Guten Tag,
kann man eigentlich als FWDLer früzeitig den Bund verlassen? Wenn ja wie läuft das ab und bekommt man da durch Nachteile.
Wenn Ihre Probezeit von 6 Monaten abgelaufen ist, haben Sie nur die Möglichkeit, einen Antrag auf Dienstzeitverkürzung zu stellen und den Bescheid abzuwarten. Ihrem Antrag kann stattgegeben werden, muss es aber nicht.
Hängt auch vom Grund ab.
Und über den Antrag entscheidet der KpChef?
Der Grund ist das mein Wehrdienstberater eine Verwendung als Kraftfahrer versprochen hat und das ich den CE machen werde, wenn ich mich für 19 anstatt wie geplannt für 17 Monate verpflichte und dafür an ein Standort gehe der nicht gerade am nächsten zu meinem Wohnort ist. Nach der AGA kam ich ihn eine Inst Kompanie und wurde als Stabsdienstsoldat ins Gezi gesetzt. Damals war nur der Reserve Spieß da, aber auch der hat mir versprochen das ich den CE machen werde. Nun ist der richtige Spieß wieder da und stellt sich quer, er meint ich soll mehr aus mich rauskommen und das er noch nicht sieht das ich mir es verdient habe, was aus meiner sicht kein richtiger Grund ist den die Arbeit erledige ich immer schnell und sorgfältig. Ausserdem darf ich immer die Scheißarbeit machen z.B. am ersten Tag als der Spieß wieder da war durfte ich vor dem Block die Kippen aufsammeln obwohl ich gar nicht rauche, vorletzte Woche von der ganzen Kpfü die Waffenputzen, letzte Woche eine Stube ausmisten auf der keiner mehr war. Aber sie war ziemlich zu geschissen, Essensreste lagen rum, es Stank und um die 50 Flaschen lagen auch kreuz und quer.
ZitatUnd über den Antrag entscheidet der KpChef?
Nein, der leitet den Antrag nur an die für die Entscheidung zuständige Stelle weiter.
Für den Rest: Willkommen bei der Bundeswehr.
Aber davon mal abgesehen find ich das auch nicht so prickelnd, dass man mit Verwendung A eingestellt wird und plötzlich heißt es einfach Is nicht so, Isso Verwendung B...
War hier ja schon mehrfach das auch Msch einfach mal umgeplant wurden, aber so ist das wohl :/
Edit: Welche Monat bist denn grad?
Was heißt schon Willikommen in der Bundeswehr? In meinen Augen wurde ich betrogen. Mir wurde eine falsche Verwendung versprochen, unter den bedingungen wenn ich länger mache und in ein weiter entfernteren Standort gehe. Dazu wurde ich vom Reservespieß die ganze Zeit hin gehalten bis zu diesem Monat, so dass diesen Monat meine Probezeit abläuft.(Wie gesagt jetzt ist der richtige Spieß da) Und die Verwendung als Stabsdienstsoldat ist ganz was anderes als Kraftfahrer. Ich hab extra vor dem Bund die BBS Wirtschaft abgebrochen weil die Büro Arbeit einfach nichts für mich ist.
Genau das ist so.
Es kann einem ja auch durchaus später mal passieren das man eine andere Verwendung wahrnimmt. Wir hatten auch einen Fw in der Nachschubtruppe der war früher Jägerfeldwebel.
Dann gibts ja trotzdem nur den Weg zum Spieß.
Situation erklären und wenn der meint es bleibt beim Gezi-Krieger und das passt dir nicht, dann kannst du ja gehen.
ZitatWas heißt schon Willikommen in der Bundeswehr?
Ist halt der Kommentar eines erfahrenen Soldaten - er hat unendlich viele solche Geschichten gehört ..
ZitatIn meinen Augen wurde ich betrogen.
Es liegt kein Straftatbestand vor, nicht mal ein Anfangsverdacht - so ist das Leben.
ZitatMir wurde eine falsche Verwendung versprochen, unter den bedingungen wenn ich länger mache und in ein weiter entfernteren Standort gehe.
Schwarz auf Weiss (SChriftlich)? Nein? Merkst was?
ZitatDazu wurde ich vom Reservespieß die ganze Zeit hin gehalten bis zu diesem Monat, so dass diesen Monat meine Probezeit abläuft.(Wie gesagt jetzt ist der richtige Spieß da) Und die Verwendung als Stabsdienstsoldat ist ganz was anderes als Kraftfahrer.
Ja.
ZitatIch hab extra vor dem Bund die BBS Wirtschaft abgebrochen weil die Büro Arbeit einfach nichts für mich ist.
Pech.
Ratschlag: Rede nochmal eindringlich mit dem KpFw.
Ansonsten halt rechtzeitig kündigen - aber was machste dann? Arbeitslos?
Also prüfe Deine Alternativen vernünftig.
Und da Ihre 6 Monate Probezeit noch nicht abgelaufen sind, müssen Sie sich mit Ihrer "Kündigung" beeilen.
Und noich einmal: der Wehrdienstberater und das KWEA haben keinerlei Einfluss darauf, wie die FWDL in ihrer Stammeinheit eingesetzt werden. Der Einsatz erfolgt ausschließlich nach dem Bedarf der Truppe.
Wie gesagt der Spieß mag mich anscheinend nicht und es wird sich wahrscheinlich nichts ändern. Das Problem ist das der KpChef auf Lehrgang bis nächsten Monat ist, ansonsten hätte ich mit dem vielleicht reden können. Übrigens bei dem Kamaraden vor mir den ich jetrzt ersetzten soll war fast das gleiche Problem. Er wurde zu Spät zum Führerscheinlehrgang hingeschickt so das er keine 10 Monate Dienstzeit mehr hatte und zurrück geschickt wurde. Der Spieß meinte auch zu ihm das er mehr aus sich raus kommen soll usw. Er durfte auch immer die Drecksarbeit machen und wurde sogar fast Versetzt, der KpChef ist da noch da zwischen getreten, er hat schon ein Laufzettel bekommen, den der Spieß dann zerrissen hat.
Gehen kann ich jetzt nicht, da ich nicht geplannt hab das ich jetzt ne Ausbildung anfange oder zu einer Weiterführendenschule gehe und mich daher nicht beworben hab.
