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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Chrischer1988 am 18. März 2012, 12:22:41

Titel: Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Chrischer1988 am 18. März 2012, 12:22:41
Moin meine Damen und Herren,

Ich bin seit ein paar Minuten ganz neu hier im Forum und hab schon ein Haufen fragen.....

Mein Dienstgrad is Stabsunteroffizier FA im allgemeinen Fachdienst.
Meine Verwendung is FW Fluggerätmechaniker Fachbereich Hydraulik am Eurofighter, im Jagdbombergeschwader 31 Boelcke in Nörvenich.

Ich hab am 02.01.2012 Dienstbeginn gehabt und bin seit dem 28.02 in meiner Stammeinheit.
Die ersten Wochen waren die beschissensten pur....
Ich komme aus Rostock und bin total unglücklich mit dem was ich tue...

Ich bin noch während meiner Eignungsübung, und habe noch knapp zwei Monate mir alles zu überlegen.
Im momentanen Bereich wo ich tätig bin is alles anders als vorgestellt....

Man muss sagen das diese zwei Monate Eignungsübung das beste is was die Bundeswehr einem antuen kann.
Ich hab soviele Gedanken und weiß nich was ich machen soll....

Mein größter Wunsch is es zum Jagdgeschwader 73 Steinhoff nach Laage zu wechseln was von mir 40 Kilometer entfernt is oder irgendwo in Mecklenburg wieder Fuß zu fassen.

Nun meine Frage was soll ich tun wenn ich nach drei Wochen Stammeinheit schon merke das ich es dort nicht lange aushalte und seelisch kaputt gehe?
Soll ich es hin schmeißen und mich neu bewerben?
Soll ich es durchziehen und auf einen Tauschpartner hoffen? Wenn ja wie kann ich einen finden?
Soll ich nen Laufbahnwechsel machen, das ich in meine geliebte Heimat komme?

Ich weiß nich weiter....


Hoffentlich kann mir jemand einen Tipp geben bei dem ganzen kram den ich geschrieben hab...

Ich danke euch schon einmal im Vorraus.

Gruß Chrischer

Ich hab jetzt von so vielen sachen gehört was ich machen kann, bin aber nicht sicher was ich genau tun soll
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Jakkaru am 18. März 2012, 12:28:36
Sowas ist immer schwierig. Deswegen sollte man sich vorher immer überlegen, ob es das richtige für einen ist. Was genau macht Sie denn so unzufrieden? Das Sie so weit von Ihrer Heimat weg sind? Die Arbeit an sich? Die Gesamtsituation? Um für irgendwas eine passende Lösung zu finden, sollten Sie auch mitteilen, was genau Ihnen nicht passt. Das ist aus Ihrem Beitrag her nicht wirklich ersichtlich.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Rollo83 am 18. März 2012, 12:37:04
Wir sind hier auch bei der Bundeswehr und nicht bei der Meck-Pommwehr.
Warum haben sie sich nicht direkt irgendwo in Meck Pomm einplanen lassen? War dort nichts frei? Das wird sich dann jetzt sicherlich nicht geändert haben.
Sie können natürlich auch einen Versetzungsantrag stellen Tauschpartner ist erst mal egal. Aber als Feldwebel werden sie die nächsten 2-3 Jahre sowieso noch durch ganz Deutschland reisen und selten in der Heimat oder in der Stammeinheit sein. Kommen sie damit nicht klar nur am Wochenende zu Hause zu sein, kein Problem nicht jeder ist dafür geschaffen. Dann brechen sie die Eignungsübung lieber ab, denn nach den 4 Monaten ist es nicht mehr so unproblematisch den Verein zu verlassen.
Nicht das dann in 3 Monaten ein Thema erstellt wird: "Meine Eignungsübung ist vorbei, wie komm ich trotzdem raus?".
Allerdings muss ich auch sagen man gewöhnt sich an alles und sie sind nicht der erste der zu Begin kleine Probleme mit der Entfernung hatte.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Chrischer1988 am 18. März 2012, 12:47:18
Hallo,

das schlimmste was ich nicht für möglich gehalten hätte is die Entfernung von der Heimat.
Dazu komme ich in meiner jetzigen Verwendung überhaupt nicht zum erhofften Einsatz, ich bin in der Wartung und habe technisch sogut wie nichts mit dem Flieger zutun... Ich dachte eigentlich das ich etwas mehr "schrauben" darf.
Ich fühle mich also technisch sehr unterfordert und dafür hätte ich keine 3 Jahre Lehre machen müssen.
Ich bin im Bezug auf die Arbeit sehr enttäuscht, da sie nicht meinen Vorstellungen entspricht.

