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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Lawrence am 20. Mai 2012, 19:50:10

Titel: Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Lawrence am 20. Mai 2012, 19:50:10
Grüß euch,

ich habe mich nach unserem heutigen Sonntagsspaziergang gefragt, weshalb ich nie Soldaten in Uniform herumlaufen sehe. Mal abgesehen vom Sonntag Abend oder Freitag Nachmittag, dann allerdings im Feldanzug, sehen ich nie jemanden im Diener.

Ist die Uniform nicht schnittig genug, oder woran liegt das?

Ich bin zwar noch kein Soldat (gut vier Wochen noch), kann mir aber gut vorstellen den Dienstanzug auch mal privat, z.B. zum besagten Spaziergang, anzuziehen.

Freue mich auf Erfahrungswerte und/oder Einschätzungen.

Grüße,
Lawrence

Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: KlausP am 20. Mai 2012, 19:53:10
Bitte nicht noch einen Thread zu diesem Thema. Meine Suche nach "Dienstanzug" ergab 10 Seiten mit Treffern unterschiedlichster Art.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Rollo83 am 20. Mai 2012, 19:53:49
Nee sorry also WER bitte geht Sonntags mit seiner Frau im Diener spazieren.
Was für einen Grund sollte sowas haben. Dazu kommt noch das ich persönlich den Diener unbequem finde. Aber ich versteh jetzt nicht wieso man im Diener spazieren gehn sollte.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: ulli76 am 20. Mai 2012, 19:54:41
Warum sollte man sowas zum Sonntagsspaziergang anziehen- das Teil ist unbequem, schwer zu reinigen und je nach Gegend wirste dann auch noch im günstigsten Fall nur angepöbelt, im schlechtesten angegriffen. Im Anzug gehen eh die wenigsten spazieren und ne Zierde ist der DA auch nicht.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: wolverine am 20. Mai 2012, 19:55:52
außer man trägt die Schirrmütze; dann wird aus Steinen Brot.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Rollo83 am 20. Mai 2012, 19:56:34
In Duisburg würde man mich lünchen wenn ich die Kutte tragen würde. ;)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Dkuehn am 20. Mai 2012, 20:03:32
Zitat von: wolverine am 20. Mai 2012, 19:55:52
außer man trägt die Schirrmütze; dann wird aus Steinen Brot.

Zu dem Thema müssen wir hier glaub ich nichts sagen, das wurde  vor nicht allzu kurzer Zeit erst hitzig diskutiert. :D
Nach Meinung mancher wird man mit ihr erst recht angepöbelt. (ich find das Teil aber auch schicker) :D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: wolverine am 20. Mai 2012, 20:04:23
Ist mir gar nicht aufgefallen .... aber Danke für den Hinweis.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schamane am 20. Mai 2012, 20:18:18
In einigen Orten Deutschlands würde ich den Diener nur dann anziehen, wenn ich dazu das Weißzeug von den Feldjägern tragen darf und die Kompanie unter Waffen mitführe. Weil ich hatte selber das "Vergnügen" in Diener dienstlich zu einer Werbeveranstaltung der BW befohlen zu sein und mußte durch eine deutsche Universitätsstadt.
Nach den Pobeleien dachte ich mir in Ordnung die Stadt sollte man im Kriegsfall gleich zur offenen Stadt erklären. Wenn das der alte Herr in seinem Grab gesehen hätte der wer gleich herausgetreten und die zwei, welche dort kurzzeitig mit ihren Gebeinen im Exil waren mitgebracht und hätten ihren Stock ausgepackt.
Nur ist in Deutschland die Uniform im Gegensatz zu anderen Staaten kein Zeichen von Autorität und Achtung und als Soldat in Uniform sieht es mit dem Verteidigen schlecht aus und so macht man es falsch egal was man macht, wenn man Uniform trägt.
Es muss sich nur das BMVg fragen lassen, wie man dann die Repräsentanz in der Fläche noch sicherstellen will. Denn bei der Polizei sind die Leute auch gehalten um eine größere Mannstärke zu suggerieren in Uniform nach Hause oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.
Titel: AW: Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: BulleMölders am 20. Mai 2012, 20:19:35
Der Dienstanzug Marine ist ja eher gut zu tragen und sieht ja auch nicht schlecht aus. Aber ihn zum Sonntagsspaziergang zu tragen würde mir aber trotzdem nicht einfallen.
Und wie viele Polizisten, Feuerwehrleute oder andere Uniformträger sieht man Sonntag Nachmittag in Uniform Spanierin gehen?

Gesendet von meinem GT-I9003 mit Tapatalk 2
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: KlausP am 20. Mai 2012, 20:21:12
Zitat... Sonntag Nachmittag in Uniform Spanierin gehen?

zur Spanierin oder mit der Spanierin?  :D *lol*
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Oscar Golf Mike am 20. Mai 2012, 20:30:44
Siehste Bulle das haste jetzt davon, unterwegs mit dem Handy in's Internet gehen, Mensch und das in deinem Alter.  *duck und wech*  ;D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schamane am 20. Mai 2012, 20:48:31
Ach unser BulleMölders denkt gerade an den Sonntagsspaziergang in Erster Geige schnückelig in Cadiz und Palma und da ist dann auch die Spanierin *Alle Mann auf Tauchstation*
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Paramedic am 20. Mai 2012, 21:04:53
Neulich wurde ein Kamerad mit Uniform als Herr Verkehrspolizist angesprochen, aber diese Marineuniform sommer sieht auch zum verwechseln so aus  ;D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Lawrence am 20. Mai 2012, 21:26:08
Oh, mit soviel Gegenwind hätte ich nicht gerechnet.