... der KpChef hat immer einen Vertreter - rede mit dem.
Ansonsten mit dem Leben abfinden und das Beste draus machen - müssen wir alle ;) (manche legen sich die Würfel halt besser ...)
Das der Vertreter viel tun kann glaub ich eher nicht. Weil er auch ein Reserve Soldat ist und zu letzt ca. vor einem Jahr in der Kompanie war.
Ein Kompaniechef hat immer einen Vertreter im Amt und sei es "bloß" der Einsatzoffizier.
und dann gibt es noch diverse mitteln sein recht zu vordern -
auch ein herr in belin freut sich, wenn er von misständen erfährt - und sei es von falschen versprechungen seitens der WDB´s
und diese themen mit : mir wurde gesagt/versprechen wenn ich so und so lange mich da und dafür verpflichte bekomme ich diesen oder jenen lehrgang und standort haben wir hier relativ oft >:( >:( >:(
da scheint also ach was drann zu sein :-\
Sie haben nur zwei Möglichkeiten:
1. Sie nehmen Ihr Kündigungsrecht in Anspruch und gehen zum Ende des Monats
2. Sie fahren scharf rechts ran und dienen weiter.
Die Entscheidung liegt einzig und allein bei Ihnen.
ZitatDas der Vertreter viel tun kann glaub ich eher nicht. Weil er auch ein Reserve Soldat ist und zu letzt ca. vor einem Jahr in der Kompanie war.
Das hat doch damit gar nichts zu tun, schließlich ist er als Kompaniechef eingesetzt und für die Führung der Kompanie verantwortlich. Was glauben Sie, wie viele Wehrübungen ich schon als Spieß einer AGA-Kompanie geleistet habe und es hat niemanden interessiert, dass ich Wehrübender war.
Ich finde diese Verteilung von FWDLern nicht prickelnd, aber so ist es nun mal :(
Zitat von: bayern bazi am 18. Juni 2012, 18:41:41
und dann gibt es noch diverse mitteln sein recht zu vordern -
auch ein herr in belin freut sich, wenn er von misständen erfährt - und sei es von falschen versprechungen seitens der WDB´s
und diese themen mit : mir wurde gesagt/versprechen wenn ich so und so lange mich da und dafür verpflichte bekomme ich diesen oder jenen lehrgang und standort haben wir hier relativ oft >:( >:( >:(
da scheint also ach was drann zu sein :-\
Denken sie wirklich das es ein Grund ist den Herrn Wehrbeauftragten an zu schreiben?
Lieber Fragesteller ich denke auch das sich der Platz der Republik1 darüber freuen wird, der hat schon eine eigene Unterabteilung, welche sich nur mit der Nachwuchsgewinnungsorganisation und deren Mißständen beschäftigt.
Weil ich finde den Umgang der Bundeswehr mit den FWD auch eine Katastrophe und bin der Meinung hier müßte dringend nachjustiert werden, denn bei SaZ 4 Mannschaften kommen solche Aktionen nach meinem dafürhalten wesentlich seltener vor.
Zitat... denn bei SaZ 4 Mannschaften kommen solche Aktionen nach meinem dafürhalten wesentlich seltener vor.
Die werden ja auch auf einem konkreten Dienstposten eingeplant, während FWDL für eine Einheit eingestellt werden. FWDL sind also die einzige personelle "Spielmasse", die die Einheiten derzeit noch haben.
Zitat von: Klaus1993 am 18. Juni 2012, 18:48:50
Zitat von: bayern bazi am 18. Juni 2012, 18:41:41
und dann gibt es noch diverse mitteln sein recht zu vordern -
auch ein herr in belin freut sich, wenn er von misständen erfährt - und sei es von falschen versprechungen seitens der WDB´s
und diese themen mit : mir wurde gesagt/versprechen wenn ich so und so lange mich da und dafür verpflichte bekomme ich diesen oder jenen lehrgang und standort haben wir hier relativ oft >:( >:( >:(
da scheint also ach was drann zu sein :-\
Denken sie wirklich das es ein Grund ist den Herrn Wehrbeauftragten an zu schreiben?
Einfach mal die WBO lesen:
Zitat(1) Der Soldat kann sich beschweren, wenn er glaubt, von Vorgesetzten oder von Dienststellen der Bundeswehr unrichtig behandelt oder durch pflichtwidriges Verhalten von Kameraden verletzt zu sein. Das Beschwerderecht der Vertrauensperson regelt das Soldatenbeteiligungsgesetz.
Wie gesagt "kann" und "glaubt".
Zitatund dann gibt es noch diverse mitteln sein recht zu vordern -
Langsam zum MITSCHREIBEN:
Ein FWDL hat KEIN Recht für eine bestimmte Ausbildung - da ändert auch ein Schreiben an den Platz der Republik nichts dran.
Ein WDB "verspricht" nichts - weil er es nicht kann und darf.
Maximal "stellt er etwas in Aussicht" und dies wird dann gerne missverstanden - der Empfänger einer Nachricht ist auch für diese verantwortlich.
... und machen wir uns nichts vor - der TE hat 6 Monate seiner Dienstzeit "rum", der Lehrgang ist nicht angefordert und es sind nur noch 2 Monate Zeitfenster dafür - d. h. das wird nichts mehr.
Unschön - ist aber so.
Oder kurz (wer schrieb es schon): ISSO.
Ein Soldat hat das Recht auf einen subjektiven Mißstand aufmerksam zu machen und ich sage meinen FWD auch, wenn ihnen beim WDB etwas in Aussicht gestellt wurde, was nach ihrem subjektven Dafürhalten als Versprechen zu werten ist, schreiben sie. Denn es gibt schon einige Fälle, wo sich der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages der Argumentationslinie anschließt, dass hier ein Versprechen entstanden ist selbst wenn in den Unterlagen steht, dass sich kein Rechtsanspruch auf eine Stelle ergibt.
Nur werden diese Wehrdienstberater auch sauer, wenn die Interessenten mit Vater oder Bekannten auftauchen, welcher die Geflogenheiten der Bundeswehr kennt und dann sagt Futter bei die Fische entweder bekommt mein ... jetzt die schriftliche Zusage auf MKF BC und EinsatzRettSan oder das Gespräch ist damit beendet.