Ich bin ab Mai in Appen auf dem FW Lehrgang, vielleicht findet man dort schon eine Möglichkeit zu wechseln?
Oder wie es ein anderer Kamerad getan hat, die Bundeswehr zu verlassen und sich neu zu bewerben, das wäre aber die aller letzte Option...

Oder ob eine andere Möglichkeit besteht, z.b in die Flarakgrp 21 zu wechseln, die bei mir auch in der nähe liegt.

Der Einplaner meinte damals zu mir in Mecklenburg gibt es nichts was ich ihnen anbieten kann und da ich im Technischen Bereich bleiben wollte kam für mich halt nur diese Lösung zu Tage.


Gruß
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Aurignacien am 18. März 2012, 13:04:49
Lieber Chrischer1988,

nun mal langsam, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Du bist ja nun erst ein paar Tage in Deiner Stammeinheit. Hinschmeißen würde ich so früh nun wirklich nicht, das sollte Deine letzte Option werden. Laufbahnwechsel, Versetzungen, Tauschpartner sind zwar immer möglich, aber wirklich nicht die Regel. Sicher, versuchen kann man alles, ob dann was daraus wird, steht auf einem anderen Blatt.

Zu Deinen Problemen mit der Entfernung zur Heimat möchte ich Dir sagen, dass Du das nach so kurzer Zeit nicht überbewerten solltest. Dein Leben hat sich seit Januar massiv verändert, so viele neue Fakten prasseln auf Dich ein, so viel Ungewisses, dass man sich zunehmend unsicherer und unwohler fühlt. Dadurch ist es sicherlich logisch, dass man sich nach "der guten, alten Heimat" sehnt, wo alles wie gewohnt ist, ein sicherer Hafen eben. Versuche, die neuen Eindrücke als Herausforderungen zu sehen und lasse Dich auch darauf ein.

Vor allem, sei nicht enttäuscht, wenn nicht gleich alles läuft wie Du Dir das vorgestellt hast. Die Bundeswehr ist eine eigene Welt mit eigenen Regeln. Aber auch an diese kann man sich gewöhnen! ;)
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Steve87 am 18. März 2012, 13:15:21
Und auch nochmal zu ihrem Problem mit der Entfernung:

Selbst wenn sie es schaffen eine Stelle in Heimatnähe zu bekommen, heißt das noch lange nicht das sie dort auch bleiben. Sie können auch von dort wieder versetzt werden. Sei es wegen Standortauflösung oder Personalmangel in anderen Einheiten oder sonst was. Das sollten sie sich ganz klar deutlich machen. Sie haben dafür unterschrieben das sie Bundesweit einsetzbar sind. Und wenn sie wissen das das für sie ein Problem darstellt, dann ist die Bundeswehr nicht das richtige für sie!
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Chrischer1988 am 18. März 2012, 13:21:49
Ja ich sollte vielleicht alles etwas gelassener sehen.
Das einzig schlimme an der Sache is diese Ungewissheit wann ich, denn das erreicht habe was ich möchte.
Nämlich wieder in der Heimat zu sein!
Wann is der Versetzungsantrag durch, wie lange muss ich darauf ausharren...
Ich hätte nie für möglich gehalten das es so schlimm is von Zuhause getrennt zu sein, vorallem wenn der Partner hier oben verbleibt...

Sollte ich also den Arsch zusammen kneifen und es durchziehen? Und dann den normalen Dienstweg gehen um zu meinem Wunschstandort zu kommen?

Logisch wäre es die beste Sache, es is nur sehr schwer wenn der Geist etwas anderes sagt....

@Steve87
Diese Optionen kommen auch noch dazu, was mich an meiner Entscheidung auch noch zweifeln lässt...
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: wolverine am 18. März 2012, 13:28:02
Wird Nörvenich nicht eh aufgelöst? Dann sind die Karten doch neu gemischt. Aber räumlich nicht flexibel zu sein und Bundeswehr sind selten eine gute Mischung.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Chrischer1988 am 18. März 2012, 13:44:17
Nörvenich bleibt zu 100%.

