Meinen Grundwehrdienst habe ich 1996 abgeleistet.
Seither hatte ich nichts mehr mit der Bundeswehr zu tun
und es gab seither etliche Änderungen und Neuerungen,
sodaß ich zu der Ansicht gelangt bin, dass ich im
Verteidigungsfall anbetrachts meines derzeitigen
Ausbildungsstandes als Infanterist unbrauchbar bin, weil
nicht am jetzt bei der Bundeswehr verwendeten Gerät
ausgebildet.
Gibts für Leute wie mich, die zwar keine großen
Ambitionen haben, eine Laufbahn als Reservist oder
Top-Elite-Soldat einzuschlagen, aber noch wehrpflichtig
(meines Wissens wurde nicht die Wehrpflicht, sondern
lediglich der Grundwehrdienst abgeschafft), schuldfähig,
zurechnungsfähig und agil sind und die für den Verteidigungsfall
doch gerne einigermaßen adäquat und nach dem gängigen
Stand der Technik ausgebildet wären, Möglichkeiten, bei
der Bundeswehr ihren Ausbildungsstand den heutigen
Gegebenheiten anzupassen, zB, indem sie einfach
nochmal für ein paar Wochen zu einer allgemeinen
Grundausbildung, die zum Umgang mit der heute gängigen
Ausrüstung befähigen sollte, beordert werden?
Oder ist das illusorisch, weil für alte Ü34-Säcke wie
mich im Verteidigungsfall eine Entfaltungsmöglichkeit
beim Volkssturm oder im Heimatschutzbataillon
vorgesehen ist - als Highlight mit der Gelegenheit
zum Schiessen mit alten Pistolen auf Panzer... ?
Platt gesagt ist es ja nett, dass man mir anno 96 den
Umgang mit dem G3 und dem bei der Bundesbahn
ausgemusterten blauen Teleport-6-Funkgerät und
dem Kampfstoffspürgerätesatz à la Zweiter Weltkrieg
nähergebracht hat, bloss weiss ich nicht, ob das
irgendwem noch was nützt, wenn man mich im
Verteidigungsfall einberuft und mir ein G36 und
anderes modernes Zeug in die Hand drückt...
Besten Dank dafür, sich mit meinem Anliegen
ins Benehmen gesetzt zu haben.
Gruß
Haferbrei
für sie als Reservist, der nicht mob-beordert ist, ist der FwRes der richtige Ansprechpartner.
Er wird ihnen eine Liste mit möglichen Lehrgängen und Veranstaltungen nennen / geben an denen sie teilnehmen können. Ist dies von ihnen gewünscht werden sie vom FwRes eingekleidet.
Horrido
Fitsch
Ach ja, der für sie zuständige FwRes finden sie
hier, sonstige interessante Info´s
auch hier
Ohne Mob-Beorderung würde ich mal keine Möglichkeiten sehen - warum auch?
Na ja, ich sehe da schon ein paar Möglichkeiten, sich im Rahmen der FrwResArb einzubringen und bei dieser Gelegenheit auch mal in die "neuen" Waffen und Geräte eingewiesen zu werden!
Von dem her sollte sich "Haferbrei", wie von "Fitsch" vorgeschlagen, einmal an den für seinen Wohnort zuständigen FwRes wenden, der wird ihm schon weiter helfen können ;) !
Meine Aussage bezog sich dieses Ansinnen:
Zitat von: Haferbrei am 20. Februar 2012, 15:28:15
indem sie einfach
nochmal für ein paar Wochen zu einer allgemeinen
Grundausbildung, die zum Umgang mit der heute gängigen
Ausrüstung befähigen sollte, beordert werden?
Und ich möchte mal den FwRes sehen der einen nicht Mob-beorderten so zum Spaß (als das sehe ich das nämlich) in eine AGA-Kp steckt.
OK, "Army Strong" das wir eher nicht stattfinden, aber das eine oder andere Ausbildungswochenende, bei dem dann u.a. Ausbildungsinhalte aus der heutigen AGA wiederholt werden, sollte schon möglich sein in der FrwResArb! Und natürlich das eine oder andere "Volkssturmschiessen" mit Parallelausbildung, sofern denn solche Veranstaltungen angeboten werden ...
Kann der FwRes gar nicht, dazu müsste er ja für ihn eine Wehrübungsanforderung erstellen, die ganze Sache mit der Truppe abstimmen und auch noch die Wehrübungstage bereitstellen.
Was aber im Rahmen der FrwResArb möglich ist, ist die Teilnahme an DVAgs wie Waffenausbildung, Ausbildung Karte/Kompass, EAKK-Ausbildung, etc. Hier ist durchaus der Fw Res der richtige Ansprechpartner!