@ Fragensteller und Schamane: Sie sind sich aber schon sicher, was die Aufgaben der Karriereberater und des Wehrveauftragten sind? Mich beschleichen da schon Zweifel.
Die Karriereberater zeigen den Interessenten auf, welche MÖGLICHKEITEN für sie als Soldaten bestehen und helfen dabei, eine bearbeitungsfähige Bewerbung zusammenzustellen und dann an die ZNwG oder die OPZ zu senden. Dies gilt bis auf das Thema Bewerbung auch bei der Beratung der FWDL. Mit konkreten Einplanungen haben sie definitiv nichts zu tun.
Die Karriereberater nun mit nicht realisierten Planungen und Verwendungen zu belasten, ist also vollkommen abseitig - und schon gar, wenn man nur eine Seite der Medaille kennt. Insofern sollte man sich mit so schneidigen Bemerkungen wie Sie, @ Schamane es tun, hüten.
Im Übrigen entscheidet der Wehrbeauftragte gar nichts - und in diesem Fall schon gar nicht, denn die Verwendungsplanung der FWDL liegt bei den Truppenteilen. Und wenn dort ein Bedarf vorschriftsgerecht gedeckt wurde, gibt es gar nichts zu beanstanden, auch wenn der Fragensteller damit nicht zufrieden ist.
Und ganz OT: Auch die konkrete Verwendung der Bufdis obliegt den jeweiligen Organisationen. Auch hier kommt es hin und wieder zu Umplanungen, ohne dass die Betroffenen damit einverstanden sein müssen.
So etwas ähnliches hatten wir doch vor kurzem erst und da hieß es doch auch "Der Wehrbeauftragte stellt fest". (weiß nicht mehr wie der genaue Wortlaut war.
Vllt. wird man im nächsten oder übernächsten Bericht lesen, das einige FWDL unzfrieden mit ihren Stellen bzw. Umplanungen sind, aber ändern wird das auch nichts.
Ich persönlich habe das ja kommen sehen. Als GWDL kenne ich ja einige der beliebten "Dienstposten" wie Hallenwart, VDF-Helfer, usw.
Es gibt so viele kleine "unwichtige" Stellen die nötig sind um im Inland den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten. Der Bedarf konnte hier über 50 Jahre mit Wehrpflichtigen gedeckt werden. Diese sind nun weg aber der Bedarf ist weiterhin da.
Und wenn jeder das bekäme was er wollte hätten wir wohl nur springende Richtschützen der Infanterie mit Fahrerlaubnis BCE.
Am Grundsatz "Die Bw setzt einen dort ein wo sie einen am besten brauchen kann" wird sich wohl auch nicht allzuviel geändert haben.
Ansonsten entweder macht man das beste draus oder man geht.
Wenn sich der Wehrbeauftragte dieser Angelegenheit annimmt, entscheidet er, wie er die Sachverhaltsermittlung vornimmt. Darin ist er frei. Ob er das Ministerium um eine Stellungnahme ersucht, einen seinen Mitarbeiter zur Klärung vor Ort entsendet oder sich selbst auf Reisen macht, legt er als Behördenleiter fest.
Aber in diesem Fall wird allenfalls herauskommen, was dem Fragensteller oder anderen Gleichgesinnten weiterhilft. Denn der Bedarf ist nun einmal vorhanden - und irgendwer muss ja den Schlüssel und die Gerätschaften der Sporthallen verwalten, Urlaubscheine und Krankenmeldescheine in Geschäftszimmern sortieren oder die Waffenkammer in Schuss halten. Um diese Erkenntnis kommt auch Herr Königshaus nicht herum.
Da das ganze aber inzwischen freiwillig ist, halte ich das aktuelle Vorgehen für nicht ganz so sinnvoll.
Klar müssen auch die unbeliebten DP besetzt werden, aber wir tun uns doch keinen Gefallen, wenn wir Soldaten darauf setzen, die das gar nicht wollen.
Es kann doch nicht so schwer sein, einem FWDL-Interessenten halbwegs zuverlässig zu sagen, als was man ihn einsetzen wird.
Wo das Problem mit den (vermeintlichen) Versprechungen durch die WDBs liegt, wäre wirklich mal interessant genauer zu betrachten. Wenn ich mir die Beiträge von einigen Usern hier durchlese scheint es nicht nur ein Empfängerproblem zu sein. Der ein oder andere WDB scheint doch sehr optimistisch zu sein, was die Prognose Erfüllung der Bewerberwünsche angeht.
Uns (ehemaligen) Soldaten ist der ein oder andere Zusammenhang sicher klarer. Alleine schon, dass wir einschätzen können, dass die Umsetzung eines bestimmten Plans zwar nicht unmöglich, aber doch extrem unwahrscheinlich ist.
Ein ziviler Bewerber, der sich in dem System nicht auskennt, kann das eben nicht abschätzen.
Theoretisch haben Sie mit Ihrem Ansatz natürlich recht - es wäre sicher schön, wenn alle FWDL nach ihren Wünschen eingesetzt werden könnten.
Dies wird ja in Abhängigkeit von der vorhandenen Eignung auch getan. Doch gibt es andererseits ein Überangebot an "Kämpfern" und ein deutlich zu geringes Angebot an Unterstützen. Um diesen Fakt kommt niemand herum. Dennoch müssen diese Dienstposten besetzt werden. Da werden Friktionen im Übrigen wie bei den SaZ auch in Kauf genommen - nur im Unterschied zu denen können das die Trupppenteile allein festlegen. Das halte ich auch für vertretbar. Wünsche und Bedarf passen im Militar wie im Zivilleben nicht immer zusammen. Fragen Sie mal einen Hotelfachmann(Azubi), ob ihm alle Tätigkeitsfelder gleich gut gefallen...
