Bundeswehr verfügt über keine jüdischen und muslimischen MilitärseelsorgerVerteidigung/Antwort - 16.05.2012Berlin: (hib/AW) Soldaten jüdischen und muslimischen Glaubens werden in der Bundeswehr mit Unterstützung katholischer und evangelischer Militärgeistlicher auf überkonfessioneller Basis mit den Schwerpunkten Lebensberatung und Krisenbewältigung seelsorgerisch betreut. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (
17/9482) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (
17/9300) mit. Analog zum Vertrag mit der Evangelischen Kirche Deutschlands würde für je 1.500 Soldaten einer Religions- beziehungsweise Konfessionszugehörigkeit ein entsprechender Militärgeistlicher berufen. Derzeit liege die Zahl jüdischer und muslimischer Bundeswehrsoldaten unter dieser Zahl. Von den Soldaten würden Angaben zur Religionszugehörigkeit auf freiwilliger Basis erhoben, um den Anspruch auf Seelsorge und Religionsausübung sicherzustellen. Getrennt davon erfolge eine Erhebung der Religionszugehörigkeit im Rahmen der Besoldung zur Abführung der Kirchensteuer.
Keine Informationen werden von den Soldaten nach Auskunft der Regierung hingegen über einen möglichen Migrationshintergrund erhoben. Innerhalb der Personalgewinnung würden auch keine speziellen Maßnahmen ergriffen, um Menschen mit Migrationshintergrund zu rekrutieren. Für die Einstellung seien ausschließlich körperliche, geistige und charakterliche Eignung ausschlaggebend. Die Personalwerbung der Truppe vermittle jedoch die kulturelle Offenheit und wachsende kulturelle Vielfalt in der Bundeswehr.
Quelle