Eine komplette AGA wird kaum machbar sein, aber gute Vorgesetzte werden sich bei einer Wehrübung auf die "Besonderheiten" eines nach alter Art ausgebildeten Reservisten einstellen können.
Danke an alle, die geantwortet haben.
Dann werde ich mir mal Gedanken machen, welches anbetrachts meines
Status und meiner Situation die angemessene Art und Weise ist, mich
an den für mich zuständigen FwRes zu wenden.
Es war/ist sicherlich nicht zu übersehen, dass ich mit einem gewissen Maß
an Unwissen bzw Naivität an die ganze Angelegenheit herangehe.
Ich möchte deshalb an dieser Stelle versichern, dass es mir nicht darum
geht, in irgendeiner Weise auf Kosten der Bundeswehr nur meinen Spaß
zu haben.
Im Lauf der Jahre seit meiner Abschleusung nach dem Grundwehrdienst
bin ich immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass die Zeit im
Grundwehrdienst bisher die beste Zeit meines Lebens war.
Es war eine Zeit, in der die Leute insofern fair mit mir umgegangen
sind, als mir keiner in den Rücken gefallen ist, niemand mir gegenüber
mit einem Willen gehandelt hat, der darauf zielgerichtet gewesen
wäre, mir zu schaden, bspw mich irgendwie zu übertölpeln und finanziell
abzuzocken. Im Prinzip wusste ich immer, woran ich mit den Leuten
bin und keiner hat damals versucht, mich darüber hinwegzutäuschen.
Darüber, dass es da Leute gab, die sich weit über das dienstlich
vorgeschriebene Maß hinaus -pardon - den Allerwertesten dafür
aufgerissen haben, dass wir Rekruten bspw die (materielle) Versorgung
bekamen, die wir brauchten, muß ich wohl gar nicht reden.
Meiner Meinung nach war das das Maximum an Fairness, das man im
Leben erwarten kann. Leider war es bei mir damals so, dass ich erst
im Laufe der Grundausbildung und teilweise auch erst danach etwas
wirklich gelernt habe, was man eigentlich schon längst wissen sollte,
bevor man als Rekrut in die Kaserne einrückt, und zwar, dass nicht
jeder, der es letztenendes gut meint, in jeder Situation immer sanft
bleiben kann.
Ich habe den Eindruck, dass der Gedanke, evtl eine AGA zu wiederholen,
vom einen oder anderen mit leichtem Befremden aufgenommen worden
ist. Ich weiss im Moment so gut wie nichts darüber, wie es derzeit mit
der Verwaltung von Lehrgängen und solchen Sachen bei der Bundeswehr
aussieht. Ich weiss nur, dass der Grundwehrdienst abgeschafft worden ist
und da kam mir mal der naive Gedanke, dass dieser Umstand vielleicht
dazu geführt haben könnte, dass weniger Leute zur Grundausbildung
antreten und die AGA von daher vielleicht gewissermaßen ein Lehrgang
sein könnte, bei dem ab und zu noch "Plätze frei sind" und der sowieso
stattfindet, sodass man von daher für Leute wie mich vielleicht nicht
noch eine Art Extra-Lehrgang aufziehen müsste. Wenn da vielleicht
doch auch ein paar Sachen angesprochen werden, die man schon weiss,
schadet das ja nicht grundsätzlich. (Nach allem, was ich über die
Gesetzeslage weiss, halte ich es nicht für vom Gesetz her grundsätzlich
unmöglich, Wehrpflichtige bspw zu einer erneuten Grundausbildung zu
beordern, aber ich weiss natürlich nicht bescheid darüber, welche
Vorschriften, Verordnungen und sonstigen Regelungen - also nicht
Gesetze, aber Regelungen auf Grundlage von solchen Gesetzen welche
besagen, dass von den entsprechenden Instanzen/Behörden solche
Regelungen getroffen weden dürfen/müssen -, die die Bundeswehr und
entsprechende Behörden selbst erlassen (und auch ändern) können, da
derzeit gelten.)
"Fitsch" hat angesprochen, dass der FwRes mich einkleidet, sofern
gewünscht. Mit einem wie auch immer gearteten etwaigen
Ausbildungsauffrischungslehrgang für mich als Wehrpflichtigen wären
natürlich auch finanzielle Aspekte verbunden.
Da ich derzeit finanziell über die Runden komme und für so etwas Urlaub
nehmen müsste/würde, während ich mich auch im Urlaub so oder so bspw
mit den Dingen des täglichen Bedarfs verpflegen muß, hätte
ich kein grundsätzliches Problem damit, während einer solchen Sache für
meine Verpflegung und das an Einkleidung, was man im Prinzip sowieso
immer braucht (ob ich jetzt eine zivile Hose oder eine Flecktarnhose anhabe,
ändert nichts an dem Umstand, dass ich im täglichen Bedarf so oder so
eine Hose brauche) und was jetzt nicht irgendeine superteure von mir nicht
finanzierbare Sonderausrüstung darstellt, finanziell selbst aufzukommen.