Zur Einschätzung der Leistung der Karriereberater möchte ich zu Bedenken geben, dass offenbar die Masse der Beratenen durchaus mit deren Arbeit zufrieden ist, zumeist wohl in den Fällen, wenn die Wünsche der Interesssenten/Bewerber erfüllt wurden. In der Falschberatung oder Darstelllung erkenne ich keinen systemrevantrn Fehler auf Seiten der WDB. Sicher gibt es wohl Einzelfälle, in denen die Beratungsqualität nicht stimmt, und die müssen abgestellt werden. Ich sehe viel eher das Problem überzogener, diffus unausgegorener oder nicht zur Eignung passender Erwartungen bei einzelnen Interessenten, bei der Sender-Empfänger-Problematik oder schlicht Unvermögen, das Gehörte richtig einzuordnen auf Bewerberseite. Genau das können wir auch immer wieder hier lesen.
Noch müssen wir unterscheiden zwischen den WDB (also Karriereberatern) und den FWD-Beratern. Letztere sitzen in den KWEA und sind i.d.R. zivile Mitarbeiter. Es kommt zwar auch mal vor, dass ein WDB die FWD-Beratung mitmacht, ist aber nur die Ausnahme.
Leider kommt es ab und an vor, dass der eine oder andere FWD-Berater, ich nenns mal "nicht auf Höhe der Zeit ist". Sei es, dass sie noch das alte GWDL-Denken inne haben, also "das ist Pflicht und ich entscheide was der macht" oder dass einfach das Wissen der Bedürfnisse der Truppe fehlt. So ist es für mich manchmal unverständlich, wie man einen FWDL 11 ohne ziv. Führerschein auf eine BCE Stelle einplanen kann oder einen jungen Mann mit Wurzeln aus bestimmten Ostblockländern nach Büchel schicken will.
Zur hier angeführten Praxis, die FWDL nach Bedarf in der Truppe einfach umzuplanen: so sehr ich den Bedarf der Truppe auch sehe, so bin ich aber trotzdem der Überzeugung, dass es so nicht richtig läuft. Die FWDL sind freiwillig da und haben genauso wie ein SaZ ein Anrecht auf ihre Tätigkeit. Die Truppe fordert mit Anforderungssymbol den Bedarf an und könnte so letztendlich steuern, wo sie jemand haben möchte. Das Problem ist, dass es für gewisse Tätigkeiten nunmal keine Dienstposten gibt, zB den "Muckibuden-Wart", die Ordonnanz oder ggf. auch der Sporthallen-Wart. Daran wird leider auch die Umstellung des Anforderungssystems nichts ändern (auch FWDL werden demnächst über das Vakanzenmanagement angefordert, analog zu den SaZ Msch und somit explizit einer bestimmten Stelle zugewiesen und auch darauf eingestellt).
Aber man kann trotz der Unwägbarkeiten versuchen, es möglichst beiden Seiten recht zu machen. Die Lw, Marine und neuerdings auch die SKB leisten sich Einplanungsteams, die vor Ort in der Grundausbildung nochmal mit den FWDL ihre zukünftige Verwendung durchsprechen und so schon mal einige Unwägbarkeiten abfedern und ggf. Umplanungen vornehmen können und gleichzeitig Laufbahnberatung vornehmen und FWDL mit speziellen Berufen auch gezielt ansprechen.
Damit ist noch nicht das Problem der anschl. Umplanung in der Truppe umgangen. Hier finde ich das Vorgehen eines Regiments der Lw recht vorbildlich: nach Zuschleusung ruft der S1-Offz alle Neuen zusammen und listet auf, welche Tätigkeiten auch abzudecken sind, so zB der Muckibuden-Wart und nimmt Freiwilligenmeldungen entgegen (ist übrigens ein überaus beliebter Posten). Sollte es keinen Bewerber geben oder mehr als einen, so wird diese Tätigkeit im 3-Monatsturn rotierend vergeben und nicht selten findet dann doch noch jemand Gefallen dran. Diese praxis kann man auch runterbrechen auf die Kompanie und ich bin mir sicher, dass viele das bereits nach einem ähnlichen Prinzip machen. Wir bekommen ja hier auch meistens nur negative Äußerungen mit und die vielen tausend zufriedenen FWDL schreiben das nicht in einem Forum wie diesem.
Es gibt also bereits heute Möglichkeiten, den FWDL entgegen zu kommen und ihnen ihren Dienst wunschgemäßer zu gestalten. Leider herrscht in manchen Truppenteilen aber auch noch das alte Denken vor "der macht was ich sage und will und erklären tu ich da schon mal überhaupt nicht, wir sind hier schließlich beim Bund, Punkt". Damit ist aber keinem geholfen. Der FWDL ist gefrustet, kündigt vllcht innerhalb der 6 Monate und noch schlimmer, fristet sein Dasein gefrustet und ist bestimmt nicht der Multiplikator, den wir uns alle wünschen, um weiterhin genügend Bewerber zu bekommen und letztendlich gut motiviertes Personal einsetzten zu können.
@ miguhamburg1 mir ist die Aufgabe des WDB sehr wohl bewußt, doch Personen mit "falschen Versprechungen" zu locken und sich dann hinter juristisch - semantischen Winkelzügen zu verstecken ist bürokratisch korrekt, aber kann sehr wohl als Mißstand angesehen werden und der Wehrbeauftragte hat das Recht und die Pflicht sich der Mißstände anzunehmen und dann das Ministerium um Stellungnahme anzusuchen.
Juristisch kann man gegen die WDB nicht vorgehen, da sie generell den Konjunktiv verwenden, aber dem Interessenten erzählen sie:
Als FWD 23 im SanDst können sie mit hoher Wahrscheinlichkeit, da dieser Bedarf in der Masse beständig besteht den Führerschein BC und den EinsRettSan machen und man in der Truppe steht man da: Was für ein Schwachsinn.
Das ein 17 / 18 jähriger das für die Wahrheit nimmt ist leider bedauerlich, da aber die Bundeswehr einer der ersten oder gar der erste Arbeitgeber ist bei dem sich der Jugendliche bewirbt erklärt die Unbedarftheit.
Wenn sich jemand mit Berufsausbildung bewirbt wird es meist problematischer, weil der kennt die Vorgehensweise solcher Headhunter schon und sagt dann: So ich bin DGKP also welche Zusatzqualifikationen garantieren sie mir im Zuge meiner Verpflichtung, bin ich Fachnah verwendet und wenn er sehr pfiffig ist fragt er noch was heißt denn bei ihnen Fachnah und meistens kommen dann die WDB in das Schleudern und der Interessent sagt nein Danke es ist zwar ein sicheres Gehalt, aber in 12 Jahren hab ich garnichts außer das man mir eine neue Ausbildung bezahlt.
