http://www.welt.de/multimedia/archive/01248/guttenbafgh_helm_D_1248819p.jpgWas ist das für ein Helm den der Soldat links im Bild trägt? Ich sehe die auch des öfteren in Videos. Fahrzeugbesatzung?
Dann hätte ich noch die Frage, warum einige Soldaten den Helmbezug abnehmen und/oder eigene Tarnung ansprühen,
hat das irgendeinen Vorteil, oder sind die da einfach nur lustig zu?
Ich würde sagen, das ist ein Helm mit dem ein Kopfgeschirr getragen werden kann. Vor dem Mund hat der Kamerad ein Mikrophone und unter dem Kinn baumeln Kopfhörer. Damit er diese aufsetzen kann, hat der Helm über den Ohren Aussparungen.
Sieht aber genauso bescheiden aus wie unsere Calimerohelme, die waren an den Seiten ausgestellt, damit das Kopfgeschirr darunter getragen werden konnte.
Und warum wird dieser Helm nur an bestimmte Soldaten ausgegeben (bestimmte Truppengattung, Funktion?) und nicht an die ganze Truppe?
Der Splitterschutz erscheint ausbaufähig.
Mit Kopfhörern an der Seite sieht das dann auch ganz anständig aus.
Es gibt Helme (Fahrzeugsprechsätze) die als Einsatzbedingter Sofortbedarf beschafft wurden und eigentlich über der Sprechhaube getragen werden. Allerdings haben einige Soldaten die normalen Helme (privat gekauft natürlich) modifiziert, das heißt um die Ohren ausgeschnitten mit Carbon verstärkt um dann die Bügelvariante über den Helm tragen zu können.
Einige weitere haben auch etwas mehr Geld investiert und gleich zum amerikanischen Modell gegriffen. Beim Helm auf den Bild dürfte es sich um den HCS CREWMAN HELM handeln. Davon wurden ebenfalls einige beschafft. Grund war und ist der aktive Gehörschutz. Es gibt auch Bilder da wird der HCS SPECIAL FORCES getragen.
Der aktuelle Gefechtshelm wird kurz oder lang ausgetauscht. Die BW erprobt aktuell einige Typen (Opscore FAST, Revision-Helme etc) die als Nachfolger gehandelt werden. Zur Zeit sind die im Umlauf befindlichen Helmtypen ziemlich undurchsichtig, allein schon durch EBS oder dezentraler Kauf der Einheiten.
ZitatDann hätte ich noch die Frage, warum einige Soldaten den Helmbezug abnehmen und/oder eigene Tarnung ansprühen,
Coolnessfaktor. Die Fallis haben es vorgemacht. Einige haben auch Klett angebracht für den Light Marker Distress bzw. das IR Knicklicht. Auf vielen Helmen sind auch Zug und Position in der Gruppe aufgepinselt, deren genau Deutung aber nur der Grp bzw Einheit bekannt ist.
@Marauder: vielen Dank für diese gute Antwort. :) Gibt es da seitens der Bundeswehr keine Einwände bei privat angeschafften Helmen?
Stiefel, Einsatzsmock, Knieschoner von mir aus... aber Helme? Oder hat der Helm wirklich nur psychologische Wirkung (Ausbilderspruch Anno 1999).
Gute Frage, allerdings ist es kein Problem direkt beim Hersteller zu kaufen. Die machen es einem sogar einfach und gewähren Rabatt für BW-Personal aus den Einsatzländern.
Solange der Helm der STANAG 2920 entspricht braucht man sich eigentlich über seine Murmel keine Gedanken machen.
Real gesehen wird man dem Soldaten der einen privat gekauften zertifizierten Helm trägt im Falle eines Schadens nicht entschädigen.
Naja, die Soldaten aus den Videos straight from Indianerland sehen eh alle aus wie aus einem lowbudget Actionfilm ;D. Aber ich bin der letzte der sich darüber beschwert, wird schon alles seinen Zweck haben. Grün ist die Farbe des Goldes, grüße an alle deutschen Jäger kommt heil nach Hause.
@Marauder: Danke nochmal für deine Infos.
@ Marauder,
- wer behauptet denn, dass der aktuell verwendete Gefechtshelm "über kurz oder lang" ausgetauscht wird, wie Sie schreiben?
- wer bearbeitet die Sachschadensmeldungen, die durch die selbst angebrachten, vorschriftswidrigen "Helmverschönerungen" entstehen?
Zitat von: miguhamburg1 am 19. März 2012, 09:07:17
- wer behauptet denn, dass der aktuell verwendete Gefechtshelm "über kurz oder lang" ausgetauscht wird, wie Sie schreiben?
Über kurz oder lang ist sicher richtig. Fragt sich nur, wie lang. 5 Jahre? 50 Jahre?
