@Schamane: Und da wir Sanis mit niemandem mehr kompatibel sind, werden wir nicht der Marine einverleibt, sondern gleich outgesourced.
@ Ulli76 so schlimm wäre das nun auch nicht, ich wäre eh dafür die Sanis und die SKB dem AA bzw. dem Innenministerium zu unterstellen das BMVg kann dann auf dem ministeriellen Anforderungsweg Unterstützung anfordern.
Ne, wir werden dann komplett raus sein.
Für´s Inland gibt´s dann die BKK Bundeswehr und für Tauglichkeiten etc. gibt´s dann halt Honorarkräfte. Für die einzelnen Auslandskontingente macht man dann ne Ausschreibung- der mit dem billigstenbesten Angebot bekommt dann den Zuschlag. Für den Anbieter ist das dann wieder recht attraktiv- er kann ja dann gleich nen Angebot für die Versorgung von anderen Ausländern im Einsatzgebiet machen. Reiche Einheimische wären dann ne weitere Einnahmequelle.
Nun in Österreich werden die Kontingentärzte über das AMS (Arbeitsagentur) gesucht und für 6 oder 9 Monate als Vertragsbedienstete eingestellt. Ich hatte auch mit einem beratenden Arzt des deutschen Innenministeriums einmal ein Gespräch und der sagte, dass er eh nicht versteht, warum man BWK's unterhält und die RegSanEinrichtungen.
Ich gehe davon aus, dass in Zukunft bei der Struktur ich weiss nicht wann der ZSan fallen wird und nur noch die Musterungsärzte Beamte bleiben werden und alles andere wie bei Polizei und Zoll laufen wird. Die Leistungen der SKB kann man auch zu kaufen und ich kenne auch den schwarzen Humor, von einigen Offizieren, welche sagen: "Naja machen wir es wie der Kaiser in den Überseegebieten. 3 deutsche Offiziere 7 deutsche Unteroffiziere und 900 Askari." Ach und das Uniformproblem ist auch gelöst, weil die drei Offiziere dürfen es beim Skat ausspielen.
Ganz einfach: Die RegSanEinr behält man wohl, weil es zum einen ein Attraktivitätsmerkmal ist und es eben nicht nur um die kurativen Tätigkeiten, sondern eben ne Menge Heilfürsorge und Tauglichkeitskram dran hängt. So wirklich vergleichbar ist es weder mit der Polizei noch mit dem zivilen Gesundheitssystem.
Zumindest ist derzeit nicht geplant, dass man es aufgeben will.
Und die BWKs bringen Geld und Prestigeobjekte. In einigen Bereichen haben wir inzwischen auch eine Expertise, die man wohl nicht so einfach aufgeben will.
Z.B. will man Soldaten mit Psychotrauma eher im eigenen Bereich behandeln.
Genauso wird das BWZK einiges an Kompetenz, was Einsatzverwundungen angeht, erworben haben, die es so in deutschen zivilen Kliniken nicht gibt.
Was die Kontingentärzte in Österreich angeht- geht es da um Klinikpersonal, oder auch um BAT- Besatzungen? Wie machen die das mit der Vorausbildung und wie sieht die Absicherung aus, wenn was passiert?
@ Admin kann man die Diskussion von Ulli76 und mir vielleicht separieren, weil mit der Uniform des Heeres hat es eigentlich nichts mehr zutun.
Ulli76 sowohl als auch es geht um die Posten vom LSO angefangen bis zum BAT - Arzt. Die Vorausbildung erfolgt im Rahmen der Kontingentausbildung und in Österreich werden trotzdem, dass sie in teilen noch Bürokratischer sind als Deutschland tatsächlich in einigen Fällen schnelle und unbürokratische Lösungen gefunden.
Also die Einsatzdauer sind 6 Monate + 3 Monate Vorausbildung und man kann das hier bei entsprechenden Vorlauf recht gut seinem zivilen AG erklären, denn die Einheiten werden auf drei Jahre aufgestellt 2,25 Jahre Milizstand mit je 2 Wochen Waffenübung und dann 0,25 Jahre aktiver Milizstand Österreich und dann 0,5 Jahre Einsatz. Danach kann man ausscheiden, oder für einen weiteren Turnus verlängern.
Die Verwundeten und Gefallenenversorgung ist auch wie in Deutschland eine heikele Sache und da man zwar prozentual mehr Soldaten als Deutschland im Einsatz hat aber in der Gesamtheit es wenige sind gibt es meist die Einzelfallentscheidung und da hier wirklich fast jeder Offizier jeden anderen Offizier kennt, hätte der Bundesminister ein arges Problem, wenn er eine Witwe oder einen Verwundeten im Stich ließe.
Denn die Beamtengewerkschaft hat in Österreich eine solche Macht, dass eher ein Minister als ein Soldat geht und im Zweifel schaltet sich der Oberbefehlshaber des Bundesheeres ein und ein Besuch in der Hofburg mag kein Minister so gerne im Besonderen, wenn der betreffende Soldat vorher dorthin zum Rapport geladen wird.
Daher vertrete ich halt auch die Ansicht, dass dieses Konzept für Deutschland zielführender wäre. Zu den Tauglichkeitskram kann ich nur sagen, die SanUStgZentren von denen es 14 geben soll bleiben für die Tauglichkeit und Heilfürsorge, aber die RegSanEinrichtungen werden gestrichen.