Ansonsten haben sie zwar recht, aber dann sollte die Bundeswehr auch mit offenen Karten spielen und in die Stellenausschreibung hinein schreiben Soldat des Innendienstes = Unterstützung des Kompaniefeldwebels bei seinen Verrichtungen usw. denn wenn ein Soldat sich zu den Sanis gemeldet hat und sich plötzlich als SanWäschewart oder SanSporthallenunterstützer wieder findet ist der Ärger groß und ich kann verstehen, dass diese Person kündigen wird.
Des weiteren Miguhamburg1 zwar habe ich nicht ihre Benchmarks und Meldungen vorliegen, aber ich habe sehr wohl von FWD Mannschaften als auch von Begleitern von Bewerbern die Aussage, dass die Aussagen der WDB um es vorsichtig auszudrücken ein sehr positives Bild der Bundeswehr dargestellt haben und sie leicht angefressen sind, wenn dann der Begleiter vor der Unterschrift sagte: Entschuldigung aber ich würde gerne mit meinem Bruder , Neffen , Sohn unter vier Augen sprechen und er diesem dann die Inkonsistenz und Unverbindlichkeit der Aussagen des WDB darstellte.
Der Bedarf ist vorhanden, dass bestreite ich nicht, aber Mercedes kann auch nicht einen Hilfsarbeiter für die Werkskantine suchen und ihn dann als Kopiersklaven bei der Chefsekretärin einsetzen und die Bundeswehr ist nun einmal nichts anderes als ein ganz normaler Arbeitgeber.
Des weiteren verursachen solche Personen, die mit solchen "Versprechen" gelockt wurden, nicht unbeträchtliche Kosten in der freien Heilführsorge, aber auch in anderen Bereichen. Weil man sie dann in der FU - VIb mit der Diagnose F43.- sieht und wenn man dann aus medizinischer Sicht die Versetzung als geboten betrachtet, wird aus dem häßlichen Entchen nicht selten ein stolzer Schwan und da sollte sich die BW einmal Gedanken darüber machen!
War nicht einmal der Wahlspruch des Nachwuchswesens "Der richtige Mann / Frau für den richtigen Platz!" heute scheint es nur noch "Ein Mann / eine Frau an einem Platz."
Ja es ist wieder länger, aber ich kürze zusammen: "Eine Einstellung einer Person in die Bundeswehr im Bereich der FWD sollte nur erfolgen, wenn der Person die Dienstpostenbeschreibung für ihren Posten bekannt und verständlich ist und sie diesem Verwendungsgebiet zugestimmt hat. Eine massive spätere Änderung des Verwendungsgebietes hat nur im beidseitigen Einvernehmen zu erfolgen und bedarf der schriftlichen Zustimmung beider Vertragsparteien. Etwaige Ausbildungen bzw. Kompensationsausbildungen haben mit einem Zeitfenster vor der Einstellung festgelegt zu werden und sind nur noch in beidseitigem Einvernehmen änderbar."
Weil auch im Zivilen gibt es Kompensationsausbildungen, wo ich Tätigkeiten und Dienste verrichte, welche mir nicht zusagen, aber dafür vertraglich garantiert eine Zusatzausbildung erhalte. Also mal etwas nachdenken, denn die Bewerber werden nur mehr, wenn sich die Wirtschaftslage verschlechtert und das ist die Einschätzung der DIHK und der G1 der Bundeswehr.
@ Ralf ein gutes Beispiel dem weitere Verbreitung wünscht und leider haben sie mit ihrer Aussage
ZitatLeider herrscht in manchen Truppenteilen aber auch noch das alte Denken vor "der macht was ich sage und will und erklären tu ich da schon mal überhaupt nicht, wir sind hier schließlich beim Bund, Punkt".
zu 110 % recht. Niemand muss mehr zum Bund und als solches muss sich der Bund als atraktiver Arbeitgeber auch im Bereich der Mannschaften zeigen und gegebenenfalls muss die Muckibude halt mit 400 € Jobbern zivil betreut werden, denn ich erkenne nicht die Notwendigkeit für den Einsatz eines Soldaten.
@ Schamane: Auch der umfangreichste Beitrag muss in der Substanz weder richtig, noch am Rand zutreffend sein.
1) Die Karriereberater sind kein Rekrutierungsbüro. Insofern haben Ihnen irgendwelche Leute Märchen erzählt (die sie ihnen ungeprüft abnehmen) oder sie haben wirklich zu wenig Ahnung von der Materie. Kein Bewerber muss beim KarrBer bei seinem Beratungstermin etwas unterschreiben. Es sei denn, er hat auf seiner Bewerbung als SaZ seine Unterschrift vergessen. Im Übrigen werden die Interessenten darauf hingewiesen, dass eine Einplanung für eine bestimmte Verwendung erst nach einer Eignungsfeststellung erfolgen wird.
2) Der Karriereberater zeigt den Interessenten aufgrund der Eingangsvoraussetzungen auf, welche Laufbahnen und welche Verwendungen ihnen grundsätzlich offenstehen und versorgt sie mit Infomaterial oder ermöglicht Truppenpraktika.
3) Die Karriereberater haben keinen Einblick in die Übersicht über offene Dienstposten. Das ist auch richtig so, da sie kein Rekrutierungsbüro sind. Das St Aufgabe der Einplaner.
4) Systembedingt könnte u.U. den Einplanern für die FWDL an den KWEA der Vorwurf gemacht werden, dass sie ihren Kandidaten die Einplanung ohne Hinweis geben, dass die endgültige Verwendungsplanung im Truppenteil erfolgt. Aber ohne Kenntnis dessen, was die künftigen FWDL schriftlich/mündlich bekommen, halte ich mich mit einem Urteil zurück.