Wenn "lang" nur lang genug ist, hat man immer Recht. Oder, wie Keynes sagte: "In the long run, we´re all dead!"
Zitat- wer bearbeitet die Sachschadensmeldungen, die durch die selbst angebrachten, vorschriftswidrigen "Helmverschönerungen" entstehen?
Ich glaube er erwähnte privat beschaffte Helme.
Lieber Schlammtreiber, das zumindest geht aus dem Beitrag des Kamaeraden Marauder aber nicht hervor...
Zitat von: Marauder am 17. März 2012, 20:30:43
Allerdings haben einige Soldaten die normalen Helme (privat gekauft natürlich) modifiziert,
Steht doch da...
Edit: ups, ich sehe gerade:
Zitat« Letzte Änderung: 17. März 2012, 20:51:04 von Marauder »
Dann hatten Sie wahrscheinlich ursprünglich doch Recht, lieber miguhamburg ;)
Gibt es nicht sogar auch spezielle Helme für Scharfschützen, bei denen der Sehnerv am Hinterkopf nicht durch Druck beeinträchtigt werden soll?
Zitat von: tischa90 am 19. März 2012, 12:24:21
Gibt es nicht sogar auch spezielle Helme für Scharfschützen, bei denen der Sehnerv am Hinterkopf nicht durch Druck beeinträchtigt werden soll?
Der Sehnerv verläuft vom Auge zum Gehirn, bei einem anatomisch normal verfassten Menschen liegt der Hinterkopf da nicht dazwischen ;)
Was Du meinst ist der Okzipitallappen, in dem das Sehen verarbeitet wird, der liegt im Hinterkopf. Zwischen dem Gehirn und einem eventuell drückendem Helm liegen u.a. Haut und Schädelknochen. Wie eng müsste da wohl ein Helm sein, damit er auf das Gehirn selbst drückt?
Insofern würde ich das mal für unwahrscheinlich halten...
Dann habe ich das in meinem jugendlichen Leichtsinn absolut missverstanden :)
ich find die Helme klasse. Jetzt noch eine Christbaumspitze drauf und das Motto lautet:
Back to the roots .... ;D ;D ;D ;D
Zitat von: miguhamburg1 am 19. März 2012, 09:07:17
- wer behauptet denn, dass der aktuell verwendete Gefechtshelm "über kurz oder lang" ausgetauscht wird, wie Sie schreiben?
Das lässt sich erstens durch die Fotos erraten die veröffentlicht werden im Rahmen von IdZ 2 (vormals IdZ-ES), den Zeitschriften der Rüstungsindustrie zu aktuellen Projekten und Ausschschreibungen, dem Förderkreises Deutsches Heer e.V. und halt den anderen Zeitschriften wie Europäische Sicherheit, Hardthöhenkurier etc.
Bzgl. der Zeit. Das Basissystem IdZ hatte 2002 Truppenerprobung. Einführung war 2003. Aktuell läuft die Erprobung für IdZ 2. Wenn nichts schief läuft eventuell 2013.
tischa90 meint bestimmt eine Helmvariante die im Nacken nicht so tief reicht. Damit kann man dann im liegen den Kopf etwas mehr anheben.
Zitat von: miguhamburg1 am 19. März 2012, 10:59:40
Lieber Schlammtreiber, das zumindest geht aus dem Beitrag des Kamaeraden Marauder aber nicht hervor...
Ich habe doch am 17.03 was geändert und hinzugefügt. Also sollte am 19.03. das schon dort gestanden haben, das die Soldaten selbst gekaufte Helme modifiziert haben.
Zitat von: Marauder am 17. März 2012, 20:30:43
Allerdings haben einige Soldaten die normalen Helme (privat gekauft natürlich) modifiziert, das heißt um die Ohren ausgeschnitten mit Carbon verstärkt um dann die Bügelvariante über den Helm tragen zu können.
Das soll halten? Das wage ich zu bezweifeln! :-\
Ich bezweifle vor allem das der Helm seine Schutzwirkung in vollem umfang aufrechterhalten kann sollte man da einfach paar ecken "rausfräsen" oä.
Rheinmetall liefert 900 Sätze der Gladius-Soldatenausstattung (ehemals IdZ-2 aka IdZ-ES) an die Bundeswehr. Einsatz ab 2013 in Afghanistan.
...inklusive neuer Helme.
In HaBu auf dem TdI gewesen? :D
Nein. Mein Arbeitgeber hat diesmal gemeint ich darf für ihn mal an diesem Tag arbeiten.
Hab die Pressemitteilung von Rheinmetall gelesen und Freunde von mir waren dort. Zudem gibt es einige Fotos von dort im Netz.