Wie bequem/unbequem der DA zu tragen ist, konnte ich in meiner Überlegung natürlich mangels Erfahrungswerte nicht berücksichtigen. Als Zierde würde ich den DA niemals bezeichnen. Ich würde den Anzug auch privat tragen, weil ich stolz bin auf meine Tätigkeit und das auch zu Zeigen bereit bin.
In anderen Ländern ist es vollkommen normal die Uniform auch außer Dienst zu tragen, nicht nur in den Usa.

Wenn es soweit ist werde ich mich nochmal damit auseinandersetzen, vielen Dank für eure Eingabe.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Rollo83 am 20. Mai 2012, 21:30:29
in anderen Ländern ist es auch völlig legitim und normal mehrere Frauen zu haben !
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Markus94 am 20. Mai 2012, 21:37:59
Ich befürworte beides: Nationalstolz und mehrere Frauen  ;D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: boxenmax2000 am 20. Mai 2012, 22:27:27
 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Immersion am 21. Mai 2012, 00:56:57
Einfach den SS Mantel anziehen + Helm ohne Tarnbezug und ruckzuck kriegst du genügend aufmerksamkeit. Ob gut oder schlecht - bitte Posten :)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Paramedic am 21. Mai 2012, 01:10:46
das find ich jetzt überhaupt nicht witzig  >:(
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: A-Bomb am 21. Mai 2012, 01:14:40
Den DA zur Hin oder Rückfahrt bzw. besonderen Anlässen mit Stolz  zu tragen, ist vollkommen in Ordnung. Aber auch eine Tugend des Soldaten ist Bescheidenheit, und man muss nicht jedem noch in der Freizeit auf die Nase binden das man Soldat ist. Wobei man nach einer Woche in der Kaserne, erstmal genug davon hat. Und somit gerne darauf verzichtet am WE in Uniform herumzuspazieren und lieber auf die bequemeren Zivilsachen zurückgreift. Die Erfahrung wirst du aber selber auch noch machen.

PS: Warum ist der Thread eigentlich angepinnt?
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: schlammtreiber am 21. Mai 2012, 09:39:07
Zitat von: Lawrence am 20. Mai 2012, 21:26:08
In anderen Ländern ist es vollkommen normal die Uniform auch außer Dienst zu tragen, nicht nur in den Usa.

In anderen Ländern wird es auch nicht als legitim betrachtet, Soldaten als Mörder zu beschimpfen. In anderen Ländern würde jemand, der einen Soldaten in der Öffentlichkeit anpöbelt, sich dem Risiko aussetzen von Passanten verprügelt zu werden. In anderen Ländern werden aus dem Einsatz heimkehrende Soldaten am Flughafen mit spontanem Applaus begrüßt. In anderen Ländern sprechen wildfremde Menschen uniformierte Soldaten auf der Strasse an und danken ihnen für ihren Dienst am Land. In anderen Ländern ist man stolz auf seine Soldaten und was sie für das Land leisten.




Wie gesagt: in anderen Ländern.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Paramedic am 21. Mai 2012, 10:10:44
Ich wurde angespuckt :(
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Andi am 21. Mai 2012, 10:16:07
Zitat von: A-Bomb am 21. Mai 2012, 01:14:40
Den DA zur Hin oder Rückfahrt bzw. besonderen Anlässen mit Stolz  zu tragen, ist vollkommen in Ordnung. Aber auch eine Tugend des Soldaten ist Bescheidenheit, und man muss nicht jedem noch in der Freizeit auf die Nase binden das man Soldat ist.

Was aber wohl kaum etwas mit Bescheidenheit zu tun hat...
Insgesamt eine auf mich seltsam wirkende Meinung.

Gruß Andi
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Blackbird505 am 21. Mai 2012, 13:42:14
hihi
am Bhf wurde ich mal für nen Bahnbediensteten gehalten ... mit dem Begriff Soldat konnte die Frau spontan nicht so viel anfangen ... "aber die von der Bahn haben ja auch immer so rote Mützchen auf" ...
bordeauxrotes FschJg-Barret ist KEIN MÜTZCHEN grrrr...  :o
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schamane am 21. Mai 2012, 15:16:30
@ Blackbird505 blaue Barette schützen davor auch nicht, dass mancher denkt man wer bei der Bundesbahn.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Oscar Golf Mike am 21. Mai 2012, 16:19:30
Meine Mama (Jahrgang 1925) hat nach dem Waschen der Oliven Tracht immer gesagt, hier deine Wehrmachtssachen sind fertig. Nach mehrmaligen
erklären des Unterschiedes habe ich es dann resigniert aufgegeben, nur soviel zum Thema Verwechselungen.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: dade am 21. Mai 2012, 16:56:09
Zitat von: Oscar Golf Mike am 21. Mai 2012, 16:19:30
Meine Mama (Jahrgang 1925) hat nach dem Waschen der Oliven Tracht immer gesagt, hier deine Wehrmachtssachen sind fertig. Nach mehrmaligen
erklären des Unterschiedes habe ich es dann resigniert aufgegeben, nur soviel zum Thema Verwechselungen.
Unsere Nachbarin frägt mich auch andauernd, ob ich schon bei der Wehrmacht bin. Die hat das auch noch nicht verstanden.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schnitzeljäger am 22. Mai 2012, 11:27:03
War schon im Feldanzug in nem Cafe Frühstücken ( keine Zeit zum umziehen gehabt  ;D ). 1. Die Leute waren ziemlich irritiert. Sind es anscheinend gewohnt, dass Soldaten in Uniform eher ihre Mahlzeiten in diversen Schnellrestaurants ordern. 2. Nein ich wurde nicht angepöbelt, was ich einfach einmal darauf schiebe, dass die Stadt in der genanntes Cafe ist, CDU Hochburg seit Jahrzehnten ist und noch nie in ihrem Leben DF-Barett mit Schultertuch gesehen haben. ( Da wird man schon als Franzose bezeichnet und wer einen Ausländer anpöbelt ist ja sofort Nazi  ::) )