Zu 4.) kann ich etwas beitragen: In der Aufforderung zum Dienstantritt soll der Stammtruppenteil und die Verwendung angedruckt sein. "Soll" deswegen, weil das noch kein Automatismus ist und es dem manuellen Aufruf eines Makros bedarf., die Weisung dazu besteht aber seit ca. 6 Monaten. So ist in den letzten 9 Monaten der Andruck der Folgeverwendung von 15% auf 90% gestiegen.
kleiner Nachtrag zur 3.) die Karriereberater sehen die ausgeschriebenen Stellen SaZ (nicht FWD) und stellen einige den Bewerbern vor, jedoch können sie keine Zusagen geben. Das ist, wie richtigerweise angeführt wurde, den Einplanern überlassen.
Zitataber Mercedes kann auch nicht einen Hilfsarbeiter für die Werkskantine suchen und ihn dann als Kopiersklaven bei der Chefsekretärin einsetzen und die Bundeswehr ist nun einmal nichts anderes als ein ganz normaler Arbeitgeber.
@ Schamane:
Keine Ahnung, aber davon eine Menge, oder?
GENAU DASS kann Mercedes machen - weil jeder vernünftige Arbeitgeber schreibt in den Arbeitsvertrag "kann im Rahmen seiner Fähigkeiten auch für andere Arbeiten eingesetzt werden".
Ein Hilfsarbeiter hat keine "Fähigkeiten", kann also für alle Hilfstätigkeiten eingesetzt werden.
... und in den jetzigen Manteltarifverträgen der IG Metall kommt es noch schlimmer "das Gehalt folgt der Tätigkeit" - sprich bekomme ich eine geringer qualifizierte Tätigkeit, wird nach einer Übergangszeit auch das Gehalt NIEDRIGER.
Noch Fragen zur freien Wirtschaft?
@ miguhamburg1 die Masse der mir bekannten Bewerber wurde durch den WDB "gebeten", doch den SaZ / FWD Antrag gleich bei ihm zu unterschreiben, weil so einfacher sei.
Also von daher leistet er eine zwar unverbindliche Unterschrift, aber das sind dann die juristischen Winkelzüge welche ich angesprochen habe.
@ F_K weniger Ahnung im Zivilen denn der jenige kann jederzeit im Gegensatz zum Soldaten kündigen mit Einhaltung der Kündigungsfrist dies kann ein Soldat nach der Probezeit nicht mehr.
Zitatmiguhamburg1 die Masse der mir bekannten Bewerber wurde durch den WDB "gebeten", doch den SaZ / FWD Antrag gleich bei ihm zu unterschreiben, weil so einfacher sei.
Natürlich unterschreibt er
den Antrag (welchen Antrag eigentlich) da, wo denn sonst?
Um meine Frage zu beantworten:
Der SaZ-Bewerber unterschreibt seinen "Bewerbungsbogen für den freiwilligen Dienst bei der Bundeswehr" und den "Zusatzfragebogen" und sonst keinen weiteren "Antrag". Beantragen kann er erst etwas, wenn er Soldat ist, hier bewirbt er sich erstmal nur.
Der FWDL-Interessent unterschreibt seine Verpflichtungserklärung, zusammen gegebenenfalls mit der Einwilligung zur Teilnahme an besondern Auslandsverwendungen - und nichts weiter.
@ Schamane: Und das glauben Sie einfach so? Dass die Karrierebrater entgegen aller Vorschriften im Erstberatungsgespräch Bewerbungen unterschreiben lassen? Da wäre ich mal sehr vorsichtig.
Außerdem geht es hier doch nicht um SaZ - die bekommen vom Einplaner doch ihren festen Dienstposten, der ohne Zustimmung der SDBw doch auch nicht verändert werden kann...
Also, Sie müssen sich schon mal klar werden, worüber Sie sich hier halbwissend auslassen!
Zitatdie Bundeswehr ist nun einmal nichts anderes als ein ganz normaler Arbeitgeber
... ist die Bundeswehr eben NICHT. Es handelt sich um ein öffentliches Gewaltverhältnis und nicht um einen Arbeitsvertrag.
.. und dann wunderst Du Dich darüber, dass nicht "gekündigt werden darf (als SaZ)"?
Aber eine "Versetzung" ist in beiden Fällen problemlos möglich und kommt auch bei SaZ vor.
Dein Geschreibsel ist einfach völlig wirr und in vielen Fällen sachlicher Schwachfug.
@ F_K die Judiktur ändert sich und ich wäre einmal gespannt wie das Bundesverfassungsgericht heute urteilen würde, weil das Bundesarbeitsgericht bei einer Klage mit einer solchen Brisanz wohl eine Grundsatzentscheidung herbeiführen würde und ich gehe davon aus, das Seitens des Bundesverfassungsgericht nach Aussetzung des Pflichtdienstes sehr wohl Probleme in diesem Bereich gesehen werden.
Doch dies würde erst dann tragend, wenn ein Soldat aus dem Bund heraus will und dann beim Bundesarbeitsgericht klage gegen die Bundesrepublik Deutschland führt da er sich bei seiner Einstellung getäuscht fühlt.
Das sie jetzt mit den § argumentieren ist so, der Vertreter des Klägers wird ebenso mit § argumentieren, welche ihren diametral entgegenstehen und daher beende ich bis zu einem Grundsatzurteil des 1. Senats des Bundesverfassungsgerichts die Diskussion.
Von daher sind ihre Ansichten zwar juristisch begründet, doch kann ich auch meine juristisch mit dem Arbeitsgesetzbuch begründen und ob dieses Anwendung auf die Bundeswehr findet ist nach Aussetzung der Wehrpflicht nicht letztinstanzlich festgestellt.
Natürlich können sie argumentieren Soldaten haben ein Dienst und kein Arbeitsverhältnis, aber wie gesagt, dass müßte dann im Rahmen einer Güterabwägung abschließend überprüft werden.
@ Schamane:
... ich würde mal die Dosis verändern, da stimmt etwas nicht ....
Wir haben eindeutige gesetztliche Regelungen, die derzeit gültig sind.
Dass sich die Gesetze, deren Auslegung und Anwendung ggf. über die Zeit ändert, steht auf einen anderem Blatt.
Dieses hilft dem TE aber sicherlich nicht.
Der TE muss verstehen, das die Einheiten seinen "Arbeitgebers " Bedarf an Hilfsarbeitern haben und diesen über die KWEAs "auschreiben".
