? Recht interessant auch für mich als "Ehemaligem" von der "anderen Seite".
http://www.manfred-bischoff.de/index1.htm
@ Tobi: Sie brauchen gar nicht ironisch zu werden - ich habe von einem Studium überhaupt nichts geschrieben. Insofern habe ich Ihnen weder etwas zugetraut, noch (außer dem verstehenden lesen) abgesprochen. Außer dem Umstand, dass ich finde, dass Sie es sich reichlich bequem machen mit Ihren Fragen.
Und, nein, die Informationen, die Bulle Mölders hier abgibt, sind nicht aktuell. Sie können ja mal googeln, wann dieser Zerstörer der Marine außer Dienst gestellt wurde. Auch das findet sich übrigens in frei zugänglichen Quellen im Internet.
Was bitte erwarten Sie denn zu erfahren hier: Hätten Sie gerne Dienstpläne zu lesen, aus denen Sie dann kleinteilig entnehmen können, was ein junger Offizier der Fernmeldetruppe oder der EloKa im Standort- Ausbildungs- und Übungsbetrieb so über das Jahr gesehen im Einzelnen macht? Möchten Sie dezidierte Tätigkeitsberichte aus den Einsatzgebieten? Dann werden Sie sicher vergeblich warten, denn diese Informationen sind als "Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch" eingestuft.
Und von jemandem, der Offizier werden will, erwarte ich schon eine gewisse Transferleistung und Phantasie, die in öffentlich zugänglichen Quellen zu findenden Informationen auf seine Fragestellung anzuwenden.
Zitat von: KlausP am 16. Februar 2012, 20:58:20
Haben Sie sich schon einmal auf dieser Seite zur Eloka umgesehen? Recht interessant auch für mich als "Ehemaligem" von der "anderen Seite".
http://www.manfred-bischoff.de/index1.htm
Ja die Seite war / ist mir bekannt, ich glaube ich habe sie einige Tage zuvor über einen der Wikipedia-Artikel gefunden, wenn ich mich recht entsinne. Vielen Dank aber für den Hinweis. Sie waren also im Fernmeldebereich tätig?
@miguhamburg1
Bitte entschuldigen Sie, mir was nicht bewusst das der Herr BulleMölders zusammen mit besagtem Zerstörer seinen Dienst beendete.
Zitat von: miguhamburg1ich habe von einem Studium überhaupt nichts geschrieben
meine Aussage bezieht sich auf:
Zitat von: miguhamburg1Das beginnt nach Ihrem Studium als Zugführer.
Ich bezweifel aktuell das es für mich einen Mehrwert hat sich mit Ihnen zu "unterhalten", da Sie ja allem Anschein nach mehr Befriedigung darin finden mich falsch zu beurteilen und zurechtzuweisen, als mir bei der erweiterten Informationsfindung zu helfen. Von daher würde ich Sie doch bitten, falls ich Sie dennoch mit meiner Anwesenheit belästige, dies per Privater Nachricht an mich kundzutun.
Sagen Sie, wollen oder können Sie es nicht begreifen? Nicht nur ich habe Ihnen beschrieben, warum Sie keine detaillierteren Informationen bekommen können. Außerdem wurde Ihnen auch beschrieben, wo Sie recht umfangreiche allgemeine Informationen finden können. Außerdem hat auch die Bundeswehr umfangreiche Beispielbeschreibungen für typische Offiziertätigkeiten. So, und nun lesen Sie das doch erst einmal und verknüpfen das allen miteinander. Das dadurch entstehende Bild sollte schon ausreichen, um zu beurteilen, was man will.
Ich will Ihnen hier überhaupt nichts Negatives unterstellen oder antun. Ich kenne nun aber den "Laden" aus langer Dienstzeit und weiß, dass sich jemand, der so auftritt wie Sie, sich im System Bundeswehr auf Dauer schwertut. Besser, Sie erfahren dies vor Ihrem möglichen Eintritt, so dass Sie dies mit berücksichtigen können.
Zitat von: DerTobi am 16. Februar 2012, 20:40:58
Wann ca. war das? Sind das aktuelle Informationen?
Meine Eigenen Erfahrungen sind aus den Jahren 1987 bis 1995.
Allerdings weiß ich, dass sich die Arbeit der EloKas an Bord der modernen Fregatten seit der Zeit auch nicht wesentlich verändert hat.
Schließlich arbeiten die immer noch mit der gleichen Anlage, die schon bei uns an Bord war. Bei Außendienststellung kam "unsere" Anlage von Bord und auf eine 124er Fregatte.
ZitatSie waren also im Fernmeldebereich tätig?
Nein, ich war schon im Eloka-Bereich tätig (auch wenn das dort nicht so hieß und wir nur einen Teilbereich - die Funkaufklärung - abgedeckt haben), allerdings nicht in der Bundeswehr.
Naja- es wird als Offizier Dienstposten geben, wo du mehr draußen bist und welche, wo du mehr am Schreibtisch sitzt.
Und oft gilt: Je höher der Dienstgrad, desto mehr Innendienst und Papierkram.
Guten Morgen,
ich bin in der Verwendung Fernmeldetruppe(ELOKA) mit dem Studiengang Informatik eingestellt worden. Wie derTobi schon festgestellt hat gibt es dazu ja leider relativ wenig Infos..
Aber ich moechte auch gar nicht wissen wie die Dienstplaene dort aussehen oder was man dort alles zusehen bekommt das werde ich frueh genug erfahren. Nur interessant waere es schon zu wissen was auf einen zu kommt mit einem technischen Studiengang. Bedeutet das jetzt Entwicklung neuer Sofware/Technik oder ist man im Grunde genommen nur ein ganz normaler "Anwender" mit Sicherheitsstufe?
Gruesse
Zu 99% letzteres, also reiner Anwender, für den Ingenieurfähigkeiten nur sekundär relevant sind. Das meiste in diesem Bereich wurde "outgesourcet" bis auf sehr wenige exponierte Bereiche.
Ist man bei der Standortwahl als Offizier im Bereich EloKa auf folgende Standorte gebunden?
+ EloKaBtl 911 Stadum
+ EloKaBtl 912 Nienburg an der Weser
+ EloKaBtl 931 Daun
+ EloKaBtl 932 Frankenberg (Eder)
Oder besteht auch die Möglichkeit in ein ITBtl seinen Dienst zu versehen?
ITbtl sind nicht Eloka - zumindest noch nicht, keine Ahnung, was dem Cyber-Inspekteur noch so einfällt ... 8)