Andere Anekdote: Bei einer Zwischenstation am Stuttgarter Bahnhof (wieder im Feldanzug) wurde ich von einem offenbar geistig verwirrten Mann mittleren Alters angesprochen und gefragt ob den irgendwo  gerade ein "Einsatz" am Bahnhof stattfinden würde. Entweder ist er irgendwie noch im Krieg hängengeblieben oder hat mich für einen Bereitschaftspolizisten (Stuttgart 21) im Flecktarn gehalten...   ;D


Abgesehen davon finde ich es extremst bedauernswert wie tief der Respekt vor Uniformen gesunken ist. Da könnte man ja fast auf böse Gedanken kommen und durch genannte Universitätsstädte, im Rudel demonstrativ durchmaschieren, mal sehen wer dann noch pöbelt.... Ach halt, Soldaten haben ja kein Demonstrationsrecht und wenn eine Schelle verteilt wird, weil man angespuckt wird, schädigt das wieder das Bild der Bundeswehr!
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schamane am 22. Mai 2012, 11:56:24
Nun in anderen Staaten ist es so, dass wenn jemand jemanden in Uniform angreift hat der erstmal Freude mit dem Gericht, da ein Angriff auf einen Uniformierten dort in der Regel als Angriff auf den Staat gewertet wird.
In Deutschland versucht man solche Angriffe dadurch zu vermeiden, dass uniformierte besser nicht zu sehen sind und wenn es dann doch passiert ist, dann war es ein Angriff auf das Individuum in Uniform und nicht auf die Uniform. Auf der anderen Seite wird dem Individuum das Recht zur Verteidigung eingeschränkt, weil es ja das Ansehen der Uniform sonst beschmutzen würde.
Von daher muss sich niemand wundern, wenn niemand diese Uniform außer zum unbedingt notwendigsten anzieht und sich eher als "Bediensteter des Bundes im Bereich internationale Krisen und Konfliktvorsorge" als das er sich als Soldat sieht.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schnitzeljäger am 22. Mai 2012, 12:11:14
Da man ja momentan massiv in Werbung für Nachwuchs investiert wird, sollte man vielleicht in Erwägung ziehen diesen Teil des Soldatenberufs wieder schmackhafter zu machen. Ein wenig mehr Anerkennung und Respekt durch die Bevölkerung, deren Willen man über die gewählte Regierung erfüllt, würde sicherlich manche Nebenwirkungen des Berufs lindern, bzw. nicht zu der Entscheidung bewegen den Job hinzuschmeissen/erst gar nicht anzunehmen.
Mir ist vollkommen klar, dass man Respekt und Anerkennung nicht kaufen kann, aber durch Maßnahmen wie: öffentliche Präsenz, mehr Aufklärung der Bevölkerung oder sogar Verflechtung mit dem eigenen Militär könnten durchaus hilfreich sein. Aber das wird ja auf politischer Ebene bestimmt, von Leuten oftmals die sich vor dem Dienst gedrückt haben oder Kinder in der Bundeswehr haben/hatten.

Aktuelle Maßnahmen zur Thematik sind irgendwelche Kartrennen und Beach-Volleyball-Turnier, bei der die Bundeswehr sich lieber als bequeme Kuscheltruppe darstellt, als das was sie eigentlich ist.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Ralf am 22. Mai 2012, 12:30:15
Zitat von: Schnitzeljäger am 22. Mai 2012, 12:11:14
Aktuelle Maßnahmen zur Thematik sind irgendwelche Kartrennen und Beach-Volleyball-Turnier, bei der die Bundeswehr sich lieber als bequeme Kuscheltruppe darstellt, als das was sie eigentlich ist.
Du widersprichst dir selbst. Denn du forderst (zurecht):
Zitataber durch Maßnahmen wie: öffentliche Präsenz, ... oder sogar Verflechtung mit dem eigenen Militär könnten durchaus hilfreich sein
Genau das wird damit auch erreicht und hat nichts mit "bequemer Kuscheltruppe" zu tun. Btw wird nicht jeder ein einsatzgestählter Fallschirmjäger, sondern ein Großteil der Soldaten wurde (siehe letztes Weißbuch) den Unterstützungskräften zugeordnet.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. Mai 2012, 12:50:19
Einmal ganz abgesehen davon, dass es nun überhaupt nichts nützt, bei dieser Frage immer auf die Beispiele von Gepflogenheiten anderer Länder und Gesellschaften zu werfen. Denn aus uns deutscher Gesellschaft wird keine US-amerikanische - und einmal abgesehen von der mitunter Glorifizierung des Militärs, wollen wir viele Aspekte dieser Gesellschaft bei uns auch gar nicht haben. Aber das würde nun OT.

Ebenso fehl am Platze halte ich die leider oft zu lesende Bemerkung: In Uniform würde man schnell angepöbelt oder gar angegriffen. Ich fahre nun seit vielen Jahren und von unterschiedlichen Standorten am Freitag sehr oft in Uniform mit der Bahn nach Hause und befinde mich ebenfalls recht häufig auf Dienstreisen mit der Bahn quer durch Deutschland. Noch in keinem Bahnhof oder deren Vorplätze wurde ich angepöbelt, angerempelt oder gar angegriffen, und ich habe dies auch nirgendwo bei anderen Kameraden erlebt, die dort unterwegs waren. Vielmehr nehme ich keine sichtbare Reaktion der Mitreisenden und Passanten wahr, wenn sich Soldaten in Uniform in der Menge oder auf den Bahnsteigen - oder im Zug - bewegen. Ob dies nun Gleichgültigkeit oder wohlwollende Zurückhaltung darstellt, ist ja in der Sache uninteressant. Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass auch das Auftreten der Soldaten selbst entscheidend dafür ist, wie ihre Umgebung auf ihre Anwesenheit reagiert.