Da der Bedarf nicht gedeckt werden kann, entscheiden die Einheiten vor Ort, welcher Bedarf nun zuerst gelöst wird - es gibt keine feste Stellenzusage für FWDL.
ISSO.
Zitat von: Schamane am 19. Juni 2012, 11:38:03
das Seitens des Bundesverfassungsgericht nach Aussetzung des Pflichtdienstes sehr wohl Probleme in diesem Bereich gesehen werden.
Unwahrscheinlich. Das Bundesverfassungsgericht hat sich noch nie in den gestalterischen Spielraum von Bundesregierung und Bundestag in Bezug auf die Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik Deutschland eingemischt. Die Leitlinien gibt hier klar die Politik vor und das Verfassungsgericht hat sich in die Verteidigungspolitik aus gutem Grund noch nie eingemischt.
Zitat von: Schamane am 19. Juni 2012, 11:38:03
Doch dies würde erst dann tragend, wenn ein Soldat aus dem Bund heraus will und dann beim Bundesarbeitsgericht klage gegen die Bundesrepublik Deutschland führt da er sich bei seiner Einstellung getäuscht fühlt.
Und was soll das Bundesarbeitsgerticht als nicht zuständiges Gericht machen?
Zitat von: Schamane am 19. Juni 2012, 11:38:03
doch kann ich auch meine juristisch mit dem Arbeitsgesetzbuch begründen und ob dieses Anwendung auf die Bundeswehr findet ist nach Aussetzung der Wehrpflicht nicht letztinstanzlich festgestellt.
;) Wäre dem so, dann wäre die Verteidigungsbereischaft der Bundesrepublik Deutschland nicht nur gefährdet, sondern schlicht nicht mehr gegeben.
Es wird - allerdings über den Strang der Rechtssprechung des EUGH - zukünftig noch diverse Entscheidungen geben die arbeitsrechtliche Bestimmungen auch im Bereich von Beamten, Richtern und Soldaten vorschreiben werden (z.B. wird sicherlich die Grundsatzentscheidungen in Bezug auf Bereitschaftsstunden verbeamteter Feuerwehrmänner noch einiges Interessantes für Diensttuer in Stäben, Schulen und sonstigen administrativ tätigen Dienststellen der Bundeswehr mit sich bringen, wenn jemand klagt). Allerdings wird sich dadurch niemals etwas an der Sonderstellung von Streitkräften und Soldaten und ihrem einmaligen Dienstverhältnis ändern.
Gruß Andi
Zitat von: Schamane am 19. Juni 2012, 11:38:03
...doch kann ich auch meine juristisch mit dem Arbeitsgesetzbuch begründen...
Nun, vielleicht deshalb schonmal nicht, weil es so etwas in Deutschland nicht gibt. Zudem ist zu beachten, daß es sich auch um
kein privatrechtliches Arbeitsverhältnis handelt...
Ich glaube manche haben mich Missverstanden. Ich meinte den Wehrdienstberater der bei der Musterung meine Verwendung mir zu geteilt hat.
ZitatIch meinte den Wehrdienstberater der bei der Musterung meine Verwendung mir zu geteilt hat.
Kein Wehrdienstberater hat irgendetwas mit der Musterung zu tun. Wehrdienstberater sind Soldaten, die SaZ-Bewerber beraten sollen. Sie meinen den (zivilen) Bearbeiter beim Kreiswehrersatzamt, den FWDL-Bearbeiter. Der hat aber auch
keinen Einfluss auf den späteren Einsatz der FWDL in der Truppe. Nochmal:
- FWDL werden für eine Einheit geplant, in der sie nach der Grundausbildung ihren Dienst leisten werden.
- SaZ erhalten eine Einplanung auf eine ganz konkrete Stelle, auf der sie nach der Grundausbildung Dienst leisten.
Das ist ein ganz großer Unterschied.
Ich bin zwar auch der Meinung das man als "FWDL" ein Mitspracherecht haben sollte, aber wer macht schon gerne freiwillig so Posten wie Hallenwart, Freizeitbüro usw.
Mal unabhängig von der rechtlichen Seite: Ich persönlich finde es halt doof, dass man durch diese Nicht-Planbarkeit Personal, was man ja eigentlich braucht, verliert.
Klar kann nicht jeder FWDL-Interessent Superkommandoeinsatzsniper werden, aber es sollte doch möglich sein, dass man z.B. einsatzinteressierte Kandidaten gezielt in Verbände einstellt, von denen bekannt ist, dass sie genau zum passenden Zeitraum in den Einsatz gehen und dafür auch FWDL brauchen.
Ich kann mir übrigens schon vorstellen, dass es Interessenten gibt, die evtl. Interesse an Innendiensttätigkeiten haben könnten. Nur man muss dann halt ehrlich zu den Interessenten sein.
In dem Zusammenhang könnte man sich gleich noch überlegen, in wie weit die 100%ig körperlich fit sein müssen-früher hat man für solche Tätigkeiten ja genau die T6er gehabt. Der Bedarf wäre doch da.
Bei uns Studierten geht es übrigens auch- da wurden schon Kameraden eingestellt, wo von vorne herein die Einsatztauglichkeit nicht gegeben war (Grund weiss ich nicht, würde mich aber auch nicht wundern, wenn die generelle Tauglichkeit nicht auch eingeschränkt gewesen wäre), man denjenigen aber so dringlich auch im Inland brauchte, hat man ihn/sie trotzdem eingestellt.
Ulli76 das ist ja das Problem, jeder soll für alles einsetzbar sein und da ist dann halt Verstimmungen, weil alle am liebsten in den Hochgebirgszug der Gebirgsjäger, oder in die springenden Verbände in springender Verwendung bei den Fallschirmjägern usw. wollen. Wenn man dann sagt nach der AGA - Verwendung beim S4 Materialbewirtschaftung schaut der Soldat bedröppelt aus der Wäsche.
Wenn hier die Bundeswehr ehrlicher wäre und direkt zu dem Bewerber sagen würde: Sie werden in einer Tätigkeit als Lagerist, Wäschekammer usw. eingesetzt. Wird der eine sagen nein Danke und der andere naja kann ich mit leben.