Daraus ergebe sich die Einsparung von rund 2.200 Soldaten und der Soldat bekommt seine BWK - Karte und geht zum zivilen Arzt. Zu der Qualität der BWK's bleibt zu sagen, dass die sehr gut ist, aber ich kenne auch zivile Einrichtungen wo Soldaten mit PTBS behandelt werden. Gut da haben ärztliche Bewerber mit Einsatzerfahrung natürlich gleich drei extra Punkte.
Zitat von: Schamane am 14. Juni 2012, 14:05:46
@ Admin kann man die Diskussion von Ulli76 und mir vielleicht separieren, weil mit der Uniform des Heeres hat es eigentlich nichts mehr zutun.
Sehr gerne...und kreativ war ich dabei auch noch... ;D
der Threadtitel ist gemein :-[, wo ist das Traurigkeitspony? :-\
Disclaimer: das Pony ist natürlich nicht traurig, sondern nur nachdenklich ;D
[gelöscht durch Administrator]
@Andi
Muhaaaaaaa ;D
@schlammi
Hast du keins was schadenfroh ausschaut.
Oh oh Andi- wart´s mal ab, was bei deiner nächsten Impfung passiert.....
@Schamane: Natürlich können auch zivile Kliniken PTBS behandeln, aber Soldaten haben schon die ein oder andere Besonderheit.
Sei es, dass der Täteraspekt mit rein kommt, mit dem der ein oder andere Psychiater schonmal nen Problem hat, seien es Probleme mit der Geheimhaltung oder dass man einfach die gleiche Sprache spricht- ich stell mir das ziemlich kompliziert vor, wenn man seinem Psychiater erstmal grundlegende Bundeswehrgegebenheiten und Begriffe verklickern muss.
Ich hab jetzt auch den Einblick in beide System- Bundeswehr und ziviles Gesundheitssystem- und die sind nicht unbedingt deckungsgleich. Schau dir alleine mal die Notfallausstattung in nem SanZ und in ner zivilen Hausarztpraxis an.
Notfallversorgung ist ja neben Begutachtungen, Heilfürsorgekram und truppenärztlicher Sprechstunde eine weitere Tätigkeit des Sanitätsdienstes und ich würde mal sagen, dass wir insgesamt darin recht gut sind.
Wird aber spannend zu sehen, wie sich das in Zukunft gestaltet- die KrKws werden wir nämlich nicht mehr lange flächendeckend haben und jetzt gibt es schon Standorte, wo der Sani sich was einfallen lassen muss, um zu seinem Patienten zu kommen, erst recht, wenn der sich irgendwo im Gelände befindet. Zivile RTWs kommen da jedenfalls auch oft nicht hin.
Also man kann das ganze sicher organisatorisch verbessern, aber die SanZ sind schon fast die medizinischen Inseln der Glückseligen und die UTV ist allen Unkenrufen zum Trotz ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal.
Die Idee mit der Abschaffung der BWKs hatte man ja schonmal- im aktuellen System würde das aber nicht allzu viel Sinn machen. Das sind ja die Pools für die Klinikärzte, die dann in den Einsatz gehen. Und wie schon geschriben: Sanitätsdienst und ziviles Gesundheitssystem sind teilweise nicht kompatibel.
Die Rekrutierung von Ärzten für Einsätze in Österreich hört sich auf jeden Fall interessant an. Es wäre ja schon was Feines, wenn man das wenigstens innerhalb der Bundeswehr vergleichbar machen könnte. Also Ausschreibung der Stellen, worauf man sich dann nach Absprache mit dem DV melden kann. Gibt es zwar prinzipiell schon, klappt aber in der Umsetzung nicht unbedingt.
@ Ulli76 dieser Punkt mit den Besonderheiten ist mir auch bekannt. Ein alt 68er als Psychiater oder Psychotherapeut ist vielleicht nicht das beste aber die Masse der zivilen Ärzte die in dem Bereich tätig sind haben Anknüpfungspunkte an die Bundeswehr, nur bei einigen Kliniken sieht es übel aus.
Zum Thema Notfall ich war letztes Jahr in einem SanZ als SanDstOffz, da wußte ich warum ich in der WaKa meine P8 eingelagert hatte aber gut der Arzt war Vertragsarzt.
Zum Thema Insel der Glückseligen kann ich dir recht geben, denn zivil wären die schon alle in Insolvenz, da sie sich nicht rechnen. Im übrigen kenne ich Standorte wo die Notfallversorgung durch DRK und Co. abgebildet wird, denn Überstunden bei Ärzten sind ja teuer.
Zu dem Thema Auslandseinsätze beim Bund hatte ich erst ein längeres Gespräch mit einem Stabsoffizier. Der Grundtenor war wir sind nicht bei Wünsch dir was, wir befehlen und der Soldat springt und wenn einer in den Einsatz will und der welchen wir befehlen nicht ist uns das egal, selbst bei gleichen Ausbildungsstand usw. von daher muss da der Bund noch viel lernen.
Denn es gibt nun einmal Soldaten die sich gerne im Einsatz herum treiben und andere eben nicht. Gut bei den Herumtreibern sollte man mal eine psychiatrische Untersuchung durchführen, aber wenn die Unauffällig ist, dann ist es gut.
Ansonsten Andi ich habe gerade von unserem traurigen Pony eine Freiwilligmeldung für die Impfstoffproduktion bekommen, wenn es groß. Ulli gibt es noch irgendwo die schönen Impfpistolen ?