Insofern halte ich es für besser, die - leider oft unreflektierte - Jammerei zu unterlassen und sich als Soldat, wenn es denn nicht ausdrücklich verboten ist - auch hin und wieder in Uniform in der Öffentlichkeit zu bewegen.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schnitzeljäger am 22. Mai 2012, 13:19:52
Zitat von: Ralf am 22. Mai 2012, 12:30:15
Zitat von: Schnitzeljäger am 22. Mai 2012, 12:11:14
Aktuelle Maßnahmen zur Thematik sind irgendwelche Kartrennen und Beach-Volleyball-Turnier, bei der die Bundeswehr sich lieber als bequeme Kuscheltruppe darstellt, als das was sie eigentlich ist.
Du widersprichst dir selbst. Denn du forderst (zurecht):
Zitataber durch Maßnahmen wie: öffentliche Präsenz, ... oder sogar Verflechtung mit dem eigenen Militär könnten durchaus hilfreich sein
Genau das wird damit auch erreicht und hat nichts mit "bequemer Kuscheltruppe" zu tun. Btw wird nicht jeder ein einsatzgestählter Fallschirmjäger, sondern ein Großteil der Soldaten wurde (siehe letztes Weißbuch) den Unterstützungskräften zugeordnet.

Hätte ich besser ausformulieren sollen. Was ich mit Präsenz meine ist das Soldaten selten im allgemeinen Straßenbild anzutreffen sind, es sei denn es ist ein Arztbesuch in Schlumpftarn oder eine sonstige Besorgung. Ich fordere ja nicht gleich die Wiedereinführung von Paraden (wobei ich gegen einen Tag im Jahr nichts hätte an dem sich die Bundeswehr offiziell in Berlin selbst feiern darf ). Ein Beispiel dazu:
Ich habe mich immerwieder gewundert wie Ortschaften bei Märschen, lieber umgangen werden als mittendurch zu maschieren. Zivilisten die real nur Soldaten im Schlumpftarn erleben und alles andere nur kurz aus der Tagesschau, können immer leicht verdrängen was die Bundeswehr leistet und wofür sie da ist. Ein deutlich eindrucksvollerer Denkzettel für den Otto-normal-Bürger ist es da wenn morgens beim Brötchen holen ein kompletter Zug mit Gefechtsausrüstung und Marschlied durch die Straße maschiert. Das ist real und hinterlässt mit den eigenen Augen gesehen einen ganz anderen Eindruck, wie die gewisse Distanz die entsteht wenn es aus der Glotze kommt. Bevor ich vors Foren-Standgericht komme mit anschließender verbalen Erschiessung, was mir denn da Abstruses eingefallen ist möchte ich nurnoch kurz darlegen warum ich ausgerechnet dieses Beispiel gewählt habe:
1. keine zusätzlichen Kosten für den Steuerzahler wenn ein Marschweg mal ein wenig anders gelegt wird. (Somit leicht umsetzbar, es muss nur gestattet werden)
2. Präsenz kann man, meiner Meinung nach, nicht noch deutlicher zeigen, wie direkt im Alltag, vor der Haustür des Otto-normal-Bürgers. (Woraus vllt wieder mehr Respekt und Verständnis für den Soldaten und damit verbunden seine Uniform ensteht)

Könnte noch weitere Beispiele nennen, aber worum es mir dabei ging ist, dass das kostenlose Bespaßen mit Kartfahren und Volleyball und dann noch einen Karriereberater nebendran zu stellen um Jugendliche abzugreifen, meiner Meinung nach nicht das richtige Bild vermittelt, zumindest ein verzerrtes. Denn auch die Unterstützungskräfte spielen kein Volleyball oder fahren Kart im Dienst!

So ich bin dann mal weg und hebe schonmal mit dem Klappspaten meine eigene Grube aus.   :P
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. Mai 2012, 13:37:18
Lassen Sie Ihren Klappspaten mal in seiner Tasche, @ Schnitzeljäger.

Bei Ihrer Betrachtung der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr vermischen Sie drei Aspekte: Nämlich einerseits Nachwuchswerbung und -gewinnung und andererseits die Präsenz der Bundeswehr in der Öffentlichkeit. Beides dient zwar der Selbstdarstellung der Streitkräfte, verfolgt allerdings unterschiedliche Ziele. Zusätzlich erfolgt dann noch - ausschließlich als Öffentlichkeitsarbeit - die Beteiligung an der politischen Bildung und Sensibilisierung insbesondere für die Sicherheitspolitik durch die Arbeit der Jugendoffiziere.

Die systematische und in der Organisation abgebildete Nachwuchswerbung und -gewinnung erfolgt durch die verschiedensten Aktivitäten in der Öffentlichkeit. Hier sind als Beispiele zu nennen unmittelbar die Aktivitäten der Karriereberater, die damit direkt n die Zielgruppe herantreten und mit ihr in Kontakt kommen. Mittelbar tun dies z.B. die Musikkorps in der Fläche und die BigBand bei ihren Konzertauftritten oder aber der Tag der Offenen Tür beim im Rahmen des Offenen Tages der Bundesregierung (letztere in der Regel gemeinsam mit einem Karriereberater-Truck). Der Erfolg dieser Maßnahmen wird seit vielen Jahren evaluiert und wird auch nicht bezweifelt.

Das zweite Standbein der Öffentlichkeitsarbeit erfolgt durch die Truppe selbst: Durch militärische Zeremonielle in der Öffentlichkeit, Tage der Offenen Tür sowie sonstige Aktivitäten, zu denen die gesamte Öffentlichkeit oder eingeladene Gäste anwesend sind. Auch diese "Events" tragen zum Wecken des Interesses bei, gelegentlich werden sie dann auch gezielt für den Einsatz der Karriereberater genutzt (wie zum Beispiel beim traditionellen "Augustdorfer Soldatentag", der jüngst wieder stattfand).