Ja es sind so viele Sachen die mir durch den Kopf gehen.... Und daraus den besten Weg zu finden is einfach nur scheise schwer...
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Rollo83 am 18. März 2012, 13:50:41
Sie können die Eignungsübung auch um bis zu 4 Monate verlängern. Logischerweise verschieben sich dann auch alle Lehrgänge nach hinten, womit sie nachteile bei Beförderungen haben.
Was erwarten sie eigentlich was sie ohne spezifischen Fachlehrgang schrauben sollen? Ich bin kenn mich jetzt mit Flugzeugen nicht so aus aber bei der Bundeswehr schraubt man nirgends dran rum ohne einen spezifischen Lehrgang und erst recht nicht an etwas fliegendem.
Was machen sie denn wenn sie zum SAZ vereidigt werden, einen Versetzungsantrag schreiben und dieser abgelehnt wird was durchaus wahrscheinlich ist. Dann hängen sie erst mal fest in Nörvenich. Man kann auch den Wohnort wechseln und mit seiner Partnerin um ziehn. Nörvenich ist doch sogar in der nähe von Köln und Düsseldorf usw tolle Gegend ich wohn nämlich dort in der Nähe.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Chrischer1988 am 18. März 2012, 14:08:47
Mein nächster Termin steht ja schon fest, das sind 3 1/2 Monate Appen auf dem FW Lehrgang.
Ich finde die Gegend dort unten nich so sehr berauschend, mir is die Küste in der nähe um weiten lieber;)

Das mir die nötigen ATNs fehlen ist mir bewusst um überhaupt mal etwas am Flugzeug zu machen.

Nur wenn ich als Helfer mal mit raus gehe und sehe was die Aufgaben sind die als Ausgebildeter auf mich zu kommen, dann fühle ich mich persönlich sehr unterfordert.
Da würde mir die Arbeit in der Instandhaltung wesentlich mehr zu sprechen, halt ein Fachmann auf einem bestimmten Gebiet zu sein.
Und das is jetzt was ich mitbekommen habe nicht der Fall...
Deswegen die Fragen was ich machen könnte.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Steve87 am 18. März 2012, 15:10:05
Das mit dem Schrauben wird auch im späteren Verlauf nicht mehr ihre primäre Aufgabe sein. Als Feldwebel arbeiten sie auch in der Instandhaltung auf Meisterebene. Und der Meister wird erst selbst Hand anlegen wenn die Uffze nicht mehr weiter kommen. Da werden sie auch teilweise mehr mit Schreibkram zu tun haben als irgendwelche Triebwerke zu zerlegen. Das sollten sie sich auch vor Augen führen. Ich bin zwar nicht aus dem fliegerischen Bereich, aber ich denke das es dort genauso ist wie bei uns.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: ulli76 am 18. März 2012, 20:48:30
Hm- so wirklich gut hört sich das nicht an:

-zum einen die Entfernung: Das kann dich deine ganze Dienstzeit über begleiten. Wenn das dauerhaft nen problem ist, ist die Bundeswehr wahrscheinlich nicht das richtige für dich.
Lehrgänge wirst du auch immer mal wieder mitten in der Pampa am anderen Ende Deutschlands machen müssen.

-zum anderen die Unzufriedenheit mit der Tätigkeit. Auch das wird sich nur bedingt ändern. Etwas natürlich schon, wenn du mal die Lehrgänge hast und eingearbeitet bist. Aber ob sich das grundlegend ändert- da hätte ich meine Zweifel. Da solltest du nochmal mit den Feldwebeln in deiner Einheit sprechen, die schon was länger dabei sind und ne vergleichbare Tätigkeit haben.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Ralf am 18. März 2012, 21:34:25
Ich denke nicht, dass du auf Dauer zufrieden sein wirst. Versetzungsantrag stellen und hoffen (denke aber nicht, dass dort was bei den Technikern frei ist) und wenns nichts wird, Eignungsübung beenden.
Es ist keinem geholfen, wenn du dich 1 Jahre durchschleppst, weder dir, noch dem Dienstherrn.
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Flexscan am 18. März 2012, 21:49:09
Mich würd mal intressieren, was der Kamerad macht, stehen 6 Monate Afghanistan-Einsatz bevor....

Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: Aliki am 18. März 2012, 21:55:55
Ginge nachträglich noch eine Truppenwerbung?
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: ulli76 am 18. März 2012, 21:58:18
Wofür? Was würde das ändern?
Titel: Antw:Viele Fragen für den Bundeswehranfang
Beitrag von: schlammtreiber am 19. März 2012, 08:27:46
Zitat von: Flexscan am 18. März 2012, 21:49:09
Mich würd mal intressieren, was der Kamerad macht, stehen 6 Monate Afghanistan-Einsatz bevor....

Abgesehen von den Bergen und der Küste sollen Afghanistan und MeckPomm sich sehr ähnlich sein, sowohl was Land als auch was Bewohner angeht  ;D

Mal im Ernst: wenn die Entfernung von daheim solch ein Problem darstellt (was ja sein kann, und an sich kein Charakterfehler ist!) dann ist die Bundeswehr vielleicht wirklich nicht die beste Wahl...