Nochmals danke an alle, die sich mit meinem Anliegen ins Benehmen
gesetzt haben.
Gruß
Haferbrei
("Haferbrei" deshalb, weil das der Deckname war, den ich im Grundwehrdienst
über Funk bei den Verbandsübungen hatte. Wir hatten übrigens auch einen
"Müsli", einen "Leberkäs" und einen "Sprite". )
Zitat von: Haferbrei am 21. Februar 2012, 12:49:24
Im Lauf der Jahre seit meiner Abschleusung nach dem Grundwehrdienst
bin ich immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass die Zeit im
Grundwehrdienst bisher die beste Zeit meines Lebens war.
Es war eine Zeit, in der die Leute insofern fair mit mir umgegangen
sind, als mir keiner in den Rücken gefallen ist, niemand mir gegenüber
mit einem Willen gehandelt hat, der darauf zielgerichtet gewesen
wäre, mir zu schaden, bspw mich irgendwie zu übertölpeln und finanziell
abzuzocken. Im Prinzip wusste ich immer, woran ich mit den Leuten
bin und keiner hat damals versucht, mich darüber hinwegzutäuschen.
Darüber, dass es da Leute gab, die sich weit über das dienstlich
vorgeschriebene Maß hinaus -pardon - den Allerwertesten dafür
aufgerissen haben, dass wir Rekruten bspw die (materielle) Versorgung
bekamen, die wir brauchten, muß ich wohl gar nicht reden.
Meiner Meinung nach war das das Maximum an Fairness, das man im
Leben erwarten kann. Leider war es bei mir damals so, dass ich erst
im Laufe der Grundausbildung und teilweise auch erst danach etwas
wirklich gelernt habe, was man eigentlich schon längst wissen sollte,
bevor man als Rekrut in die Kaserne einrückt, und zwar, dass nicht
jeder, der es letztenendes gut meint, in jeder Situation immer sanft
bleiben kann.
FWI: Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr - Kameradschaft kann man heute leider nicht mehr voraussetzen, ist zumindest meine Erfahrung.
Nur als Warnung, bevor hinterher dein Weltbild zusammenbrechen sollte ;)
Da muss ich dem HC zustimmen. Außerdem ist das auch eher ein Gefühl, das man während der AGA hat. Durch eine Auffrischung der AGA bekommt man das nicht wieder.
So wie du dir das vorstellst, wird das nicht funktionieren- solange du nicht Wiedereinsteller bist, wird man dich nicht in eine AGA einschleusen.
Engagier dich in der Reserve- da kannst du deine Kenntnisse auffrischen und auf den aktuellen Stand bringen.
Zitatsolange du nicht Wiedereinsteller bist, wird man dich nicht in eine AGA einschleusen.
Nur zur Klarstellung: Selbst dann nicht. Die ATB "Sicherungssoldat" "läuft nicht ab", sondern ist "ewig gültig" - es werden lediglich im Einzelfall einzelne Ausbildungen nachgesteuert (z. B. EEH A - EAKK).
(... ja damals(TM) sind Wiedereinsteller mal in AllGAs eingesteuert worden - war Thema beim Wehrbeauftragten - wird nicht mehr gemacht ...)
Je nach TSK-Wechsel im Rahmen der Wiederzeinstellung (z.B. zur Marine), wiederholt man tatsächlich die komplette AGA.
Na nicht immer @ulli!!! Nur bei bestimmten Verwendungen!
Hallo haferbrei,
ging mir ähnlich wie Dir...nur war ich noch ein paar Tage früher bei der Bw (1992, Heerestruktur 5 alt). Der Dir aufgezeigte Weg ist einfach und auch zielführen: FwRes kontaktieren, eingekleidet werden, an Verbands- & Dienstl. Veranstaltungen teilnehmen, verloren geglaubtes Wissen wieder auffrischen bzw. neu erlernen.
Habe auf diese Weise seit 11/2011 in Wochenendveranstaltungen:
alle üblichen Handwaffen (P8, MP7, G36, MG3, PzFst 3, GraPi) intensiv (neu) kennengelernt, einige davon auch schon scharf geschossen, Funkerei (TetraPol) und Infanterie-Grundwissen im Wald praktiziert. Dazu noch Taktikschulung auf Zugführer- & Kompanie-Ebene. Und ich bin weder super aktiv, noch beordert, noch bei einer über-aktiven Reservistenkameradschaft oder Kreisgruppe. Unser FwRes macht nicht mehr als er muß...reicht aber i.d.R. wohl. Mehr wäre schön, klappt leider nicht immer, kommt vielleicht noch.
MkG,
Gereon