Das, was Sie nennen, könnte man allenfalls als unspezifische  und ungerichtete "Öffentlichkeitsarbeit" der Bundeswehr bezeichnen. Wobei hierbei immer zu berücksichtigen ist, dass es dabei nicht zur Behinderung des öffentlichen Lebens sowie Belästigung Unbeteiligter kommt oder Beides auf das unumgänglich notwendige Maß beschränkt wird. Das eine militärische Kolonne oder Marschgruppe zu Fuß im Berufsverkehr einer Stadt von der Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer als willkommene Abwechslung oder gar als positive Aktivität der Bundeswehr wahrgenommen wird, wage ich mal ganz ernsthaft zu bezweifeln. Da praktiziert die Truppe vielfach wesentlich Besseres, nämlich Aktivitäten, die zusammen mit und in den Patengemeinden der Einheiten und Verbände stattfinden - und die neben dort stattfindenden Ausbildungen und Biwakaufenthalten dann auch gemeinsame Events mit der Bevölkerung einschließen.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Aliki am 22. Mai 2012, 21:50:30
Also ich habe vor, den Dienstanzug regelmäßig bei Hin- und Rückfahrt anzuziehen, mehr finde ich irgendwie albern.
(Hochzeiten etc. ausgenommen)
Ich würde auch in Flecktarn heimfahren, aber da man dies ja nur auf direktem Wege tragen darf und ich nicht garantieren kann vielleicht doch noch irgendwo einzukehren, fällt dies wohl flach.
Was ich bisher an Bekannten beobachten konnte ist, dass diejenigen die auch zu ungünstigsten Situationen Uniform trugen die waren, die charakterlich auch am Wenigsten vorzuweisen hatten.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: StOPfr am 22. Mai 2012, 21:56:23
Zitat von: Aliki am 22. Mai 2012, 21:50:30
Was ich bisher an Bekannten beobachten konnte ist, dass diejenigen die auch zu ungünstigsten Situationen Uniform trugen die waren, die charakterlich auch am Wenigsten vorzuweisen hatten.

Ich kenne deine Bekannten nicht, möchte aber zu deren eventueller Ehrenrettung doch ein paar Beispiele anfordern...   ;)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Aliki am 23. Mai 2012, 16:10:39
Samstags mittags extra sich Jogging ausziehen, Flecktarn anziehen, in Penny einkaufen gehen und sich daheim wieder Jogging anziehen:)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Paramedic am 23. Mai 2012, 16:13:12
Das wurde ja auch schon in so vielen Threads auseinander genommen.
Wenn man doch mal schnell was einkauft oder was zu essen holt bei Fast-Food-Unternehmen...who cares, aber extra dafür oliv anlegen? Klingt schon seltsam...
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: R2D2 am 23. Mai 2012, 16:33:56
Zitat von: Schnitzeljäger am 22. Mai 2012, 13:19:52
Ich habe mich immerwieder gewundert wie Ortschaften bei Märschen, lieber umgangen werden als mittendurch zu maschieren. Zivilisten die real nur Soldaten im Schlumpftarn erleben und alles andere nur kurz aus der Tagesschau, können immer leicht verdrängen was die Bundeswehr leistet und wofür sie da ist. Ein deutlich eindrucksvollerer Denkzettel für den Otto-normal-Bürger ist es da wenn morgens beim Brötchen holen ein kompletter Zug mit Gefechtsausrüstung und Marschlied durch die Straße maschiert.

Bei meiner Rekrutenbesichtigung sind wir (da ein Kamerad sich verletzt hatte) mal in einem kleinen Dorf "in Stellung" gegangen. Als dann noch weitere Gruppen zufällig dazu stießen und wir mittlerweile Zugstärke erreicht hatten, sah das doch recht skurril aus als 50 Mann einen Straßenzug besetzten. Naja, den Bewohnern hats scheinbar gefallen, wir konnten uns die Taschen mit geschenkten Keksen und anderen Süßigkeiten vollstopfen (war aber auch im tiefsten Bayern  ;D), bis die Gruppenführer der Völlerei ein Ende bereiteten. Als sich dann noch weitere Züge ankündigten wurden wir schnell weitergescheucht, bevor die gesamte Kompanie versammelt war ;)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: mailman am 23. Mai 2012, 17:23:48
Zitat von: Paramedic am 23. Mai 2012, 16:13:12
Das wurde ja auch schon in so vielen Threads auseinander genommen.
Wenn man doch mal schnell was einkauft oder was zu essen holt bei Fast-Food-Unternehmen...who cares, aber extra dafür oliv anlegen? Klingt schon seltsam...

Naja das wäre auch nach dem alten "Fernschreiben" nicht zulässig gewesen.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: StOPfr am 23. Mai 2012, 18:32:50
Zitat von: Aliki am 23. Mai 2012, 16:10:39
Samstags mittags extra sich Jogging ausziehen, Flecktarn anziehen, in Penny einkaufen gehen und sich daheim wieder Jogging anziehen:)
Na ja, im Penny würde ich auch nur Flecktarn tragen...  ;)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Signäler82 am 23. Mai 2012, 20:26:39
Also ich bin offen gestanden immer wieder fasziniert darüber, warum einige meinen, sie müssten allen zeigen was sie sind. Es gibt ja nun dutzende Berufe in Uniform oder Dienstkleidung, ich wüsste nicht warum man damit privat rumrennen möchte/sollte. Auf Heimfahren, Dienstreisen etc. keine Frage aber sonst?

Ebenfalls kann ich zum Thema Pöbelei nur hinzufügen, wenn jemand meint, nur weil er Uniform trägt ist er der King (da gibt es genug von!!!), dann muss man sich nicht wundern wenn man schief angemacht wird.  ???
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Lawrence am 24. Mai 2012, 06:01:30
Zitat von: Signäler82 am 23. Mai 2012, 20:26:39
...Es gibt ja nun dutzende Berufe in Uniform oder Dienstkleidung...