Nur wie hier im Forum wird ja immer darauf herumgerittert, dass alles als erstes Soldaten sind und da muss man sich auch damit anfreunden, dass die Interessenten als erstes in die Verwendungen drängen die nach außen soldatisch erscheinen und ganz ehrlich Logistik, Fernmelder, Sanis usw. gelten nicht unbedingt als "die Königin der Waffen" und der Sporthallensoldat, Wäschekammersoldat usw. denkt sich auch oh je was mach ich hier.
Nur wie heißt es seit alters her den Krieg schlägt und entscheidet der Generalquartiermeister vor dem ersten Schuss! Nur das sieht man mit 18 naturgemäß anders und es gibt ja auch in höheren Verwendungen noch genug, welche die Logistik als nicht so wichtig erachten und als kleine Spitze nach Koblenz international gehören die Sanis ja auch nach G4 und das ist nicht so schlecht.
Liebe Ulli, auch hier gilt das von mir zu Ihnen zuletzt Gesagte: Theoretisch ist das, was Sie vorschlagen, sicher möglich. Rein praktisch scheitert das in vielen Fällen schon daran, dass zwar FWDL 7-14 einsatzwillig wären, aber aufgrund ihrer zu geringen Dienstzeit nie in den Einsatz kommen werden. Sonst wird ja schon weitgehend so verfahren, wie Sie es beschreiben.
Wir sollten doch bei allem Engagement die Kirche im Dorf lassen und uns fragen, welchen Prozentanteil unzufriedener FWDL sich hier im Forum tummelt und seinen Unmut mitteilt! Es handelt sich nach aller Lebenserfahrung um die Minderheit. Ein Großteil der FWDL bricht doch die Zeit ab, weil sie einen Studien- oder ein attraktives Arbeitsplatzangebot in der zivilen Wirtschaft erhalten haben und den FWD als gute "Zwischenlösung" ansehen. Ein weiterer Anteil beendet die Zeit, weil sie sich nicht an die soldatische Umgebung gewöhnen können oder wollen. Und die verschwindende Minderheit verlässt als FWDL vorzeitig die Bundeswehr, weil sie eben in einem Arbeitsbereich verwendet werden, der ihnen nicht passt.
Ich finde, dass wir auch aufpassen müssen, hier keine Phantomdiskussion zu führen.
Nun die große Übersicht hat man natürlich in Stäben Miguhamburg1, aber wenn wir hier im Forum mal eine Unfrage inplementieren würden wären da sich einige Einzelfälle dabei und da gilt jeder ist einer zuviel, oder sehen sie das anders?
Das mit den "großen Stäben" sagt sich immer so schnell. Nein, das kann jeder Interessierte auf den Internetseiten der Bundeswehr und des Ministeriums herausfinden.
Genauso schnell gesagt ist Ihre Bemerkung "Jeder Fall ist einer zu viel". Daran ist ja oft auch Vieles richtig. Nur wird es auch im best möglichen System immer einzelne Unzufriedene geben. Das kann also ach beim besten Willen nicht vermieden werden.
Schließlich: Was soll eine Umfrage zu diesem Thema hier im Forum bringen? Wieviel Prozent der von solchen unerwünscht Eingeplanten wird sie erfassen? Wieviel Prozent dieser Gruppe beteiligen sich an der Umfrage? Wieviel gar nicht Betroffene nehmen ebenfalls daran teil - und verfälschen das Ergebnis? Wieviel äußern die Wahrheit, wieviel flunkern? Mit anderen Worten, welche Relevanz hätte so ein Ergebnis? Ich sage: Überhaupt keine!
Wieso Phantomdiskussion? Natürlich wird die große Masse mit ihrem Posten mehr oder weniger zufrieden sein, aber das ist ja kein Argument, dass man nicht was verbessern könnte.
Oder geht es in den entsprechenden Stäben nur drum, die Meldungen, die rein kommen auch genauso zu glauben und sich vor Problemen und deren potentiellen Lösungen zu verschließen? Manchmal scheint mir, dass dort einfach nicht sein kann, was nicht sein darf.
Ich bin auch nicht erst seit gestern dabei und es war mir immer wieder eine Freude, meinen Beitrag vom LVU genauso vorgetragen zu sehen wie er mal geschrieben wurde und dann den Gesichtsausdruck dessen dem vorgetragen wurde dazu.
Es geht doch nicht um den Einsatz der FWDL 7-14, sondern um die FWDL 14+, für die ein Einsatz realistisch ist, aber wo es einfach vom Zufall abhängt, ob sie zur richtigen Zeit im richtigen Verband landen.
Liebe Ulli, Phantomdiskussion bezog sich eher auf die Zuschrift vom Schamanen.
Es wird doch versucht, die Anforderungen der Truppenteile passend zu erfüllen. Doch was mache ich mit dem Truppenteil z.B. in Augustdorf, wenn ich in der Region dort keine geeigneten FWDL finde/habe, dafür Geeignete aber lieber in Süd- oder Norddeutschland dienen wollen, da aber kein Truppenteil in den Einsatz gehen wird?
Seien Sie versichert, dass derartige Themen ungeschminkt die Leitung des Ministeriums oder Führung der TSK erreichen - und das sie auch auf Interesse stoßen. Nur die Angelegenheit ist komplex und das Problem im Gegensatz zu anderen nicht so vordringlich, als dass es mit oberster Priorität angegangen wird. Denn wie gesagt, der Anteil der von dem hier geschilderten Problem Betroffenen befindet sich im unteren einstelligen Problembereich.
Wenn´s nicht geht, dann geht´s halt nicht, aber dann sollte man auch so ehrlich sein, dass dem Interessenten auch zu sagen.
Da würde sich sicher der ein oder andere finden lassen, der z.B. aus München kommt und mit Aussicht auf einen Einsatz (oder was auch immer) nach Augustdorf gehen würde, aber eben nicht als Sporthallenwart.
Dass wir zur Zeit andere Schwerpunkte haben, ist mir auch klar, aber die werden auch noch die nächsten Jahre haben. Da gilt bei mir aktuell eh "mittendrin statt nur dabei" - und zwar ganz tief unten in der Schlammzone.