Sehe ich anders. Als Schaffner o.ä. würde ich auch nicht auf die Idee kommen, die Arbeitskleidung privat zu tragen.
Als Soldat jedoch, steht man im besonderen Dienste dieses Landes und setzt sich weit mehr als andere für Freiheit, Demokratie und unser Grundgesetz ein. Auch, wenn es denn sein muss, unter Einsatz des eigenen Lebens. Der Soldatenberuf erfordert, in meinen Augen, ein besonderes Maß an Idealismus. Das tragen der Uniform hat für mich deshalb weniger etwas mit "guckt mal was ich für ein toller bin", als viel mehr mit "Ich bin stolz darauf, meinem Land dienen zu dürfen" zu tun.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: BulleMölders am 24. Mai 2012, 06:56:36
Zitat von: Lawrence am 24. Mai 2012, 06:01:30
Als Soldat jedoch, steht man im besonderen Dienste dieses Landes und setzt sich weit mehr als andere für Freiheit, Demokratie und unser Grundgesetz ein. Auch, wenn es denn sein muss, unter Einsatz des eigenen Lebens. Der Soldatenberuf erfordert, in meinen Augen, ein besonderes Maß an Idealismus. Das tragen der Uniform hat für mich deshalb weniger etwas mit "guckt mal was ich für ein toller bin", als viel mehr mit "Ich bin stolz darauf, meinem Land dienen zu dürfen" zu tun.
Alles sehr schön, doch deine Argumente kann man auch auf Polizisten usw. anwenden und wie viele laufen da außerhalb des Dienstes Privat in ihrer Uniform herum? OK, auf dem Weg von und zum Dienst sind das immer mehr aber das kommt daher, dass sie öffentliche Verkehrsmittel dann kostenlos benutzen dürfen, zumindest hier in Hamburg.
Titel: Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: The_Staffsergeant am 24. Mai 2012, 07:36:23
Mal abgesehen von Hamburg, in Berlin kenne ich viele Polizisten aus meinem Freundeskreis, und da ist keiner dabei, der freiwillig in Uniform nach Hause fährt. Ganz zu schweigen davon, das ich im DA oder FA dort herumgelaufen wäre.

Dem Idealismus dem Sie mit dem Tragen des Dienstanzuges oder des Feldanzuges zum Ausdruck bringen wollen in Ehren, aber Freunde haben Sie keine oder wollen keine mehr?

Ich war auch lange Jahre Soldat und bin jetzt noch, wenn es mein Beruf erübrigt, aktiver Reservist. Ich bin darauf über manches Stolz, was ich an Erfahrungen und Erlebnissen im In- und Ausland sammeln konnte, und Aufmachers nicht.
Aber mich nach dem Dienst auch ständig noch in meiner "Arbeitsbekleidung" zu kleiden, nee bloß nicht. So sehr muss ich nicht angeben. Ganz zu schweigen, das ich von meinem Freundeskreis irgendwann gefragt worden wäre, ob ich a) keine zivile Kleidung mehr habe, b) ob ich nicht leicht bekloppt bin. Zudem kann ich noch nicht mal in Ruhe ein, zwei Bier in der Kneipe genießen.

So, das war jetzt meine Meinung dazu.


I miss my Leo

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Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Flexscan am 24. Mai 2012, 08:05:23
Lasst ihn doch einfach den Dienstanzug privat tragen.

Dann laden wir ihn mal Samstag Abends aufn Bier nach Kreuzberg ein.
Natürlich im Biergarten und im Dienstanzug.

Da kommt sowas besonders gut bei der Bevölkerung an.

;D
Titel: Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: The_Staffsergeant am 24. Mai 2012, 08:15:16
Au ja, ich müsste vor Zwei Jahren mal Abends gegen 2200 im FA am U-Bahnhof Hermannplatz umsteigen.
Also ehrlich, war ich froh das wir zu viert waren.


I miss my Leo

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Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: schlammtreiber am 24. Mai 2012, 08:38:22
Zitat von: Flexscan am 24. Mai 2012, 08:05:23
Dann laden wir ihn mal Samstag Abends aufn Bier nach Kreuzberg ein.
Natürlich im Biergarten und im Dienstanzug.

Wieso Biergarten? Unser Kumpel Ströbele hat in Kreuzberg sein Bürgerbüro, da können wir sicher mal auf ne Bionade oder einen Chai Latte vorbeischauen  ;D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Lawrence am 24. Mai 2012, 11:26:04
Zitat von: The_Staffsergeant am 24. Mai 2012, 07:36:23
... aber Freunde haben Sie keine oder wollen keine mehr?...


Nicht das ich falsch verstanden werde, es geht mir nicht darum den DA NUR noch zu tragen, das fänd sogar ich seltsam. Mir geht es besonders um Tage, an denen man sich sowieso "schicker" anziehen würde (Sonntags, der Kirchbesuch o.ä.).

Falls ich dies missverständlich formuliert habe, bitte ich dies zu entschuldigen.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Blackbird505 am 25. Mai 2012, 22:32:33
Ich hab noch keinen Gas-Wasser-Scheise Mann Sonntags in seiner Röhrich-Kluft in der Kirche gesehen
::) guuuut ich geh da auch nicht wirklich hin aber naja  ;D

Aber irgendwie lernt man den DA doch "im Schrank zu lieben"

Ich denke wenn er dann eine gewisse Zeit in der Truppe ist wird sich dieser Enthusiasmus auch wieder legen

mkG
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: StOPfr am 25. Mai 2012, 23:00:03
Zitat von: Blackbird505 am 25. Mai 2012, 22:32:33
Ich hab noch keinen Gas-Wasser-Scheise Mann Sonntags in seiner Röhrich-Kluft in der Kirche gesehen
::) guuuut ich geh da auch nicht wirklich hin aber naja  ;D

Und genau das wäre meine nächste Frage gewesen  ;)!
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Oscar Golf Mike am 26. Mai 2012, 19:19:52
Ähem nur so am Rande aber wir waren in der Kirche in Bonnland und haben einen ökomenischen Gottesdienst gefeiert, natürlich ohne Waffen, die blieben draußen.
Danach gings wieder rund. ;)

Passt vllt. nich so ganz viel mir gerade nur so ein bei Kirche und Uniform.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: LuftwaffenSLD am 26. Mai 2012, 23:17:11
Das mit der Uniform auch im privaten Bereich hatten wir doch schonmal... Da musste sogar ein Antrag gestellt werden, dass man zum Beispiel zur Feldarbeit im Urlaub keine Uniform tragen musste.

Zum Glück wurde diese Armee aufgelöst ;)
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: HaDo am 27. Mai 2012, 00:11:21
ich war vor genau einem jahr in berlin mit mehreren kameraden von heer, lw und marine im rahmen einer polbil unterwegs.
aufgrund höherer temparaturen trugen wir nur den kleinen diener, aber das hat schon gereicht um aufzufallen.
die touristen nutzten uns als fotoobjekt, an öffentlichen orten wurden wir begafft und fotografiert, beim checkpoint charlie hielt man uns sogar für schauspieler...
vereinzelt wurden wir im verkehr komisch angesprochen, aber das hielt sich in grenzen und war nicht übermäßig schlimm.
am reichstag wurden wir als uniformträger von den wachleuten in keinster weise anders behandelt als "normale" menschen und wurden durch metalldetektoren gescheucht und durchsucht, war für mich in uniform sogar etwas peinlich!

uniformen sind einfach nicht mehr üblich, heutzutage, aber damit sage ich ja nichts neues.  feldanzug ist ja noch halbwegs "normal", speziell für menschen in truppenreichen städten, wie bei mir.  dennoch ist und bleibt der soldat im fokus der aufmerksamkeit.  das mag niemand gerne und daher zieht sich jeder so rashc er kann um und geht in zivil aus.  das ist bequem und niemand kann was sagen, da niemand was weiß.

Knülle Sonntag Abend

in uniform fällt man eben immer auf ;)
und wer will schon auffallen?
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schamane am 27. Mai 2012, 07:19:56
@ HaDo das ist ein typisch deutsches Problem. Auch wenn Deutschland behauptet nicht preußisch zu sein, so ist es das doch mehr als einem lieb sein kann,
Denn in Deutschland gibt es nur schwarz oder weiß und genauso ist. Vor 100 Jahren zog man sich ein Uniform an und marschierte in das nächste Bürgermeisterbüro und alles stand stramm und heute trägt man die Uniform und wird erstmal gleich als potentieller Gewaltverbrecher tituliert und von sogenannten Sicherheitskräften erstmal leibesvisitiert.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: miguhamburg1 am 27. Mai 2012, 14:53:47
@ Schamane: Wer Vorurteile hat, der gibt sie auch wie Sie bereitwillig von sich - oder sind Sie jetzt der Stammtischfesktion beigetreten?

Mit welchem Gesetz sollte man denn bitte begründen, dass Staatsbürger in Uniform, die keinen dienstlichen Auftrag erfüllen, nicht kontrolliert werden sollten, wenn der Zutritt zu bestimmten Gebäuden so geregelt ist? Kontrollen entfallen in diesen Fällen eben nur bei einem dafür benannten Personenkreis, der entweder eine permanente Zutrittsberechtigung hat (also in diesem Fall Bedienstete des Deutschen Bundestages, die Abgeordneten selbst und deren Buromitarbeiter) sowie denjenigen, die dienstlich zeitweise dort zu tun haben - und dazu gehören auch bestimmte Soldaten. Und dieser Personenkreis geht dann auch nicht durch den Besuchereingang.

Ihr Beispiel war also - verzeihen Sie den Ausdruck - Bullshit!
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Schamane am 27. Mai 2012, 17:32:11
@ Miguhamburg1 ich verwahre mich im extremsten gegen ihre Wortwahl, aber wie es scheint habe ich einen wunden Punkt bei ihnen getroffen. Das die Gegeneinanderstellung der zwei Extremen des kadavergehorsamen Staatsbürger versus des jetztigen Staates wohl in dieser Form sie sehr getroffen haben muss.
Denn was sie hinein interpretieren ist schon geradewegs lächerlich. Aber wenn sie schon die Parlamentarier nehmen. Stimmt die werden auch kontrolliert, dass hätte im Kaiserreich ein Aufbegehren ausgelöst aber jedem wie es ihm gefällt.
Von daher wer Ironie nicht versteht ... aber Köpenick ist vom Bendlerblock ja zu weit entfernt.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: KlausP am 27. Mai 2012, 17:34:46
Könnt ihr Beiden euch vielleicht mal persönlich treffen? ......... So im Morgennebel irgendwo auf 'ner einsamen Wiese, mit Pistolen oder Säbeln? Dann könnte das Gezanke im Forum mal aufhören.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: Tommie am 27. Mai 2012, 17:43:33
Lieber Schamane, was Sie einmal perfektionieren sollten, wäre eine der Grundfertigkeiten, die man als Soldat beherrschen sollte, nämlich das "Lockere durch die Hose - Atmen" :D ! Und danach würde ich ganz dringend dazu raten, am verstehenden Lesen weiter zu machen ;) !

Ach ja, ich würde für "Miguhamburg1" als Sekundant zur Verfügung stehen :D !

Aus persönlicher Erfahrung: Die Kontrollen beim Betreten des Reichstages waren für mich und ca. 20 Kameraden (in Uniform!) absolut identisch mit denen für jeden anderen ohne Uniform! Und ich wurde nicht als "potentieller Gewaltverbrecher" tituliert, sondern genau wie auf den Warnhinweisen angekündigt, durchsucht, weil man Anschläge auf den Reichstag befürchtet hat und deswegen alle Besucher durchsucht hat! BTW: Eine Uniform kann man heute noch genauso einfach erwerben, wie "damals(TM)" der Schuster Voigt in Köpenick ;) ! Deswegen ist sie auch ohne den Truppenausweis nicht als "Nachweis der Soldateneigenschaft" geeignet.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: wolverine am 27. Mai 2012, 21:02:58
Zitat von: Tommie am 27. Mai 2012, 17:43:33
Aus persönlicher Erfahrung: Die Kontrollen beim Betreten des Reichstages waren für mich und ca. 20 Kameraden (in Uniform!) absolut identisch mit denen für jeden anderen ohne Uniform! Und ich wurde nicht als "potentieller Gewaltverbrecher" tituliert, sondern genau wie auf den Warnhinweisen angekündigt, durchsucht, weil man Anschläge auf den Reichstag befürchtet hat und deswegen alle Besucher durchsucht hat!
Dafür besorgt man sich einen Hausausweis und dann geht man wieder wie "Disco Stu" an der Kontrolle vorbei ;D
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: StefStef am 28. Mai 2012, 08:18:50
Ich für meinen Teil würde auch nicht auf die Idee kommen, an einem Sonntag, zum Spazieren, meinen Diener zu tragen. Ich würde mir trotz das mir nun kein rationaler Grund einfällt, ein wenig "dumm" vorkommen. Zu besonderen Anlässen sieht das schon anders aus. Mein Patenkind wird z.B. bald getauft. Zu diesem Anlass werde ich vermutlich den Diener tragen.

Damals in der AGA und der späteren Stammeinheit (Luftwaffe) bin ich wenn, ausschließlich nach Dienstschluss im Flecktarn nach Hause. Das hatte dann aber zeitlich bedingte Gründe da wir z.B. in der AGA immer mit einem Bus zum nächsten Bahnhof gebracht wurden. Man wollte natürlich so schnell als möglich zum Bahnhof um alle Anschlüsse zu bekommen und nicht unnötig eine Stunde zu "verschwenden" mit Umziehen. Das ganze habe ich in der AGA 2x praktiziert. Zurück am Sonntag bin ich dann natürlich immer in Zivil gefahren.
Muss allerding anmerken, dass auch ich einmal "schlechte" Erfahrungen gemacht habe. In Nürnberg wurde ich beim Umsteigen von solchen "Punks" (so nennt man doch diese antiautoritär Veranlagten Personen?) angespuckt und als Mörder betitelt. War nicht schön, besonders da ich aus Bayern eine andere Einstellung der Bevölkerung gegenüber Soldaten gewohnt bin. Da habe ich dann beim nächsten mal in Kauf genommen lieber eine Stunde später bei mir aufzuschlagen.

In der Stammeinheit wurde das ganze dann einfacher. Aufgrund der kurzen Entfernung wurde eine Fahrt mit dem PKW machbar und ich hatte wenn nur kurze "Auftritte" an Tankstellen oder Rastplätzen. Allgemein habe ich die Erfahrung gemacht, dass man eher "ignoriert" wird als das man positives Feedback in Form von Mimik oä. erhält, geschweige negatives. Das ist auch nicht weiter schlimm. Ich brauche das Feedback nicht zwingend als Bestätigung das ich "toll" bin weil ich unserem Land diene. Ab und an bekommt man doch mal ein freundliches Lächeln oder ein freundlichen Guten Tag aufgedrückt. Schöne Augenblicke fand ich eigentlich nur wenn kleine Kinder einen bemerken "Mami, Mami schau mal ein Soldat". Einfach weil es einen an sich selbst als Kind erinnert und Kinder sich noch für etwas begeistern können.
Gerade aus diesem Grund ist es wichtig sich in der öffentlichkeit, auch ohne Flecktarn oder Diener stets korrekt zu verhalten. Denn was viele nicht bedenken mit dem Seesack oä. Bundeswehrtypischen Gegenständen nehmen einen viele Menschen trotzdem als Soldat wahr.

Bald bin ich dann als SaZ wieder bei der Truppe und werde es wie damals handhaben. Am Freitag im Flecktarn zurück (diesmal wieder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln) und in Zivil gekleidet zurück zur Kaserne. Den Rückhalt und das "nötige" Feedback für meinen Beruf schöpfe ich aus anderen Quellen wie Zuspruch von Freunden und Familie, so wie es jeder andere zivil arbeitende Mensch tut. Da brauche ich keine Uniform für.

Muss halt jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es schön wenn wer auch im Diener zur Kaserne oder nach Hause fährt oder diesen zu besonderen Anlässen "privat" trägt. Zumindest auf Heimfahrten in Uniform ist man oft für andere Kameraden leicht zu erkennen und lernt so auch häufig andere Kameraden kennen mit denen man in Zivil nicht sofort ins Gespräch gekommen wäre.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: StOPfr am 28. Mai 2012, 12:25:02
Das ist ein sehr ansprechender Beitrag zum Thema. Für die Taufe als Ereignis und für die Zukunft des Patenkindes meine guten Wünsche.
Titel: Antw:Dienstanzug außer Dienst nicht "angesagt"?
Beitrag von: StefStef am 28. Mai 2012, 19:09:29
Vielen Dank, auch für die Glückwünsche. Dann mal allen Zusammen noch einen schönen Pfingstmontag und dem Threadersteller alles gute für die AGA (falls noch abzuleisten) und einen reibungslosen Dienstantritt.  ;)